Symptome des Boreout Syndroms

vom 18.11.2008, 10:57 Uhr

Ich möchte euch heute ein Syndrom vorstellen dass das Gegenteil von Burnout Syndrom ist, mittlerweile sich aber auch zu verbreiten scheint. Das ist Bore out Syndrom, vom englisch Langeweile.

Hierbei handelt es sich um Leute die bei der Arbeit unterfordert sind und eigentlich mehr leisten könnten als sie tun bzw. es von ihnen verlangt wird.

Da Stress momentan sehr angesagt ist, scheint es in der heutigen Arbeitswelt paradox zu klingen wenn jemand langeweile haben sollte, genau aus diesem Grund scheint das Boreout Syndrom entstanden zu sein, Stress ist in, also muss ich gestresst wirken. Leute mit Bore out Syndrom täuschen vor beschäftigt zu sein, sind es aber nicht wirklich. Leider führt auch das Bore out Syndrom zu ähnlichen Folgen wie das Burnout Syndrom, mögliche Folgen sind auch hier Depressionen und andere Stressfolgen.

Boreout Menschen sind allerdings nicht faul, sie sind einfach unterfordert und deshalb faul gemacht/geworden. Klingt alles ein wenig seltsam oder findet ihr nicht auch?

Allerdings auch ich kenne das Bore out Syndrom, allerdings nur zum Glück, Zeitweise. In den Sommermonaten haben wir doch ab und an ein paar Wochen lang wenig zu tun, in der Zeit sitze ich meine Zeit auch öfter mal in der Firma ab, denn die Arbeit die ich da an einem Tag mache, könnte ich theoretisch auch in 2 Stunden erledigen. Aber natürlich bin ich immer beschäftigt.

Wenn dann aber ein Auftrag kommt, flattern mir die Nerven als wäre ich gerade frisch in den Beruf eingestiegen und dies mein erstes Projekt. Es gibt übrigens schon einiges zum Thema Bore Out im Internet. Kennt ihr das Bore out Syndrom auch?

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» aries24 » Beiträge: 1748 » Talkpoints: 9,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Boreout - Die Arbeit langweilt mich, bin unterfordert

Das Phänomen ist älter als du denkst, wird aber gerade in den Medien wieder aufgegriffen ;)

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» Taline » Beiträge: 3594 » Talkpoints: 0,75 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Es beschreibt ein wenig die Art, wie ich meinen Haushalt führe. Eigentlich könnte ich morgens innerhalb von 2 Stunden mit der ganzen Wohnung fertig sein und den Rest des Tages genießen. DAS schaffe ich aber nur, wenn sich Besuch ankündigt. Ansonsten scheine ich eher im Chaos zu versinken und räume den ganzen Tag auf, mache hier und dort was sauber und eigentlich schaffe ich nichts.

Ich denke immer, das und jenes kann ich ja am Nachmittag noch machen, dieses muß auch nicht jetzt gleich gemacht werden. Es ist sehr eigenartig. Es steckt wahrlich nicht Faulheit dahinter. Ich werde mich dem Thema einmal auseinandersetzen.

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» merlinda » Beiträge: 530 » Talkpoints: 0,41 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Das Boreout kommt mir wahnsinnig bekannt vor im Zusammenhang mit einigen Schülern, die im Unterricht absolut unterfordert sind. Genauso ging es mir auch in meinem Call-Center Job in den Mittagsstunden, wenn absolut nichts zu tun war. Das Gefühl, an den Stuhl gefesselt zu sein und wichtige Lebenszeit zu vergammeln, macht unproduktiv und lustlos und die Langeweile wird immer mehr das Lebensthema. Selbst wenn man den ganzen Tag nichts zu tun hatte, hat man am Abend nicht genug Energie, um noch was Sinnvolles zu tun.

In Amerika gibt es eine Firma (eine Supermarktkette, wenn ich mich richtig erinnere), die ihre Arbeitnehmer auf Produktivitäts-Basis beschäftigt. Die Arbeitnehmer müssen nur so kommen, dass sie ihre Aufgaben erledigen. Ich weiß nicht, wie weit das zu schieben ist, aber es ist wohl so, dass es nur um die rechtzeitige Erledigung der Arbeit geht, aber es keine Pflichtanwesenheit gibt oder so etwas, wie hier. Dabei werden die Leute nach Festlohn bezahlt. Das wirklich bemerkenswerte an dieser Idee ist, dass die Produktivität der Firma sich um 30% erhöht hat, wobei die Arbeitnehmer über weniger Krankeheit, mehr Zufriedenheit und besseres Arbeitsklima berichtet haben.

DAS wäre doch mal ein lohnender Ansatz. Auch in der Schule gibt es ähnliche Systeme, wie zum Beispiel im Dalton Plan, wo die Arbeit von den Schülern nach eigenem Tempo, mit eigens ausgesuchten Medien erledigt werden kann, so lange alles erledigt wird. Ich empfinde diese Vorstellung als große Erleichterung, sowohl für die Arbeitenden als auch für die Schüler und Lehrer. Im Endeffekt bedeutet das alles mehr Zufriedenheit im Job und das kann sich doch wirklich jeder nur wünschen.

» Glaswandlerin » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich kann mir sehr gut vorstellen das Arbeit nach Produktivität sehr anspornend sein kann, und das dies auch die Produktivität erhöht. Denn wenn man wirklich zeigen kann was in einem steckt und man hierfür entsprechend entlohnt wird, ist das doch ein idealer Ansporn. Bei Freier Zeiteinteilung ist das ganze noch viel attraktiver, denn wenn man eine Zeit hat wo man seine Arbeit wirklich in 2 Stunden erledigt hat und danach noch Freizeit hat, beugt man Frust, Boreout und einigem anderen mit Sicherheit vor.

Ich kann mir sehr gut vorstellen dass das Bore Out Syndrom wirklich weiter verbreitet ist als man das so ahnt.

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» aries24 » Beiträge: 1748 » Talkpoints: 9,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Na dann oute ich mich hier mal als Boreout-Opfer :( . Ja, ich bin tatsächlich eine der Betroffenen. Ich muss jeden Tag eine Arbeit erledigen die mir absolut nicht zusagt; ich mag z.B. den Kundenkontakt nicht so sehr und muss trotzdem den ganzen Tag mit den Kunden reden. :shock: Dazu kommen noch andere Arbeiten die ich erledigen muss, die aber absolut nicht ausreichen um den Tag zu füllen.

Ich weiß ich könnte wesentlich mehr tun als das. Ich ertappe mich dabei, ständig im Internet zu surfen statt etwas zu tun. Und wenn ich denn wirklich mal etwas zu tun habe kann ich meine Zeit nicht mehr einteilen und am Ende schaffe ich es zeitlich nicht mal, alles zu erledigen. Ich fühle mich ständig am Ende meiner Kräfte, bin total müde und fertig, und nebenbei sehe ich meine Kolleginnen um mich herum die NUR am Telefon sitzen und nach und nach alle (naja, die in Festanstellung zumindest) in andere, wesentlich bessere und interessantere Abteilungen wechseln. Nur ich sitze noch da und muss mich um eine Sparte kümmern um die sich sonst keiner kümmern kann, da es niemand bisher gemacht hat außer ich.

Ich kann leider nicht konkreter werden. Ich merke nur dass es mich ganz schön fertig macht, und ich mir wünsche ich könnte etwas anderes im Unternehmen tun. Dieser Zustand ist wirklich schrecklich, ich wünsche das keinem von Euch. :(

» Elissa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

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