Warum ist Rohöl in unserer Erde?
Ein Arbeitskollege führte heute Morgen ein Gespräch mit mir darüber warum in unserer Erde eigentlich Öl ist. Natürlich wissen wir, für welche Zwecke wir Menschen dieses Öl nutzen. Darum ging es bei der Frage auch gar nicht. Wir haben Pflanzen und Bäume weil wir diese brauchen, genau wie Wasser. Alles hatte von Anfang an seinen Sinn und Zweck. Aber Öl hat man vor Millionen von Jahren nicht benötigt. Trotzdem ist es vorhanden.
Die Theorie meines Arbeitskollegen war, dass die Erde eine Art Motor hätte, welcher von diesem Öl angetrieben wird. Je mehr wir der Erde davon weg nehmen, desto schlechter geht es der Erde. Klingt alles ziemlich komisch, aber vielleicht hat er auch teilweise recht. Natürlich haben wir gleich Google gefragt, aber da konnte uns auch nicht geholfen werden. Da gab es zwar etliche Treffer zum Thema Rohöl, aber alles handelte nur von Verwendung und Förderung.
Weiss jemand von euch vielleicht mehr darüber? Haltet ihr die Theorie meines Arbeistkollegen für total abwegig oder für möglich?
Es gibt mehrere Theorien zur Entstehung vom Rohöl, ihr habt aber nach dem falschen Begriff gesucht, es geht dabei um Erdöl. Die Wikipedia hat einen Artikel dazu. Dort kannst du nachlesen, was es mit dem Erdöl auf sich hat. Die Idee von einem Motor in der Erde der das Öl braucht, würde ich in die Kategorie esoterische Spinnerei einordnen.
Über das Thema Erdöl habe ich in der 13. Klasse meine Facharbeit geschrieben, ich kann dir also genau sagen, wie das Erdöl entstanden ist und wieso man es also unter der Erde finden kann. Zur Entstehung gibt es viele Theorien, war die wahrscheinlichste ist die so genannte Biotische Theorie:
Grundlage dieser Theorie sind Kleinstlebewesen, die vor mehreren hundert Millionen Jahren im Meer lebten. Als sie starben, sanken ihre Überreste zum Meeresboden, sammelten sich an und so wurden riesige Ansammlungen solcher Leichen gebildet.
Diese wurden aber wegen fehlendem Sauerstoff nicht von Bakterien zersetzt, so dass sie mit kleinem Gestein einen sogenannten Faulschlamm bildeten, der mit weiteren Gesteinsablagerungen und hohem Druck zum sogenannten Muttergestein wurde, all das hat natürlich sehr lange gedauert.
In den folgenden 100 – 400 Millionen Jahren wurden unter hohem Druck und etwa 60°C - 120°C Erdöl und Erdgas aus dem Ausgangsmaterial gebildet, das durch das poröse Gestein aufgrund seiner Dichte nach oben transportiert wurde, bis es eine undurchlässige Schicht erreichte und sich dort natürlich dann ansammelte, weil es ja sonst nirgends entweichen konnte.
Es wurden sogenannte Reservoirs gebildet, also diese "Hohlräume", in denen man das Erdöl heutzutage findet. Die Theorie vom Motor der Welt ist also natürlich nicht richtig.
Himbeereis fragt nicht nach der Entstehung und wie das ablief, sondern WARUM gibt es das Öl? Normalerweise hat alles was in der Natur so vorkommt einen Sinn. Wasser zum Beispiel ist Teil vieler Kreisläufe, Nahrungsketten und gleichezitig Lebensraum. Bei Pflanzen ist es das gleiche. Warum aber gibt es Erdöl? Sicher nicht, damit der Mensch irgendwann daherkommt und es weiterverarbeitet. Es ist ein riesiger Energiespeicher, ja. Aber wofür?
Das ist die Frage.
Die Erde hat nen Motor, genial! Also so eine Theorie finde ich totalen Blödsinn. Außerdem könnte man die Frage warum es was bestimmtes eigentlich gibt, bei ganz vielen Sachen stellen. Warum gibt es z.B. Kohle, Steine, giftige Mineralien oder Sand? Im Prinzip ist das doch alles mehr oder weniger sinnlos. Oder gibt es Tiere die sich von Steinen und Braunkohle ernähren? Vieles was es auf unserem Planeten gibt, ist für die meisten Tiere eigentlich sinnlos und hat genau genommen nur für den Menschen eine Bedeutung.
Aber mal ganz abgesehen davon stellt sich doch noch eine ganz andere Frage: Wie kommt man überhaupt darauf die Entstehung von bestimmten Dingen auf der Erde z.B. an den Nutzen für die Lebewesen zu knüpfen? Die Erde und mit ihr solche Sachen wie Steine oder Wasser ist vor Milliarden Jahren entstanden als an Lebewesen noch garnicht zu denken war. Und wenn man nicht gerade gläubiger Christ ist und davon ausgeht, dass ein höheres Wesen namens Gott die Welt erschaffen hat, kann man auch nicht einzelnen Elementen einen festen Sinn zuordnen.
joehanson hat geschrieben:Himbeereis fragt nicht nach der Entstehung und wie das ablief, sondern WARUM gibt es das Öl? Normalerweise hat alles was in der Natur so vorkommt einen Sinn. Wasser zum Beispiel ist Teil vieler Kreisläufe, Nahrungsketten und gleichezitig Lebensraum. Bei Pflanzen ist es das gleiche. Warum aber gibt es Erdöl? Sicher nicht, damit der Mensch irgendwann daherkommt und es weiterverarbeitet. Es ist ein riesiger Energiespeicher, ja. Aber wofür?
