Mit zum einschläfern gehen?

vom 01.10.2008, 15:58 Uhr

Ich war auch immer dabei, wenn unsere Tiere eingeschläfert wurden und finde, die Tiere sollten auf ihrem letzten Weg von einem bekannten Menschen begleitet werden, am besten natürlich von dem vertrautesten Menschen. Allerdings kann ich es auch verstehen, wenn manche Leute das nicht übers Herz bringen. Es gibt ja sehr viele, die die Entscheidung, das Tier einschläfern zu lassen, kaum fällen können.

Auf dem letzten Weg sollte man dem Tier vor allem Sicherheit vermitteln können, damit es keine Angst hat. Wenn man das nicht kann, ist man die falsche Begleitperson. Eine Bekannte von mir hat beim Einschläfern ihres Hundes im Wartezimmer so hysterisch angefangen zu heulen, dass ihr Hund total in Panik geraten ist. Sie ist wieder mit ihm nach hause gefahren, weil sie den Hund mit Gewalt hätten festhalten müssen, um ihn zu narkotisieren. Am nächsten Tag hat ihr Vater den Hund zum Einschläfern begleitet. Zwar war er nicht seine Hauptbezugsperson, aber der Hund kannte ihn und hat sich an dem Tag in Arm des Vaters ganz ruhig die Spritze geben lassen.

Wenn also die Bezugsperson des Tieres psychisch nicht in der Lage ist, das Tier einschläfern zu lassen, sollte wirklich jemand anderes gehen. Im besten Fall natürlich ein Mensch, den das Tier kennt. Aber wenn das nicht möglich ist, halte ich sogar eine unbekanntere Person (wie z.B. eine Tierarzthelferin) für besser als ein Besitzer, der panisch heult und das Tier in seinen letzten Minuten in Angst und Schrecken versetzt.

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» Studia » Beiträge: 1182 » Talkpoints: 2,44 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Leider mussten auch schon einige meiner Haustiere eingeschläfert werden. Und für mich ist es selbstverständlich, das ich meine Tiere auf ihrem letzten Weg begleite, auch wenn es für mich immer sehr schwer ist. Ich denke schon, das die Tieres es merken, wenn eine vertraute Person bei ihnen ist, und ihnen etwas die Angst nimmt.

Wenn man selber nicht in der Lage ist, diesen letzten Weg mit seinem Tier zusammen zu gehen, dann sollte man jemanden mitnehmen, der diese Sache psychisch besser verkraftet. Denn wie unten schon beschrieben, bringt es das Tier noch mehr in Panik, wenn die vertraute Bezugsperson anfängt, hysterisch zu werden.

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» pepsi77 » Beiträge: 1629 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich war zum Glück noch nie in der Situation, dass eines meiner Tiere eingeschläfert werden musste, doch ich weiß, dass ich in einem solchen Fall sicherlich mitgegangen wäre! Das ist meiner Meinung nach einfach selbstverständlich, wenn man sein Tier wenigstens ein bisschen mag! Irgendwie kann ich deinen Bruder aber auch verstehen - sich vorzustellen, mit ansehen zu müssen wie einer deiner allerbesten Freunde stirbt, ist schrecklich. Trotzdem, besser als die Gewissheit zu haben, dass er allein stirbt.

Man muss sich nur mal in die Situation des Tieres versetzten, das evlt. ohne Herrchen eingeschläfert wird: Es ist ein einer vollkommen fremden Umgebung, mit fremden Leuten, die ihm Angst machen. Es bekommt zu allem Überfluss eine Spritze und spürt nur noch, wie es immer schläfriger wird. Da ist es doch ein wesentlich beruhigender Gedanke, sich vorzustellen, wie jemand bekanntes, ein guter Freund, dabei ist und einem Kraft spendet. Das erleichtert das hinübergehen sicherlich.

