Köche und Trinkgeld
In vielen Betrieben wird das Trinkgeld (was der Service) "einnimmt" mit den Köchen geteilt. Andererseits gibt es auch viele Betriebe wo das Trinkgeld lediglich in die Küche fließt wenn die Gäste dies ausdrücklich erwähnen. Dann gibt es auch noch Restaurant wo die Servicekräfte nichts in die Küche geben, was ich ziemlich erbärmlich finde, da Gäste sicherlich auch weniger Trinkgeld geben, wenn das essen beschissen geschmeckt hat (aber der Service dennoch Top war).
Meiner Meinung nach muss Service und Küche ein eingespieltes Team sein, wo auch die Trinkgelder (wenigstens einigermaßen) untereinander aufgeteilt werden. Oft wird das zusätzliche Trinkgeld für den Service damit gerechtfertigt da diese deutlich weniger verdienen als Köche. Das ist allerdings (meist) ein Irrglaube und zumindest in unseren Land sieht die Sache reichlich anders aus. Natürlich kommt es da auch immer darauf an wie hoch man sein Gehalt aushandeln kann, aber wenn man nach den Tariflöhnen geht, ist der Unterschied der beiden Gastro Berufen nicht sonderlich hoch.
Da ich vom Thema abschweife möchte ich wieder auf den Punkte kommen: Gebt ihr auch mal direkt Trinkgeld für die Küche wenn euch das essen geschmeckt hat oder gebt ihr in solch einen Fall einfach so ein weniger mehr Tipp? Habt ihr euch schon mal im Allgemeinen Gedanken darum gemacht oder ist es euch egal was mit den Trinkgeld passiert oder ob es gerecht verteilt wird? Oder hängt das Trinkgeld, was ihr gebt, lediglich von den Serviceleistungen ab?
Also ich gehe gerne essen und finde schon, dass man gute Service- Leistungen bzw. gutes Essen honorieren sollte. Daher gebe ich sowohl Trinkgeld bei guten Service wie auch bei gutem Essen.
Ich muss gestehen, dass ich, wenn das Essen zwar gut, der Service aber schlecht oder das Personal unfreundlich war, automatisch weniger Trinkgeld gebe, obwohl ich weiß, dass die Küche eine hervorragende Leistung abgegeben hat. Bis dato war mir gar nicht bewusst, dass ich auch Trinkgeld für die Köche vergeben kann. Für mich stand und fiel alles mit dem Service.
War beides super fiel das Trinkgeld natürlich höher aus, aber dass das dann aufgeteilt wird, war mir nicht bewusst. Allerdings finde ich das gerecht, da die Köche ja meist einen guten Job machen und sie so auch eine kleine Anerkennung erhalten.
Nichtsdestotrotz werde ich auch weiterhin stark nach dem Service gehen. Denn wenn ich von mir behaupte, ein gutes Restaurant zu haben, dann muss alles stimmen. Unfreundliches oder unqualifiziertes Personal hat da nichts zu suchen. Da kann dann auch der beste Koch den Abend nicht retten wenn der Kellner einfach nur unfreundlich ist. Und dann fällt das Trinkgeld einfach wenig aus. Unabhängig von der Qualität des Essens.
Ich muss vornwegschicken, dass ich selbst ab und zu im Service arbeite und da schon das eine oder andere Mal direkt gesagt wurde, dass das Trinkgeld für die Küche ist. Sehr oft wird aber nur so Trinkgeld gegeben und das fällt je nachdem mal höher oder niedriger aus. Ich habe festgestellt, dass es mehr Trinkgeld gibt, wenn es ein Restaurant ist, wie wenn es eine Kneipe ist.
Sprich, wird auch Essen serviert fällt der Tipp etwas höher aus, so jedenfalls meine Erfahrung. Ich kenne es teils so, dass bei gutem Umsatz auf jeden Fall ein Teil des Trinkgeldes in die Küche wandert (meist 5Euro pro Abend), aber auch so, dass ich nicht mit der Küche teilen muss. Das hängt auch ganz vom Team ab. Ich habe da auch kein Problem mit, der Küche etwas abzugeben, denn nur wenn die gute Arbeit leisten kann ich guten Service machen bzw gutes Essen servieren. Und so arbeiten wir da eigentlich Hand in Hand und ich finde es auch ok so. Aber man sollte auch bedenken, dass bei den Service-Kräften sehr oft das Trinkgeld mit in den Verdienst eingerechnet wird, bei den Köchen natürlich nicht. Von daher ist es auch ok, wenn man nicht mit den Köchen Halbe halbe macht, sondern nur einen Teil abgibt.
