Sind eure Kinder getauft?
Wir haben unseren Sohn taufen lassen, und unsere Tochter ist auch bald dran. Allerdings sind wir auch nicht sehr religiös. Es gehörte für uns einfach dazu. Und es war purer Stress, da uns der Diakon ungefair 4 Mal vorher besucht hat, um mit uns die Messe zu besprechen.
Zudem bin ich auch nicht mehr in der Kirche angemeldet, was noch mehr Fragen hervorrief. Genau wie der Patenonkel nicht mehr in der Kirche ist. Zum Glück sind die beiden Paten meiner Tochter noch angemeldet.
Ich bin froh, wenn die Taufe vorbei ist. Der Trend zur Taufe nimmt doch unglaublich ab, und die meißten steigen wegen der hohen Kirchensteuer eben aus.
Ich muss diesen Thread noch mal vorkramen, da ich mir nach einem ähnlichen Erlebnis wie moppeline so ziemlich dieselben Fragen gestellt habe. Bei mir war es eine ehemals sehr gute Freundin, die nachfragte, ob mein inzwischen 5-jähriger Sohn nun auch endlich getauft sei oder würde. Ihre Kinder wurden im Alter von etwa einem Jahr getauft und ich hatte eher den Eindruck, diese Taufen wurden weniger aus Überzeugung als aus Tradition gefeiert. Und das ist nicht die einzige Bekannte, bei der ich den Eindruck hatte, das die Kindstaufen gefeiert wurden, weil es "dazu gehört".
Ich selbst hatte ursprünglich auch vor meinen Sohn mit ein oder zwei Jahren taufen zu lassen, bin durch die Trennung von Vater meines Sohnes aber nicht dazu gekommen und bin auch heute ganz froh darüber. Ich bringe meinem Sohn zwar den christlichen Glauben nahe, wir gehen regelmäßig zum Kleinkindergottesdienst und besuchen auch andere Veranstaltungen der Kirchengemeinde gern, allerdings möchte ich meinem Sohn die evangelische Religion nicht oktroyieren, sondern möchte ihm diesen Glauben so vermitteln, dass er später selbst entscheiden kann, ob er sich dazu bekennen möchte oder nicht.
Das wird auch von den meisten meiner Bekannten so respektiert und als positiv empfunden. Selbst der Pfarrer der Kirchengemeinde, die anderen Eltern (deren Kinder zum überwiegenden Teil schon getauft sind) stoßen sich nicht daran, ich wurde noch nie darauf angesprochen.
Ich habe meine Kinder taufen lassen. aber irgendwie habe ich das nur machen lassen, damit sie es im Leben leichter haben. Hört sich komisch an. Aber als ich meine Aubildung zur Erzieherin gemacht habe, wurde bei jedem Kindergarten, wo ich Praktikum gemacht habe gefragt, ob ich getauft bin. Und da es bei uns mehr kirchliche Einrichtungen als städtische Kindergärten gab, hätte ich ohne dass ich getauft gewesen wäre, meine Praktikas vergessen können. Eine Schülerin in meiner Klasse musste die Ausbildung abbrechen, weil sie keine Praktikumsplätze bekommen hat, die in der Ausbildung Pflicht waren.
So habe ich meinen Kindern alle Wege offen gehalten. Was sie später draus machen, war dann ihre Sache. Aber ich wollte, dass sie auch den beruflichen Weg gehen können, den sie wollen, ohne sich im Nachhinein dann auf die Schnelle taufen lassen zu müssen und dann auch noch Rede und Antwort stehen müssen, warum sie sich taufen lassen. Denn die Antwort, "Damit ich meine Praktikas machen darf" ist ja auch nicht grade die beste Antwort.
Ich selber bin nicht getauft, deshalb kann ich auch nicht ohne weiteres meine Kinder taufen lassen. Ich komme aus den neuen Bundesländern, und da war es nicht üblich, sich taufen zu lassen. Ich habe als 14-jährige auch Jugendweihe gefeiert. Die wenigsten hatten irgendwas mit Kirche am Hut.