Das ist die Frage.
Du hast anscheinend nicht wirklich aufgepasst beim lesen, oder? Ich habe geschrieben, wie es entstanden ist und daraus kann jeder auch ableiten, dass es keinen Grund gibt. Es sind Lebewesen gestorben und durch bestimmte Außenbedingungen ist das Erdöl entstanden.
Wieso muss denn alles einen Grund haben? Wasser ist auch nur Teil vieler Kreisläufe und Nahrungsketten, weil alles darauf aufbaut, aber das ist nicht der Grund, warum Wasser überhaupt existiert. Also: wir leben, weil es das Wasser gibt, aber das Wasser gibt es nicht, damit wir leben.
Naja aber normalerweise lässt die Natur eben nichts verkommen, das heisst alles wird wiederverwertet. Ausser eben das Erdöl. Und es ist zudem eine recht grosse verschwendung die die Natur da betreibt. Da gibt es einen Vergleich den ich mal gelesen habe: ein Glas Rohlöl enthält die gleiche Energie wie 5 Männer die einen Tag lang arbeiten. Inwieweit das stimmt, kann ich aber natürlich nicht sagen.
Mir ist schon bewusst wie es entsteht und dass es eigentlich ein Abfallprodukt ist und das man daraus ableiten KÖNNTE, dass es keinen "Sinn" hat. Das ist aber hier nicht unbedingt die Frage.
Naja, es ist wohl weniger so, dass sich die Erde oder Natur etwas dabei denkt, wenn ein Lebewesen oder ein Pflanze entsteht. Im Grunde entsteht nichts, weil es einen bestimmten Zweck erfüllen soll. Es entsteht einfach etwas, weil der Zufall es gerade will. Der Nutzen kommt erst im Nachhinein, wenn irgendeine Pflanze oder ein Lebewesen, diese neue Sache für sich entdeckt und für sich einen Nutzen darauf zieht.
Die Wildtiere sind doch auch nicht entstanden, damit wir was zu essen haben, sondern wir haben irgendwann festgestellt, dass die gebraten ganz gut schmecken. Ein Schwein hat ja auch keine Schwarte, damit wir daraus Gummibärchen machen, aber irgendwann hat das halt mal einer entdeckt und nun wird auch die Schwarte genutzt, statt sie wegzuschmeißen. So läuft das nunmal in der Natur. Wenn man also wirklich einen Grund dafür suchen will, warum es Erdöl gibt und sich mit dem Zufall nicht zufrieden gibt, könnte man mehr oder weniger schon behaupte, dass es Erdöl gibt, damit wir es nutzen können.
Aber im Prinzip, gibt es für nichts einen Grund, aber fast immer findet sich jemand, der es für sich zu nutzen weiß.
@bugger: Ich glaube, du bist hier derjenige, dessen Verstand keine plausible Antwort auf die Frage verstehen kann.
Genau genommen muss nämlich nicht alles ein Kreislauf sein, wie du das so schön vorraussetzt. Diese Kreisläufe entstehen nur, weil es zufälligerweise "gegensätzliche Kräfte" gibt, die sich aufgrund logischer Zusammenhänge (siehe z.B. Jäger-Beute-Verhältnis) selbstständig regulieren.
Aber für manches gibt es eben keinen Kreislauf oder zumindest zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht. Es mag sein, dass irgendwann Erdöl konsumierende Baktieren entstehen würden, die daraufhin das Erdöl wieder in Biomasse umwandeln, welche dann von anderen Tieren gefressen wird oder dergleichen. Aber aktuell ist Erdöl einfach ein Zufallsprodukt, das aus den bereits genannten Gründen existiert, es muss keinen "vorhergesehenen" Grund für seine Existenz geben. Glaubst du das, bist du der, der unbedingt in Richtung "Gott" gehen muss und nicht wir.
Was eindeutig belegt, das nicht alles ein ständiger Kreislauf sein muss: Chemische Elemente fusionieren in den Sternen zu immer schwereren Elementen, bei der Vernichtung der Sterne wird sogar so viel Energie frei, beziehungsweise es herrschen passende Bedingungen, damit noch schwerere Elemente entstehen können (nur durch die Bedingungen im Stern selbst kann nicht einmal das 20. Element entstehen). Gewisse radioaktive Elemente zerfallen dann wieder selbstständig, also läuft es letztendlich darauf hinaus, dass sich die gesamte Materie in einem bestimmten Elementbereich ansammelt, indem nichts mehr zerfällt, aber auch keine Sterne mehr existieren können, da die für die Fusion notwendigen Bedingungen nicht mehr gegeben sind. Da entsteht auch nicht plötzlich wieder Wasserstoff, der die ganze Kette von neuem in Gang bringt.
Ein anderes Beispiel ist die Expansion des Universums: Merkwürdigerweise beschleunigt die Ausdehnung des Universums sogar, statt abzubremsen und letztendlich also wieder zu schrumpfen. Das widerspricht auch deinem "Alles hat Sinn und ist in einem Kreislauf".
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