Alles rund um Absinth

vom 29.11.2008, 06:55 Uhr

Wie die Leute, die mich kennen, wissen, trinke ich sehr gerne Absinth. Dabei handelt sich es um ein hochprozentiges alkoholisches Getränk aus Wermuth und diversen Kräutern. Meist sind Anis und Fenchel mit dabei, es gibt aber auch Rezepturen ohne. Insgesamt lässt sich sagen, dass die Rezepturen verschiedener Marken sehr variieren können und sich damit auch geschmackliche Unterschiede ergeben.

Absinth war in vielen Ländern eine lange Zeit verboten und ist es in manchen noch heute, da durch den enthaltenen Wermuth so genanntes "Thujon" im Absinth zu finden ist, was die ihn trinkenden Menschen noch wahrsinniger machen solle, als "gewöhnlicher" Alkohol schon. ;) Thujon galt als besonders gesundheitsschädlich, wurde aber auch zum Mythos: Von vielen Menschen wurde und wird behauptet, dass Thujon eine berauschende Wirkung habe. Diese soll, modernen Legenden zufolge, Künstler um die Jahrhundertwende zwischen dem 19. und dem 20. Jahrhundert zu Visionen, Halluzinationen und zur Produktion psychedelischer Kunstwerke angeregt haben. Mittlerweile ist man sich nahezu sicher, dass soetwas eher die Folge des Konsums minderwertigen und/oder verunreinigten, und sehr hochkonzentrierten, Alkohols gewesen sein müsste. Berühmte Absinth-Trinker sind übrigens Charles Baudelaire, Vincent von Gogh, Oscar Wilde und sowieso alle Pariser Bohemiens dieser Zeit.

Frankreich gehört mit der Schweiz zu den Ursprungsländern des Absinths. Heute wird er in zahlreichen Ländern in unterschiedlichen Qualitäten produziert, so auch in Deutschland, Spanien, Italien und in vielen osteuropäischen Ländern wie Tschechien und Polen.

Getrunken wird der mehr oder minder grünliche (wobei es allerdings auch weißliche, farblose und geldgrüne Varianten gibt; in der neueren Zeit auch künstlich gefärbte Absinthe in allen erdenklichen Farben von Schwarz über Rot bis hin zu Blau) Absinth, der auch als "Grüne Fee" bezeichnet wird, traditionell mit Wasser vermengt, um den Alkoholgehalt abzumildern. Es kann auch Zucker hinzugegeben werden. Die Behauptung, es sei eine alte Tradition, einen Löffel auf das spezielle Absinthglas zu legen, darauf einen Zuckerwürfel zu platzieren, diesen mit Absinth zu übergießen und anzuzünden, weswegen der Zucker langsam karamellisiert in das Glas fließt, entspricht nicht der Wahrheit. Diese "Tradition" ist neuerer Natur. Sieht aber sehr dekorativ aus.

Absinth und Absinthkonsum haben Künstler aber nicht nur mit ihrer berauschenden Wirkung zu Kunstwerken inspiriert, sondern auch thematisch. Bekannte Gemälde, die Absinth auf eine Weise thematisieren, sind "Der Absinthtrinker" von Manet und Oliva (anderes Gemälde, aber gleich benannt), "Der Absinth" von Degas, außerdem existieren zahlreiche verschiedene Stillleben mit Absinth.

Abschließend die Frage: Was haltet ihr von Absinth? Habt ihr schon einmal Absinth getrunken? Wie fandet ihr es? Glaubt ihr, Absinth hat tatsächlich eine berauschende Wirkung, die über die des Alkohols hinaus geht? Und seid ihr der Meinung, dass Absinth verboten werden sollte? Oder habt ihr euch mit dem Thema noch nie befasst und möchtet mehr erfahren? Falls dem so ist: Fragen nehme ich gerne entgegen!

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Also dass Absinth nicht mehr verboten ist, ist so nicht zu 100% richtig, es gibt heute Regelungen, welche Menge an Thujon darin enthalten sein darf (soweit ich weiss, geht dies mit der Art der Extraktion des Thujon aus dem Wermut einher, je nach Methode kommt mehr oder weniger Thujon aus den Pflanzen heraus).

