Wie gefährlich sind PC Spiel wirklich?

vom 15.10.2008, 02:53 Uhr

Immer wieder hört man von Kindern die gewalttätig werden und angeblich waren immer PC Spiele schuld daran. Irgendwie kann ich nicht glauben, dass die PC Spiele wirklich der Punkt sind. Ich glaube viel mehr, dass das soziale Umfeld nicht passt und deshalb die Aggression hoch kommt und dann werden eben PC Spiele als Anregung genommen. Außerdem gibt es ja die Altersangabe, die ja Eltern kontrollieren müssten, wenn diese es nicht tun, dann passt doch da auch etwas nicht.

Oder sehe ich es als einziger so? Ich selbst habe keine Kinder, habe allerdings schon sehr viele PC Spiele gespielt.

» Ural » Beiträge: 7 » Talkpoints: 0,00 »



Hallo Ural!

Ich denke, wenn Kinder agressiv werden, dass dan mehrere Faktoren eine Rolle spielen und PC Spiele werden da nciht ganz unschuldig dran sein.

Die Kinder bekommen Spiele von ihren Freunden und die von älteren Geschwistern und schon ein ein 14 jähriger ein Spiel , dass erst ab 18 ist. Und die Spiele schüren auch teilweise die Gewalt. Es werden Menschen abgeknallt und die Grafik ist mittlerweile ziemlich realistisch. Manche Kinder können irgendwann die Reale Welt nciht mehr von der Spielewelt unterscheiden und üben diese Gewalt dann auch in der Gruppe aus, wenn sie unterwegs sind. Sie spielen im Prinzip das nach, was sie auf dem PC virtuell spielen.

Ich denke schon, dass PC Spiele einen großen Teil mit Schuld daran haben, wenn Kinder und Jugendliche agressiv werden.

Benutzeravatar

» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Diamante hat geschrieben:Manche Kinder können irgendwann die Reale Welt nciht mehr von der Spielewelt unterscheiden und üben diese Gewalt dann auch in der Gruppe aus, wenn sie unterwegs sind. Sie spielen im Prinzip das nach, was sie auf dem PC virtuell spielen.

Das "manche" trifft dann aber auch auf Erwachsene zu und erstaunlicherweise haben alle Studien, die dies belegen wollten (sind ja nicht viele) das ganze Gegenteil feststellen müssen, da man durch den aktiven Konsum wesentlich stärker dazu neigt, das ganze zu hinterfragen und somit zu unterscheiden als durch den passiven Konsum wo das aktive Erlebnismoment fehlt und der Bedarf dieses "nachzuholen" größer ist.

Das PC Spiele allein aggressiv machen oder Schuld an agressivem Verhalten haben ist Unsinn - es stellt höchstens eine Projektionsfläche für ein Problem dar, dessen Ursache schon vorher bestand und auch durch andere, nennen wir es mal Schlüsselreize, ausgelöst hätte werden können, also im Grunde das was Du Dir schon gedacht hast. Neben dem sozialen Umfeld können hier noch andere "Vorschädigungen" ausschlaggebend sein.

Altersangaben sind natürlich trotzdem sinnvoll, aber nicht aus Gründen der womöglich steigenden Aggression, sondern um hier einer Verwahrlosung / Verrohung / Werteverfall entgegenzuwirken, da Kinder und Jugendliche prinzipiell leicht zu beeinflussen und zu beeindrucken sind und hier durch Spiele vorgegebene Werte als richtig übernehmen könnten. Relevant ist dies z. B. bei der Verherrlichung von Gewalt, Selbstjustiz oder Pornographie usw.

Benutzeravatar

» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Hi Talkterianer,

ich denke das ist eine grobe Verallgemeinerung die im Kern eigentlich nicht zutreffend ist. Diejenigen, die sich zu solchen Amokläufen verleiten lassen , würden das mit und ohne Computerspiele tun. Oftmals lese ich dann, dass diejenigen auch in Schützenvereinen tätig sind, was meiner Meinung nach viel schlimmer ist und wieso wird der Schießen am PC angeprangert, wenn das schießen micht echten, realen Waffen also das wirkliche "abdrücken" auch noch real trainiert wird?

Außerdem wird man im Fernsehen deutlich stärker mit Gewalt und dem "töten von Menschen" konfrontiert. Hier wird nur einem der Schwarze Peter zugeschoben, der sich nicht wirklich wehren kann.

