Dorf Waldstetten sorgt selbst für den DSL Anschluss
Waldstetten ist ein kleines 600 Seelen Dorf im Neckar-Odewald Kreis. Für einen DSL-Anschluss, bzw. für den Anschluss an die nächstgelegene Glasfaserleitung, verlangte die Telekom in ihrem Kostenvoranschlag 200.000€. Weder die Dorfbewohner noch die zuständige Gemeinde Höpfingen wollten diese Kosten übernehmen.
Um dennoch nicht auf einen Anschluss verzichten zu müssen einigten sich die Waldstettener mit der Telekom schließlich auf einen Preisnachlass von 90.000€. Dafür müssen die Einwohner jetzt aber selbst Hand anlegen und graben zusammen mit einem örtlich ansässigen Bauunternehmer einen 2,2 Km langen Graben. Auch die benötigten Leerrohre werden von den Bewohnern verlegt.
Die Telekom legte noch eins drauf und versprach die Kostenübernahme der restlichen 110.000€, wenn mindestens 115 DSL Verträge zustande kämen. 90 Verträge wurden bereits abgeschlossen.
Hi,
na wenn das nicht mal eine amüsante Geschichte ist. Es wundert mich sogar, dass die Telekom den Einwohnern so entgegengekommen ist, ich dachte eher, dass die Telekom es nur macht, wenn alle einen Anschluss bei der Telekom kaufen.
Aber ok für ein 600-Seelen Dorf lohnt es sich eben nicht unbedingt 200.000€ auszugeben, nur dass man einen DSL-Anschluss haben kann.
lg, weeedy
Wo kommt die Telekom den Einwohnern den entgegen? Das kann man sich sogar mit Milchmädchenmathematik ausrechnen, dass das kein "echtes entgegenkommen ist.
Teilung der Auftragsvergabe - ist Usus und nichts ungewöhnliches, höchstens dass die Telekom hier sozusagen mehrere Menschen in die Pflicht nimmt statt die Gemeinde. 90.000 Euro für die Telekom gespart, bleiben 110.000 übrig.
Simple Rechnung, wenn auch mit Haken: Jetzt nehm ich mal den günstigsten Telekom Tarif Call & Surf Comfort für 39,95 Euro und multipliziere den mit der magischen Zahl 115 (Schonmal darüber nachgedacht warum ausgerechnet 115?) und komme auf 4594,25 Euro (pro Monat) - der Tarif und andere laufen immer 2 Jahre, also komme ich auch die magische Zahl von 110.262,00 Euro.
Vielleicht fällt auch nicht BWLern/VWLern jetzt was auf und warum man auf genau 115 Verträgen besteht und warum die Telekom den Einwohnern "so entgegenkommt" . Merke: Keiner hat was zu verschenken, erst recht kein Konzern.
Hi,
Hmm irgendwie sehe ich aber, dass die Einwohner, wenn die 115 Veträge zustande kommen 200.000€ gespart haben, oder? Klar das die telekom sich das Geld wieder reinholen muss. 90.000€ bleiben aber weg, wenn wir jetzt einfach mal die 115 Verträge als 110.000€ verrechnen. Das ist für mich ein Entgegenkommen, oder etwa nicht?
Da brauche ich keine Milchmädchenmathematik um daraus zu schließen, dass die Telekom sich klar irgendwo wieder ihr Geld holt, aber dennoch den Einwohnern entgegengekommen ist. Jetzt bekommen sie Internet und zahlen zusammen die 110.000€. Hätte die Telekom das nicht gemacht hätten sie 110.000€ + den Internetvertrag zahlen müssen.
lg, weeedy
Wo bleiben denn die 90.000 Euro weg? Les doch mal den Beitrag gründlich, die Aussage von Dir ist doch Kappes, oder ist die Telekom nun auch schon ein Tiefbauunternehmen?
Nochmal zur Eindeutigkeit: 110.000 Euro sind die Kosten die der Telekom laut Eigenauskunft entstehen würden. Hierbei handelt es sich meist um die Kosten für die recht teuren Kabel (die durch die Rohre verlegt werden, die die Bürger da selbst verlegen) und die Verkabelung der Hausanschlüsse, Aufbau von Verteilern usw. 90.000 Euro sind die Kosten, die die Telekom für externe hätte, also dass sie ein Bauunternehmen beauftragen, Rohre über 2,2 km zu verlegen usw.