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» Carolinchen » Beiträge: 347 » Talkpoints: -0,08 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich war auch immer dabei, 2 Hunde und zuletzt vor wenigen Wochen wurde unser Kater erlöst. Für mich wäre es undenkbar das Tier nicht bis dahin zu begleiten. Es war jedesmal schlimm für mich, aber ich wäre immer wieder dabei.

Ein Tier das mich jahrelang begleitet hat es verdient das ich ihm bis zuletzt beistehe, egal wie hart es ist. Die Tierärztin bat mich sogar darum damit unser Kater spürte das ich in der Nähe bin. Vergessen werde ich es nie, bereuen aber auch nicht.

» Kessel » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 17.08.2014, 18:29, insgesamt 2-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Das ist eine schwere Sache. Ich war vor kurzem auch in so einer Situation und ich habe sehr mit mir gekämpft ob ich mitgehe oder nicht. Zur Erklärung, kein anderer wäre mit hinein gegangen. Es gab zwei Optionen, entweder ich bin dabei oder er ist ganz alleine. Das hört sich jetzt vielleicht grausam an, aber ich liebe dieses Tier so sehr und allein der Gedanke daran, ihn sterben zu sehen hat mir so wehgetan. Ich habe mich dann doch entschieden mitzugehen, weil ich es ihm meiner Meinung nach einfach schuldig war bei ihm zu bleiben. Die Tierärztin hatte dann noch eine Idee mit der Behandlung und so kämpft er noch um sein Leben. Er musste also Gott sei Dank nicht eingeschläfert werden.

Ich kenne aber noch andere Geschichten. Meine Eltern waren bei ihrem Kater beide dabei, für meine Mutter wäre es allerdings besser gewesen wenn sie zu Hause geblieben wäre. Sie hat es immer noch nicht ganz verarbeitet.

Meine Oma war bei ihrem Hund dabei und es war so ein schreckliches Erlebnis für sie, dass sie sich bei der Katze dazu entschieden hat nicht mitzugehen.

Natürlich sollte man einerseits dabeisein, wenn das geliebte Tier seinen letzten Weg geht. Andererseits geht jeder Mensch anders damit um und kann es nicht verarbeiten. Kenne auch jemanden, der daraufhin in eine echt schwere Depression verfallen ist. Also ich finde beide Seiten begründet und auf ihre Weise in Ordnung.

» Inanna » Beiträge: 375 » Talkpoints: 0,45 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Meine Tiere mussten nicht sehr oft eingeschläfert werden, da wir in einer sehr ländlichen Gegend leben und da die Tiere selten eines Krankheittodes sterben. Leider ist auf der anderen Seite des Hauses die Hauptstraße, was dazu führte, das einige zu neugierige Katzen überfahren oder angefahren wurden.

Als meine Katze Kitty angefahren wurde und der Tierarzt, der zufällig auf den Hof kam, sie gleich einschläferte wegen innerer Blutungen, bin ich auch bei ihr geblieben bis es zu Ende war, auch wenn das im Nachhinein wegen des Bluts aus ihrer Nase und ihrem Mäulchen für mich sehr traumatisch war.

Unsere Hasen und Hühner und auch Gänse sind meist natürlicher Tode gestorben, oft haben sie vorher nicht lange gelitten oder sind gleich vom Marder oder Hühnerhabicht komplett auseinander genommen worden. Das hört sich grausam an, aber anders kann man es leider nicht beschreiben. Das war extrem traurig jedes Mal, lässt sich aber in ländlichen Gegenden bei einem Freigehege nicht immer verhindern.

Auf der anderen Seite hatte ich auch unsere missgünstigen Nachbarn im Verdacht, dass sie evtl. Rattengift in das Gehege geschmissen haben, da ich welches fand, das meinen Hasen erledigt hat am Ende. Aber das gehört jetzt nicht wirklich hier her.

