Kinder ohne Frühstück in die Schule?

vom 18.11.2008, 10:36 Uhr

Sollten Kinder ohne vorheriges Frühstück zu Hause in die Schule gehen? Kennt ihr solche Kinder? Ich kenne welche. Zu Hause wird nicht gefrühstückt, nicht, weil die Eltern das nicht für notwendig halten, sondern weil die Kinder nicht wollen. Beide Kinder sagen, sie haben so früh am Morgen noch keinen Hunger und keinen Appetit. Beide nehmen ein ausgewogenes Frühstück mit in die Schule, dass sie dann in der ersten großen Pause essen.

Ob das dem Lernen schadet, oder ist es bei Kindern so wie bei einigen Erwachsenen, die sagen, sie können erst dann etwas essen, wenn sie schon länger auf sind, davon kenne ich auch einige, mich selber eingeschlossen? Was können Eltern tun, um dieses Verhalten ihrer Kinder zu ändern, sollten sie überhaupt versuchen, dass zu ändern oder sollten sie es akzeptieren? Kennt jemand "Lockangebote", die Kinder dazu bringen, vor dem Schulbeginn zu frühstücken?

» herbsttag » Beiträge: 67 » Talkpoints: 0,16 »



Also ich habe auch immer zu den Kindern gehört und frühstücke auch heute sehr selten. Ich habe morgens einfach kein Hunger und ich wurde anfangs von meinem Vater so erzogen, dass wenn man keinen Hunger hat, man auch nichts essen muss/sollte. Nun das ich jetzt nicht frühstücke war glaube ich nicht von ihm beabsichtigt gewesen und es hat meine Mutter immer auf die Palme gebracht.

Aber so ist es nun mal, ich denke, wenn ich auch noch über den Hunger essen würde (gerade morgens) dann würde ich extrem auseinandergehen bzw. wäre heute richtig "fett" denn ich hab so schon zuviel auf den Rippen. :) Also ich würde mein Kind frühstücken lassen wenn es will, und wenn nicht, dann nicht.

» Schlag » Beiträge: 96 » Talkpoints: 40,57 »


Bei uns kam kein Kind aus dem Haus ohne Frühstück. Eine Kleinigkeit musste immer gegessen werden. Ich habe den Kindern erklärt, dass das Gehirn nicht arbeiten kann, wenn sie nicht frühstücken. Es ist reine Gewohnheit und da sollten sich die Eltern mal aufraffen und selber wenigstens eine halbe Scheibe Brot oder ein halbes Brötchen essen. Es ist bewiesen, dass Kinder sehr unaufmerksam in den ersten 2 Schulstunden sind, wenn sie nicht frühstücken. Denn das Gehirn braucht Nahrung um arbeiten zu können.

Wie man die Kinder locken kann? Ganz einfach, indem man ihnen erklärt, dass der Körper das braucht und wenn sie sich auch noch aussuchen können, was sie essen, sollte das normalerweise kein Problem sein, wenn die Eltern dann auch mit frühstücken. Zum Frühstück zu Hause gab es immer ein Glas Kakao mit Traubenzucker, damit die Gehirnzellen Nahrung bekommen und wenigstens ein halbes Schnittchen oder ein halbes Brötchen. Ob sie da Nougatcreme, Marmelade oder Wurst oder Käse drauf haben wollten, blieb ihnen überlassen. Sie wussten aber, dass es ohne Frühstück nicht geht.

Auch in der ersten Pause haben sie dann noch was gegessen. Denn dass, was sie zu Hause gegessen haben war meist nicht so viel, dass es für den ganzen Morgen reichte. Ich würde den Kindern es genau erklären, warum sie zu Hause frühstücken sollen und warum es besser ist. Die Kinder sind in einem Alter, wo sie das sehr gut verstehen können. Und wichtig ist, dass die Eltern da auch mitmachen und mit frühstücken. Und wenn es noch so schwer ist.

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und deswegen sollten die Kinder sich schnell an solch eine Gewohnheit auch gewöhnen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich kenne sowas auch. Mein eigenes Kind frühstückt aber immer vor der Schule. Gestern Morgen hat er das Frühstück ausfallen lassen und hatte nach der Schule dann tierischen Hunger und war auch total müde.

