Pro-Pain - No End In Sight

vom 20.10.2008, 18:00 Uhr

Das ging schnell. Viele Fans werden sich wahrscheinlich gerade erst am bärenstarken Vorgängeralbum "The Age Of Tyranny / The Tenth Crusade" satt gehört haben, da bringen die vier New Yorker rund um den charismatischen kleinen Mann mit der großen Stimme Gery Meskil auch schon ihr neues Album "No End In Sight" heraus.

Gespannt habe ich die CD in die Anlage gepackt und harrte gespannt dessen was mich erwartete, war doch der Vorgänger mit seiner genialen Mischung aus neuen Einflüssen und typischem Pro-Pain Sound ohne Frage eines besten Alben der Band überhaupt. Mit "Let The Blood Run Through The Streets" rattert das Album los und bietet erstmal gewohnte Pro-Pain Kost ohne Überraschungen. Auffällig ist von Anfang an, dass Meskils knurriger Bass noch mehr in den Vordergrund gemischt wurde. Nicht unbedingt die beste Entscheidung, wie sich zeigt. Die Gitarren (insbesondere die Leadgitarre) werden einfach zu sehr in den Hintergrund gedrängt, was den Songs nicht besonders gut tut.

Weiter gehts einprägsam, aber nicht herausragend mit "Halo" und dem ungewöhnlichen "Hour Of The Time", das erstmal für Verwunderung sorgt. Besonders der schräge Backgroundgesang unter Mithilfe von ex-Böhse Onkelz Bassist Stephan Weidner macht den Song sperrig, sorgt aber nach einigen Durchläufen durchaus für Ohrwurmpotenzial. Der melodisch gesungene Refrain sorgt mit reichlich Selbstironie und zynischem Text ("We got a lot to hate, but a lot of hate to give. So give.") für eines der Highlights des Albums. Diese Highlights sind allerdings spärlich gesät. Die Songs wie "To Never Return" knüpfen zwar musikalisch noch an das letzte Album an, schaffen es aber nicht annähernd dessen Klasse zu erreichen. Ein weiteres Highlight bietet noch der Song "Phoenix Rising" für den sich Pro-Pain Cannibal Corpse Gitarrist Rob Barrett mit an Board geholt haben.

Der Rest des Albums weiß allerdings nicht wirklich zu überzeugen und ist im Vergleich zur letzten Scheibe enttäuschend. Hier gibt es maximal Durchschnittskost. Songs wie "All Rise" oder "Where We Stand" mit dem schwachen bis nervigen Gesang würde ich sogar als Totalausfall betiteln.

Was bleibt ist ein Album, dass bemüht wirkt und auch ein paar gute Songs bietet, jedoch im Vergleich zu "The Age Of Tyranny" gnadenlos untergeht, auch wenn es als eigenständiges Album gesehen garnicht so schlecht ist und einige gute Songs bietet. Hier haben sich Pro-Pain die Messlatte allerdings selbst zu hoch gelegt. Dem Album fehlt einfach fast alles was den Vorgänger so unheimlich gut gemacht hat. Die Songs sind kaum eingängig, bieten musikalisch wenig neues und lassen einfach den Drive und die Energie von Songs wie "Beyond The Pale" vermissen.

Fazit: Ein Album das seine Stärken und Schwächen hat, aber im Schatten des meisterhaften Vorgängeralbums steht und daher nur bedingt überzeugen kann. Eines der schwächeren Pro-Pain Alben. 6/10

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» Phantomlord » Beiträge: 953 » Talkpoints: 6,41 » Auszeichnung für 500 Beiträge



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