Frage an die Aquarianer - Aquarium kaufen

vom 22.11.2008, 07:03 Uhr

Hallo,
mein Mann und ich haben beschlossen uns ein Aquarium zu kaufen. Eigentlich aus dem Grund weil so ein schön eingerichtendes Aqua ja auch etwas für die Seele ist und mein Sohn das alles so spannend findet. Hab mich nun schon mal quer durchs Netz gelesen und bin da auf einige Sachen gestoßen die mir so als Frage offen blieben.

Wir hatten vor klein anzufangen. Also mit einem 30 oder 40l Becken. Nun las ich aber das ein Becken was umso größer ist pflegeleichter wäre. Nur frage ich mich in welcher Hinsicht denn pflegeleichter? Ist ein kleines Becken überhaupt für Fische geeignet? Ich möchte für den Anfang 4 oder 5 Stück mit etwas Pflanzen reinsetzen. Aber ob das Becken ausreicht? Was nimmt man am Becken für Fische wenn man sehr kalkhaltiges Wasser hat?

Ein großes Becken ab 100cm können wir aber aus Platzgründen nicht aufstellen. Wäre schön wenn ich meine Fragen hier im Forum beantwortet bekäme.

Achja, Wasserwerte hätte ich auch noch:
pH-Wert (bei 15,2 °C) 7,20 ± 0,04 Grenzwert: 6,5 - 9,5
Hydrogencarbonat (HCO3-) mg/l 271,3 ± 7,1
Summe Erdalkalien (Gesamthärte) 3,35 ± 0,13mol/m³ entspricht 18,7 ± 0,7°dH (hart) *
Karbonathärte 12,4 ± 0,3 °dH

» 12Postali » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Midgaardslang am 22.11.2008, 15:49, insgesamt 2-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Hallo!

Ein großes Aquarium ist insofern pflegeleichter, da in einem großen Becken ein umfasserendes Ökosystem entsteht. In einem kleinen Becken besteht die Gefahr des Überbesatzes und des damit zusammenhängenden Nährstoffüberschusses, der Algenwachstum begünstigt. Es muss öfters das Wasser gewechselt werden und der Dreck aus den Stenen abgesaugt werden. In einem großen Becken kann man dies besser austarieren und mehr Konsumenten ansiedeln.

Das sollte aber nicht gegen ein kleines Becken mit einigen Neons und anderen Anfängerfischen sprechen. Wenn dein Sohn ich darum kümmert, bleibt die Arbeit nicht an dir hängen und als Schüler hat man ja eh noch sehr viel Zeit für Hobbys über.

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» Feuerputz » Beiträge: 1415 » Talkpoints: 7,29 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Naja ein Becken mit 30 bis 40 Litern ist dann wirklich etwas klein. Denn man rechnet pro Zentimeter Fisch soll ein Liter Wasser da sein. Neons sind da etwa 3 cm gross, sollten im Schwarm von mindestens 5 Stück gehalten werden. Wenn man dann noch die Pflanzen drin hat, haben die Tierchen nicht mehr viel Platz zum schwimmen. Und sogenannte Anfängerfische wie Guppies würde ich dann nicht mehr reinsetzen, weil du dann schnell das Becken überbevölkerst.

Wenn der Platz nicht für ein 100 cm Becken reicht, dann bestimmt für eines mit 60 cm. Da passen dann schon 54 Liter Wasser rein und man kann demzufolge auch ein paar mehr Fische reinsetzen. Um das kalkhaltige Wasser brauchst dir nicht so viele Gedanken machen. Das haben wir auch und Pflanzen wie Fischen geht es prächtig.

Wenn du dir so ein Komplettset kaufst, dann hast ja schon die Technik dabei. Dann noch entsprechenden Kies, der dann im Becken um die 5 cm hoch sein sollte. Den musst vor dem Einbringen aber gut spülen, damit die feinen Partikel nicht mit ins Becken kommen. Dann Technik installieren, Pflanzen einsetzen und Wasser dazu. Das ganze normal laufen lassen für ca. 2 Wochen. Erst danach kannste Fische kaufen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Es gibt genug Fische für ein 30 Liter-Becken. Auch ich habe mit einem solchen angefangen. Du musst nur darauf achten, dass du die Fische verteilst, soll heißen: Es gibt Fische, die mehr am Boden leben und Fische, die mehr an der Oberfläche schwimmen. Die kommen sich nicht so in den Weg und haben somit mehr Platz zum Schimmen. Dass mehr Fisch mehr Dreck machen, sollte klar sein, deswegen muss man ein solches Becken einmal in der Woche reinigen (dauerte bei mir nach einer gewissen Übungszeit etwa 45 Minuten).

