Bewerbungsgespräch erfolgreich führen

Lange ist es her, dass ich mein letztes Vorstellungsgespräch geführt habe. Ich denke fünf Jahre liegen schon mindestens zurück. Nächste Woche habe ich wieder einmal dieses Vergnügen und möchte bestens darauf vorbereitet sein. Ihr könnte mir sicherlich Tipps geben, worauf ich auf jedenfall achten und was ich beachten muss.

Was ist wichtig für ein Vorstellungsgespräch und was darf mir auf keinen Fall passieren?

Da gibt es vieles auf das man achten sollte / müsste / könnte. Einiges lässt sich manipulieren (NLP, Neurolinguistische Programmierung, kann als Modell zur Effizienzsteigerung in der zwischenmenschlichen Kommunikation und Einflussnahme eingesetzt werden). Zudem kann man sich etwas über Körpersprache schlau machen. Wenn man die Beine übereinanderschlägt, so sollte das übergeschlagene zum Gesprächspartner zeigen, Arme nicht verschränken, Augenkontakt. Wende dich dem Gesprächspartner zu. Ebenfalls auf die Haltung/Körpersprache deines Gesprächspartners achten. Öffnet er sich dir oder wendet er sich von dir ab.

Zeige Begeisterungsfähigkeit. Auch da hilft Körpersprache. Wenn du z.B. über eines deiner Arbeitsprojekt sprichst, benutze auch die Hände. Stell dir vor du greifst einen Basketball (oder massierst jemanden die Pobacken), diese Handstellung symbolisiert Hingabe, Begeisterung.

Frage dich vorher was er von dir wissen will. Zum Beispiel kommt sicher die Frage warum du den Job möchtest. Überlege dir auch warum sie dir den Job geben sollten, warum bist du der Richtige für den Job?

Überlege dir auch ein oder zwei gescheite Fragen. Schliesslich hast du ja auch etwas zu verkaufen, nämlich dich. Was hat der Arbeitgeber zu bieten?

Für mich persönlich war noch immer das Wichtigste mich selbst zu bleiben. Spiel kein Theater. Gehe interessiert auf den Gesprächspartner zu.

Hallo!

Was ich auch noch für unabdingbar halte: Pünktlichkeit. Und das schließt auch ein, nicht zu früh da zu sein. So 5-10 Minuten vor dem angesetzten Termin auftauchen. Auch den ersten Eindruck sollte man nicht unterschätzen. Also: angemessene Kleidung (hängt davon ab, als was du dich beworben hast), tiefe Augenringe sind auch nicht so von Vorteil usw.

Im Gespräch selbst sollte man ehrlich bleiben, nicht übertreiben, keine Selbsthuldigungen fabrizieren, aber auch kein Understatement (den Weg dazwischen zu finden, ist sicher schwierig). Bei den Tipps meines Vorredners kann ich mich nur anschließen.

Ansonsten hängt auch viel von deinem Gesprächspartner ab, wie locker oder ernst dieser das Gespräch führt. Da kann man sich auch ein wenig anpassen. Einige Personaler haben auch manchmal durchaus schräge Fragen drauf (Was meinen Sie, wie hoch ist der Jahresbedarf an Glühbirnen in Kapstadt?). Bei solchen Sachen ruhig den eigenen Gedankengang äußern.

Bei Fragen zu Stärken und Schwächen würde ich Stärken nennen, die zur Arbeit passen, und Schwächen aus eher dem privaten Bereich (nicht Alkohol und Glücksspiel nennen, sondern eher verzeihliche Schwächen). Und: jeder hat Schwächen. Zu behaupten, man hätte keine, ist ganz schlecht.

Meine Vorredner haben ja schon hervorragende Arbeit geleistet Zu ergänzen bliebe höchstens noch folgendes. Mach dich bloß ordentlich schlau über das Unternehmen bei dem du dich bewirbst, am besten alle nur möglichen Infos vorher zusammenkramen. Und dann nimm dir ein, zwei Aspekte, die dir persönlich gut gefallen (oder stell einfach einen Bezug her), zb. "Ich möchte bei ihnen arbeiten, weil sie schon seit 1930 im Geschäft sind, das zeigt mir, sie sind ein traditionsreicher Betrieb und haben viel Erfahrung, weshalb ich mir die Arbeit spannend und vielseitig vorstelle" etc.

Bereite dich auf mögiche Schwachstellen in deinem Lebenslauf oder in den Zeugnissen vor, auf die man dich ansprechen könnte. Bei schlechten Beurteilungen etwa, könntest du so etwas sagen wie "Ja, das war eine von den vielen Erfahrungen, die ich sammeln konnte und aus denen ich gelernt hab" oder etwas Ähnliches. Bei der Angabe von Stärken und Schwächen ist es wichtig, dass du dir die Arbeistabläufe deiner neuen Stelle vorstellst und - Ehrlichkeit hin oder her - lieber sparsam bist mit Schwächen, die diesen Ablauf stören könnten. Also bitte auch in keine Falle tappen wie "Wo sehen Sie eher Ihre Schwächen, in der Teamarbeit oder beim selbstständigen Arbeiten", relaxt antworten mit "Beides hat positive und negative Aspekte, weswegen beides für mich spannend ist" oder etwas in der Art.

Bei den Schwächen bleib lieber bei Dingen wie "ich stelle manchmal zu hohe Ansprüche an mich selbst" oder "manchmal nehme ich meine Arbeit zu ernst" oder so Kommt wesentlich besser als zu sagen "ich hab Angst, auf Leute zuzugehen" usw. Ich weiß zwar nicht, in welcher Branche du dich vorstellst, aber evtl könnte ja auch ein Teil des Gesprächs auf Englisch geführt werden, so unüblich ist das heute auch nicht mehr. Überleg dir in diesem Falle Sätze oder Wortkombinationen, mit denen du antworten könntest.

Zum Schluss noch zu deinen verbalen, nonverbalen, extra- und paraverbalen Kommunikationsmitteln. Keine Tshirts, keine Longsleeves, keine Sweatshirts, egal wie schlicht. eine Krawatte wirkt im Gegensatz häufig overdressed, also lieber auch davon die Finger lassen. Kann ja leider nicht sehen, ob du männlich oder weiblich bist Aber in beiden Fällen ist eine Stoffhose passend, dazu Hemd bzw Bluse. Möglichst nicht die Hose schwarz und Hemd/Bluse weiß, denn du bist kein Pianist und kein Kellner Grau und Hellblau sind etwa eine gute Kombination, Finger weg von knalligem Grün, Rot oer sogar Royalblau. Auch Dunkelbraun für die Hose und Hellbraun für Bluse/Hemd sind Klassiker.

Gepflegte Nägel sind auch ein Muss. Ansonsten, was Gestik und Mimik angeht, naja, da haben meine wundervollen Vorredner ja schon einen ordentlichen Berg an Fachwissen aufgetürmt Sei einfach mit dem Herzen dabei und hab keine Angst, es ist ein Gespräch und immerhin haben sie dich eingeladen, das heißt du gefällst ihnen. Zeig ihnen einfach dein Interesse am Gespräch und dass sie dir auch gefallen und es dir was bedeutet, dort zu arbeiten.