Briefe schreiben

Gibt es eigentlich noch Menschen die Briefe schreiben? So richtig mit Füller auf Briefpapier? In Zeiten von Email und sms scheint mir diese Spezies vom Aussterben bedroht zu sein. Alles muss schnell gehen, ganze Sätze mutieren zu einer Ansammlung von Abkürzungen, die ein nicht Eingeweihter nicht mal entziffern kann!

Dabei hat es doch auch etwas Schönes wenn man nach Hause kommt, den Briefkasten aufmacht und – neben diversen Rechnungen und Werbeprospekten – von einem netten Menschen einen persönlichen Brief bekommt, den man dann voller Vorfreude aufmacht und in aller Ruhe lesen kann. Scheint ein Anflug von Nostalgie gewesen zu sein

Es ist wirklich interessant oder? Du hast recht mit deiner Aussage, dass wir Menschen uns riesig darüber freuen den Briefkasten aufzumachen und einen Brief eines lieben Menschen darin vorzufinden.

Ich habe mir die Frage gestellt, warum dies so ist. Einen Brief zu schreiben bedeutet, sich Zeit zu nehmen. Man signalisiert dem Menschen dadurch, du bist mir wichtig, ich nehme mir Zeit für dich. Der Sinn und Hintergedanke einer E-Mail ist wahrscheinlich der selbe wie der eines Briefes, doch ist der Zeitaufwand wesentlich geringer.

Auch ist eine E-Mail nicht so persönlich. Ein handgeschriebener Brief hat seine eigene Note. Du kannst ihn immer wieder zur Hand nehmen und ihn durchlesen, er ist in den meisten Fällen einfach was besonderes. Wie wohltuend ist es doch zu wissen, dass es jemanden gibt der an dich denkt und dich das auch verspüren lässt.

Also auf ans Briefe schreiben

Ich würde mich jetzt einmal zu der sogenannten Internet-Generation zählen und wäge einfach nüchtern die Vor- und Nachteile von elektronischer und normaler Post ab.

Ein Brief kostet mich durch das Porto schon einiges an Geld und dafür ist er zudem ein bis zwei Tage unterwegs. Wenn ich den Brief dann schreibe, darf ich mir beim Schreiben nichts mehr anders überlegen, sonst kann ich alles noch einmal schreiben. Wenn ich dazu noch Bilder legen möchte, muss ich dann schon aufpassen, dass das Gewicht nicht überschritten wird und ich noch mehr Geld zahlen muss. Will ich dann noch, dass mein Gegenüber den Brief lesen kann, muss ich von Schreibschrift auf Druckschrift wechseln und verbringe an einem einzigen Wort eine halbe Ewigkeit.

Bei einer eMail habe ich dagegen so gut wie keine Kosten, kann meinen Text noch einmal überarbeiten und eventuell Sachen einfügen. Außerdem kann ich noch viele Sachen wie Bilder dazulegen. Das ganze kommt dann innerhalb von ein paar Sekunden beim Empfänger an, so kann meine Nachricht auch nicht zu spät kommen.

Natürlich ist der Brief persönlicher und es ist schön, wenn man ihn in der Hand halten kann, aber für mich ist er einfach überholt. Es kommt schließlich auf den Inhalt an und der ist bei beiden Varianten der selbe.

Da oute ich mich doch mal. Meine Schwester und ich schreiben uns Briefe so richtig auf Papier mit Umschlag und Marke. Dafür habe ich mir dann irgendwann tatsache nochmal einen Füller gekauft mit dem ich nur schreibe wenn ich Briefe schreibe.

Finde es toll, im Zeitalter von Email auch mal wieder einen Brief zu schreiben. Man wird ruhiger, bekomme mehr unter als in einer SMS und es ist günstiger. Außerdem finde ich es schön wenn ich einmal die Woche einen Brief im Briefkasten habe, ich laufe schon immer runter wenn die Briefträgerin durch ist und bin total neugierig. Ich finde es eine schöne Tradition und hoffe, dass wir diese auch beibehalten.

Ich schreibe noch Briefe auf Papier. Zwar meistens nicht mit Füller sondern mit Kugelschreiber, aber es sind noch echte Briefe und Postkarten. Ich finde es auch schön, wenn man ein handschriftliches Stück hat, da es viel persönlicher ist als eine E-Mail oder SMS. Auch wenn der Versand länger dauert, ist ein Brief doch etwas Besonderes und man hebt ihn lange auf (E-Mails schaut man sich ja nie wieder an und löscht sie meistens gleich, Briefe jedoch lese ich öfter noch einmal).

Die Meisten Empfänger freuen sich natürlich auch über Briefe und ich habe noch nie gehört, dass jemand gesagt hat, ich sollte doch lieber eine Mail schreiben. Manche Dinge muss man eben per Post verschicken und dann kann man ja auch gleich ein kleines Schriftstück mit Grüßen beilegen, so dass der Empfänger sich freut. Dadurch entstehen einem ja auch keine zusätzlichen Portokosten, da man den Brief sowieso geschickt hätte. Es kostet lediglich etwas Zeit und Tinte, aber das sollte auszuhalten sein.

Ich persönlich mag allerdings doch lieber Postkarten als Briefe, da ich die Motive schön finde und auch ein Postkartenalbum habe, in das ich die Karten einsortieren kann. Bei Briefen weiß ich meistens nicht, wie man sie am Besten aufbewahren sollte, so dass man sie sich immer wieder anschauen kann. Deswegen sind mit Postkarten lieber, die man einfach in die Hüllen stecken kann und die dann gut verstaut sind.

