Tattoo als Ausdruck von Persönlichkeit
Früher hatte es keiner, dann hatten es alle, dann wieder nur vom Gefängnis wiedergekehrte Menschen und heute ist es Ausdruck der eigenen Persönlichkeit und des Lifestyles. Mir stellt sich immer nur die Frage, abgesehen vom Kunstaspekt, dass ich, die ich mich jetzt um das dreißigste Lebensjahr herum bewege, meinen Lebenstil durch einschneidende Erlebnisse stark verändert habe, meine Einstellung sich einschneidend gewandelt hat und auch mein ästhetisches Gefühl andere Dinge und Stile als schön wahrnimmt, als das früher der Fall gwesen ist.
Besonders allgemein gängige Bilder nerven mich nun viel schneller und ich frage mich ob das bei einem Tattoo nicht auch so ist?
Hallöchen,
Gut möglich. Ich würde bei mir zum Beispiel definitiv wissen, dass mich das Motiv früher doer später stören oder nerven würde. Aus diesem Grund würde ich mir auch nie eines machen lassen. Davon mal abgesehen sollte man Persönlichkeit genug besitzen,dass man so ein Tattoo nicht braucht nur um zu zeigen wer man ist. Das kann man auch ohne Bildchen ausstrahlen.
Wenn es dir aber gefällt, du es schön findest und der Meinung bist, dass du es lange oder für immer schön finden wirst, dann sollte dich nichts daran hindern.
LIebe Grüße
winny
Hallo!
Sage niemals nie Ich habe auch mal wie winny gedacht und gesagt "Ich lasse mir nie ein Tattoo machen. Wer weiß, wie ich mal denke und ob mir das dann irgendwann noch gefällt" Ich habe auch immer gesagt, dass ich sowas nicht brauche und ok, ich brauche es auch heute nicht unbedingt. Aber ich habe mir im Alter von 44 Jahren ein Tattoo an der Fußfessel machen lassen.
Ja, ich musste erst 44 werden, bis ich mich dann doch entschloss und ich denke, dass die kleine Ratte, die ich an der Fußfessel nun habe auch mit mir alt werden kann und ich bin stolz auf mein kleines Bildchen, was auch meines erachtens ein Teil meiner Persönlichkeit geworden ist.
Ich bin jetzt 31 und mein ältestes Tattoo ist 13 Jahre alt. Man sieht, ich habe also mit 18 angefangen damit. Damals habe ich mir als allererstes ganz klassisch ein Herz und eine Rose auf den Oberarm stechen lassen. Klar, das Motiv würde ich mir heute wohl nicht mehr aussuchen (auch einfach weil es zu klein für die Stelle war), aber ich kann nicht sagen, dass ich mich daran satt gesehen habe.
Mit der Zeit kamen bei mir bis heute immer wieder neue Tattoos dazu, das letzte ist gerade ein paar Wochen alt. Zum Glück ist mein Tätowierer weit weg und man bekommt schlecht einen Termin, sonst hätte ich wohl inzwischen noch einige mehr.
Wichtig finde ich persönlich, dass das Tattoo gut gemacht ist. Auch da habe ich ich zwei, die es eben nicht sind und da ist im Hinterkopf auch die Überlegung, die mal mit etwas anderen überstechen zu lassen. Das liegt aber definitiv nicht am Motiv, sondern an der Quallität.
Mein letztes Tattoo war ein Schmetterling. Den hätte ich mir vor 12 Jahren auch definitiv nicht ausgesucht. Aber heute bin ich damit total glücklich. Ich denke, wenn man etwas mit dem Motiv verbindet, dann wird man es auch trotz Änderung des Geschmacks immer mögen.
Es gibt Tattoos, mit denen ich ein Teil meines Lebens verbinde. Eine bestimmte Beziehung, meine Lehre, meine Weiterbildung, mein Kind. Das spiegelt sich dann nicht zwangsläufig im Motiv wider, sondern einfach nur in dem Zeitpunkt, an dem ich es mir habe stechen lassen. Aber es gibt auch Sachen, die einen symbolischen Charakter für einen haben. Egal was man damit verbindet und egal ob das für andere am Motiv erkennbar ist, man wird sie immer mögen.