An Fischen wäre ein Kampffisch sehr schön (wieso heiße ich wohl in diesem Forum so? :) ). Diese sind pflegeleicht und wunderschön anzusehen. Ich empfehle dir ein einzlenes Männchen (niemals zwei Männchen in einem Becken - die töten sich gegenseitig! Was nicht heißt, dass sie sonst nicht absolut friedfertig sind), weil diese weitaus schöner als die Weibchen sind. Dazu kannst du dir vielleicht noch ein paar der kleinen Welse kaufen (ich bin mir nicht mehr sicher, ich denke sie heißen Ohrgitter-Harnisch-Welse oder so ähnlich).

Von den typischen "Anfängerfischen" wie Guppies rate ich ab - da hast du innerhalb kürzester Zeit einen riesigen Haufen Babies im Becken schwimmen. Was jedoch auch noch schön anzusehen ist, ist eine Apfelschnecke. Diese Tiere sind unglaublich faszinierend und es gibt sie in schönen Farben (zum Beispiel gelb). Es gibt auch noch kleine Garnelen, die gut in ein solches Aquarium passen. Diese sind ebenfalls sehr schön. Aber manchmal vertragen sich Schnecken und Garnelen nicht.

Dazu benötigst du natürlich viele Pflanzen, einen guten Boden (heller Sand ist pflegeleicht und schön), Bodenwurzeln (falls du Welse magst), einen Heizstab, einen Filter und noch andere Kleinigkeiten wie ein Fischnetz. Es gibt auch viele Bücher bezüglich der Aquariumseinrichtung und der Pflege von Fischen. Ich rate dir, eines zu kaufen, weil du dann alles im Überblick hast.

Kleine Aquarien erfordern mehr Pflege, weil das mit dem "das Aquarium reinigt sich selbst" dann nicht so gut funktioniert, weil das Becken so klein ist. Aber wie weiter oben schon geschrieben, hat eine Reinigung in der Woche bei mir locker gereicht. Wichtig ist, dass du die Fische nicht überfüttert, denn zu viel Futter lagert sich ab und ist schädlich für das Wasser.

Bezüglich der Wasserwerte sehe ich keine Probleme. Das Wasser wird im Becken vom Heizstab aufgewärmt und der Kalk hat meinen Fischen nie geschadet. Es gibt aber auch genug Teststäbchen im Handel, mit dem du deine Wasserwerte im Aquarium überprüfen kannst und auch Mittel gegen Kalk und andere schädliche Inhalte des Wassers. Es gibt auch so ein blaues Aufbereitungsmittel, dass du bei jedem Wasserwechsel (bei der Reinigung wird etwa ein Drittel des Wassers ausgetauscht) in das Wasser gibt. Dieses Mittel macht das Wasser "aquarienfreundlicher".

Ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen helfen. Aquarien sind sehr schön, auch wenn ich am Anfang ein bisschen überfordert war bezüglich der korrekten Einrichtung (habe dann glücklicherweise viel Hilfe von Bekannten bekommen), erweist sich am Ende alles als gar nicht so schwer.

Freundliche Grüße

» Kampffisch » Beiträge: 923 » Talkpoints: -0,81 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Hallo,

Ich selbst besitze vier Aquarien, darunter zwei 12 Liter Aquarien, die seit Einlaufen stabil sind. Allerdings würde ich einem Anfänger nicht zu einem "Nano-Aquarium" raten, da wie schon gesagt wurde eine etwas instabilere Stimmung herrscht.

In ein 30 Liter Becken, falls du dir dennoch eines anschaffen willst, würde ich erst mal keine Fische einsetzen. Es gibt wunderschöne Garnelenarten, die pflegeleicht sind und sich vermehren. Außerdem noch tolle Zwergkrebse, die interessant sind (Camparellus puer zum Beispiel). Als kleinen Farbkleks eignen sich Apfelschnecken hervorragend. Ich selbst halte viele verschiedene Farbschläge. Es gibt sie mittlerweile in blau, lila, rosa, weiß, gelb, grün und braun. Da solltest du allerdings aufpassen, dass du dir keine pflanzenfressenden holst. Sicher gehen kannst du, wenn du farbige nimmst (also Farbenschläge außer gelb und braun). Die sind alle einer Art und fressen keine Pflanzen.

Solltest du trotzdem vorhaben in einem solchen Becken Fische zu halten würde ich dir kleine Bärblinge empfehlen. Zum Beispiel Perlhuhnbärblinge sehen ansprechend aus, sind nahezu anspruchslos und ein toller Fisch für ein solch kleines Biotop. Außerdem auch mit Garnelen, Schnecken oder Krebsen zu vergesellschaften.

Die Zentimeter/Liter-Regel, die hier genannt wurde ist zu vernachlässigen. Die ist Unfug. Demnach könntest du in einem 30 Liter Becken zwei 15cm große Schmerlen halten - nur so als Veranschaulichung. Für den Bodengrund wäre Sand sehr schön, dann könntest du auch eine kleine Gruppe Panzerwelse halten. Zwergpanzerwelse versteht sich. Da gibt es zwei Arten. Corydoras habrosus oder Corydoras pygmeaus - tolle Vetreter mit Chance auf Nachwuchs ;).

» Raphael22 » Beiträge: 168 » Talkpoints: 1,66 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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