Aber ich kenne es von mir selbst. Ich habe es nie geschafft vor der Schule etwas zu essen. Wenn ich es versucht habe, dann ist mir schlecht geworden. Ich kann mich sogar noch an manche Tage im Kindergarten erinnern, an denen mich meine Erzieherinnen immer zum Essen am Morgen genötigt haben. Selbst dort habe ich nie viel runter bekommen.

In der Schule konnte ich dann in der normalen Frühstückspause, also so gegen neun dann was essen. Aber vorher war das echt grausam für mich. Ich denke, das hängt mit dem eigenen Rhythmus zusammen. Ich bin kein Morgenmensch. Dafür fange ich durchaus kurz vor Mitternacht nochmal mit kochen an. Kann passieren.

Inzwischen habe ich mir das Frühstücken komplett abgewöhnt und esse einfach erst etwas, wenn ich Hunger bekomme. In Ausnahmefällen ist das vor Mittags um zwölf. Manchmal esse ich auch erst gegen 14-16 Uhr das Erste. Damit kann ich prima leben und inzwischen gibts ja auch mehrere Forschungen die besagen, dass es völlig egal ist, wann man am Tag seine Kalorien zu sich nimmt.

Ich könnte dagegen nie ernsthaft und langfristig auf das abendliche Essen verzichten. Dafür bin ich viel zu sehr Abendmensch.

» ChaosXXX » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ein gesundes, ausgewogenes Frühstück ist grade für Kids die wichtigste Mahlzeit am Tag. Ohne Frühstück sollten sie nicht aus dem Haus gehen. Ich finde auch, das Mama oder Papa als Vorbild, sich Zeit nehmen sollten, mit zu frühstücken. Es bringt nichts, wenn das Kind sieht, das Mama in Hektik nur schnell einen Kaffee trinkt.

Gerade in der Schule wird von den Kindern viel gefordert, diesen Anforderungen können sie nur gerecht werden, wenn sie gut ernährt sind. Ich finde auch das Pausenbrot sehr wichtig, damit die Kids ihr Leistungslevel erhalten können. Geistige Leistung funktioniert nur, wenn der Körper auch gut versorgt wird. Also: JA zum gemeinsamen Frühstück.

» Electra86 » Beiträge: 1 » Talkpoints: 0,40 »


Danke für eure Rückmeldungen. Die Eltern dieser Kinder frühstücken selber am Morgen, außerdem haben die Kinder die freie Auswahl, was sie frühstücken möchten, wenn sie es denn wollten. Das mit der geminderten Aufmerksamkeit und reduzierten Lernleistung ohne Frühstück ist eine bekannte These, ob sie aber immer zutrifft, ist für mich fraglich.

Der ältere der beiden Kinder ist ein wahrer Überflieger, geht zum Gymnasium und bringt nur sehr gute Schulnoten mit nach Hause, was die Frage aufwirft, ob das mit der geminderten Lernleistung pauschaliert werden kann. Hinzu kommt auch noch die Frage, ob allmorgendlicher Stress zu Hause förderlich ist.

» herbsttag » Beiträge: 67 » Talkpoints: 0,16 »


Ähnlich wurde das Thema schon mal diskutiert: Frühstück zuhause oder im Kindergarten?.

Ich selbst habe ein Kind, das zumindest essenstechnisch gesehen ein absolut vorbildliches Kind ist, das am Morgen richtig gut und auch gesund isst, zum Mittag je nach Vormittagsaktivität mal mehr mal weniger isst und am Abend eher wenig und leicht. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass das der Leistungsfähigkeit nicht schadet. Eher ist es so, dass ich schwer in die Gänge komme, wenn ich zum richtigen Frühstück genötigt werde.

Da ich am Morgen auch nur ein Heißgetränk zu mir nehmen kann, und erst zu der Zeit Hunger bekomme, die gern auch als zweites Frühstück bekannt ist, würde ich aber auch für mein Kind Verständnis haben und es ohne Frühstück aus dem Haus lassen. Wenn es denn wenigstens ausgewogenes Pausenbrot einstecken hat und dies auch verzehrt.

