Betrug? Streit zwischen McLaren und Ferrari wächst weiter
Nachdem sich McLaren weiter gegen Spionagevorwürfe aufgrund der Affäre um den McLaren Designer Mike Coughlan, der inzwischen seinen Hut nahm, wehrt geht man vorerst mal wieder in die Offensive, wahrscheinlich aufgrund der von Ferrari initierten Kampagne gegen McLaren, die Ferrari bereits einen Teilerfolg brachte da die „Spionageaffäre“ nun vor dem Berufungsgericht des FIA Verbandes geprüft werden soll.
So, oder daraufhin, wirft McLaren Ferrari mittlerweile vor, das Rennen am 18. März in Melbourne zum Saisonauftakt mittels eines nicht regelkonformen Autos gewonnen zu haben. Der Unterboden der Ferrarigefährte soll demnach gegen das technisch sehr strenge Reglement verstoßen haben
Mittlerweile scheint der Zank zwischen Ferrari und McLaren allerdings nicht mehr Aufsehen zu erregen, sondern eher allen Außenstehenden mehr und mehr auf die Nerven zu gehen, so z. B. dem restlichem Fahrerlager und auch Formel 1 Boss Bernie Ecclestone. Der ehemalige Formel 1 Fahrer Hans-Joachim Stuck sagte dem sid: "Alle Beteiligten müssen nun höllisch aufpassen, dass durch die unsägliche Affäre dem Sport nicht großer Schaden zugefügt wird.
Die "Tour de Spritz" ist noch in bester Erinnerung. So einen Skandal kann sich die Formel 1 nicht leisten.“. Beide Parteien sollen sich endlich kompromissbereit zusammensetzen, "um das leidige Thema endlich aus der Welt zu schaffen".
Vom Ärger seiner Kollegen offenbar beeindruckt will jetzt auch McLaren Teamchef Ron Dennis auf eine Lösung drängen: "Es wäre ja eine Tragödie, wenn eine der besten Formel-1-Weltmeisterschaften seit Jahren vom Weg abkommen würde - und das durch die Handlungen eines Ferrari- und eines McLaren-Angestellten, die deren eigenen Zwecken dienten und losgelöst waren von Ferrari oder McLaren".
Die Idee eines Spitzentreffens zwischen den Ferrari und den McLaren Oberen scheint wohl doch nicht auf fruchtbaren Boden zu fallen. So möchte Ron Dennis zwar gerne eine Lösung finden, doch Jean Todt, Teamchef von Ferrari, verweigert sich dieser: "Ich hätte es besser gefunden, wenn er diesen Vorschlag vor vier Monaten gemacht hätte. So hätten wir viel Schaden für das Image der Formel 1 und die Konsequenzen für Ferrari abwenden können", so Todt in der "Sky Italia".
Was aus der Spionageaffäre werden soll, wird sich wohl Ende August vor dem Berufungsgericht entscheiden – erstinstanzlich wurde McLaren noch freigesprochen, da "kein Fehler des Teams" vorlag. Ron Dennis ist auch dieses Mal zuversichtlich, da es sich um einen Fehler eines Mitarbeiters und nicht des McLaren Teams handle. Der ehemalige Ferrari Ingenieur Mike Coughlan habe die erhaltenen Informationen auch nicht für die Entwicklung der McLaren Rennwagen eingesetzt.
Dieses Theater wird sich wohl noch monatelang hinziehen!Dabei wird am Ende wahrscheinlich nichts herauskommen, da beide Teams Dreck am stecken haben.So ist die Branche halt, jeder bespitzelt jeden! Ich bin gespannt, ob es trotzdem irgendwelche Folgen haben wird! Denn langsam wird es wirklich langweilig!
Ola, jetzt wird es für McLaren wieder etwas enger, angeblich sollen jetzt neue Beweise wegen des Spionageverdachts bei Ferrari auf den Tisch gekommen sein, daher wurde das Berufungsverfahren am 13. September derzeit auch wieder verschoben, um diese zu prüfen.
