Unfassbares Erlebnis mit Schlüsseldienst

Ich muss euch kurz erzählen, was mir letzten Monat passiert ist. Und zwar habe ich mich aus meiner eigenen Wohnung ausgesperrt, als ich nur mal kurz die Post holen ging. Da ich eine einjährige Tochter habe, war ich natürlich besonders nervös, denn die krabbelt fleißig in der Wohnung herum und wer weiß, was die ganz alleine anstellen kann?

Also rasch zu den Nachbarn rüber und von denen aus den Schlüsseldienst anrufen, der von der Hausverwaltung angegeben ist. Meinte der Mann am Telefon, das koste 50 Euro, die bar zu bezahlen wären. Ich erklärte ihm, dass ich kein Geld bei mir hätte und ob ich nicht online überweisen könne. Antwort: Nein. Ich erklärte ihm also, dass meine einjährige Tochter ganz alleine in der Wohnung sei, aber er blieb hart. Mein Nachbar half mir mit 40 Euro aus, mehr hatte er selber nicht zu Hause.

Das war dem Mann aber auch zu wenig: 50 volle Euro, oder ich könnte es vergessen. Also musste ich mir noch 10 Euro pumpen. Okay: Dann kommt der Kerl und ruiniert die Tür mit seiner Eisenstange. Ich war so fertig mit den Nerven, dass ich darüber kein Wort verlor, und nur froh war, dass meiner Kleinen nichts passiert war. Der Höhepunkt: Quittung bekam ich keine, denn das hätte ich vorher sagen müssen! Sagt es und rauscht ab … ein Wahnsinn, was man sich alles bieten lassen muss! Ich habe mich bei der Hausverwaltung beschwert. Mal sehen, was dabei rauskommt.

Für mich hört sich diese Geschichte wirklich seltsam an. Der Schlüsseldienst hat die Tür mit einer Eisenstange geöffnet? Das war entweder kein seriöser Schlüsseldienst oder er war wirklich bescheuert. Heutzutage bekommt der Schlüsseldienst eine Tür doch ganz locker in ein paar Minuten mit einem Dietrich oder anderen modernen Werkzeugen auf.

Und eine Tür ruinieren dürfen sie ganz bestimmt nicht ohne eine Vorherige Zustimmung von deinerseits. Das du dann auch noch keine Quittung bekommen hast ist auch seltsam, denn die 50 € gehören jetzt ihm aber du hast keine Beweise die dafür sprechen dass du sie bezahlt hast. Komisch das die Hausverwaltung solche Schlüsseldienste anbietet.

Also an deiner Stelle würde ich die Sache nicht auf sich ruhen lassen, denn sonst musst du dir auch noch eine neue Tür besorgen. Gut das du dich schonmal bei der Hausverwaltung beschwert hast, ist da schon eine Antwort eingetroffen? Sonst würde ich auch noch einfach zum Schlüsseldienst gehen und sie damit konfrontieren und abwarten was sie antworten.

DAS hört sich ja wirklich seltsam an!

Eine ganz wichtige Frage, hat der Schlüsseldienstmann sich von dir einen Ausweis zeigen lassen? Wenn nicht, dann darf der Typ dir die Türe gar nicht aufmachen. Zumindest musst du ihm den Ausweis nachträglich zeigen, wenn du den Ausweis in der Wohnung liegen hast, dann hättest du ihm auch das Geld geben können.

Und wie Tracer sagt, eine Türe öffnet der Schlüsseldienst nicht mit der Eisenstange, da gibt es weniger destruktive Mittel. Grundsätzlich ist es richtig, dass du dich an den von der Verwaltung präferierten Schlüsseldienst gehalten hast. Nun steht aber meiner Meinung nach auch die Verwaltung in der Verantwortung, schliesslich hast du diesen Typen ja wegen ihnen deine Haustüre ruinieren lassen. Zudem ist das mit der Quittung illegal, da Schwarzarbeit. Ohne Quittung geht gar nicht.

Also, bei der Verwaltung nachhaken, die sollen der Sache nachgehen. Die sollen den Typen auffordern dir eine Quittung zukommen zu lassen. Und der Schaden soll aufgenommen werden und es soll abgeklärt werden, ob dieser Schaden "angemessen" ist oder nicht. Ein normaler Schlüsseldienst macht an der Türe keinen Schaden. Dafür muss der saubere Handwerker aufkommen. Allerdings musst du dies nicht veranlassen, da die Türe nicht dir gehört, du bist nur Mieter. Die Verwaltung wird dir wohl eine Rechnung schicken (war bei mir so als ich einen Einbruch hatte), aber da du den Schaden nicht verursacht hast sollen sie die Rechnung an den Schlüsseldienst schicken. Die sollen das mit dem Handwerker abklären.