Im Kindergarten bei meinen Kindern war dieses Thema noch kein Problem. In der Schule sah es schon anders aus, da ja alle Kinder gefragt werden, welcher Konfession sie angehören. Danach richtet sich es, ob sie an dem evangelischen oder katholischen Religionsunterricht teilnehmen. Meine Kinder und die anderen Kinder, die konfessionslos waren, mussten in diesen Stunden immer in eine andere Klasse gehen und da Unterricht mitmachen. Bei meiner kleinen Tochter war das jetzt kein Problem mehr. Sie wurde gefragt, ob sie dennoch am Religionsunterricht teilnehmen möchte. Sie geht also dennoch zum Unterricht, obwohl sie nicht getauft wurde.
Ein wichtiges Thema wurde die Taufe, als ein Kind von uns gestorben ist, weil es schwerstbehindert zur Welt kam. Ich habe dann ein Beerdigungsinstitut und einen Friedhof gesucht. Da es in unserem Örtchen nur katholische und evangelische Friedhöfe gibt, wollte meine Kleine niemand beerdigen. Das hat mir noch mehr das Herz gebrochen. Es war schon schwer genug, ein Kind zu verlieren - und dann noch diese Probleme. Ich habe die Kleine dann im Nachbarort beerdigen lassen. Dort gibt es einen städtischen Friedhof.
Schon durch diese schlimme Erfahrung habe ich mit der Kirche nicht viel am Hut. Dennoch bin ich tief im Herzen ein gläubiger Mensch.
Mein Sohn ist nicht getauft. Ich hatte auch nie irgendwelche Gründe, dass ändern zu wollen. Ich selbst habe keinerlei Beziehungen zur Kirche und ich bin auch in keiner Art und Weise gläubig. Ich war nie in einer Kirche und habe auch nicht vor das jemals zu ändern. Da auch sonst keiner in meiner Familie in dieser Richtung verbunden ist, war es eigentlich klar, dass auch der Kleine nicht getauft wird und auch nicht an irgendwelchen Veranstaltungen in dieser Richtung teil nehmen wird.
In der Schule macht er daher Ethik und ist damit auch nicht der Einzige in der Klasse.
Ich kenne mich nicht aus mit den ganzen Regularien, aber ich denke, falls mein Kind mal den Glauben und die Kirche entdecken sollte, kann er sich immernoch taufen lassen. Später kann er das wenigstens wirklich selbst und aus seinen Ambitionen heraus entscheiden und bekommt nichts vorgesetzt.
Meine beiden Kinder sind nicht getauft. Meine Großeltern und die Eltern meines Mannes wollten zwar unbedingt, dass die Kinder getauft werden, aber wir haben uns nicht überreden lassen. Es sind immerhin unsere Kinder und nicht ihre!
Mein Mann und ich sind zwar beide getauft und auch konfirmiert, aber wir glauben nicht an Gott, und erziehen unsere Kinder auch nicht religiös. Wenn die Kinder später einer Religion beitreten wollen, dann können sie es gerne tun, aber wir wollten sie nicht als Babys in eine Richtung drücken.
Meine Tochter wurde mit knapp 4 Monaten getauft. Ich wohne in einem kleinen Dorf und da gehört das irgendwie einfach dazu. Als Kind habe ich selber auch noch mehr am religiösen Leben hier in der Gemeinde teilgenommen, war z.B. in der Jungschar und auch immer wieder mal im Kindergottesdienst. Mittlerweile gehe ich nur noch sehr selten in die Kirche und würde mich selber auch nicht unbedingt als religiös bezeichnen, aber an diese Gemeinschaftserlebnisse in meiner Kindheit denke ich schon noch gerne zurück.
Ich möchte meine Kleine daher schon auf gewisse Art und Weise zum Glauben hinführen, aber letztendlich soll sie natürlich trotzdem selber entscheiden können, ob sie dabei bleiben möchte bzw. wie weit sie sich damit identifizieren kann.
