Big Brother Privat
Vor einiger Zeit habe ich in einem Fernsehbericht von einem Teenager gehört, die rund um die Uhr von ihren Eltern mit der Kamera überwacht wird. Im ganzen Haus sind Überwachsungskameras installiert, auf die die Eltern jederzeit über Internet zugreifen können, um zu kontrollieren was das Kind macht. Das Haus verlassen darf sie nur selten, und wenn, dann hat sie einen GPS-Empfänger zu tragen, damit die Eltern immer ganz genau wissen, wo sie unterwegs ist.
Jetzt gibt es Eltern die die Kinder vollkommen sich selbst überlassen und auch die, die sie regelrecht überwachen. Ich weiß im Moment nicht was schlimmer ist! Was denkt ihr dazu?
Ja ich erinnere mich an diesen Beitrag, ich hatte ihn auch gesehen und war natürlich sofort schockiert. Die Tochter durfte mit ihrer Freundin nur shoppen gehen, wenn der Chauffeur mitkam. Die Eltern arbeiteten natürlich den ganzen Tag und konnten nicht selber mit ihrer Tochter einkaufen gehen. Im Einkaufsladen wollte die Tochter dann für eine halbe Stunde mit ihrer Freundin alleine sein um einfach über Mädchensachen zu reden, was ja auch voll und ganz verständlich ist. Sie hat es anschließend geschafft den Chauffeur zu überreden, dass er die beiden alleine lassen sollte. Die Eltern kamen dann plötzlich aus dem nichts weil sie schon befürchteten dass die Tochter irgendwas anstellen würde und schoben gleich Panik, obwohl die Tochter mit ihrer Freundin nur wenige Meter vom Chauffeur entfernt waren.
Das Eltern dann das Gegenteil machen, sich gar nicht um ihr Kind kümmern finde ich jetzt persönlich noch schlimmer. Denn die Kinder können dann tun und lassen was sie wollen, was sie wiederum in die Flasche Bahn lenkt. Aber wenn man sein Kind so extrem überwacht wird es nicht in so eine Bahn gelenkt und später wird das Kind erwachsen und dann kann man es nicht mehr so extrem überwachen.
Ich finde beides gleich schlimm. Ein Mix aus beidem ist das gesündeste denke ich. Kinder die nur sich selbst überlassen sind, werden natürlich schnell selbstständig, allerdings denke ich das sie nicht wirklich mit Regeln umgehen können und diese eventuell dann auch nicht akzeptieren.
Aber Kinder die ständig überwacht werden müssen, werden doch nie selbstständig und ich meine ein bisschen Privatsphäre ist doch gerade auch in der Pubertät unheimlich wichtig, da gibt es doch vieles was man den Eltern nicht unbedingt sagt oder man will halt auch einfach mal alleine sein. Ich denke das diese Kinder viel eher Mist bauen, wenn sie es denn dann mal können, als Kinder die nicht überwacht werden.
Ich denke einfach man wird auch total ängstlich wenn man seine Grenzen nicht mal austesten kann, bzw. wenn man nie was alleine macht und dann auch schafft, hat man ja auch gar keine Erfolserlebnisse. Man kann doch auch gar keine Vertrauen aufbauen, zum Kind wenn man dem garnichts erlaubt.
Ich hab das auch gesehen, oder zumindest etwas derartiges. Ich finde nicht, dass man sagen kann, das oder das ist schlimmer. Es ist beides schlimm ohne Unterschiede.
Es stört die Privatsphäre des Kindes natürlich enorm, wenn man es ständig beobachtet und wenn es kaum Freiräume hat. Es gehört einfach zur Entwicklung dazu, dass ein Kind lernt, selbstständig zu werden. Und auch wenn es ab und zu mal auf die Nase fallen wird, so ist das einfach ein Teil des Lernens. Und ermöglicht man das dem Kind nicht, ist das sicherlich für das zukünftige Leben unter Umständen problematisch.
Ebenso unschön für das Kind ist es, wenn man sich nicht dafür interessiert,was es tut. Freiräume sind wichtig, aber da sollten die Eltern nicht in Gleichgültigkeit verfallen. Regeln und Schranken im gesunden Rahmen braucht jedes Kind und auch das gehört einfach dazu.
Ein gesunder Mix aus beiden ist also in Ordnung. Weder das eine, noch das andere Extrem ist schön.
Also wenn das wirklich wahr ist, stellt das eine Verletzung der Privats- und Intimsphäre des Kindes dar. Die Eltern haben ganz klar den Auftrag bekommen, als sie ihr Kind bekamen, es so zu Erziehen, dass es sich frei entfalten kann und seine Bedürfnisse ausleben kann. So jedoch, wenn es ständig Überwacht wird, wird es sich nicht Frei entfalten können, da es sich jedes mal, wenn es etwas tut, fragt, ob dies nun "richtig" oder "falsch" ist den Eltern gegenüber.
Vor allem: welche Konsequenzen hat dies für die Entwicklung des Kindes? Was denkt es, was seine Eltern über "es" denken? Dass es nicht Vetrauenswürdig sei und der ständigen Überwachung nur unterliege, weil das Kind dies so brauche? Wie fühlt es sich dabei?
ich denke, das Mädchen wird sich in seinem Schneckenhaus verkriechen und nichts mehr tun, was die Eltern mitbekommen könnten und als falsch Interpretieren können.
Nochmal zur Frage: Konsequenzen. Wie nutzen die Eltern die Informationen, die sie so über ihr Kind "gewinnen" können? Wenn sie feststellen, dass ihr Kind etwas nicht in ihrem Sinne tut: gehen sie dann direkt zu ihm und binden ihm das auf die Nase? Gibt es Strafen? Oder wird das ganze unter den Tisch gekehrt? Wenn ja: Wie ist die Atmosphäre dabei...?
Ich könnte ewig so weiter machen. Klar herauszulesen ist wohl, dass ich gar nichts von der Methode "Big Mother/Father is Watching you" halte.
Das wurde hier schon mal diskutiert U20 - Ständige Überwachung
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