Klingt sehr nach meiner Geschichte die von mir im September geschrieben wurde. Zumindest ist sie meinem Beitrag sehr ähnlich.

Wollte auf Deinen Beitrag antworten, mit meiner Geschichte - Ausgesperrt, unhöflicher Schlüsseldienst, Tochter in der Wohnung und keine Quittung. Habe mir dann Deine Geschichte durchgelesen und bin aus dem Staunen nicht mehr raus gekommen. Zufälle kanns geben oder?

In dem Moment wäre ich auch erstmal nur perplex gewesen und hätte vermutlich wie du nur das Geld bezahlt und mich im Nachhinein geärgert. Vor allem hattest du ja kaum eine Chance, irgendwas anderes zu machen, wenn das kleine Kind unbeaufsichtigt in der Wohnung ist. Ohne Kind und mit etwas mehr Zeit hätte man natürlich sagen können, dass es das Geld nur gegen Quittung gibt. Ich würde davon ausgehen, dass diese Firma nicht alle Einnahmen beim Finanzamt angibt, denn ansonsten wäre eine Quittung doch überhaupt kein Problem.

Selbst wenn die Tür ernsthaft beschädigt wurde, könntest du ja normalerweise Schadensersatz verlangen, aber ohne Quittung kannst du gar nicht so richtig nachweisen, wer da überhaupt was mit deiner Tür gemacht hat. Das ist schon sehr seltsam.

Also mich verwundert bei Schlüsseldiensten überhaupt nichts mehr und mit 50 Euro fürs Öffnen bist du noch echt günstig weggekommen. Was mich allerdings auch wundert, ist die mangelnde Vorsicht und Einsicht bei dem seltsamen Handwerker.

Ich habe mich letztes Jahr ebenfalls aus meiner Wohnung ausgeschlossen und die Tür nicht mehr aufgekriegt. Der Schlüsseldienst war also meine einzige Chance, da mein völlig unfähiger Vermieter, der noch einen Schlüssel zu meiner Wohnung hatte, nicht in der Lage war, die Tür aufzuschließen. Im Nachhinein kam dann heraus, dass er einfach zu DUMM gewesen ist, den richtigen Schlüssel mitzunehmen. Ich hatte ihm extra wegen solcher Fälle einen Schlüssel da gelassen, was daraus geworden ist waren eben 150 Euro Schlüsseldienstgebühr.

Der gute Mann, der auf meinen Anruf hin eine dreiviertelstunde später bei mir auflief, hatte eine Uniform an und wollte meinen Ausweis sehen, hat sich die Nummer sogar auf seinem Formular vermerkt. Ich fragte ihn gleich vorher, wieviel das kosten würde und fiel beinah hinten über als er mir den Preis nannte. Ich sagte ihm auch, dass ich das so gleich nicht bezahlen könnte und nur 50 Euro zu hause hätte. Daraufhin sagte er, ich könne das auch in Raten zahlen und die restlichen 100 Euro wann anders überweisen, spätestens aber nach zwei Monaten. Da ich keine andere Wahl hatte, willigte ich ein.

Erst bemühte er sich, das ganze mit einer Karte zu öffnen. Da das allerdings nicht von Erfolg gekrönt war, schraubte er dann die Schlossblende ab (heißt das so? Ich meine das DIng, was über dem Schloss um den Griff herum ist und das Schloss quasi abdeckt...) und drehte das ganze Ding mit einer Zange. Also alles komplett ohne Schaden an meiner Tür, dem Schloss oder sonstetwas.

Im Endeffekt hat mich der Spaß eben das Dreifache gekostet von dem, was du zahlen musstest, aber der Schlüsseldienst wirkte deutlich seriöser. Nur stellt sich hier natürlich die Frage, was billiger ist: Eine neue Tür oder 100 Euro mehr für den Schlüsseldienst. Da ich noch nie eine Tür gekauft habe weiß ich das nicht, aber ich würde mich mal dem Rest anschließen und vermuten, dass dein Dienst eher unseriös war. Eine Chance, das Geld wieder zu bekommen, hast du wahrscheinlich weniger. Schließlcih hast du dem Auftrag zugestimmt, als du ihn bezahlt hast. Andererseits hast du auch Zeugen und könntest dementsprechend Schadenersatz fordern, sollte ein anderer unabhängiger Sachkundiger dir bestätigen, dass die Aktion nicht sachgemäß war.

Also zu den Methoden, wie die Tür geöffnet wurde, kann ich nichts sagen. Ich weiß nicht, wo du wohnst, vielleicht ist es in ländlichen Gebieten so üblich, wenn man halt nichts Anderes da hat.

Aber zum Geld - was erwartest du? Geld regiert die Welt, umsonst gibt es heute nichts. Da wird Bargeld verlangt und wer keins hat, bekommt eben auch keine Gegenleistung. Ob das fair ist, darüber kann man sich natürlich streiten.