Geheimtipp für Metalfans: President Evil - Hell In a Box
"Trash'n'Roll Asshole Show" lautete der Name des 2006 auf AFM-Records erschienenen Debütalbums der jungen Band "President Evil" aus Bremen. Anfang des Jahres legten sie nun ihr neues Album "Hell In A Box" nach und beweisen spätestens jetzt, dass sie mehr als nur ein Geheimtipp in der deutschen Metalszene sind.
Schon der Opener "Viva La Muerte" zeigt die Marschrichtung ganz klar an: Immer geradeaus ohne Rücksicht auf Verluste. Groovig, brachial und trotzdem immer mal wieder verspielt und melodisch gehen die Jungs zu Werke.
Nicht umsonst waren sie schon mit Bands wie Volbeat auf Tour, denn auch live weiß die Band deutlich zu überzeugen. Sehr energetisch und mit viel Spielfreude, rocken sich die Jungs durch ihr Set - definitiv empfehlenswert!
Doch weiter im Text : "Jesus Factor Negative" ist der zweite Song des Albums. Er beginnt etwas melodischer und sehr groovig und wandelt sich dann in eine schnelle Nummer mit leichten Hardcore-Anleihen. Spätestens jedoch beim Titelsong "Hell In A Box" wird klar, dass man es hier mit einem verdammt starken Album einer aufstrebenden Band zu tun hat: Sänger Johnny schreit sich im Refrain förmlich die Seele aus dem Leib ohne dabei in planloses Gekrächze zu verfallen. Nie geht die Melodie verloren und trotzdem gehen die Songs alle gut nach vorne.
Auch im weiteren Verlauf des Albums geben sich President Evil keine Blöße. Immer irgendwo zwischen rabiaten "Knüppel-aus-dem-Sack"-Parts und verspielten melodischen Passagen, schaffen es die 5 jungen Bremer gekonnt ihre Mischung aus Metall, Hardcore, Hardrock und einigen Rock'n'Roll Elementen schmackhaft zu machen. Das ganze ist nicht revolutionär, aber eigenständig und vor allem gefällig und lädt förmlich dazu ein den Lautstärkeregler nach rechts zu bewegen. Auf der ganzen Platte findet sich kein einziger wirklich schwacher Song, auch wenn sicherlich nicht alle Songs mit der Klasse und Ohrwurmigkeit des Titeltracks mithalten können.
Abspieltipps: "King Asshole", "The Anti Loser" und "The Return Of The Speed Cowboys".
Wenn es an dem Album überhaupt etwas zu kritisieren gibt, dann höchstens die teilweise etwas klischeehaften oder leicht abgelutschten Lyrics und die minimal schwächelnde Produktion, die hier und da gerne einen etwas abwechslungsreicheren Sound hätte bieten dürfen.
Nichts desto trotz haben President Evil mit "Hell In a Box" ein erstklassiges zweites Album mit nur minimal Schwächen hingelegt, das wirklich zu überzeugen weiß und trotzdem noch Raum für Verbesserung lässt. Beide Daumen nach oben!
Des weiteren enthält das Album als Bonus noch das recht gelungene Video zum Titelsong "Hell In A Box".
Fazit: Ein Geheimtipp der nach diesem Album keiner mehr sein sollte. 9/10
Ich hab mir mal die Lieder auf deren Myspace-Seite angehört und ich muss sagen, die sind gar nicht so schlecht. Die hauen schon ordentlich rein. Allerdings muss ich kritisieren, dass die Stimme nicht in das Gesamtbild passt. Sie ist ein wenig zu "rau". Wäre sie ein bisschen tiefer und klarer, wäre es bestimmt nochmal etwas besser.
Nichts desto trotz ein Sound, an den man sich gewöhnen könnte. Die Titel spielen auch ein wenig auf andere Bands oder Songs an. Das finde ich eine recht gute Sache, schadet aber meiner Meinung nach der Eigenständigkeit, wobei ich nichts gegen einen Tribut-Song habe. Die könnten es noch weit bringen in der Szene. Vielleicht kommen die ja mal nach Wacken oder auf ein ähnlichen Festival.
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