Meine Eltern sind beide getauft, aber beide auch nicht wirklich religiös. Aus dem Grund sind mein Bruder und ich auch nicht getauft worden, weil sie uns selbst entscheiden lassen wollten. Meine Oma hat zwar ab und zu mal deswegen gemeckert und uns als Heiden bezeichnet, aber richtigen Stress gab es deswegen denke ich nicht. Ich würde es genauso halten und meine Kinder auch nicht taufen lassen. Wenn sie später merken sollten, dass ihnen der Glaube etwas gibt, dann können sie sich immer noch taufen lassen.
Ich finde es sollte jedem selber überlassen werden, ob er religiös ist oder nicht. Es ist absolut falsch jemanden auszugrenzen, nur weil er sich nicht jeder eingestaubten Tradition beugt. Wer glaubt denn heute wirklich noch an Gott? Die meisten gehen doch nur in die Kirche, weil es sich eben gehört, damit die Verwandtschaft/Nachbarn nichts zu tuscheln haben.
Berufliche Nachteile hab ich dadurch, dass ich nichtgetauft bin zum Glück nicht. Doch eine Freundin von mir macht eine Ausbildung zur Krankenschwester in einem christlichen Krankenhaus, dort hätte sie ohne Taufe wohl keinen Ausbildungsplatz bekommen.
Ich habe meine Tochter aus vollster Überzeugung taufen lassen. Ich weiß dass heutzutage viele sagen, sie warten so lange bis die Kinder alt genug sind um selber zu entscheiden ob sie getauft werden möchten. Aber das finde ich völligen Schwachsinn, um das mal ganz deutlich zum Ausdruck zu bringen. Ich meine, wie soll ein minderjähriger Schüler später entscheiden ob er sich taufen lassen möchte oder nicht; vielleicht ist es ihm ja peinlich vor seinen Freunden getauft zu werden? Oder wie verhält es sich mit Erwachsenen; unter Umständen ist es ihnen auch viel zu peinlich vor der Gemeinde Wasser auf den Kopf geträufelt zu kommen?
Ich bin darauf gekommen als ich erlebt hatte wie bei meiner eigenen Konfirmation, 1985, 3 Mitkonfirmandinnen vor der versammelten Gemeinde und allen Konfirmanden nach vorne kommen mußten und vor allen Leuten getauft wurden, und wie furchtbar peinlich es für sie war. Eine meiner Freundinnen, der es so erging, hat gesagt dass sie es sehr demütigend fand. Das habe ich nie vergessen, und habe mir damals schon vorgenommen dass ich mein Kind auf jeden Fall schon als Baby getauft wird!
Ich sehe es einfach andersrum, ich habe meine Tochter taufen lassen, aber wenn sie gewollt hätte hätte sie auch aus der Kirche wieder austreten können. Das ist letztendlich weniger "schlimm" (im Sinne von: peinlich) als umgekehrt. Sie hat sich allerdings für die Konfirmation entschieden, und so gab es eine wundervolle Familienfeier im April.
Unser Sohn ist auch nicht getauft, aber aus anderen Gründen als bei den meisten hier. Wir sind nämlich sehr gläubig und religiös. Und das obwohl wir offiziell aus der Kirche ausgetreten sind.
Wir sind in einer Freikirche, in der auch gar keine Kindertaufe praktiziert wird. Also man kann sich taufen lassen, wenn man sich bekehrt hat und es zeigen will. Ich bin in einer anderen Freikirche großgeworden und hab ich mit 14 Jahren taufen lassen, weil ich es so wollte. Bei uns wird auch mit Untertauchen getauft, also man steigt in ein Becken und wird dann komplett untergetaucht.
Unser Sohn wurde in einem normalen Gottesdienst vor der Gemeinde gesegnet, weil Jesus die Kinder auch gesegnet hat. Und wenn er später mal im Glauben leben will, und sich taufen lassen will, dann soll es passieren, weil er das will und nicht aus Tradition, und wenn nicht, dann nicht.
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