Alkoholismus - Meine Mutter trinkt

vom 08.10.2008, 14:21 Uhr

Vor 3 Jahren starb mein Vater und seither hängt meine Mutter an der Flasche. Zuerst war es nur an Feiertagen so, mittlerweile trinkt sie täglich. Es ist kaum zu ertragen, denn sie ist streitsüchtig, nörglerisch und ganz einfach unmöglich wenn sie getrunken hat. Ich traue mich auch nicht meine Kinder bei ihr zu lassen, denn sie ist kaum in der Lage auf sie aufzupassen. Oftmals ist sie schon am frühen Vormittag betrunken und am Nachmittag braucht man gar nicht mehr mit ihr sprechen.

Meine Schwestern sind genauso entsetzt wie ich. Wir haben ihr zwar schon öfters angedeutet dass sie ein Problem hat, aber richtig aussprechen trauen wir es uns nicht. Es gehört sich nicht seine Eltern offen zu kritisieren. Was können wir unternehmen um ihr die Augen zu öffnen.

» Bayerin » Beiträge: 3 » Talkpoints: 1,87 »



Ich würde gerade sagen, dass es sich gehört seine Eltern offen zu kritisieren! Wie willst du ihr denn sonst klarmachen, dass sie ein Problem hat? Ne Postkarte schicken?

Mal ehrlich, von Alkohol loskommen kann man nur, wenn auch der Antrieb dazu da ist. Dazu gehört erstmal die Erkenntnis und am besten ein starker Reiz. Wenn sie offen auf ihre Sucht angesprochen wird, was wird sie dann tun, wie wird sie reagieren? Wenn sie mit Scham und Schuld reagiert, dann wäre das der Idealfall, dann ist sie bestimmt bereit Hilfe anzunehmen. Wenn sie aber aggressiv oder uneinsichtig reagiert, dann muss man weiter und tiefer nachhaken, dranbleiben und nicht aufgeben. Ich würde aber nicht gleich im ganzen Geschwisterpack auf sie zu gehen glaube ich, sondern erstmal nur eine. Denn sonst würde sie vielleicht denken, dass ihr euch gegen sie verschworen habt oder so etwas, deshalb erstmal eine, vielleicht die älteste oder eloquenteste oder die mit dem besten Kontakt.

Nach der Konfrontation kann man immernoch weitersehen, ob man das Problem mit intensiver Unterstützung von euch in den Griff bekommt oder doch therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen muss.

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» Herr Lehmann » Beiträge: 558 » Talkpoints: 5,56 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Weißt du, das schlimme ist, das du ihr nicht helfen kannst! Es ist ganz schwer Alkoholikern zu helfen, denn wenn sie selbst sich nicht eingestehen, das sie Hilfe brauchen, kannst du wirklich leider nichts tun! Ich selber habe fats das selbe durch! Meine Mutter war am Tag immer nüchtern, aber zum Abend hin, hat sie sehr viel getrunken!

Meine Eltern sind geschieden und als Kind, musste ich mich in mein Zimmer einsperren, weil meine Mutter so betrunken war. Sie war auch immer agressiv und extrem streitsüchtig! Im zimmer musste ich mich vor ihr schützen, weil ich nicht so reagiert habe wie sie wollte, wenn ich mal wieder irgendein quatsch machen sollte. Dann wurde sie so sauer das sie auf mich los gehen wollte! Also sperrte ich mich in meinem Zimmer ein, rief übers Handy meinen Papa an, der mit mit 15 das Handy schenkte, zum Glück! Der rief dann ein Taxi und lies mich abholen! Erst als immer mehr Leute mitbekamen das sie dieses Problem hat und sie sogar öffentlich drauf angesprochen und beleidigt wurde, wachte sie endlich auf und änderte sich!

Es war echt schrecklich und deshalb kann ich euch verstehen, das ihr entsetzt seit! Aber wie gesagt, es wird schwer sein ihr zu helfen, wenn sie selbst nicht sieht, das sie Hilfe braucht!

» ZappHamZ » Beiträge: 1889 » Talkpoints: -16,50 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hallöchen,

Das ist sehr schwer jemanden das klar zu machen,der wirlich davon überzeugt ist,dass er nicht krank ist. Aber sowas darf man nie auf die leichte Schulter nehmen,denn das kann böse enden.

Man könnte sich natürlich mit ihr hinsetzen und mit ihr darüber reden, Hilfe anbieten. Aber da wird erstmal geleugnet. Um es demjenigen klar zu machen kann man ihm zeigen, dass sie süchtig sind in dem man sich darauf einigt, alle Flasche wegzuräumen, alle und denjenigen wirklich bewacht. Dann wird der schnell merken das er ohne nicht kann. Aber die wenigsten lassen sich auf sowas ein. Man kann es ihnen sonst nur an Beispielen verdeutlichen. Aber man ist immer auf Mithilfe angwiesen und der letze Weg ist meinstens einfach der, dass man an die Liebe desjenigen appeliert. Das es euch auch noch gibt und das ihr die Mutter nicht verlieren wollt.

