Wenn man zwischen 2 Fronten steht
Hallöchen,
momentan stehe ich zwischen 2 Fronten: Zwischen meiner Filialleiterin (Chefin) und meinen Aushilfen. Meine Arbeitskollegin D. (Sie arbeitet als Teilzeit Kassiererin) hat daselbe Problem wie ich.
Morgen möchte meine Filialleiterin eine Besprechung nach "Dienstschluss" halten. Natürlich "unbezahlt", d.h. sie möchte uns u.a. die Filialleiterbesprechung aller Filialleiterin in unserem Bereich mitteilen und mit einigen Mitarbeitern ein hartes Wort übermitteln, u.a. auch einer Aushilfe, die ihre Meinung ganz deutlich herausposaunen wird.
Jedoch weiß ich Dinge von der Filialleiterin, die über die Aushilfe gehen und auch von der Aushilfe Dinge, die an die Filialleiterin gehen. Beide können sich nicht wirklich riechen, arbeiten wenn sie miteinander arbeiten zwar super zusammen, jedoch nur gespielt. Ich steh sozusagen zwischen zwei Stühlen.
Einerseits stehe ich mehr bei der Filialleiterin, anderseits mehr bei der Aushilfe. Ich kann beider Meinungen ein wenig verstehen, aber versuche das alles was ich von der Filialleitung über die Aushilfe gesagt bekomme "geheim" zu halten und umgekehrt. Jedoch wenn es mal hart auf hart kommen sollte (also vor die Bezirksleitung) wüsste ich nicht, auf welche Seite ich mich stellen sollte.
Ich möchte mit dem ganzen Mist nichts zu tun haben, jedoch muss ich ihn mir anhören, da ich alles was über die Arbeit geht mit ihr absprechen bzw. besprechen muss und dazu gehört auch die Arbeit der Aushilfen. Habe irgendwie keine Lust auf die Besprechung morgen, jedoch muss ich hin und werde ich es auch tun.
Wie würdet ihr in dieser Situation handeln ?! Ich fühle mich irgendwie hin- und her gerissen. Diene irgendwie als Sehlenklempner oder so. So komme ich mir jedenalls vor.
lieben Gruß,
SybeX
Hallo!
Ich kann dich sehr gut verstehen und würde mir die ganze Besprechung auch (scheinbar) interessiert anhören. Jedoch dürfte keiner von mir verlangen, dass ich mich auch dazu äussern soll. Das fänd ich nämlich nicht grade kollegial, wenn Kollegen sich äussern sollen und dann möglicherweise noch vor den Kollegen Partei ergreifen sollen.
Da man auch nciht weiß, um was es geht, ist auch schwierig zu sagen, was wir an deiner Stelle machen würden. Aber verstädnlich ist, dass du es für dich behälst. Jedoch kann man so auch nciht richtig was raten.
Manchmal hilft da ein ganz kaltes Kalkül vielleicht weiter: Was ist denn für dich besser? Willst du eventuell eine höhere Position in dem Laden bekommen? Dann spiele der Vorgesetzten zu. Nicht schleimerisch oder verräterisch, sondern gezielt und sachlich. Wenn es nur eine Aushilfe ist, ist sie ja auch sicher nicht ewig bei euch. Falls du so bei deinen Kolleginnen im Mißkredit gerätst (das habe ich nicht so ganz verstanden in deinem Text), macht es die Sache schwerer, aber trotzdem derselbe Rat: Hast du gute Freundinnen darunter oder planst du einen Aufstieg in der Position und musst eventuell nurnoch nen halbes Jahr oder so mit ihnen arbeiten? Wenn ja, siehe oben. Wenn du noch vorraussichtlich lange mit deinen Kolleginnen arbeiten musst, dann solltest du wirklich eher die neutrale- bis Kontraposition vertreten.