Mit dem Thujon ist das auch wieder so eine Sache, eigentlich ein wenig vergleichbar mit dem Konsum von Cannabis, wenn man sich so etwas nur gelegentlich gibt, dann ist es nicht sonderlich bedenklich, nur wenn man sich damit öfter oder regelmässig zu dröhnt, ist es nicht mehr ungefährlich. Abgesehen von den teils verheerenden Wirkungen des durchaus hoch konzentrierten Alkohol unterstützt das Thujon auch noch die Ausprägung von Psychosen (Schizophrenie und ähnliches).

Ich habe schon Leute kennengelernt, die sich beinahe täglich dieses Zeugs reinschrauben und die waren tatsächlich noch ein ganzes Stück schräger drauf, als "normale" Alkoholiker. Das liegt mit Sicherheit nicht nur an der Droge, aber diese ist sicherlich ein nicht unbedeutender Faktor. Aus dieser Sicht kann ich nur empfehlen: Lasst die Finger von dem Zeug.

Aber natürlich habe ich den sagenumwobenen Absinth auch schon probiert, sowohl selbstangesetzten, als auch fertigen, geschmacklich kommt das ganze wohl an das Abschlecken von Bahnhofsklotürgriffen heran (zumindest stelle ich mir den Geschmack der Türgriffe dort ähnlich ekelhaft vor). Von einer besonderen Wirkung kann ich nicht sprechen, da ich auch nur sehr geringe Mengen probieren konnte, es schmeckt einfach zu scheusslich.

Abschliessend möchte ich noch gerne wissen, was ist das tolle daran, etwas zu Konsumieren, was irgendwelche Schriftsteller, Künstler oder vergleichbare Leute angeblich beim Schaffen konsumierten? Es wird immer so sehr darauf herumgeritten, wer doch alles Absinth gesoffen hat und tolle Sachen geschaffen hat, glaubt der Absinth-Konsument nun nach so ein paar Gläschen der nächste Göthe zu werden, oder ist das einfach nur Geblubber um den Konsum irgendwie zu rechtfertigen?

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» crissi » Beiträge: 1137 » Talkpoints: -9,86 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich habe Absinth noch nie getrunken, aber auch schon öfter davon gehört. Früher (als wir noch jung waren :D ) habe ich einige mal über Absinth reden gehört. Damals war es wohl noch verboten und für Jugendliche natürlich umso interessanter. Jetzt habe ich ab und zu Absinth auf Getränkekarten gesehen, aber mich nicht weiter mit dem Thema beschäftigt.

Was ich gehört habe, war dass der heute wieder erlaubte Absinth nicht mehr genauso ist wie der früher verbotene. Stimmt das? In welchem Jahr wurde er denn verboten ? Und wann wieder zugelassen?

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» Studia » Beiträge: 1182 » Talkpoints: 2,44 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Was ich gehört habe, war dass der heute wieder erlaubte Absinth nicht mehr genauso ist wie der früher verbotene. Stimmt das?

Ich glaube so ein grosser Unterschied besteht da gar nicht. Nur sind natürlich heute Alkohol und Wermut Gehalt reguliert bzw. beschränkt und solche Gesetze gab es früher mit Sicherheit noch nicht..

In welchem Jahr wurde er denn verboten ? Und wann wieder zugelassen?

Das Verbot kam Anfang des 20. Jahrhunderts zu Stande aber es haben sich nie alle Länder dem Verbot angeschlossen (in Spanien konnte man Absinth zum Beispiel immer schon ganz normal in den Geschäften kaufen), was auch der Grund ist weshalb man jetzt wieder überall Absinth kaufen kann. Das hat irgendwas mit dem Handel innerhalb der EU zu tun, aber ich kenne mich damit nicht im Detail aus.

Ich habe bei mir im Wohnzimmer eine Flasche Absinth stehen mit passenden Gläsern und Löffeln, die ich geschenkt bekommen habe. Sieht alles sehr dekorativ aus und dieses toxische grün des Getränks kontrastiert schön mit meinen roten Wänden - aber trinken muss ich das Zeug nun wirklich nicht.

Peppermint Absinth ist der einzige, den ich mag und von dem ich auch hin und wieder mal ein Gläschen trinke, alles andere was ich bis jetzt probiert habe erinnert mich einfach nur an Medizin. Und durch den Zucker wird der Geschmack auch nicht besser sondern eher schlimmer, dann fühle ich mich nämlich daran erinnert, dass meine Mutter eine bestimmte Medizin immer auf einen Würfel Zucker getropft hat um mich auszutricksen. Aber durch den Zucker blieb der widerliche Geschmack nur um so länger im Mund.