Nun zu meinen eigenen Trinkgeldern: Ich gebe schon je nach Service und Essen entsprechend Trinkgeld. Oft erwähne ich auch direkt, dass etwas an die Küche geht, da man ja nie weiß, wie das gehandhabt wird. Aber seit ich im Service arbeite gebe ich auch mehr Trinkgeld. Früher habe ich mal 50 Cent oder 1Euro gegeben, heute fällt je nach Leistung/Service das Trinkgeld auch mal wesentlich höher aus.
Ich muss zugeben, dass ich an die Köche selten denke mit Trinkgeld verteilen, wenn ich Essen gehe, weil ich mir auch denke, dass die Köche doch weitaus mehr verdienen als eine Servicekraft. In vielen Restaurants wird das Trinkgeld in ein Sparschwein gegeben, was entweder hinter dem Tresen steht oder auf dem Tresen und wird dann mit allen geteilt.
Ich gebe nicht extra Trinkgeld für die Küche. Ich gebe auch sehr selten Trinkgeld, wenn ich essen gehe. Nur, wenn ich wirklich sehr gut bedient werde. Denn ich denke eigentlich auch, dass Freundlichkeit bei den Servicekräften selbstverständlich sein sollte. Sonst hat man den falschen Beruf gewählt.
Trinkgeld gebe ich eigentlich immer, würde mich auch bei schlechtem Service schwer zu keinem Trinkgeld hinziehen lassen. Ich denke dass Köche nicht unbedingt höher bezahlt werden, denn nicht in jeder Küche arbeitet ein Sternekoch der auch sein dementsprechendes Gehalt bezieht.
Ich habe einige Zeit als Servicekraft in einem Restaurant gearbeitet und kann daher ein wenig Erfahrungen mitteilen. Von dem Trinkgeld das die Servicekräfte bekommen wird ein gewisser Prozentteil an die Küche und an die Bar gegeben. Und das ist auch sehr wichtig denn ohne eine wirklich gute Leistung der Köche ist auch beim Trinkgeld nichts zu holen. Denn selten geben Gäste ein super Trinkgeld nur für den Service wenn ihnen das Essen nicht geschmeckt hat. Und wir sind alle Menschen und machen ab und zu Fehler und wenn man dann mal ein Essen falsch bestellt hat muss man auch auf einen netten Koch zählen können der das wieder richtig denn so selbstverständlich ist das nicht.
Ich wusste immer das guter Service nur im Team klappt, manchmal ist das Team halt besser, manchmal schlechter. Aber ich habe auch oft genug erlebt dass Servicekräfte weil sie nicht gut auf die Küche zu sprechen waren ihnen kein oder weniger Trinkgeld gegeben habe- ungerechtfertigterweise.
In den Zwei Jahren in der Gastronomie habe ich aber noch keinen Gast erlebt der Trinkgeld ausdrücklich für die Köche gegeben hat. Zwar sollte der Koch für das Essen gelobt werden, aber Trinkgeld wurde nicht speziell für den Koch gegeben. Und ich bin auch noch nicht auf die Idee gekommen Trinkgeld ausdrücklich für die Küche zu geben und ich bin ehrlich gesagt auch nicht so sicher dass es da auch ankommen würde.
P-P hat geschrieben: Ich kenne es teils so, dass bei gutem Umsatz auf jeden Fall ein Teil des Trinkgeldes in die Küche wandert (meist 5Euro pro Abend), aber auch so, dass ich nicht mit der Küche teilen muss.