Das Ganze ist in einigen Belangen einfach wie ein Spiel mit Aktion und Reaktion und einer unbekannten Variablen. Spiele die Situationen durch, bewerte die Wahrscheinlichkeiten und dann entscheide dich. Vielleicht ergibt sich auch erst im Verlauf der Besprechung, in welche Richtung es geht, diese zeitliche Komponente kommt natürlich durchaus dazu und mischt das Spiel neu.
Hallöchen,
naja, also einerseits kann ich meine Filialleiterin darin "verstehen", das die Aushilfe (nennen wir sie A.) seit Anfang des Jahres nicht mehr 100 % gibt und ich als Vertretungskraft (also A.´s Vorgesetzte dann) Angst haben muss ihr Aufgaben zu geben, da wenn sie ihr nicht gefallen, man mit einem dummen Spruch rechnen muss, anderseits man nicht möchte das A. mit so einem Gesicht herumläuft und nichts mehr mit einem spricht.
Denn wenn wir beruflich gegeneinander stehen : Also Ich und A., dann haben wir auch privat (auch unsere Kinder) keinen Kontakt mehr miteinander und das fände ich sehr schade und traurig um ehrlich zu sein.
Anderseits verstehe ich auch die Aushilfe A., da unsere Filialleiterin Arbeiten, die sie nicht mag an uns alle abschiebt. Sehr oft an mich, sodass ich die Arbeiten "weiterverteilen" soll, da ich nie alle Aufgaben alle machen kann. Das ist alles schon vorprogrammiert und so muss ich mich eben entscheiden, wem ich was gebe. Auch macht die die Aufgaben, die wirklich unter unserem Niveau sind, gar nicht, u.a. die Toiletten putzen (worauf sie am meisten geht, da sie Vollzeit arbeitet), den Dreck weg, der eine Filiale produziert usw. Sie übergibt sozusagen alle Drecksarbeiten uns und erntet dadurch bei allen den Lob und die Lorbeeren und wir ?! Nichts... Wir sind ihr Team. Sie lobt uns zwar, aber immer und wirklich immer hängt sie ein "Aber" hinterher. Eben etwas negatives. Jedesmal, auch nach diesen zwei Wochen, als ich ihre Filiale vertreten habe und wirklich fast den ganzen Tag 2 Wochen lang in der Filiale stand.
Doch wenn ich mich gegen die Filialleiterin stelle, weiß ich zu 100%, das sie mir die schlimmsten Aufgaben geben wird, sie nicht mehr offen mit mir reden wird über die Filiale und die Zukunft und die Bezirksleitung und das wichtigste für mich : Ich werde nicht so flexibel sein können, d.h. wenn etwas mit meinem Sohn ist, das ich abhauen kann (kurzfristig) oder kurzfristig frei oder eben die tolle Flexibilität des Urlaubs, die ich momentan habe und auch genieße.
Momentan versuche ich es jedem gerecht zu machen und halte meinen Mund, wie D. meine Arbeitskollegin, die das auch alles mitbekommt, nur nicht so sehr wie ich, weil ich doch der Depp bin, der direkt unter der Filialleiterin steht und somit von Alles und Allem in Kenntnis gesetzt werden muss.
So halte ich seit Monaten meinen Mund und höre mir alles nur an und denke mir meinen Teil, da ich es eben jedem gerecht machen möchte.
lieben Gruß,
SybeX
Optimal wäre es natürlich, wenn man berufliche und private Angelegenheiten trennen könnte. Das geht wohl im beschriebenen Fall nicht. Wirklich nicht?
Was ist aber so schwer daran, klar Stellung zu beziehen? Die Angst den privaten Kontakt zu A zu verlieren, von der Vorgesetzten V zukünftig noch mehr schikaniert zu werden?
Vielleicht solltest Du Dir mal genau überlegen, was wirklich schlimmstenfalls passieren kann, wenn Du eindeutig Stellung beziehst. Dann kannst Du immer noch entscheiden, ob Du die Situation weiterhin ertragen willst oder ob Du sie lieber ändern möchtest.
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