Die berauschende Wirkung halte ich für einen Mythos, jedenfalls bei dem Absinth den man heute legal erwerben kann. Es ist ja wohl auch bestätigt, dass das, was man früher als Absinth Abhängigkeit bezeichnet hat schlicht und einfach Alkoholismus war. Und ist es nicht sogar so, dass manche Magenbitter sogar mehr Wermut enthalten als Absinth? Und das auch schon bevor Absinth wieder legalisiert wurde? Von Leuten, die sich auf einen Magenbitter Trip begeben hat man aber noch nie gehört, ist wohl nicht so schick, dieses Getränk.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Die berauschende Wirkung durch Thujon ist ein Mythos. Auch die Vergleiche mit Cannabis sind irrelevant, weil es da nichts zu vergleichen gibt. Das ist einfach nur eine dumme, billige Werbe Strategie bestimmter, qualitativ meist eher fragwürdiger, Absinth Händler, die glauben, ihren überteuerten Trank an irgendwelche Jugendlichen verkaufen zu können, die von Drogen und Rausch fasziniert sind, und hoffen, einen legalen Weg zu finden, um an eine Droge zu kommen. Also, die Behauptung, dass Absinth einen besonders verwirren würde und besonders leicht süchtig machen würde, möchte ich mal abstreiten.

Zum angeblich schlechten Geschmack kann ich nur sagen, dass es hunderte verschiedener Absinthe gibt, die alle etwas anders schmecken. Einige sind bitter-kräuterig, manche schmecken blumig, wenn zum Beispiel viel Fenchel enthalten ist. Dann gibt es Absinthe mit und ohne Anis, was den Geschmack auch wieder beeinflusst. Anis macht Absinth normalerweise schärflich. Und dann gibt es natürlich billige Fabrikationen, die einfach nur künstlich schmecken, weil sie auch kaum "echte" Kräuter beinhalten, sondern bloß irgendwelche Farb- und Geschmacks-Stoffe aus der Chemie-Fabrik. Daher kann man nicht pauschal sagen, dass Absinth schlecht schmecke. Ich habe auch schon Sorgen getrunken, die ich vom Geschmack her einfach nur grauenvoll fand, andere aber haben wirklich sehr gut geschmeckt. Dass es aber natürlich nicht jedem einzelnen Menschen auf der Welt zusagen kann, dürfte aber wohl eigentlich klar sein.

Die Grenze für den Thujon-Gehalt liegt übrigens bei 35mg. Normale Absinthe dürfen "nur" 10mg haben, alles, was mehr beinhaltet, gilt als so genannte "Bitterspirituose". Die schmecken gewöhnlich auch bitterer, da die Bitterkeit direkt mit dem Wermuth-Gehalt zusammenhängt und mit diesem natürlich auch wieder der Thujon- bzw. Thujol-Gehalt. Einen höheren Thujon-Gehalt könnte man übrigens möglicherweise durch das Selbst-Mischen von Absinth erhalten, aber da man sowieso keinen Thujon-Rausch bekommen kann, ist das wohl witzlos. Stattdessen sollte man sich lieber einen ordendlichen Absinth kaufen, der vielleicht wenig Thujon hat, aber dafür gut schmeckt! Übrigens haben diese Selbst-Misch-Kits zum Vermengen mit Wodka mit echtem Absinth sowieso nicht viel gemein, da echter Absinth ordendlich destilliert werden muss. Das sorgt dann, unter Anderem, auch für den guten Geschmack.

Ich halte übrigens allgemein nichts davon, etwas nur zu trinken, weil irgendjemand Anderes (Prominentes) es schon getrunken hat. Man sollte Dinge nur konsumieren, weil einem der Geschmack gefällt! Zur Kunst gehört übrigens Können, und das ertrinkt man sich nicht. Das hat man entweder oder nicht. Selbst Übung kann nur etwas verbessern, wo bereits Grundlagen da sind. Sage ich jedenfalls, und ich hatte schon einige Ausstellungen. Wobei das natürlich keine Garantie für Qualität ist, das weiß ich auch. ;) Übrigens hat Goethe nie Absinth getrunken, dessen Schaffenszeit war viel zu früh.

Außerdem wüsste ich nicht, wieso man Absinthkonsum stärker rechtfertigen müsste, als Konsum von anderem Alkohol, also anderen Drogen? Oder irgendwelchen anderen schädlichen Genussmitteln? Muss man sich dafür rechtfertigen, Bier oder Schnaps zu trinken? Wen geht das denn überhaupt etwas an, was man gerne trinkt? Doch niemanden!

