Kinderkrippen viel zu wenig in Deutschland?
Hallo!
Hier lese ich immer wieder, dass hier einige ihr Kind in der Kindergrippe haben und die Kinder auch schon sehr früh dort hin können. Hier in der Gegend gibt es keine Kinderkrippen. Eine Bekannte hat hier alles verscuht um eine zu finden. Sie hat sich mit dem Jugendamt in Verbindung gesetzt und im Umkreis hier ist nichts zu finden.
Auch in meiner alten Heimat (Niederrhein) gibt es erst Kindergärten und Kindertagesstätten ab allerfrühestens 3 Jahre . Genau wie hier.
wieso gibt es in Deutschland noch so wenig Kinderkrippen? Die ehemalige DDR hat es doch vorbildlich vorgemacht, wie es ist, wenn Kinder in die Kinderkrippe gehen und dass es ihnen auch nicht schadet. Warum tut sich der "goldene" Westen damit noch immer so schwer und macht es den Müttern so auch nicht einfacher wieder ins Berufsleben zu finden?
Ich weiß, wie es damals bei meinen Kindern war. Ich bekam nciht mal eine Übermittagbetreuung in einem Kindergarten und der Kindergarten hatte von 8-12 und 14 -16 Uhr geöffnet. An Arbeiten war nciht zu denken, weil kein Arbeitgeber mich bei den Zeiten nehmen wollte.
Gibt es bei euch Kinderkrippen? Und in welcher Gegend wohnt ihr ? Also wo in Deutschland sind die Kinderkrippen?
Ob die DDR wirklich so vorbildlich war und damit auch das System der Kinderkrippen, darüber ließe sich wirklich streiten. Entstanden sind die Krippen in der DDR eher aus volkswirtschaflicher Not heraus, auch junge Mütter sollten schnellstmöglich wieder arbeiten.
Ich selbst bin als Kind schon mit wenigen Monaten in der Krippe betreut worden. Mein Sohn ging erst mit einem Jahr in die Krippe, in die gleiche wie ich auch schon - nur die Erzieher sind inzwischen andere und die Einrichtung ist in ein anderes Gebäude umgezogen. Und das Ganze mitten in Sachsen-Anhalt.
Allerdings weiß ich auch, dass es in Bonn und Darmstadt auch eine gewisse Auswahl an Krippen gibt, auch wenn diese privat sind und daher doch schon teurer.
Bei uns in Würzburg gibt es meines Wissens nach erst seit letztem Jahr Kinderkrippen, und momentan sind es auch noch wenige, ich glaube 3 oder 4. Daher sind auch Krippenplätze begrenzt, wobei es schon möglich ist, nach ein paar Monaten Wartezeit einen Platz zu bekommen. Nur wenn man schnell einen Platz benötigt wie nach einem Umzug ist das halt nicht machbar! Daher finde ich auch die Tatsache, dass man jetzt nur noch ein Jahr Elterngeld bekommt anhand dieser Betreuungssituation untragbar.
Hallo!
Eben, weil man nur ein Jahr das Elterngeld bezieht, wollten doch Krippenplätze viel mehr vorhanden sein. Und ob das ind er damaligen DDR aus volkswirtschaftlicher Not entstanden sind, ist in diesem Fall ja auch egal.
Denn mittlerweile herrscht in ganz Deutschland eine Not, wo auch Mütter arbeiten gehen müssen, weil ihnen das Geld fehlt. Deswegen finde ich, dass es einfach schlimm ist, wenn die Betreuung so schlecht ist.
Diamante hat geschrieben:Und ob das ind er damaligen DDR aus volkswirtschaftlicher Not entstanden sind, ist in diesem Fall ja auch egal.
Finde ich nicht unbedingt,dieser Satz war auch nur als Hinweis darauf gedacht, warum sich der "goldene Westen" so schwer mit dem Ausbau von Betreuungsangeboten für Kleinst- und Kleinkinder tut. Denn dieses System der Kinderkrippen war nicht mal in allen Fällen Ende der Achtziger Jahre vorbildlich. Und zwischenzeitlich gab es in der DDR sogar mal Wochenkrippen, in denen die Kinder die ganze Woche über untergebracht werden und das war für die Kinder alles Andere als gut, weswegen ich eine uneingeschhränkte Vorbildstellung des DDR-Krippensystems als bedenklich empfinde.
Übrigens volkswirtschaftlich bedeutete in diesem Fall, dass die DDR ein sehr großes Interesse daran hatte, dass junge Mütter sehr schnell (häufig schon 6 Wochen nach der Geburt des Kindes) wieder arbeiten gehen konnten. Die wirtschaftliche Not der Frauen oder besser Familien war nicht ausschlaggebend. Im Prinzip war die stark ausgebaute und auch subventionierte Kinderbetreuung erst mal günstiger als der mögliche Ausfall in der Produktion.
Ich habe früher in Oberfranken gewohnt in einer mittelgroßen Stadt, und dort gab es drei oder vier Kinderkrippen, die allerdings proppenvoll waren. Als Alleinerziehende hatte ich das riesige Glück, für meinen Sohn einen Platz zu ergattern, aber als "normale" Ehefrau hat man da kaum Chancen.
