Arbeiten im Callcenter
Die Callcenter Branche boomt. Doch im Callcenter zu arbeiten, egal ob um Produkte an den Mann zu bringen, Kundenprobleme und wünsche entgegenzunehmen oder Meinungsforschung zu betreiben ist keine leichte Arbeit. Geist und Körper werden enorm belastet.
Hier mal eine kleine Übersicht über den Job als Callcenter-Agent:
- Arbeitszeiten jeweils etwa 4-6 Stunden, dafür auch mal gerne 2 mal täglich
- meistens Großraumbüros (etwa 150 Personen in einem Raum)
- pro Gespräch zeitliche Begrenzung: im Mittel 90 Sekunden
- ca. ein Viertel aller Callcenter Mitarbeiter leiden über kurz oder lang an Atemwegserkrankungen (vermutlicher Grund: übermäßige Belastung der Stimme)
- Verdienst: zwischen 5 und 6,50 € brutto Stundenlohn, bei 30 Stunden pro Woche = Monatsverdienst unter 800 Euro – die meisten der Callcenter Mitarbeiter nehmen finanzielle Hilfe des Staates in Anspruch (zum Beispiel Wohngeld)
Ich habe auch mal in einem Callcenter gearbeitet aber nur für einen Monat. Callcenter ist viel zu öde und die Atmosphäre in dem Raum ist nicht besonders gut. Ich war eingeengt und hatte ca 1m x 2 m Platz. Luftmäßig war es stickig und im Winter heiß, weil die Leute sich sonst beklagen, dass es zu kalt wird. Die Headsets waren nur noch Schrott weil die Kunden einen nicht verstanden haben. Ich musste früher Versicherungsvertreter wegen der Rentenreform an den Mann bringen. Ich musste Termine vergeben und erhielt für jeden Termin eine Provision (wie viel das war, weiß ich nicht mehr). Ansonsten habe ich 6,00 Euro die Stunde bekommen.
Empfehlen würde ich diesen Job keinem. Er ist öde und es gibt bessere.
Ich wollte auch vor kurzem in einem Callcenter hier in Chemnitz anfangen, habe es dann aber doch gelassen da mir meine Stimme doch mehr wert ist als die 200 Euro die ich pro Monat verdient hätte (Nebenjobbasis).
Ansonsten kann ich es aber nur allen empfehlen denn Callcenteragents sind ein paar der besten Kunden für Logopäden und bieten damit meine zukünftige Finanzielle Basis.
Ich glaube auch irgendwie macht dass in einem gewissen Maße abhängig, genauso wie Telefonsex. Ein Bekannter von mir hat mit so einem Nebenjob neben der Schule angefangen, anfangs wars ihm sehr lästig, doch jetzt kommt er davon nichtmehr weg.
Wir machen gerade API und er lässt immer öfter die Schule für sein Callcenter sausen.Er stellt praktisch sein Leben auf den Job im Callcenter ein und er kann damit nicht aufhören. Ziemlich dumm so was, denn er wird sein API wohl in den Sand setzten.
Ich persönlich bin mir zu schade dafür mich am Telefon von irgendwelchen Leuten anpflaumen zu lassen (was ich auch immer mache wenn mich so jemand anruft, nur weil ich ihnen notgedrungen irgendetwas am Telefon verkaufen möchte.
Über die Arbeit im Callcenter hört man tatsächlich selten etwas gutes. Ich habe schon Erfahrungsberichte von Leuten gelesen, die lange Zeit arbeitslos waren, über die Agentur für Arbeit an ein Callcenter vermittelt wurden und nach kurzer Zeit von den Betrügereien, die von ihnen erwartet wurden, so angewidert waren, dass sie aufhören mussten.
Die Agentur für Arbeit hielt die Stelle natürlich für "zumutbar", und bei einem Rücktritt von einer solchen Arbeit verfallen natürlich die Ansprüche auf einige Gelder. Da wird man dann wirklich auf die Probe gestellt, wie weit kann man seine moralischen Bedenken zurückstellen? Dabei ist natürlich zu bedenken, dass nicht alle Callcenter "outbound" arbeiten, also von sich aus Anrufen und meist versuchen irgendwelche fragwürdigen "Schnäppchen" und Verträge an den Mann zu bringen.
Günter Wallraff, ein Investigativjournalist, der sich vor einigen Jahrzehnten bei der BILD als Reporter eingeschlichen hatte, um deren "dunkles Treiben" aufzudecken, ist zur Zeit dabei, sich in Callcenter einzuschleichen.
Dazu habe ich hier zwei recht interessante Artikel aus dem Online-Angebot der Zeit.