EDIT: Ach so, ja, ein kleiner Nachtrag, wo ich gerade gemerkt habe, dass ich einige Fragen übersehen habe (nein, das kommt nicht vom Konsum irgendwelcher Dröglein). Heutiger Absinth hat, wie schon geschrieben, einen geringeren Thujon-Gehalt, als der Absinth früher. Außerdem hat der Alkohol einige Prozente weniger und ist "sauberer" bzw. weniger verunreinigt und versetzt. Aber ich glaube nicht, dass das ein Nachteil ist.

Absinth wurde im Jahr 1905 in den meisten europäischen Ländern nach einer langjährigen Hetzkampagne verboten. Man hat dieselben Vorurteile wie hier gehört. Der Absinth würde Menschen mehr schaden, als anderer Alkohol, würde sie schnell verrückt machen, krank, kriminell, asozial, würde sie verwahrlosen und zu Dieben und Mördern machen. Im Gegensatz, so hieß es, zum "guten, gesunden Wein". Interessanterweise wurde diese Werbekampagne von der französischen Weinindustrie unterstützt, was doch wohl einiges erklärt!

Der direkte Vorfall, der das Absinthverbot einlitt, war der Mord eines französischen Arbeiters an seiner schwangeren Frau und seinen zwei Tochtern. Dieser Mann hat zwar täglich 5 Liter Wein getrunken, war also ständig besoffen. Aber vor dem Mordfall trank er außer dem üblichen Wein auch Branntwein und zwei Gläser Absinth. Die damals sehr mächtige und einflußreiche Wein-Lobby hat es geschafft, die Schuld für die Tat auf den Absinth zu schieben, und so wurde dieser verboten. Nur Spanien und Portugal schlossen sich dem Verbot nicht an. Produziert wurde aber natürlich trotzdem europaweit weiter, zwar illegal, aber das Geschäft lief gut. Und irgendwie mussten die Betriebe, die bisher allein von der Produktion von Absinth überlebten, ja auch weiter existieren können, jetzt, wo sie plötzlich ihren gesamten Betriebszweig offiziell verloren hatten.

Erlaubt wurde Absinth in Deutschland wieder im Jahr 1998. In den Niederlanden erst seit 2004. In der Schweiz weiß ich es genau, da glaube ich aber, gehört zu haben, dass es vor kurzer Zeit sogar noch verboten war. Österreich dürfte etwa wie Deutschland liegen. In den USA ist Absinth bis heute noch verboten, abgesehen von irgendwelchen speziell angepassten Variationen, die strengen Regeln unterliegen und mit "echtem" Absinth kaum mehr zu vergleichen sind.

Cloudy24, wenn das Getränk "toxisch grün" ist, ist es für mich kein Wunder, dass es nicht schmeckt. Das klingt nach der vollen Chemie-Keule. Natürlich hergestellter Absinth mit echten Kräutern ist gelb-grünlich und getrübt und erinnert eben an verarbeitete Kräuter. Eine satte, dann auch noch strahlende, Farbe, ist nur mit Chemie möglich. Handelt es sich bei dem Absinth, den du hast, möglicherweise um den "Absinth 66%" von Abtshof? ;)

Dass der frühere "Absinthismus" einfach "nur" Alkoholismus war, kann ich bestätigen. Jedenfalls nach meinem Wissen, nachprüfen kann ich das selbst schlecht. ;)

Und nein, Magenbitter enthalten normalerweise kein Thujol, weil sie anders hergestellt werden, auch, wenn sie Wermuth beinhalten.

Absinth hat sicherlich nur durch das Verbot und eine doofe Modewelle so eine Popularität erlangt. Das bezweifle ich ja gar nicht. Ich trinke ihn nur, weil er mir schmeckt (und da, wie schon geschrieben, eben auch nicht alle Sorten, nur manche; da muss man sich aber erst einmal durchprobieren, wenn man das möchte) und ganz egal, was andere Menschen darüber denken.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Also Wawa666, dann lass doch mal hören, welchen Absinth (bitte ohne Anis) du empfehlen kannst. Werde das Zeugs gerne noch einmal probieren

Einen Vergleich mit Cannabis hat hier übrigens keiner angestellt, ich habe nur erwähnt, dass die Konsumenten von Cannabis ihre Droge auf ähnliche Weise verteidigen, ausserdem habe ich ja auch gesagt, dass ich persönlich keine grosse Bedenken habe, wenn man die ein oder andere dieser Drogen gelegentlich konsumiert.