Jetzt wohne ich in Baden-Württemberg und hier im Ort gibt es zwar ausreichend Kindergartenplätze, aber erst ab 2,7 Jahren und nur wenn die Kinder sauber sind. Für einen Krippenplatz müsste man ungefähr 15 km einfache Strecke in die nächstgrößere Stadt fahren. Und dort werden natürlich erstmal die dortigen Einwohner bevorzugt, also hat man kaum Aussichten auf einen Platz.
Hallo!
Ich wohne in einer Kleinstadt mit ca. 20000 Einwohnern im Sauerland. Mein Kind ist mit 1 Jahr in den Kindergarten gekommen. Es handelt sich nicht um eine Kinderkrippe, sondern eine altersgemischte Kindergartengruppe. Es gibt da Babys, Kleinkinder und Vorschulkinder, behinderte und gesunde Kinder. Alles in einem Kindergarten.
Ich finde diese Möglichkeit wunderbar. Die Kinder gehen hervorragend miteinander um. Die größeren Kinder kümmern sich um die kleineren und behinderten. Es gibt da kaum Streit, weil alle Kinder ganz natürlich sehen, wenn ein Kind Hilfe braucht.
So werden die Kinder ganz natürlich mit "Schwächeren" aufwachsen. Meine beiden großen Kinder (12 und 13 Jahre) waren auch schon in diesem Kindergarten. Sie haben bei Schulbeginn andere Kinder nicht gehänselt und so angenommen, wie sie sind. Sie kannten es nicht anders. Unser Kindergarten beginnt morgens übrigens um 7 Uhr und die Kinder müssen um 16 Uhr abgeholt werden. Ich kann also ohne weiteres meiner Arbeit nachgehen.
LG lorelei911
Ich komme aus Thüringen. Bei uns im Ort gibt es zwar keine Kinderkrippe in dem Sinn. Aber eine Kindertagesstätte, die sogar Säuglinge aufnimmt. Wir haben derzeit etwa 10 Kinder der Windelfraktion. Meine beiden Mädels sind ja seit September Vorschulkinder. Aber da wir auch so eine Mischerziehung haben, erzählen sie oft, welchem Kleinkind sie beim Anziehen geholfen haben.
Wobei ich eine solche Betreuung nicht unbedingt gut finde, da die Großen zu oft auf der Strecke bleiben. Es gibt hier auch nur wenige Kita, die dieses Konzept beibehalten haben. Die meisten Einrichtungen haben die alten Gruppierungen wieder eingeführt, die sie schon zu DDR-Zeiten hatten. Sprich alle Kinder, die man zusammen in die Schule kommen, sind in einer Gruppe.
Die Öffnungszeiten sind bei uns aber fast optimal. Morgens kann man ab 6 Uhr die Kinder hinbringen und Nachmittags ist bis 17.00 Uhr geöffnet. Wenn es mal später wird, kann man da auch bescheid sagen und die letzter Erzieherin wartet dann eben mit dem Kind noch ein bisschen. Dazu bekommen die Kinder auch 3 Mahlzeiten in der Einrichtung. Ich brauche also als Mutter weder Frühstück, noch Vesper mitgeben.
Punktedieb hat geschrieben:Morgens kann man ab 6 Uhr die Kinder hinbringen und Nachmittags ist bis 17.00 Uhr geöffnet. Wenn es mal später wird, kann man da auch bescheid sagen und die letzter Erzieherin wartet dann eben mit dem Kind noch ein bisschen.
Das sind ja traumhafte Rahmenzeiten. Bei uns geht's nur von 8 - 14.30, Freitags sogar nur bis 14.00h. Und wehe, man kommt mehr als 5 Minuten zu spät. Dann hagelt es gleich Kritik. Gut, von 6 - 17h wäre mir zu lang, aber selbst 9 - 16.30h wäre für mich ein Traum. Nun muss ich warten, bis ich einen Kindergartenplatz habe, was wohl noch 6 Monate dauern wird. Wird Zeit, dass sich im Westen bei den unter 3-jährigen was ändert!
Hallöchen,
bei uns aus dem Land gibt es auch eine Kinderkrippe, die Kinder ab einem halben Jahr aufnehmen und das von morgens um 07.00 Uhr bis um 17.00 Uhr nachmittags. Das ist eine extrem lange Zeit finde ich, jedoch haben so Mütter die Chance nebenbei arbeiten zu gehen.
In meinem Heimatort, wollte ich meinen 2-jährigen Sohn auch in einen Kindergarten tun, um somit meine Ausbildung zu beginnen, die ich sicher hatte. Jedoch nahmen sie meinen Sohn nicht, aus dem Grund, das eine Ausbildung kein fester Arbeitsplatz ist und so Mütter mit einem festen Arbeitsplatz vorgezogen wurden. So musste ich mir eine Alternative suchen und fand eine liebe Tagesmutter, die meinen Sohn noch aufnahm
Ich finde, das mitlerweile viele Kindergärten hier im Umkreis sich zu einer Krippe vergrößern. So baut unser Kindergarten hier sogar um, d.h. er wird noch größer, sodass mehr "Kleinkinder unter 3-Jahren" aufgenommen werden können. Finde das eine ganz tolle Sache, sodass Mütter eine Chance haben, nebenbei arbeiten gehen zu können.
lieben Gruß,
SybeX
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