Herzinfarkt und Spätfolgen

vom 21.10.2008, 07:10 Uhr

Mein Vater hatte vor einigen Monaten (im April) einen Herzinfarkt und hat in einer Not-OP 5 Bypässe bekommen. Er war danach 4 Wochen in der Reha und wurde dort gut betreut. Danach ist er nach Hause gekommen und war noch 4 Wochen zu hause. Danach musste er schon wieder für ein paar Std an die Arbeit und seit Juli arbeitet er wieder komplett Vollzeit. Was wir, die Familie, nicht ganz nachvollziehen können. Ich hätte eigentlich erwartet, dass man sich mehr schonen sollte und länger zu hause bleiben sollte. Aber leider spielt da der Arzt und auch die Krankenkasse nicht mit. Die sind der Meinung, dass er so fit ist, dass er das schon wieder gut machen könnte.

Aber jetzt nach der Vorgeschichte mal zu meiner eigentlichen Frage.

Ich würde von euch gerne wissen, ob jemand sich mit den Spätfolgen von einem Herzinfarkt auskennt. Ich weiss von meiner Mutter, dass mein Vater ab und an kleinere Aussetzer hat. Die zeigen sich dadurch, dass er einige Sachen nicht mehr weiss oder nicht mitbekommt. Jetzt mach ich mir ziemliche Sorgen, was vielleicht noch an Spätfolgen kommen kann.

» sternchen1509 » Beiträge: 56 » Talkpoints: 0,38 »



Die Spätfolgen eines Herzinfarktes hängen davon ab, wie schwer dieser Herzinfarkt gewesen ist. War er nicht mehr bei Besinnung, als er den Herzinfarkt hatte? Wie lange war er bewusstlos? Wie lange hatte er vielleicht sogar Atemaussetzer oder Atemstillstand. War sein Gehirn eine zeitlang ohne Sauerstoff? Musste er wiederbelebt werden? Das alles sind Fragen, wo man die Antwort wissen muss, um überhaupt von Spätfolgen zu reden. Und da die Ärzte im Krankenhaus die Krankenakte haben, würde ich dort mal fragen oder den Hausarzt, der die Akte anfordern kann. Denn nur dann kann man Spätfolgen ausschließen oder gar von Spätfolgen reden.

Benutzeravatar

» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Mein verstorbener Stiefvater hatte einen schweren Herzinfarkt und hatte 6 Monate Reha und mehrere Operationen. Also es ihm wieder gut ging, arbeitete er auch wieder Vollzeit bei der Bundeswehr. Da folgten keine weiteren Spätfolgen und der Arzt riet auch so weiter zu leben wie bisher. Er starb dann später an Krebs und nicht an Folgen des Herzinfarktes. Mein Opa hatte auch einen Infarkt musste sich aber aufgrund von einer gleichzeitig Krebserkrankung eh schonen, sonst wäre auch er wieder Vollzeit als Bäcker arbeiten gewesen.

Benutzeravatar

» Softeis » Beiträge: 2587 » Talkpoints: 5,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Keiner von uns hier weiß, wie stark der Herzmuskel deines Papas geschädigt ist, das wissen nur die Ärzte in der Klinik und der Hausarzt deines Papas, der ja den Arztbrief mit allen Befunden bekommen haben sollte. Von daher wird es das Beste sein, wenn ihr den noch mal genau fragt. Es ist doch schön, wenn es deinem Papa jetzt wieder gut geht aber er kann natürlich nicht so tun, als sei nichts gewesen.

Wenn er gleich 5 Bypässe bekommen hat, werden wohl sehr viele Herzkranzgefäße verstopft gewesen sein und natürlich sind Bypässe auch keine Lösung für die Ewigkeit, die können sich natürlich auch wieder zusetzen, bei dem einen dauert das 10 Jahre, beim anderen nur 2. Es kommt dann nämlich auch noch auf die weiteren Risikofaktoren deines Papas an. Ist er zum Beispiel stark übergewichtig? Raucht er, ist er Diabetiker, hat er zu hohe Cholesterinwerte und Bluthochdruck? All das wäre nämlich eine äußerst ungesunde Mischung.

Ich würde deshalb grundsätzlich eine Stressreduktion, gesunde Ernährung, Sport und generell Bewegung, eine optimale Einstellung des Blutdruckes und eines evtl. vorhandenen Diabetes empfehlen. Wenn dein Papa rauchen sollte, wäre es außerdem äußerst ratsam, das lieber heute als morgen sein zu lassen, wenn er nicht in kürzester Zeit den nächsten Infarkt haben will.

Außerdem sollte er sich natürlich regelmäßig bei seinem Hausarzt vorstellen denn nur so können Spätfolgen, die irgendwann dann zur Herzinsuffizinez oder zum erneuten Infarkt führen könnten früh genug erkannt und behandelt werden. Aber generell denke ich, dass nichts dagegen spricht, wenn er wieder arbeiten geht denn viel schädlicher als die Arbeit sind die oben genannten anderen Risikofaktoren.

Benutzeravatar

» Grooovegirl » Beiträge: 3409 » Talkpoints: 11,54 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^