Airbourne - Runnin' Wild (Geheimtipp für AC/DC-Fans!)

vom 15.10.2008, 11:05 Uhr

4 junge Männer aus Australien, die in ihrer Jugend anfingen Instrumente zu spielen, sich über Umwege in einer Band zusammenfanden und nun massiv dem Bluesrock huldigen. Wer jetzt denkt es ginge um AC/DC, liegt einerseits voll daneben, hat andererseits irgendwie aber auch fast ein bisschen recht.

Die Rede ist von der Band Airbourne rund um Sänger und Gitarrist Joel O'Keeffe, die im letzten Jahr ihr Debütalbum "Runnin' Wild" herausgebracht haben. Und was für ein Debüt! Zwar ging die Band bei den ARIA Awards 2007 in den Kategorien Best Rock Album und Breakthough Album of the Year leer aus, allerdings ist die Aussagekraft solcher Awards ja eher als begrenzt anzusehen. Denn was die Band mit "Runnin' Wild" hingelegt hat ist, um es vorweg zu nehmen ein absoluter Hammer!

Schon der Opener "Stand Up For Rock'n'Roll" zeigt deutlich wohin die Reise geht: Der Song beginnt mit einem langen anfangs ruhigen und immer schneller werdenden Instrumentalintro in bester "Thunderstruck"-Manier. Nahtlos geht es dann über in eine Uptempo Blues Rock Nummer vom feinsten! Wäre da nicht die etwas kreischig rotzigere Stimme von Sänger Joel könnte man glatt vermuten es würde sich um einen Song von den Hardrock-Göttern AC/DC persönlich handeln! So ist auch die erste Assoziation bei dem Song rund um Alkohol, Party und Rock'n'Roll ganz klar Rockmusik nach Art der Young-Brüder.

Soweit so gut, der erste Song darf schonmal getrost als Volltreffer bezeichnet werden und macht Appetit auf mehr! Und man wird definitiv nicht entäuscht! Auch der nachfolgende Titeltrack "Runnin' Wild" hält die Hardrock Fahne ganz weit hoch und zeigt doch gleichzeitig auch die Eigenständigkeit der Band, die im großen und ganzen doch gerne mal etwas mehr aufs Gaspedal drückt, als die großen Vorbilder. So sind beispielsweise mehrere Songs in Tempobereichen angesiedelt, die die alten Herren von AC/DC eher selten erreichen. Doch auch gesanglich kann man keinesfalls von einer billigen Kopie reden. Herr O'Keeffe rotzt seinen Gesang in einer ganz eigenen Art heraus und auch die Gesangslinien an sich sind keinesfalls nur schlecht zusammengeklaut. Airbourne erfinden den Hard Rock zwar nicht neu, aber sie machen ihre Sache verdammt gut!

Zum album selbst gibt es soweit garnicht mehr viel zu sagen, außer: Es macht einfach Spaß und hält das hohe Niveau bis zum Schluss durch. Ob Uptempo-Nummern wie "Blackjack", "Girls In Black", "Heartbreaker" oder "Hellfire" die zum Haare schütteln nur so einladen oder groovige Mid-Tempo Kracher wie das grandiose "Too Much, Too Young, Too Fast", "Fat City" oder "Cheap Wine & Cheaper Women". Die Songs sind erstklassig geschrieben, kurzweilig, abwechslungsreich und nicht zuletzt erstklassig produziert. Ein Ohrwurm reiht sich an den anderen und Schwächen muss man an diesem Album mit der Lupe suchen.

Wer mit Bands wie AC/DC oder Rose Tattoo auch nur das geringste anfangen kann, der sollte unbedingt mal bei Airbourne reinhören! Die 4 Australier haben mit ihrem Debüt definitiv eine der besten Hardrock Platten der letzten Jahre abgeliefert. Und während Bands wie AC/DC zumindest im Studio schon lange ihrer Form hinterherlaufen (und die neue Single lässt hier nicht unbedingt auf Besserung hoffen), hämmern Airbourne ihre Songs hier so frisch und überzeugend aus den Boxen, dass man meinen könnte, die Jungs würden schon längst zu den ganz großen gehören! Im übrigen ist die Band auch live definitiv eine Empfehlung wert!

Fazit: Wer das Album nicht kauft ist selbst Schuld und verpasst eine 1A Rockplatte! 10/10

Mehr Infos gibt es auf der offiziellen Homepage der Band unter: http://www.airbournerock.com/

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