Hä?! Widerspricht sich der Satz nicht irgendwie? Immerhin teilst du ja auch wenn du nur ein paar Euro in die Küche gibst. Im übrigen sind 5 Euro ein Tropfen auf den heißen Stein. Kommt natürlich auch darauf an wie viele Köche im Betrieb arbeiten, aber allein bei 5 Köchen wäre das schon lachhaft. Natürlich kommt es aber auch noch darauf an wie viel Plätze die Lokalität hat und wie viel am Abend zu tun ist.
P-P hat geschrieben:Das hängt auch ganz vom Team ab. Ich habe da auch kein Problem mit, der Küche etwas abzugeben, denn nur wenn die gute Arbeit leisten kann ich guten Service machen bzw gutes Essen servieren. Und so arbeiten wir da eigentlich Hand in Hand und ich finde es auch ok so.
Bis hier hin genau meine Meinung, aber dann kommt das:
P-P hat geschrieben:Aber man sollte auch bedenken, dass bei den Service-Kräften sehr oft das Trinkgeld mit in den Verdienst eingerechnet wird, bei den Köchen natürlich nicht. Von daher ist es auch ok, wenn man nicht mit den Köchen Halbe halbe macht, sondern nur einen Teil abgibt.
Ehrlich gesagt bin ich mir nicht genau über die Tarife(im Service) im klaren, allerdings kann man sein Gehalt danach aushandeln wie viel Plan man von der Materie hat (Zeugnisse, Probezeit, etc.) und daher muss es auch nicht sein das die Gehälter von Köchen und Servicekräften so weit auseinander liegen. Man sollte die Leistung der Angestellten würdigen! Egal wie viel mehr jemand verdient, sondern darauf bezogen wie zufrieden man ist bzw. wie viel Mühe sich die Posten gegeben haben.
Ansonsten bin ich ganz klar dafür das nicht unbedingt 50/50 gemacht wird. Immerhin muss sich der Service oft genug mit lästigen und anstrengenden Gästen rumplagen. Dabei sollte man aber auch nicht den Stress vergessen den die Köche im Normalfall ausgesetzt sind.
P-P hat geschrieben:Aber seit ich im Service arbeite gebe ich auch mehr Trinkgeld. Früher habe ich mal 50 Cent oder 1Euro gegeben, heute fällt je nach Leistung/Service das Trinkgeld auch mal wesentlich höher aus.
Das ist mir auch schon bei befreundeten Refa`s bzw. Hofa`s aufgefallen. Wenn man in dem Bereich arbeitet weiß man das Trinkgeld(und die Arbeit) zu schätzen.
Diamante hat geschrieben:Ich muss zugeben, dass ich an die Köche selten denke mit Trinkgeld verteilen, wenn ich Essen gehe, weil ich mir auch denke, dass die Köche doch weitaus mehr verdienen als eine Servicekraft.
Mag man annehmen. Muss aber nicht sein. Jedenfalls der extreme Unterschied beim Lohn zwischen den Berufen. Wenn ich bedenke das Freunde von mir (die Service gelernt haben) einige hundert Euro mehr verdienen als ich, gibt mir das schon zu denken. Natürlich hat das aber auch damit zu tun das ich zeitweise eine Pause im gastronomischen Bereich eingelegt habe und das wir in unterschiedlichen Bundesländern sowie Betrieben arbeiten. Dennoch ist es nicht die Regel das Köche, im Gegensatz zu Servicekräften, "überbezahlt" werden.
Diamante hat geschrieben:In vielen Restaurants wird das Trinkgeld in ein Sparschwein gegeben, was entweder hinter dem Tresen steht oder auf dem Tresen und wird dann mit allen geteilt.
Habe bisher in keinen Betrieb gearbeitet wo ein Sparschwein stand. Kann natürlich sein das es versteckt wurde (oder ich nicht darauf geachtet habe), aber davon gehe ich eher nicht aus. Normalerweise wird das Trinkgeld für die Küche gesammelt und je nach dem wie weit oben man in der Hierarchie steht, einen Anteil bekommt.
hayatirami hat geschrieben:Trinkgeld gebe ich eigentlich immer, würde mich auch bei schlechtem Service schwer zu keinem Trinkgeld hinziehen lassen.