Das ist der schwerste Schritt. Denn hat deine Mutter das eingesehen, kann man sie in Therapie schicken, das geht teilweise ambulant meist aber stationär und ich halte das auch für den besseren Weg. Wichtig ist immer, dass ihr ihr in der schweren Zeit wirklich beisteht. Urlaub nehmt und bei ihr seid. Auch wenn es schwer ist, aber sie braucht euch da. Wenn sie sich schon zu diesem Schritt entschließt und der Weg ist einfach nicht leicht.

Liebe Grüße
winny

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Bayerin hat geschrieben:Es gehört sich nicht seine Eltern offen zu kritisieren. Was können wir unternehmen um ihr die Augen zu öffnen.

Ich denke, aber genau das müsst ihr tun. Es muss ja nicht verletzend sein. Aber ich solltet ihr - am besten gemeinsam - bei einer Gelegenheit, wo man sich ruhig unterhalten kann, vielleicht bei einem Essen, sagen, dass ihr über ihren Alkoholkonsum bescheid wisst und euch sehr große Sorgen macht.

Ich denke, es wird ihr erst mal unangenehm sein und sie wird wohl abblocken und vielleicht auch verletzend werden. Aber das müsst ihr in Kauf nehmen. Wichtig ist denke ich, dass ihr ruhig bleibt und ihr euere Hilfe anbietet.

Vielleicht habt ihr Glück und es bringt sie zum Nachdenken über ihr Alkoholproblem. Vielleicht auch nicht und es ändert sich nichts. Zwingen könnt ihr euere Mutter nicht, denn sie muss selbst erkennen, dass sie krank ist und Hilfe braucht, diese Erkenntnis kann ihr keiner abnehmen. Ihr könnt ihr nur ihre Unterstützung anbieten, mehr geht leider nicht.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Mein Mann und ich haben beide das Problem mit unseren Vätern. Mein Vater ist so alkoholkrank, er stand kurz vorm sterben. Der Arzt sah in morgends zittern und hat ihn ins Krankenhaus überwiesen. Dort hat er nichts trinken dürfen und hat Tabletten bekommen. Die haben ihn klar gemacht das wenn er leben will damit aufhören muß, zumindest 6 Monate bis die Leber sich wieder regeneriert. Er hat dort durch den Entzug Wahnvorstellungen bekommen und war nicht bei sich. Daheim hat er sich geweigert zu den anonymen Alkoholikern zu gehen.

Er macht es ja nicht heimlich, sondern unter den Leuten. So dumm hat er dann sogar noch daher geredet. Naja, er hat das mit den 6 Monaten durchgezogen und dann durfte er laut dem Arzt wieder bisschen trinken. Was macht er nicht, er trinkt nun wieder mindestens 1 Flasche am Tag. Er braucht das wohl wieder.

Was ich denke ist, wenn die nicht selber wollen dann kann man machen und sagen was man will. Den Ärzten wird vielleicht mehr geglaubt. Aber mein Schwiegervater soll ja auch aufhören laut seinem Arzt da er sonst auch in eine Entzugsklinik muß, aber Reinhold kann genauso wenig aufhören und geht sogar noch betrunken arbeiten. Den der Restalkohol ist ja noch nicht weg bis er arbeiten geht morgens.

Am besten sollen es die Ärzte sagen, wenn ihr Mädels was sagt dann wird sie schimpfen (das kenne ich) und es nicht einsehen und sagen das sie jederzeit aufhören kann. Solche Sprüche kennt man ja. Der Arzt soll was sagen und mit der Zeit macht sich jeder Alkoholiker kaputt. Vielleicht kannst Du ihr sagen, daß Du Angst hast die Enkel zu bringen, weil sie dauernd betrunken ist. So kann sie ja nicht aufpassen. Vielleicht wacht sie ja auf. Ich wünsche Dir viel Glück.

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» MoneFö » Beiträge: 2938 » Talkpoints: -3,73 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


MoneFö hat geschrieben:Naja, er hat das mit den 6 Monaten durchgezogen und dann durfte er laut dem Arzt wieder bisschen trinken. Was macht er nicht, er trinkt nun wieder mindestens 1 Flasche am Tag. Er braucht das wohl wieder.

Das wundert mich total. Hat das der Arzt wirklich gesagt oder hat er das nur behauptet? Es ist nämlich in der Regel immer so, dass ein Alkoholiker nach dem Entzug nichts mehr trinken darf, rein gar nichts, nicht einmal ein Glas Sekt zu Sylvester. Entweder war das ein schlechter Arzt oder er hat das Ganze evtl. nur erfunden - mich wundert das zumindest. So wird er nie trocken.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich hatte das Problem in meiner Familie zu Glück nicht. Jedoch kann ich gut verstehen was du dir für Sorgen machst.

Du musst deine Mutter einfach darauf ansprechen, daran führt kein weg vorbei. Wenn du ihr helfen willst, musst du sie kritisieren, weil sie sich ihr Problem nicht eingestehen will. Irgendwie musst du es schaffen dass sie sich Professionelle Hilfe holt, denn nur so kann sie den Alkoholismus besiegen. Du und deine Schwestern müsst dabei eure Mutter unterstützen und helfen wo es nur geht, nur gemeinsam könnt ihr diese Krankheit besiegen.

» kumpelblase » Beiträge: 11 » Talkpoints: 2,33 »


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