Diese Kosten für externe tragen jetzt die Einwohner bzw. erbringen die Leistung in Eigenleistung, so dass die Kosten gedrückt werden. Der Telekom ist das im Grunde völlig egal, wie die Leistung erbracht wird, denn sie verdient sobald sie 115 Verträge unter Dach und Fach hat und der Telekom wurden durch das Engagement der Einwohner 90.000 Euro gespart, nicht umgedreht! Die wurden denen nicht geschenkt, sie arbeiten das sozusagen kostenlos für die Telekom ab.
KrashKidd hat geschrieben:Diese Kosten für externe tragen jetzt die Einwohner bzw. erbringen die Leistung in Eigenleistung, so dass die Kosten gedrückt werden. Der Telekom ist das im Grunde völlig egal, wie die Leistung erbracht wird, denn sie verdient sobald sie 115 Verträge unter Dach und Fach hat und der Telekom wurden durch das Engagement der Einwohner 90.000 Euro gespart, nicht umgedreht! Die wurden denen nicht geschenkt, sie arbeiten das sozusagen kostenlos für die Telekom ab.
Irgendwie bezeichne ich das aber als Entgegekommen. Die Telekom hätte genauso gut darauf beharren können und es durch ein Bauunternehmen machen lassen. Ich möchte hier nicht die Telekom schön reden, aber natürlich ist das ein Entgegenkommen!
So hätten sie 110.000€ gezahlt, die noch übrig sind, denn es wurde ja nur ein Preisnachlass von 90.000€ ausgehandelt. Somit hätten sie, wie ich gesagt habe, aber noch keinen DSL-Anschluss besessen. Den hätten sie dann noch mal kaufen müssen. Vielleicht nicht von der Telekom, aber es wären nochmals Kosten entstanden. Die haben sie jetzt insofern nicht, da sie ja damit die 110.000€ bezahlen, sofern 115 Verträge zustande kommen.
Das bezeichne ich übrigens auch als Entgegenkommen der Telekom. Es hat zwar quasi einen Haken, aber sie kommen den Einwohnern auf jeden Fall entgegen.
Es handelt sich hierbei nur um ein einfaches Outsourcing und wenn hier jemand irgendwem entgegenkommt, dann die Einwohner der Telekom durch Leistungsübernahme! Die Telekom hat nicht den Preis um 90.000 nachgelassen, sondern nur die Kosten umgelegt.
Du hast einen einfachen Rechenfehler drin, dass Du die 110.000 Euro voraussetzt als weitere Basiskosten, und denkst, die Bürger müssten noch einmal 110.000 über die Verträge zahlen, also insgesamt 220.000 Euro. Ist aber falsch, da man das von zwei Seiten rechnen muss. Die 110.000 heben sich aber auf, da sie auf jeder Seite der Bilanz im Sinne der Telekom stehen, sprich: sich aufheben. Für die Telekom sind die 110.000 Euro die ihr an Kosten entstehen keine echten Kosten, da hier der Gewinn von vornerein gegengerechnet wird.
Sprich: Die Telekom rechnet bei der Planung des Anschlusses automatisch "Kosten für die Einrichtung - Gewinne durch Einrichtung = tatsächliche Kosten / Gewinn". Nun wurden 90.000 Euro der Kosten vom Anbieter auf den Kunden umgelegt, dieser trägt diese also. Nicht die Telekom, sondern die Dorfbewohner kommen der Telekom entgegen, sogar zweifach, da diese
- die (Fremd) Kosten übernehmen, die die Telekom tragen müsste (Baukosten) und
- zusätzlich der Telekom eine Zusage garantieren, dass diese auf keinen Fall Verlust macht
Die Telekom muss hier an keinem Punkt auf die Bewohner zugehen, sondern setzt sich ins gemachte Nest. Da würde jeder ja sagen, weil dazu noch steuerrechtliche Vorteilekommen, wenn sich die Investition in 2 Jahren selber bezahlt - die Telekom macht also in jedem Fall einen Gewinn von (geschätzt) mindestens 50.000 Euro, allein durch den dazugewonnenen Kundenstamm, dass sie in der GuV bei 0 stehen und die "kostenlose" Erweiterung der Infrastruktur, da dies den Besitz der Telekom mehrt.
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