Die Computerspiel haben alle eine Empfehlung für die Altersbeschränkung und sollte ein Spiel erst ab 18 sein ud einen dieser schönen roten Sticker bekommen, so sind die Verkäufer auch dazu verpflichtet das ALter zu kontrollieren, nur geschieht das zu selten, dass gilt aber auch für Alkohol und Zigaretten. Hier sind deutlich mehr die Eltern gefragt, die sich mehr mit ihren Kindern beschäftigen müssen und dem was sie tun.

Damit ist aber nicht gemeint, dass man total dümlich fragen sollte; "Na was machst du denn da? Du weißt aber schon das das nicht real ist oder?" Oder mit strikten Verboten zu reagieren, die können die kleinen eh alle umgehen.

mfg Abbadon

» Abbadon » Beiträge: 309 » Talkpoints: 7,24 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich finde, dass die PC Spiele lediglich als Sündenbock für Politiker herhalten, die sich an die wahren Probleme wie unter anderem Kinderarmut / kaputte Elternhäuser / zu wenig Beschäftigungsmöglichkeiten für Jugendliche / Jugendarbeitlosigkeit, etc. nicht herantrauen.

PC Spiele sind für Jugendliche, bei denen ohnehin schon Gewaltpotential vorhanden ist, meist aus den oben genannten Gründen, lediglich noch ein weiteres Ventil, wo sie sich abreagieren können. Dass diese Gewalt hervorrufen, halte ich in den meisten Fällen für blödsinnig.

Natürlich kann es in manchen Fällen bei jüngeren Kindern auch sein, dass durch Spiele Gewaltphantasien angeregt werden, aber ganz ehrlich, wer ein 12-jähriges Kind beispielsweise Counterstrike spielen lässt, ist doch selbst schuld, oder?

Ein Jugendlicher mit 16 kann - außer er ist hochgradig psychisch gestört - sehr wohl zwischen PC und Realität unterscheiden.

Ich habe vielmehr den Eindruck, dass der Fernseher, der früher an allem schuld war, jetzt vom PC abgelöst worden ist, da die Spiele mittlerweile viel realistischer geworden sind.

Benutzeravatar

» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich denke schon das "Killerspiele" einen Einfluss auf manche Leute haben. Es gibt sicher Einige Menschen die in guten sozialen Verhältnissen leben, viele Freunde haben und ihre Freizeit nicht ausschließlich vor dem Rechner mit Spielen solcher Spiele verbringen und sehr wohl zwischen Realität und Virtualität untescheiden können.G

Wenn das Spiel jedoch zum Lebensinhalt werden sollte ist sicher eine Gefährdung vorhanden, ich meine wenn etwas permanent auf jemanden einwirkt bleibt das nicht ohne Spuren, es beeinflusst jemanden definitiv und bei Spielen in denen es ein Bestandteil ist zu töten sollte sich jeder selbst fragen was das bewirkt

» Schachfreund » Beiträge: 5 » Talkpoints: 1,30 »


Das kommt auf den Jugendlichen speziell an, denn nicht jeder lässt sich gleich von einer Sache beeinflußen. Ich persönlich habe schon mit 13 Jahre Ballerspiele gespielt, ohne dass sie mich verändert haben, oder mich beherrscht haben, in Gestalt von Sucht zum Beispiel. Es gibt da ein schönes Sprichwort:"Spielst du ein Spiel, oder spielt das Spiel mit dir?!" Das trifft den Punkt sehr gut. Man muss sein Kind also einschätzen, wie stark es in solchen Bereichen ist, aber sicher ist es besser immer erst einmal auf Nummer sicher zu gehen und sich streng an die Altersbeschränkungen zu halten.

Dass Spiele Jugendliche dazu bringen Amok zu laufen, ist für mich eine Lüge von Politikern, um sich selber von der Verantwortung zu entlasten. In einem gewissen Sinne sind diese These einfach ein Schuld-in-die-Schuhe-schieben für schlechte Freizeitaktivitäten in Deutschland, denn schließlich denken die Jugendlichen nicht erst daran, diese Spiele zu spielen. Sie machen das, weil sie einfach keine anderen Beschäftigungen finden, weil es eben keine gibt. Abgesehen davon hat das auch eine Menge mit Mobbing, Selbstwergefühl zu tun. Jugendliche, die Amok laufen, wie es schon oft der Fall war, waren psychisch krank und das Spiel war nur Mittel zum Zweck und nicht die Ursache. Sie hätte ihre Aggressionen auch genau so gut beim Fußball entwickeln können und dabei hätten sie wahrscheinlich noch viel mehr bekommen, wenn man sich mal die ganzen Holigans heute anschaut.

Benutzeravatar

» .daviD » Beiträge: 1221 » Talkpoints: 5,19 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^