Zum Einschläfern unserer Katzen wegen FIPS bin ich nicht dabei gewesen, weil ich damals noch nicht bei meinem Vater gewohnt habe und die letzte Katze, die auch FIPS hatte, haben wir so lange in der Sonne sitzen lassen wie sie das gerne wollte. Eigentlich hatten wir vor, sie einschläfern zu lassen, wenn sie nicht mehr raus geht und sich nur noch quält, aber sie saß noch jeden Tag in der Sonne draußen, mochte gekrault werden und fraß, bis wir sie einen Tag nicht sahen und da war sie schon in ihrem Körbchen gestorben.

Manchmal hat man nicht die Gelegenheit, aber grundsätzlich würde ich schon immer mitgehen. Man lebt mit diesen Tieren, man hat sie gepflegt und der Tod gehört zur Verantwortung des Tierhalters einfach dazu.

» Glaswandlerin » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 17.08.2014, 18:30, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Ich war eigentlich bisher immer dabei, wenn eins meiner Tiere erlöst werden musste. Bis auf einmal. Und das ich da nicht mit dabei war, bereue ich heute noch. Denn ich finde, dass man es seinem Tier einfach schuldig ist. Man hatte es schließlich Jahre lang bei sich und es hat einem ja auch viel Freude gemacht.

Die Tiere spüren ja auch, ob der vertraue Mensch bei ihnen ist. Das wird sie beruhigen und ihnen auch etwas Sicherheit geben. Ich würde nie wieder mein Tier durch jemand anderen zum einschläfern bringen lassen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Zum Glück ist dieser Fall bei mir bisher noch nicht da gewesen, aber da ich selbst zwei Katzen habe, werde ich irgendwann auch vor dieser schweren Aufgabe stehen.

Aber eines ist klar für mich: Die Tiere haben mir so viel gegeben und bedeuten mir so viel, dass ich sie niemals auf ihrem letzten Weg alleine lassen würde! Niemals! Ich lasse sie auch jetzt nie mit anderen Leuten zum Tierarzt, weil ich weiß, dass sie Angst haben und wenn es dann mal so weit sein sollte, dann erst recht nicht! Auch wenn es für mich noch so schwer sein wird - das bin ich ihnen einfach schuldig! Und dafür liebe ich sie auch zu sehr!

» yummi » Beiträge: 258 » Talkpoints: 0,22 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Bei mir war es am vergangenen Montag soweit. Der Kater meiner Eltern (13 Jahre alt) hatte so komisch geröchelt und als wir dann beim Tierarzt waren, stellte der fest, dass der Kater so ziemlich alles an Krankheiten hatte. Er hatte eine eitrige Ohrenentzündung, Flöhe ohne Ende und der Arzt meinte, er hätte auch was an seinen Nieren. Als er dann entschied, dass es besser wäre, ihn gehen zu lassen, war ich am Ende.

Meine Schwester und ich, wir hatten unseren Vater begleitet, um ihm zur Seite zu stehen, aber ich war dann die Erste, die geheult hat. Es war so schrecklich, ihn da liegen zu sehen. Das Schlimme war, dass ich ihn auch noch das letzte Mal getragen habe, es tat so weh! :cry: Klar dachte ich erst, dass ich mir diese Erfahrung lieber erspart hätte, aber andererseits war mein Vater sehr froh und dankbar, dass wir beide dabei waren, denn unsere Mutter hätte das nervlich auch nicht verkraftet. Trotzdem ist es für mich immernoch wie ein Trauma, so schnell kriegt man diese schrecklichen Bilder nicht aus dem Kopf! :(

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» Jacqui_77 » Beiträge: 2718 » Talkpoints: 19,87 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Wir hatten bis vor einigen Jahren einen Hund. Als er älter wurde, ging es ihm irgendwann nicht mehr so gut und die Tierärztin hat uns empfohlen, den Hund einschläfern zu lassen. Mir persönlich fallen Abscheide sehr schwer und ein Abschied für immer ist natürlich etwas sehr trauriges. Ich glaube hauptsächlich aus diesem Grund bin ich damals überhaupt nicht mit zum Tierarzt und hab mich irgendwie anders abgelenkt.

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» hennessy221 » Beiträge: 5132 » Talkpoints: -1,94 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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