Datenrettung, Möglichkeiten und Kosten
Hat jemand Erfahrung mit kaputten Laptops? Ich habe das Problem, dass mein Laptop, war gebraucht gekauft, nun nach drei Jahren den Geist aufgegeben hat. Jetzt habe ich erfahren, dass die Festplatte wohl schuld daran ist und die anderen Komponenten okay wären. Das Problem was sich mir stellt ist, dass auf dem Laptop meine ganze Korrespondenz der letzten Jahre gespeichert war und ich die Daten zum Teil brauche, da ich sie nicht mehr nachträglich herausfinden kann.
Gibt es Möglichkeiten auch von einer beschädigten Festplatte Daten wieder herzustellen und was würde so etwas kosten? Hoffe hier kann mir jemand einen Tipp geben.
Also von den Kosten her, ist es immer unterschiedlich. Ich könnte mal meinen Onkel fragen, der kennt sich mit sowas aus, das heisst, er kann die Sachen auch selber wiederherstellen. Sonst müsstest du mal im Laden nachfragen, wie viel denn sowas kosten würde. Ich denke es wird nicht so teuer werden.
Mit dem Wiederherstellen von Fotos auf einer SD Karte liegt man bei uns bei 1€-2€. Bei PCs/Laptops bin ich mir nicht so sicher. Einfach mal nachfragen, schadet nicht. Aber dann würde ich zum Experten hingehen, da nachfragen, und ggf. auch woanders und dann die Preise vergleichen.
mfg. alubaer
Mittlerweile sind in 99,9 Prozent der Fälle 99,9 Prozent der Daten zu retten, wenn man eine Firma damit beauftragt. Wenn normale Softwareprogramme (von denen es ein paar gibt) nicht mehr helfen (habe gerade keins im Kopf, welches wirklich empfehlenswert wäre, hatte mal eins empfohlen, weiß aber nicht mehr, ob es in dem Forum oder in einem anderen war), bleibt nur noch eine Datenrettungsfirma.
Dort bist du dann recht schnell einen 4-stelligen Betrag los. Ob dir das deine Korrespondez wert, kannst nur du beantworten. Und beim nächsten Mal ein Backup machen, das kostet zwar etwas Zeit, spart aber richtig viel Geld bei wichtigen Sachen.
Ich suche mal, ob ich den Tip von mir noch finde.
Es könnte schon ziemlich Teuer werden, aber in den 4 - Stelligen Bereich? Wirklich soviel?
Naja wenn du halt Bilder oder soetwas retten willst, wäre eine 4 - Stellige Summe quatsch. Wenn du aber zB. Programme wie Photoshop etc. drauf hattest, könnte man es sich überlegen, normalerweise hat man die Programme ja aber auf CD. Oder wenn du mit deinem Laptop gearbeitet hast, dann wäre es evtl. auch sinnvoll, dann würde ich mir das aber doch richtig überlegen, wenn ich eine riesen Geldsumme bezahle.
Das, worüber du sprichst, sind die Programme, die man im Netz runterladen kann, wenn zum Beispiel eine SD-Karte oder ein USB Stick nicht mehr erkannt werden. Damit kannst du, je nach Umfang des Programms auch mal eine Festplatte wiederherstellen, wenn du Glück hast. Aufgrund der Komplexität einer Festplatte (es ist eben nicht mal nur ein Flashspeicher mit einem Steuer EEprom) wird man dort nur Glück haben, wenn der Fehler eben in diesem liegt.
Häufig sind bei Festplatten aber andere Fehler, die Elektronik spinnt (hier wären die Kosten für eine Reparatur recht niedrig anzusetzen) bis hin zu einem Headcrash oder ähnlichen (dafür muss dann die HDD in einem Reinraum geöffnet werden und dann versucht werden, die Daten auszulesen (sofern die beschädigung durch den Kopf nicht zu weit fortgeschritten ist).
Und genau das kostet Geld.
Noch ein kleines Beispiel, so kann man zum Beispiel auch Daten von einer in Flammen aufgegangen Festplatte retten, so denn die Platten als solches noch Informationen beinhalten.
Was die Datenrettung angeht gibt`s prinzipiell 3 Möglichkeiten:
1. Selber machen mittels einer Software,
2. Selber machen durch Austausch der Platten,
3. machen lassen.
Die beiden ersten Möglichkeiten würde ich nur denen empfehlen, die sich wirklich auskennen und sich nicht erst durch 10 Tutorials lesen müssten, gerade bei wichtigen Daten. Ansonsten: Finger weg & machen lassen.
1. Selber machen mittels einer Software
Den angesprochenen Punkt mit den Programmen, die hier nur die "Erkennung" wieder auslösen lasse ich mal außen vor, das hat nichts direkt mit dem Thema zu tun. Die kosten auch nicht sonderlich viel Geld, da es genug OS Programme hierfür gibt.
Mit den Programmen (um Festplatten auszulesen) kann man dann arbeiten, wenn die Platte im Bios (und nicht in Windows) noch erkannt wird, also die Elektronik nicht komplett hinüber ist.