Ich gehöre auch noch zu denen die es lieben Briefe zu schreiben und zu empfangen . Ich habe im Moment so ca. 8 Brieffreundinnen denen ich regelmäßig schreibe, davon die meisten im Ausland: England, USA, Frankreich, Japan, Australien. Ich liebe es, von der Arbeit zu kommen und es warten schon nett dekorierte Briefe auf mich.

Ich habe einen ganzen Stehsammler voll mit Briefpapier - ja, auch noch welches mit Diddl-Motiven, ich geb's ja zu. Ich schreibe aber nicht nur Briefe sondern tausche auch sogenannte Friendship Books (FB's) mit einigen Tauschpartnern weltweit, mit denen ich sonst nur kurze Nachrichten schreibe. Kennt Ihr FB's? Das sind kleine, selbstgebastelte Büchlein und manchmal auch nur gefaltete Zettel oder Postkarten auf die man seine Adresse schreibt und dann an seine Brieffreunde schickt. Und wenn man dazuschreibt dass man Brieffreunde sucht melden sich oftmals auch Leute. Ich habe auf diese Weise eigentlich die meisten meiner Brieffreundinnen gefunden.

Auch ich schreibe noch Briefe auf Papier! Allerdings muss ich mich outen, da ich das gerne in langweiligen Vorlesungen mache, wo ich eh an den Ort gebunden bin und außer Käsekästchen spielen nichts sinnvolles machen kann.

Nun Scherz beiseite. Meine beste Freundin ist vor kurzem aus meinem Wohnort weggezogen und wir beide haben früher regelmäßig ein Briefbuch ausgetauscht (so vor etwa 10 Jahren in der 7. und 8. Klasse). Leider sind unsere Tagesabläufe so unterschiedlich, dass es fast unmöglich ist, zu telefonieren und das Chatten kommt zwar ab und an vor, aber es beschränkt sich meist darauf, Nachrichten zurück zu lassen, die der andere dann liest, wenn er wieder online ist.

E-Mails gehen zwar auch als Telefon-Ersatz, aber das mal eben so Tippen und die elektronische Schrift ohne Schriftbild, ohne Bildchen am Rand oder Unterschrift macht die E-Mail doch zu einem eher unpersönlichen Kommunikator und ist mir nicht so lieb. Manchmal ist es nicht anders möglich, oder bietet sich gerade besonders gut an, weil es schnell gehen muss und nur um wichtige Informationen geht, aber wenn es wirklich eine Nachricht sein soll, die ein langes Telefonat ersetzt, dann gibt es nichts besseres als Briefe.

In den letzten beiden Tagen habe ich allein wieder 14 Seiten für sie zusammengeschrieben. Zugegebener Maßen nicht sehr sauber und auch nur mit Kuli auf liniertem Papier, aber das ist immernoch besser, als eine E-Mail oder gar keine Nachricht darüber, was bei mir so los ist. Ich habe auch gemerkt, dass ich immer weniger mit der Hand schreibe, und damit meine ich nicht nur Briefe. Nach ein paar Zeilen war ich so verkrampft, dass sie mir sofort weh tat. Vielleicht ist das auch ein Phänomen, weshalb viele Menschen gar nicht mehr gerne Briefe schreiben: Weil es für sie mühsam geworden ist mit der Zeit. Nur so eine Idee.

Auch ich schreibe noch Briefe und verwende dazu meist schönes, stilvolles Briefpapier. Ich freue mich auch jedesmal tierisch, wenn ich selbst einen Brief erhalte. Weil damit rechnet man in Zeiten von SMS und Co nicht mehr wirklich.

Leider ist es ja so, dass es kaum mehr Brieffreundschaften gibt. Briefe schreiben ist zeitintensiv, man muss Geld für den Versand zahlen und das versenden selbst dauert auch noch mal seine Zeit. Da sind Emails natürlich praktischer. Meiner Meinung nach aber unpersönlicher.

Vor allem lieben Menschen schreibe ich gern einen Brief. Es zeigt doch, dass ich mir für diese Person Zeit genommen habe und mir etwas an dieser Person liegt.

In kombination mit einer tollen Schreibfeder wirkt das ganze dann auch noch sehr edel, und vor allem Briefpapier, das vom Stil her an längst vergangene Zeiten erinnert, beeindruckt mich doch immer wieder. Ich werde also auch weiterhin Briefe schreiben und hoffen, dass auch die Antworten in Briefform zurückkommen

Also ich persönlich schreibe immer noch ab und zu Briefe. Und das sogar auch ganz gerne und nicht nur als letzter Ausweg, wenn ich weder die aktuelle Telefonnummer noch die die Email-Adresse einer Person habe. Ich schreibe sehr gerne Briefe allein schon wegen dem schönen Briefpapier. Ich habe früher einmal leidenschaftlich gerne Briefpapier gesammelt, sodass ich heute einen ziemlich großen Bestand habe, der aufgebraucht werden will.

Darüber hinaus finde ich es sehr schön Briefe zu schreiben, weil ich es doch noch etwas persönlicher finde als eine SMS oder eine Email. Da hat man etwas in der Hand, das man sich immer mal wieder angucken kann. Kurze, unpersönliche Mitteilungen übermittle ich auch gerne über das Internet, aber gerade dann, wenn es um etwas persönliches geht, halte ich einen Brief doch noch immer für die bessere Möglichkeit.

Ich schreibe noch ein oder zweimal im Jahr an einen älteren Herren einen Brief, allerdings nicht mit Füllfederhalter und auch nicht auf besonderem Briefpapier.

In meiner Jugend habe ich gerne so kommuniziert, aber Brieffreundschaften wo man sieben Tage auf Antworten warten muss sind heutzutage sicherlich nicht mehr so gefragt. Ich vermisse diese Art von Post nicht, allerdings war ich auch nie ein Freund von langen Briefen.