Um was für Beweise es sich handeln soll, wurde jedoch noch nicht bekannt.
Der Dachverband der Formel 1, die FIA, forderte jetzt die drei McLaren Piloten Hamilton, Alonso und de la Rosa auf, Kopien des Geheimmaterials über den neuen Ferrari an die FIA zu schicken – falls sie nicht kooperieren würden oder Fakten unterschlagen würden, könnten sie mit empfindlichen Strafen rechnen. In dem Brief stand, dass "Die FIA wurde über eine Unterstellung informiert [wurde], dass einer oder mehrere McLaren-Fahrer im Besitz von wichtigen schriftlichen Beweisen dieser Untersuchung sein oder kurzfristig gewesen sein könnten.", danach folgte eine detailierte Liste über die einzureichenden Unterlagen. Fall Hamilton, de la Rosa und Alonso kooperierten, werde auch nicht mehr in ihre Richtung ermittelt.
Im Vorfeld sagte Hamilton, er war niemals online, um die möglichen ausspionierten Daten abzuchecken – Alonso hielt sich mit Details bedeckt und sagte nur, er sei nur zum Fahren da. Alonso und de la Rosa gelten als die Fahrer von McLaren-Mercedes, die am tiefsten in dem ganzen Sumpf stecken sollen. Alonso soll beispielsweise direkt per eMail vom Ferraritestfahrer Informationen erhalten haben, gleiches gelte für de la Rosa.
Jetzt wird es ernst für McLaren: 4 Runden vor dem Ende der Weltmeisterschaft – denn die 26 Mitglieder des FIA Weltrates erhielten jetzt ein Dossier mit knapp 166 Seiten, welches ein Protokoll des eMailverkehrs zwischen Pedro de la Rosa und Fernando Alonso enthielt sowie Telefonate und SMS von Mike Coughlan und Nigel Stepney. Dieses Dossier soll aussagen, dass sich Coughlan immer in zeitlicher Übereinstimmung dann mit Stepney in Kontakt befand, wenn die Fahrer des Teams von McLaren mal eine Detailfrage hatten.
Das brisante daran: es handelt sich dabei um Gespräche, bevor Stepney Coughlan die 780 Seiten dicke Blaupause des neuen Ferrari übergab, was mit einer der Hauptvorwürfe ist, was ans Licht kam, als ein Mitarbeiter eines Copyshops sich wunderte, warum die Frau Coughlans ihn 780 Seiten der Ferrari Blaupause kopieren lies und er daraufhin bei Ferrari anrief.
Falls sich der Verdacht der Spionage erhärten sollte, könnte McLaren rückwirkend für diese Saison und für die nächste gesperrt werden oder mit sehr hohen Geldbußen und der Aberkennung der Punkte in der Konstrukteurswertung rechnen – oder auch mit einem, sehr unwahrscheinlichen, Freispruch.
Jetzt werden die Beweise erst einmal vom Formel 1 Eigner Ecclestone, FIA Chef Max Mosley , Ferraris Direktor Jean Todt und ADAC Motorsportpräsident Hermann Tomczyk gesichtet. Jean Todt wird aber, natürlich, nicht mit abstimmen bei dem Urteil.
So, über den Ausgang der Sache wird ja hier Mercedes verliert alle Konstrukteurs-WM Punkte! bereits diskutiert, zusammengefasst die Ergebnisse des Verfahrens:
Mercedes McLaren verliert alle Punkte in der Konstrukteurswertung und muss 100 Millionen Dollar Strafe zahlen – damit handelt es sich um die höchste Strafe im Motorsport, die bisher verhängt wurde. Für Hamilton und Alonso hat das ganze keine Konsequenzen.
Die TV Einnahmen der FOM stehen Mercedes McLaren allerdings weiterhin zu, womit sich der Schaden für das Rennteam wieder etwas verringern dürfte.
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