So oder so, Fakt ist, dass der Absinth, abgesehen vom Alkohol selber, noch ein weiteres Nervengift enthält, eben das Thujon und dieses auch auf diverse Rezeptoren im Gehirn wirkt, ob das nun einen (spürbaren) Rausch verursacht oder nicht, ist eigentlich nicht relevant, es wirkt so oder so auf das Gehirn ein, was bei missbräuchlichem Konsum zu schlimmeren Folgen führt (oder führen kann) als es der einfache Alkohol schon macht.

Nur um es noch einmal unmissverständlich klar zu sagen, ich habe nichts gegen verantwortungsvollen Konsum (eben gelegentlich mal ein Gläschen des Genusses wegen), aber wenn sich jemand damit besaufen will, um vielleicht auch noch einen ominösen Thujonrausch ("von der grünen Fee geküsst werden") zu erreichen, dem kann ich nur mit aller Vehemenz von dem Zeug abraten.

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» crissi » Beiträge: 1137 » Talkpoints: -9,86 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Pauschal kann ich dir schlecht einen Absinth empfehlen, weil ich nicht weiß, was dir geschmacklich gefällt. Ich könnte dir aber vielleicht raten, dass du dir online mal einige Websites, die sich genauer mit Absinth befassen, ansiehst. Viele beinhalten detaillierte Listen verschiedenster Absinthe, inklusive Geschmacksbeschreibungen und Angaben, was alles enthalten ist. Also, ob Anis drin ist, oder nicht, ob mit natürlichen Mitteln gefärbt wurde oder künstliche Farb-, Geschmacks- und Konservierungsmittel verwenden wurden, und so weiter.

Auch der Alkohol- und Thujol-Gehalt und das Herkunftsland sind aufgelistet. Die Website "Absinth-Bibel" ist dazu recht interessant, auch, wenn das Design und der Stil des Autors mich nicht so sehr ansprechen. Seine Bewertungen finde ich auch sehr subjektiv, aber immerhin die Geschmacksbeschreibungen sind getroffen. Ansonsten gibt es noch mehrere Foren im deutschsprachigen Raum, die sich eigens mit Absinth beschäftigen.

Ansonsten wäre eine Möglichkeit, bei einem Absinthhändler einige kleinere Flaschen zum "Antesten" zu erwerben. Je nach Hersteller und Produktionsland zahlt man so zwischen 2 und 8 Euro. Absinthläden (offline) sind leider in Deutschland eher selten zu finden. Mir sind bisher erst ein paar in Großstädten begegnet. In Paris, wo Absinth schon immer boomte, gibt es dafür unglaublich viele und auch "normale" Spirituosenhändler haben Absinth regulär im Angebot. Wie es in Österreich und der Schweiz aussieht, weiß ich nicht genau.

Die Absinthe, die man in Deutschland in diversen Supermärkten kaufen kann, zeichnen sich meist übrigens nicht gerade durch ihre Qualität aus. Das ist ziemlich schade, da es zum Einen den Ruf von Absinth sehr verschlechtert und zum Anderen guter Absinth relativ schwer zu erwerben ist. Online-Shops, die Absinth anbieten, gibt es allerdings eine Menge. Es ist ratsam, die Preise und Verpackungskosten zu vergleichen, da ergeben sich manchmal einige Differenzen, die nur mit der Profitgier des Händlers zu erklären sind.

Zum Thema Thujon: Thujon ist auch in Thymian, Rosmarin und Salbei enthalten, und auch in einigen anderen Pflanzen. Es ist an sich zwar gesundheitsschädlich, aber dann müsste man auch Angst vor einem Thymian beinhaltenden Hustensaft haben. Und der wird sogar an Kinder verkauft. Ich bezweifle ja auch nicht, dass Thujon ein schädlicher Stoff ist. Aber, wie du auch schon schriebst, kommt es immer auf das Maß an. Und in der Hinsicht ist Thujon auch nicht gefährlicher, als beispielsweise Chinin, das in bitteren Getränken wie Bitter Lemon und Tonic Water enthalten ist. Und diese Getränke werden ohne Warnhinweise in jedem Supermarkt vertrieben, und ich glaube auch, noch nie davon gehört zu haben, dass jemand vor diesen Getränken in den Medien gewarnt hätte.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



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