Es gibt natürlich auch Tattoos, die sind nichts, ausser schön. Aber auch die haben ihre Berechtigung und auch die werden einen nicht zwangsläufig irgendwann zuviel.
Das man sich an einem Tattoo selbst übersieht oder man es geschmacklich nicht mehr mag liegt meiner meiner Meinung daran, dass man damals vor dem Stechen nicht genug nachgedacht hat. Nie würde ich mir irgendwelche Schriftzüge oder Namen oder eindeutige Symbole stechen lassen. Immer nur etwas, was ich damit verbinden kann. Was aber im "Notfall" bei sich ändernder Meinung auch einfach nur schön ist.
Auch webn man sich im Laufe der Jahre ändert und auch wenn sich die Sachen ändern, die man sich aussucht - wenn man sich richtig entschieden hat, wird man seine Tattoos auch immer lieben. Man hat nunmal seine Vergangenheit und kann diese nicht wegdisskutieren. Man hat seine Altlasten, die man mit sich herumträgt. Und auch wenn man sich z.B. für eine längst vergangene Beziehung mal ein Tattoo hat stechen lassen, kann man das trotzdem weiterhin mögen, egal wie mies das Ende der Beziehung war. Natürlich ist es dann einfacher, wenn man statt des Names des damals Geliebten doch nur eine Sonne hat stechen lassen, weil man damals gerade einen tollen Sommer hatte.
Deswegen: tätowieren ja, aber nicht ohne nachdenken und ohne sich sicher zu sein. Wenn man grübeln muss und Bedenken hat, sollte man es lieber sein lassen. Ein Tattoo ist nunmal etwas, was man im besten (oder auch im schlimmsten) Fall sein Leben lang auf dem Körper trägt. Es wird ein Teil von einem selbst und wenn man den nicht mag, hat man ein Problem. Genau wie mit einer schiefen Nase die man nicht mag.
Tattoos sind Gechmackssache. Genauso wie bunte Haare oder schwarze Klamotten oder sonst etwas. Aber ich wehre mich dagegen, nur wegen Körperschmuck als unreif und unnatürlich bezeichnet zu werden.
Ja, in der heutigen Zeit ist eine Tätowierung nichts mehr, was einen aus der Masse hervorhebt. Aber ob man das nun auch wirklich mit einer Tätowierung bezwecken wollte? Ich für meinen Teil vergesse sogar hin und wieder, dass ich etwas auf der Haut habe, was nicht schon seit meiner Geburt da ist. Manchmal wird einen dies wirklich nur durch Blicke anderer wirklich bewußt. Mir haben Tattoos schon als Kind gefallen und ich wollte immer welche haben. Ob das gerade in ist oder verpönt ist mir dabei völlig egal.
Warum Tattoos ein Armutszeugnis sein sollen erschließt sich mir absolut nicht. Natürlich sind sie Ausdruck der Persönlichkeit. Natürlich testet man seine Grenzen damit auch auf eine gewisse Art und Weise aus. Natürlich findet man seine Tattoos (im Normalfall) schön. Es wäre auch ziemlich dumm sich etwas machen zu lassen, was man von Anfang an hässlich findet. Aber Schönheit liegt nunmal im Auge des Betrachters. Total bunten Tattoos gefallen mir auch nicht, aber ich kann durchaus akzeptieren, dass sie ihrem Träger gefallen. Solange sie wirklich gut gemacht sind, ist das alles nur persönlicher Geschmack.
Ab wann fängt man denn an dumm und unnatürlich zu werden? Wenn man sich tätowieren und piercen lässt? Wenn man sich die Haare färbt? Ist es nicht unnatürlich etwas anzuziehen wenn man gar nicht friert? Wo fängt es an und wo hört es auf normal oder unnormal zu sein?
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