Kinder - Angst vor Unfällen

vom 08.10.2008, 16:34 Uhr

Mein Sohn ist jetzt 7 Jahre und seit einem Jahr begeisterter Reiter. Doch mir sitzt die Angst, vor einem Unfall, im Nacken. Zu Beginn war ich auch davon begeistert wie eifrig er bei der Sache ist und welches Durchhaltevermögen er an den Tag legt, denn reiten lernt man nicht so schnell wie ich mir das vorgestellt habe. Doch mittlerweile viel er 3x vom Pferd. Dank einer sehr guten Ausrüstung ist ihm nichts weiter passiert, aber trotzdem stiegen erste Bedenken in mir hoch. Diesen Sommer kam es dann zum Albtraum aller Eltern.

Die Tochter unseres Nachbarn, eine geübte Reiterin, viel vom Pferd. Sie erlitt unter anderem einen Schädelbruch und viel ins Koma. Gott sei Dank hat sie sich wieder erholt, aber seither stehe ich Ängste aus, wenn mein Sohn ausreitet. Ich habe schon mit meinem Sohn über eine Beendigung seiner Reitstunden gesprochen, aber er kann meine Bedenken natürlich noch nicht verstehen. Soll ich ihm das Reiten einfach verbieten?

» Sanddorn » Beiträge: 42 » Talkpoints: 0,16 »



Hallo,

Also verbieten solltest du deinen Sohn das Reiten auf gar keinen Fall. Er wäre bestimmt sauer auf dich und vor Unfällen kann ihn dass auch nicht unbedingt schützen. Ich kann dich gut verstehen, dass du jetzt nach dem tragischen Unfall der Tochter deines Nachbarn angst um deinen Sohn hast, aber ich würde dir auf jeden fall davon abraten ihm das Reiten zu verbieten, denn wie schon gesagt dass kann ihn nicht unbedingt vor Unfällen schützen.

Viel besser wäre es wenn du mit deinem Sohn nochmal redest und ihm vielleicht sagst dass er besser aufpassen muss beim Reiten, denn es kann gefährlich enden. Nach einem Gespräch ist er vielleicht vorsichtiger und passt auch besser auf.

» kumpelblase » Beiträge: 11 » Talkpoints: 2,33 »


Hallo!

Deine Sorgen kann ich zwar verstehen, aber Unfälle passieren und wenn er nicht vom Pferd fällt, fällt er die Treppe runter. Da kann man auch als noch so vorichtige Mutter manchmal nichts machen. Du sagst ja selber, dass er eine gute Ausrüstung hat. Und wenn er die immer brav trägt, wird er sich auch nicht tun, wenn er vom Pferd fällt.

Mache ihn durch deine angst nicht unsicher, sondern zeige ihm deine Angst nicht. Denke immer dran, dass überall ein Unfall passieren kann. Auch bei einer noch so harmlosen Sportart. Es gibt Menschen, die sich beim Schwimmen eine Verletzung holen und andre boxen und es passiert nie was. Man kann nicht immer und überall Schutzengel sein und auf sein Kind aufpassen.

Passe einfach auf, dass er seine Schutzkleidung immer trägt, damit Unfälle, die passieren harmlos enden. Du kannst ihm auch nicht verbieten Fahrrad zu fahren und dabei passiert meist mehr als beim Reiten, denn die Helme sind nicht sicher genug beim Fahrrad fahren und da ist auch noch die Gefahr bei einem Sturz, dass ein Auto kommt und ihn überrollt.

Unfälle passieren und sind meist nicht zu vermeiden.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich sehe das wie Diamante. Ob er nun vom Pferd fällt oder mit dem Fahrrad sich überschlägt. Verhindern wird man Unfälle bei Kindern nicht wirklich. Deswegen solltest es auch lassen ihm den Reitunterricht auszureden. Vielleicht wäre es eher angebracht ihn vom normalen Reiten auf einen bestimmten Reitsport zu lenken. Da ist er dann zumindest immer ein Trainer dabei.

Ausserdem sagst du ja selbst, das er eine sehr gute Ausrüstung hat. Das die Tochter vom Nachbarn so schwer gestürzt ist, ist natürlich nicht sonderlich aufbauend. Aber mal ehrlich. Willst du das Autofahren lassen, wenn dein Nachbar sein Auto in den Graben setzt?

