Vollzeit oder Teilzeit - bin in der Zwickmühle
Hallo!
Ich habe ein, meiner Meinung nach, großes Problem und wäre sehr froh über eure Gedanken und eure Meinung. Eventuell habt ihr auch den einen oder anderen Tip für mich?
Zur Situation. Ich bin alleinerziehend, mein Kind ist 3. Bis vor kurzem hatte ich einen Vollzeitjob, den ich aber im August aus wirtschaftlichen Gründen verloren habe. Ich merke, dass meine Tochter aufblüht. Sie ist ruhiger geworden und hört auf das was ich ihr sage. Ich denke, dass es daran liegt, dass wir jetzt viel mehr Zeit zusammen haben, weil sie ja nur den halben Tag im Kindergarten ist. Außerdem schaffe ich es jetzt total gut mit dem Haushalt. War früher nie vor 19 Uhr zuhause, dann kochen usw.
Jetzt muss ich mir einen neuen Job suchen und würde gerne Teilzeit gehen. Allerdings wird es dann verdammt knapp mit dem Geld. Dann kann ich ihr nicht wirklich mehr was gönnen. Also keine Spielsachen zwischendurch oder ähnliches. Auch Ausflüge wären dann sehr begrenzt.
Einerseits möchte ich unbedingt viel Zeit mit meiner Kleinen verbringen. Andererseits habe ich ein schlechtes Gewissen weil ich ihr etwas bieten möchte. Ich kämpfe im Moment sehr mit mir selber und wäre sehr froh über Anregungen oder ähnliche Erfahrungen.
LF Inanna
Das ist wirklich keine einfache Situation. Aber wenn es möglich ist, würde ich eher für einen Teilzeitjob plädieren. Kinder sind so unendlich wertvoll und brauchen eine dauerhafte Bezugsperson. Ich bin der Meinung, dass ständig wechselnde Betreuungspersonen nicht so gut für Kinder sind. Das beste was du deinem Kind bieten kannst, bist DU selbst, wenn du eine Mutter bist, die Zeit für ihr Kind hat.
Aber die finanzielle Seite muss natürlich auch abgesichert sein. Es gibt schon Möglichkeiten von zu Hause Geld zu verdienen, aber das ist leider nicht einfach.
Beispiel Heimarbeit: Hier verdient man meistens eher wenig, es geht zu viel Zeit verloren.
Eine andere Möglichkeit ist ein Nebengewerbe. Doch hier brauchst du eine wirklich gute Idee und musst dich auch ersteinmal einarbeiten. Ich selbst habe ein Nebengewerbe, welches ich von zu Hause aus betreibe. Ich bin nebenberuflicher Autor von Lernmaterialien und Lernsoftware. Der Vorteil ist, dass man seine Zeit frei einteilen kann. Aber man muss schon ziemlich viel Wissen mitbringen und sich auch selbst weiterbilden.
Vielleicht hast ja auch du deine speziellen Fähigkeiten, die du in einem Nebengewerbe einsetzten kannst. Deine Ideen musst du aber auf jeden Fall mit erfahrenen Personen besprechen, weil längst nicht alles so leicht umzusetzten ist, wie es manchmal scheint. Ein großer Vorteil ist, wenn man zuverlässige Partner hat (in meinem Fall sind das verschiedene Verlage).
Auf jeden Fall musst du vorher alles durchrechnen. Schließlich müssen auch noch Reserven für unvorhergesehene Ausgaben berücksichtigt werden (Haushaltsgeräte gehen kaputt, unverhergesehene Kosten für das Kind, usw.)
Wenn du weitere Fragen hast, kannst du sie hier gerne stellen. Mir ist es ein großes Anliegen, dass du eine gute Lösung für dein Kind findest.
Gerade jetzt ist es für dein Kind wichtig etwas von dir zu haben. Ich würde von daher auch zu Teilzeit raten. Selbst wenn es finanziell knapp wird. Eher würde ich den Weg zum Sozialamt auf mich nehmen, als nicht mehr für mein Kind da sein zu können. Wohngeld ist auch eine Alternative zur finanziellen Entlastung.
Die jetzt anstehenden Jahre mit deinem Kind sind die jetzt wohl wichtigsten in seinem Leben. Tue dir und deinem Kind den Gefallen und verpass diese Zeit nicht, weil dir etwas 'Luxus' wichtiger erscheint.
Hallo!
Ich bin der Meinung, dass man, wenn es eben geht für das Kind da sein soll. Ich denke zwar, dass man Kinder auch in die Obhut von anderen Leuten geben kann, aber die Mutter ist eben immer die Beste und das dein Kind sich verändert hat (zum Positiven) sollte dir zeigen, dass es dich braucht und dass du für das Kind da sein solltest.
Das "Aufblühen" des Kindes sagt ja mehr als 1000 Worte und sollte dir wirklich zeigen, dass du erst einmal teilzeit arbeiten solltest. Klar wird es finanziell dann etwas enger werden. Aber ich denke, dass du bestimmt auch einen Hartz 4 Zuschuß beantragen kannst und dass dann auch ein Teil aufgefangen werden kann, der im Monat fehlt.
Denke jetzt an dein Kind. Denn das Kind hat dir durch das Verhalten gezeigt, dass es froh ist, dass Mama jetzt mehr da ist .
Ich danke euch für eure Antworten! Ihr habt mir das bestätigt, was ich gefühlsmäßig schon wusste. Es ist nur leider so schwer, mit so wenig Geld gut über die Runden zu kommen. Wir haben sehr hohe Fixkosten. Die Wohnung ist sehr teuer, für eine billigere Gemeindewohnung bin ich schon angemeldet, dauert aber bis zu drei Jahren bis mir da etwas angeboten wird. Naja und die privaten sind noch teurer. Sozialhilfe bekomme ich schon, die haben aber ihre genauen Richtwerte. Eine teurere Miete können die nicht mit einberechnen. So bleibt mir von meinem Einkommen nicht wirklich viel. Aber ich denke, dass das irgendwie machbar ist. Meine Maus hat ja nur mich.
Das mit einem Nebengewerbe wäre eine gute Sache. Nur habe ich weder eine gute Idee noch irgendwelche Fähigkeiten, mit denen sich in solchen Bereichen etwas anfangen lassen würde. Aber trotzdem danke für den Tip!
Ich werde mir jetzt eine Teilzeitstelle suchen. Eventuell Vollzeit, wenn meine Tochter größer ist, aber jetzt braucht sie mich zu sehr.
LG
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