Ich vermute auch, dass das eher etwas mit der zeitlichen Orientierung zu tun hat. Ich bin eher eine Nachteule und tue mich ohnehin schwer mit dem morgendlichen Aufstehen - ohne Wecker würde da gar nichts gehen. Mein Kind dagegen ist (noch) ein echter Frühaufsteher und meist auch ohne Wecker wach. Trotzdem ist es so, dass wir gemeinsam frühstücken (deswegen auch mein Heißgetränk) und das Frühstück nicht unbedingt als Mahlzeit sondern eher als Ritual betrachten.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Bis zu einem gewissen Alter (2. Klasse wohl) wurde bei uns darauf geachtet, dass wir wenigstens was kleines frühstücken, also eine Milchschnitte oder sowas in der Art. Meine Schwester geht jetzt in die dritte Klasse und sie muss immer noch frühstücken.

Ich denke auch, dass es bis zu einem gewissen Alter einfach notwendig ist, denn viele Kinder können sich dann in der ersten Stunde schon nicht konzertieren , weil der Magen knurrt. Mittlerweile bekomme ich selbst früh nichts herunter außer eine Tasse Kaffee, esse meist erst gegen 12 was. Wenn ich esse ohne Hunger zu haben, bekomme ich eher Magenschmerzen. Das ist sicherlich auch eine Gewohnheitsfrage.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Also ich gehöre zu den Menschen, die früh morgens nichts essen können, weil sie sonst Magenschmerzen bekommen, oder ihnen sogar übel wird. Wenn ich dazu gezwungen bin, sehr früh etwas zu essen, weil ich zum Beispiel bis Nachmittags sicherlich keine Zeit mehr dazu habe, kriege ich trotz bestem Bemühen nichts runter. Ich brauche mindestens eine Stunde Wachsein, bevor ich etwas essen kann.

Das war früher anders, aber durch meine Vorliebe für zuckersüße Cornflakes hab ich ziemlich übel zugenommen und die meisten meiner täglichen Kalorien schon beim Frühstück verballert. Dadurch, dass ich morgens gezwungen war, zu essen, weil meine Mutter es für richtig hielt und das grundsätzlich sicherlich auch nicht falsch einzustufen ist, meine Mitschüler Vormittags immer was in der Schule gegessen haben und ich da mitgemacht habe, es Mittags wieder Essen gab und Abends noch mal, habe ich bis ich 14 war nie richtigen Hunger gehabt. Damals habe ich eine Freundin besucht und morgens hatte ich so extreme Magenschmerzen und Sodbrennen, weil wir so lange geschlafen hatten und Abends so viel Süßkram gefuttert. Ich war total ausgehungert und kannte das gar nicht. Ich dachte, ich wäre todkrank!

Fazit dieser Erzählung soll sein: Es ist gut, wenn Kinder wissen, wann sie Hunger haben und wann nicht! Man sollte ihnen kein Essen aufzwingen oder mit diesen Sprüchen "Du musst den Teller leer essen" ankommen, sofern es keinen Grund zur Besorgnis gibt wegen extremem Untergewicht oder so etwas. Kinder sollten das selbst bestimmen dürfen und wenn es ihnen ohne Frühstück total schlecht ginge, würden sie sich nicht gegen ihre Eltern durchsetzen und trotzdem morgens nichts essen.

» Glaswandlerin » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Mod am 16.09.2016, 16:38, insgesamt 2-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Als ich noch zur Schule ging, hatte ich auch meistens früh keinen Hunger und nippte meistens nur an meinem Tee oder Kakao herum. Meine Mutter bestand aber trotzdem immer darauf, dass wir etwas im Magen hatten & wenn es nur eine Kleinigkeit war.

Heute kann ich mir das gar nicht mehr vorstellen ohne Frühstück aus dem Haus zu gehen. Habe nach dem Aufstehen meistens einen Bärenhunger, der sich nach einem Brötchen dann aber auch schnell wieder legt. :wink:

» Binka » Beiträge: 548 » Talkpoints: 1,35 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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