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ich denke auch, dass Unfälle überall passieren können. Meine Tochter z. B. muss jeden Morgen über eine dichtbefahrende Kreuzung gehen, um zur Bushaltestelle und in die Schule zu kommen. Sie ist 7 Jahre alt. Ich habe es zwar oft mit ihr geübt, dennoch kennt man ja Kinder und wie schnell sie sich ablenken lassen. Ich stehe jedes Mal immer Ängste durch, kann sie aber nicht persönlich dahinbringen, weil ich arbeiten muss.

Ich finde aber, dass man sein Kind auch mal was zutrauen muss. Das Reiten zu verbieten, wäre völlig falsch. Dein Sohn wäre sauer und dieser Vertrauensbruch wäre nur sehr schwer wieder zu kitten. Sprich immer wieder mit ihm, das du dir Sorgen machst und das er gut auf sich aufpassen soll. Rede vielleicht auch mal mit der Reitlehrerin über deine Sorgen. Vielleicht gibt es noch andere Sicherheitsmaßnahmen. Aber nehme ihm dieses Hobby nicht weg. Er würde es nicht verstehen. Es werden noch viele Situationen kommen, die gefährlich für ihn sind. Dann muss er sich stellenweise allein entscheiden. Das wird er aber nur können, wenn er ein selbstbewußter Junge ist und ihm nicht alles abgenommen und verboten wurde.

» lorelei911 » Beiträge: 237 » Talkpoints: 0,25 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Es ist verständlich, dass man nur das Beste für seine Kinder will, es soll ihnen kein Leid geschehen, alle Gefahren sollen vom Kind ferngehalten werden, auf das ihm kein Leid geschehe. Das ist bei gewissen Gefahren durchaus sinnvoll, so zum Beispiel beim Verkehr. Da kriegt man nicht oft eine zweite Chance nach einem Unfall. Daher muss dort vorher aufgeklärt werden wo die Gefahren liegen, wie das richtige Verhalten ist und warum dem so ist. Andererseits ist dies ja nicht die einzige Art und Weise wie der Umgang mit Gefahren gelernt werden kann.

Wie lernt zum Beispiel ein Kind am Besten was die Flamme einer Kerze bedeutet? Konnte ich erst kürzlich bei meiner Mutter und ihrem Enkelkind beobachten. Der Kleine war fasziniert von der Flamme und wollte sie greifen. Sie hat ihm dreimal gesagt, dass die Flamme heiss ist, dass es nicht gut ist da reinzugreifen, da man dann Schmerzen bekommt. Und was macht der Kleine? Richtig! Er greift in die Flamme. Natürlich. Also hat er jetzt eine kleine Verbrennung, dafür weiss er jetzt, dass die Flamme schmerzt. Das weiss er jetzt auch bei einem Lagerfeuer. Also lernen die Kleinen im Umgang mit den Gefahren den Umgang mit den Gefahren. Learning by Doing. Das ist der direkte Weg.

Wenn man sich immer um die gefährlichen Situationen herum manoveriert, oder um die gefährlichen Situationen herum manöveriert wird, dann führt die fehlende Konfrontation dazu, dass eine solche Situation im *Ernstfall" zu Problemen mit entsprechenden Konsequenzen führen kann. Daher ist eine frühzeitige Konfrontation mit solchen Situationen sinnvoll, findet dies doch in einem kontrollierten Rahmen statt und kann somit auch gesteuert werden. Im Falle des Reitens heisst das, dass die entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen wie Schutzkleider und das Wissen um den korrekten Umgang mit Pferden etc. eingehalten werden. Und wenn der Junge grundsätzlich um die Gefahren weiss und sich auch verantwortungsbewusst verhält, dann ist es absolut sinnvoll sich mit reiten zu befassen. Dies ist für seine Persönlichkeitsentwicklung sehr hilfreich und für sein Selbstbewusstsein förderlich.

Solltest du jetzt aufgrund deiner Ängste, für die ich absolut Verständnis habe, nun dem Kleinen das Reiten verbieten, dann würde dies wohl auch Folgen für sein Selbstverständnis haben. Er ist nicht gut genug um zu reiten, zu klein, zu gefährdet, kann die Situation trotz seinem bislang vernünftigen und rationalem Verhalten nicht genügend kontrollieren. Das wäre äusserst schade und unnötig, da du die Angst hast und mit dieser umzugehen lernen musst.

» thisnamewasfree » Beiträge: 1102 » Talkpoints: 2,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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