Steuer erklärung machen

vom 07.11.2008, 22:43 Uhr

Das Jahr geht zu Ende und die Steuererklärung für dieses Jahr kommt immer näher. Das heißt für mich, ich muss mich wieder einmal entscheiden, ob ich sie selber mache oder von einem Profi machen lasse. Wenn ich sie selber machen, habe ich immer das Gefühl, dass ich mehr raus holen hätte können, wenn ich sie machen hätte lassen. Aber wenn ich sie machen lasse, muss ich dafür eine ganze Stange Geld zahlen. Das ärgert mich auch wieder.

Was haltet ihr für die beste Methode seine Steuererklärung zu machen?

» Thief » Beiträge: 3 » Talkpoints: 2,05 »



Kommt darauf an, wie hoch dein Steueraufkommen ist, welche Einnahmen und Ausgaben Du hast usw. Bei sehr überschaubaren finanziellen Verhältnissen, z. B. ein normales Arbeitnehmereinkommen ohne Sonderaufwendungen (Spesen z. B.) und wenn man nur eine Mietwohnung besitzt und man keine großartigen Anlagen hat (Festgeld, Aktien usw.) ist es eher angebracht das ganze selber zu machen.

Ein Steuerberater ist meiner Meinung nach erst dann wichtig, wenn es komplexer wird, man beispielsweise ein hohes Einkommen mit Sonderaufwendungen hat, verschiedene Anlagen, verschiedene Formen von Immobilienbesitz usw. da es hier doch einige Möglichkeiten gibt Kosten steuerlich geltend zu machen, an die man so nicht direkt denkt - kommt halt drauf an was.

Außerdem ist ein Steuerberater nun auch nicht so teuer - meiner verlangt beispielsweise 60 Euro die Stunde (und ist damit nicht gerade billig) und kostet mich im Jahr um die 1.500 Euro, macht mir aber (weil ich zu faul dazu bin :lol:) die ganze Buchhaltung und bringt mir so im Jahr das 4fache an Steuerrückzahlungen was er mich kostet - Dafür arbeitet er pro Jahr knapp 9 prall gefüllte Leitz Ordner mit Belegen usw. durch. Bei mir ist aber auch letztgenannter Fall Fakt, da ich selbstständig bin, verschiedene Anlageformen nutze usw. und ich mich jedesmal wundere, was er alles noch so absetzt und rausholt. Bei mir kommt dazu aber noch alles mögliche zusammen, längere Geschichte.

Die Kosten für den Steuerberater kann man in der Regel auch absetzen, so dass sich dieser "selbst finanziert". Letztendlich würde ich es daran messen, ob man mit Steuerberater stärker im Plus ist oder ohne.

Fazit: Überschaubare Vermögensverhältnisse = kein Steuerberater, sobald man beginnt, ein wenig länger darüber zu grübeln und den Überblick verliert = Steuerberater. Und: wenn er nichts bringt, kann man das als Lektion verbuchen und es in Zukunft doch lieber selber machen.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Hallo thief,

es kommt darauf an was du alles Absetzen kannst und wieviel Zeit und Lust du hast dich mit dieser Materie zu beschäftigen.

Als normaler Arbeitnehmer mit ein paar Fahrkilometern und vielleicht mal einem Fachbuchkauf und ein paar Sonderausgaben oder außergewöhnlichen Belastungen lohnt es sich wirklich nicht, einen Steuerberater zu bezahlen. Auch wenn du noch eine Wohnung vermietest und ein paar Kosten absetzen willst kannst du darauf verzichten. Wärst du aber Selbstständig würde ich dir dazu raten einen externen Berater zu bezahlen..

Ich selber nutze das elster Programm der Finanzbehörde. Das kann man kostenlos downloaden, es erklärt sich praktisch von selbst und hat auch ein Hilfsprogramm. Weiterhin kann die mögliche Steuererstattung ausgerechnet werden (so natürlich alles anerkannt wird) und das Ganze ohne großen Aufwand an dein Finanzamt elektronisch übermittelt werden.

Das A und O ist aber, dass du fleißig das ganze Jahr über Belege sammelst und sie alle in einen Karton packst oder zumindest weißt wo sie sich befinden (zum Beispiel Haftpflichtversicherung für das Auto). Der Steuerberater sortiert die Quittungen auch nur nach Verwertbarkeit, kennt sich aber natürlich in den aktuellen Gesetzten besser aus.

Wenn du exklusive Hobbis hast, vielleicht nebenbei Bücher schreibst, oder den heimischen Computer auch für dienstliche Zwecke nutzen willst, dann ist es natürlich auch günstiger sich von einem Fachmann, zumindest vor erstmaliger Antragstellung, beraten zu lassen. Man kann sich natürlich auch selber schlau machen, dass ist aber doch mit einem gewissen Zeitaufwand verbunden. Ich selber suche bei komplizierten Fragen vorher Kontakt zum Finanzamt und lasse mir vorher erklären wie groß die Chanchen sind und was für Unterlagen vorgelegt werden müssen. Damit habe ich bisher nur gute Erfahrungen gemacht.

Als guten Kompromiss würde ich vorschlagen, lasse die eine Erklärung vom Steuerberater deines Vertrauens machen und eine Kopie aushändigen. Die brauchst du dann im nächsten Jahr im Prinzip nur Abschreiben und durch aktuelle Zahlen ersetzen, falls sich nicht grundlegendes geändert hat.

Dein Verdacht, dass du oft mehr rausholen kannst wenn du dich selber kümmerst ist nicht unbegründet. Dein Steuerberater ist nur so gut wie du ihn mit Informationen fütterst. Wenn er dich nicht danach fragt ob du mal einen Autounfall auf dem Weg zur Arbeit hattest und du ihm auch selbst nichts davon erzählst, dann wird es auch nicht in deiner Steuererklärung auftauchen (das ist ein schlechtes Beispiel, da diese Absetzbarkeit inzwischen aufgehoben wurde, mir ist jetzt aber nichts besseres eingefallen)

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Hallo, ich gehöre zu den Otto-Normal-Verbrauchern, habe aber ein Arbeitszimmer in der Wohnung. Eine große Hilfe war es für mich, einen Kurs bei der Volkshochschule zu machen. Er hat sich wirklich gelohnt. Ich habe eine Menge gelernt, vor allem, worauf man achten muss und kann, und dann angefangen, schon zu Beginn des Jahres die Belege zu sammeln. Für die weiteren Fragen kaufe ich mir hin und wieder ein neues Buch oder schaue im Internet, ob ich was dazu finde. Auch ich benutze das Elsterprogramm und komme gut damit zurecht.

Alle Kosten wie Volkshochschulkurs und Bücher habe ich bei der Erklärung eingesetzt und abgesetzt.

» seifensilvia » Beiträge: 52 » Talkpoints: 2,64 »



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