Eine Möglichkeit wäre z. B. testdisk um alte Partionen oder einen fehlerhaften Index wieder zu richten. testdisk ist ein echter Hammer und kann bei falscher Anwendung die Platte komplett zerstören (bzw. die dort abgelegten Daten), daher sollte man sich in diesem Programm mühelos orientieren können und wissen was man macht. Damit habe ich auch schon abgerauschte Platten zu 95 % wiederherstellen können, bei denen sonst gar nichts mehr ging und die offensichtlich hinüber waren. Mit testdisk kann man alte Partitionen wiederherstellen und auch beschädigte Teile auslesen - testdisk zieht praktisch alles von der Platte was sich gerade noch so auslesen lässt. Hier ist die Wahrscheinlichkeit jede Menge beschädigte Dokumente rauszuziehen dann aber auch Recht hoch, aber besser haben als nicht haben.
Naja, soviel nur kurz dazu - testdisk lässt sich schlecht in ein paar wenigen Worten abhandeln und verdient eine längere Einführung, damit man hier nichts falsch macht.
2. Selber machen durch Austausch der Platten
Das würde dann anstehen, wenn die Platten an sich noch intakt sind, aber die Elektronik hinüber ist. Außerdem braucht man eine genau baugleiche Platte und genug Speicherplatz!
Im Grunde geht es recht "einfach": Platten aufschrauben, Mechanik entfernen, bei der neuen Platte die Platten ausbauen, und von der alten Platte in die neue Platte einbauen, zuschrauben, anschließen, fertig. Danach sofort mit testdisk auslesen oder Platte spiegeln wenn möglich, da das ganze Konstrukt extrem instabil ist und nicht von großer Dauer.
Und warum das nicht gerade einfach ist: Wer kein Gefühl für Feinmechanik hat (die meisten), sollte das auf jeden Fall lassen - der Staub ist das geringste Problem da dieser durch die Fliehkraft von den Platten gewirbelt wird, bevor der Lesekopf nur in die Nähe kommt. Problematisch ist auch nicht das entfernen der Leseköpfe ohne diese über die Platte schleifen zu lassen, sondern dass die einzelnen Platten nicht zueinander verrutschen! Hierfür braucht es neben der zweiten Platte die man dann wegwerfen kann jede Menge "Spezialwerkzeug" wie Torx Schlüssel oder Kolbenspanner sowie extrem große Sorgfalt beim gesamten Umbau.
In einem alten Technik Mag hab ich dazu auch eine ausführliche Anleitung und das ganze bereits 2mal mehr oder weniger erfolgreich probiert (so das ich den Großteil der Daten bei einer "verbrannten" Platte noch teilweise retten konnte. Alles in allem ziemlich umfangreich und wirklich nur etwas für die, die sich auch ohne Zweifel zutrauen eine Armbanduhr (mechanisch) zu reparieren - alle anderen sollten es gar nicht erst versuchen!
3. Machen lassen
Die Zahlen die hier Entertainment ins Spiel gebracht hat sind auch das was ich so kenne: je nach Umfang kann es hier gerne mal bei 1.200 - 1.500 Euro anfangen und auch in den 5stelligen Bereich gehen, je nachdem, wie wichtig dem Kunden welche Daten sind und wieviel er davon wiederhaben möchte. Hier können auch komplett verbrannte (auch die Platten) und verschmorte Festplatten (z. B. nach einem Bürobrand / Hausbrand, siehe WTC Anschlag) gerettet werden, aber eher im Bereich von 40 - 80 %.
Wenn es sich nur um "leichte" Schäden handelt gibt es auch billige Anbieter in Tschechien oder Polen die hier schon Wiederherstellungen für 150 - 450 Euro anbieten und die auch zuverlässig und hochklassig arbeiten und im Grunde das machen, was ich unter Punkt 2 geschildert habe (nur nicht so primitiv) und so die Daten retten. Sollten die Schäden schwerer ausfallen, verlangen auch die gutes Geld!
Das Notebook lasst sich relativ leicht wieder reparieren. So eine Festplatte ist in der Regel in 20-30 Minuten getauscht. Eventuell sogar schneller, wenn man weiß wie man sein Notebook zerlegen muss.
Die Festplatte hingegen ist etwas komplexer und sollte je nach Fehler besser an eine Firma übergeben werden. Was ist denn genau an der Festplatte kaputt? Wenn die Platte noch anläuft würde ich versuchen mittels einer Software die Daten zu retten die noch zu retten sind. Ansonsten würde ich keinen Falls selbst an der Festplatte herumschrauben, weil man dabei nur noch mehr beschädigt, wenn man nicht sauber arbeitet.
Da die Firmen, die dir die Daten wiederherstellen aber ne ganze Stange Geld dafür verlangen würde ich dir empfehlen einfach mal Kontakt mit dem Festplattenhersteller aufzunehmen. Dann kannst du die Festplatte einschicken und dir mal einen Kostenvoranschlag geben lassen und gleichzeitig dir vom Hersteller die Ursache des Defekts mitteilen lassen. Wenn die Platte (also die eigentlich Komponente worauf die Daten liegen) nicht beschädigt ist hast du gute Aussichten, dass du deine Daten wiederbekommst. Das wäre dann im Prinzip das was Subbotnik in Punkt 2 erwähnt hat nur, dass hier Leute dran arbeiten die solche Probleme jeden Tag lösen und sehr wahrscheinlich auch noch billiger als diverse Firmen arbeiten.
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