Da ich noch unter 10 Beiträgen liege, muss ich leider etwas tricksen, um Links zu posten:
zeit.de/2007/22/Guenter-Wallraff
zeit.de/online/2007/29/interview-wallraff-callcenter?page=1
Das erste ist ein Artikel über Wallraffs Arbeitsalltag im Callcenter, das zweite ein Interview mit dem Titel "Moderne Sklavenhalter", ebenfalls über seine Erfahrungen im Callcenter.
Das ist nicht gerade ein guter Verdienst. Arbeitslosengeld und HARTZ IV liegen je nach Situation auch in diesem Bereich
Ich könnte auch nicht im Call Center arbeiten. Ich mag eh nicht so gerne telefonieren. Aber die Agents müssen ja richtig quaseln können und über Stunden das Gejammer anhören. Für den Lohn - niemals. Aber bevor man Arbeitslos ist, sollte man sich für nichts zu schade sein.
Ausnahmen bestätigen die Regel. Ich habe auch mal in einem Callcenter gearbeitet und hatte damals 2200 DM netto (Vollzeit). Ich musste auch nichts verkaufen, sondern habe Autohändler betreut. Der Job hat sehr viel Spass gemacht und ich würde, wenn ich die Chance hätte, dort jederzeit wieder anfangen. Allerdings habe ich in anderen Callcentern auch schon sehr schlechte Erfahrungen gemacht.
Ich persönlich finde arbeiten im Callcenter ganz ok. Man verdient zwar nicht sehr viel Geld, dafür kann man ja sehen, wie schwer es tatsächlcih ist, Geld zu verdienen. Die Jobs im Callcenter werden ja zunehmend von Jugendlichen, eher Studenten usw. warhgenommen, da diese schnell an Geld wollen. Da ich aber schon öfter von solchen Gesellschaften belästigt wurde, hält sich meine Begeisterung für dieses Métier in Grenzen, vorallem die aufdriglichen "Frager" sind äußerst unangenehm und schwer abzuwimmeln. Dennoch kann ich jeden verstehen, der dort arbeitet und habe sogar Respekt davor! Denn man darf diese Art von Arbeit auf keinen Fall unterschätzen.
Kenne jemanden der in einem Call Center gearbeitet hat. Fing auch ganz gut an mit harten Arbeitszeiten und dem Verkaufen von Lotto-Verträgen für alte Omas. Je nachdem wie viele Verträge nciht zurückgegeben wurden, viel die Provision aus. Wer gut "erzählen " konnte, der hatte am Ende auch einen ganz guten Schnitt. Doch plötzlich kam die Kündigung.
Da es hier aber nichts anderes zu tun gibt, für Geld, ging es zum nächsten Call-Center. Auf Nachfrage hieß es hier, kein Lotto, keine dubiosen Machenschaften, keinen Betrug. Hörte sich Super an und der Chef war nahbar und freundlich. So ein richtiger, tüchtiger Karieretyp.
Es wurden Telefon und Modem-Internet-Verträge verkauft. Auch im Akkord wie in vorherigen Post beschrieben. Viel Gespräche in völlig andere Bundesländer, für wenig Geld. Und jetzt der Knackpunkt: Es gab kein Geld. Nichts. Zuerst gab es nach ca. 6 Wochen die Kündigung durch die Sekretärin. Der Chef war ja nun plötzlich nicht mehr da. Kein Schriebs kein gar nichts. Bei jeder telefonischen Nachfrage, ließ er sich verleugnen.
Dann hieß es, die übergeorndete Firme zahle die Prämie nicht und es müsse von jedem Entlassenen Mitarbeiter eine Stellungnahme dorthin geschickt werden. Vorher können sie keinen Lohn zahlen. Ironischerweise suchte dieses Call-Center weiterhin Mitarbeiter in der Zeitung. So vrgingen weitere Wochen ohne das man jemanden außer die Sekretärin erreichte. Zwischendurch hieß es der Lohn wäre unterwegs.
Nach ca. 8 Wochen wurde dann ein Anwalt beauftragt. Die Kosten übernimmt im Falle eines Wenig bzw. Nicht-Verdieners, die Prozesskostenbeihilfe. Dieser kannte schon mehrere Fälle in Zusammenhang mit deisem Unternehmen und sicherte die Lohnzahlung zu. Wieder ca. 6 Wochen später kam das Geld und da der Typ nicht schriftlich gekündigt hatte, gab es einen weiteren Monat später noch eine weitere Zahlung.
Also Vorsicht bei Call-Centern die nicht seriös erscheinen oder die noch nicht lange existieren. es könnten immer schwarze Schafe sein.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-6136.html
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