Da sind wir wohl auf der gleichen Wellenlänge. Ich gebe normalerweise auch immer Trinkgeld. Bei mir entscheidet aber die Qualität des Services und der Küche ob ich wiederkomme und den Laden weiter empfehle.
hayatirami hat geschrieben:Von dem Trinkgeld das die Servicekräfte bekommen wird ein gewisser Prozentteil an die Küche und an die Bar gegeben.
Bis vor kurzen war der Prozentsatz auch noch gesetzlich geregelt. Allerdings gibt es die Reglung nicht mehr. Gott weiß warum.
hayatirami hat geschrieben:In den Zwei Jahren in der Gastronomie habe ich aber noch keinen Gast erlebt der Trinkgeld ausdrücklich für die Köche gegeben hat. Zwar sollte der Koch für das Essen gelobt werden, aber Trinkgeld wurde nicht speziell für den Koch gegeben.
Bei uns kommt das öfter vor. Liegt aber vielleicht auch daran das manche Stammgäste wissen wie es bei und diesbezüglich abläuft. So oder so sollte der Thread vielleicht bei einigen ein wenig zum nachdenken anregen, denn wie du schon meintest ist es nicht in allen Betrieben üblich das auch die Küche was vom Kuchen abbekommt oder ob das Geld selbst bei direkter Zuweisung (an die Küche) da ankommt wo es eigentlich bestimmt war.
hayatirami hat geschrieben:Und ich bin auch noch nicht auf die Idee gekommen Trinkgeld ausdrücklich für die Küche zu geben und ich bin ehrlich gesagt auch nicht so sicher dass es da auch ankommen würde.
Ich hoffe du bist vielleicht jetzt auf die Idee gekommen vielleicht mal an die Leute zu denken die das Essen schmackhaft machen(zumindest wenn es vorzüglich geschmeckt hat).
Ich denke immer auch an die Köche, vor allem weil ich in der Gastronomie gearbeitet habe und gerade daher weiß ich wie manche Servicekräfte damit umgehen und gerade die Küche nicht wirklich was davon abbekommt.
Bei uns wurde 1% des Umsatzes an die Küche gegeben und 1% an die Bar. Das bedeutet dann bei einem Umsatz von 1000€ das 10€ an die Küche gehen. das dann von mehreren Servicekräften. Dann kommt auch ein wenig zusammen. Nur wie gesagt wird das Trinkgeld für die Küche meist gesammelt und von den Köchen habe ich des öfteren mitbekommen das nicht alles ankommt wie es sollte.
1 Prozent?! Wie lächerlich. Da würde ich freiwillig auf das Trinkgeld verzichten, da ich mich da eher verarscht vorkommen würde. Mit Umsatz meinst du ja sicherlich das Trinkgeld was eingenommen wurde, oder?!
Wenn man von einen Prozent etwas mitbekommen sollte, kann man sich davon vielleicht einen Kaffee kaufen. So ungefähr einmal im Monat, vielleicht auch in der Woche, wenn es hoch kommt. Sicherlich kommt da einiges zusammen, wenn man in einen großen Betrieb arbeitet. Allerdings sind dann auch viele Köche da, die ihren Teil bekommen und da ist ein Prozent nichts. Vor allem wenn sich Küchenchef/ Sous Chef/ etc. den größten Teil einheimsen.
Soweit ich weiß sah die gesetzliche Regelung(die damals bestimmt auch von vielen Betrieben missachtet wurde) 10 Prozent vor. Da sieht man mal wie mager die Köche abgespeist werden und die Geschäftsführer deren Arbeit honorieren, wenn selbst bestimmt werden kann(wie viel in die Küche gelangt).
Nein das siehst du falsch. Mit Umsatz ist auch der Umsatz in meinem Portmonnaie gemeint also die Einnahmen des Tages.
Dann bekommen Küche und Bar ihren Anteil und was dann eventuell noch übrig bleibt, ist dann für mich und das muss nicht unbedingt mehr sein als der Anteil der die Küche erhält. Die Küche bekommt ihr Trinkgeld ja nun auch nicht nur von einer Servicekraft sondern von mehreren. 10% Anteil an meinem Trinkgeld hatte die Küche immer eher wohl noch mehr.
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