Was tun gegen Müllsünder?

vom 28.10.2008, 14:34 Uhr

Hallo!

Ich kenne leider sehr viele Müllsünder, die sind zwar nicht zu doof, sondern einfach nur zu faul zum Trennen von ihrem Müll.

Mein Nachbar Jannis ist z.B. so jemand. Er wohnt, wie ich auch, im Dachgeschoss, und er muss somit auch immer den Müll mehrere Treppen runter tragen. Er macht das dann immer, wenn er sowieso das Haus verlässt, damit er die Treppen nur ein Mal gehen muss. Da ihm das Tragen von verschiedenen Gefäßen / Beuteln allerdings zu viel wird, tut er alles in eine Plastiktüte und schmeißt alles in den Restmüll, egal ob da Plastik vom gelben Sack oder Altpapier oder Glas drin ist. Bei dem Glas ist der Gang zum Container natürlich nervig, aber gerade das Altpapier kann er hier gut entsorgen, da in unserem Haus extra mehrere (!) Altpapiertonnen stehen, die nie voll werden. Auch einen gelben Sack kann man doch selbst anfangen, oder?

Auch bei vielen Kommilitonen ist es so, dass sie zu faul sind, den Müll zu trennen oder es von zu Hause nicht gewohnt sind. Die schmeißen alles (auch Pfandflaschen) in die graue Tonne, die dann natürlich bis zum Rand voll ist.

In einem Studentenwohnheim, das ich kenne, weil meine Schwester da gewohnt hat, gab es extra Riesencontainer für Restmüll, Wertstoff und Altpapier. Da hieß es sogar im Mietvertrag, dass der Müll getrennt werden muss, aber es hat einfach keiner gemacht. Da lagen dann im Altpapier-Container Plastiktüten herum und in den beiden anderen Containern wurde auch alles bunt gemischt eingeworfen.

Es ist ja so, dass der Müll so nicht so gut recycelt werden kann, bzw. er muss vorher immer noch mal durchgeschaut werden. Das wird ja meistens bei dem gelben Sack gemacht, aber ich glaube, dass der Restmüll einfach so auf eine Deponie kommt. Deswegen finde ich es schon rücksichtslos, wenn jemand seinen Müll nicht trennt. Es ist ja auch nicht sonderlich schwer, einfach zwischen Plastik, Papier und Restmüll zu unterscheiden, oder?

Kann man diese Leute irgendwo „melden“, dass sie mal darauf offiziell hingewiesen werden? Denn wenn ich etwas sage, werde ich nur müde belächelt und es kümmert niemanden. Ich habe mal gehört, dass die Entsorgungsbetriebe sogar Strafen oder Bußgelder verhängen können, wenn ein „Müllsünder“ erwischt wird. Stimmt das, oder gilt das nur für „schwerere Delikte“, wie wenn jemand z.B. im Wald seinen Kühlschrank entsorgt? Ich würde gerne wissen, was ich da tun kann, damit diese Leute damit aufhören.

Liebe Grüße!

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Hallo pepsi-light,

dieses Problem kenne ich auch gut. Bei einem Freund im Haus hat auch keiner den Müll getrennt - deshalb war die Restmülltonne immer total überfüllt. In die Altpapiertonne geworfenen Restmüll haben die Müllmänner da aber garnicht mitgenommen. Nehmen die den bei euch mit?

Ich habe das Problem dann folgendermaßen gelöst. Ich habe den Bewohnern (okay, war nicht anstrengend, es waren nur 8 Parteien) erklärt, wie man den gelben Sack nutzt. Begeisterung - da hat man ja kaum noch Restmüll, und seitdem machen es eigentlich alle. Einfach um den Müll überhaupt los zu werden.

Bei uns in der Straße bleibt auch ab und zu ein gelber Sack liegen, weil was falsches drin ist. Es wundert mich, dass das andere Müllmänner scheinbar mitnehmen. Ich würde an deiner Stelle auf jeden Fall mal bei der Stadt anrufen. Vielleicht können die in eurer Straße verstärkt drauf achten. Das mit dem Müll trennen im Studentenwohnheim ist vielleicht auch ein kulturelles Problem. Dort wohnen ja meist viele Austauschstudenten. Und ich glaube, in keinem anderen Land der Welt wird der Müll so genau getrennt wie in Deutschland. Hab schon mehrere Bekannte staunen sehen, was man hier so alles beachten muss.

Vielleicht hilfts auch, einfach mal einen großen Zettel mit Erklärung an die Tonnen zu heften, oder gelbe Säcke verteilen.

Viel Glück!

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» Studia » Beiträge: 1182 » Talkpoints: 2,44 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Bei uns im Haus, war es auch schon recht schlimm, mit den Nichtmülltrennern. Aber eine Hausbewohnerin bei uns hat die Wohnungsbaugesellschaft informiert. Somit hatte jeder im Briefkasten eine Information in der stand, dass ums Mülltrennen gebeten wird und jeder der bei Zuwiderhandlungen erwischt wird, die Müllgebühren zahlt. Beziehungsweise bei nicht Beachtung alle anfallenden Müllgebühren auf die Mietparteien umgelegt werden. Das fand ich eigentlich ganz gut, jedoch weiß ich, dass es immernoch Leute hier gibt, die das wenig interessiert. Aber es ist besser geworden, nachdem der Brief kam.

Ich weiß nicht, warum es so schwer ist Müll zu trennen. Vielleicht wendest du dich direkt an die Leute, die keinen Müll trennen oder du gehst den Weg über dieWohnungsbaugesellschaft.

» Audimaus1 » Beiträge: 106 » Talkpoints: 0,13 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Gerade für die Studenten muss ich hier mal eine Lanze brechen: als in meinem damaligen Wohnheim Gelbe, Blaue und Biomüll-Tonnen eingeführt wurden, waren die immer chronisch überfüllt. Und der Müll wurde freiwillig getrennt.

Was man aber gegen Müllsünder tuen kann? Sicher kann man mit den Müllsündern reden und ihnen zeigen, dass Mülltrennung nicht so viel mehr Arbeit ist. Gerade eine allein stehende Person produziert doch meist nicht so viel Müll, dass dieser täglich weggebracht werden müsste, wenn man mal von Küchenabfällen absieht. So kann man doch im Wechsel Altpapier, Glasabfälle, alles für die gelbe Tonne und Restmüll wegbringen, wobei gerade von Letzterem dann gar nicht mehr so viel anfallen wird.

Die meisten trennen jedoch aus Bequemlichkeit nicht und diese Bequemlichkeit kann man ihnen nur abgewöhnen, wenn es weh tut, wenn sie also beispielsweise mehr Geld für die Müllentsorgung zahlen müssen. Darauf hat man als Mitbewohner (also selbst Mieter) meist keinen Einfluss. Allerdings kann man den Vermieter mal darauf aufmerksam machen und dieser dann auch die steigenden Kosten für die Müllentsorgung auf den oder die Mieter umlegt.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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