Film: Beste Tötungsszene

vom 05.02.2008, 20:59 Uhr

An sich finde ich es doof, wenn man auch noch Tötungsszenen bewerten und prämieren muss. Abgesehen davon bin ich der Ansicht, dass es teilweise echt anregender und aufwühlender ist, wenn man die Tötung nicht sieht, sondern nur angedeutet wird, was nun gleich passieren wird, gerade passiert, oder schon passiert ist. Gut in dieser Hinsicht fand ich den Horrorfilm "Them", in dem am Ende nur angedeutet wird, was mit den beiden Hauptdarstellern passieren wird. Der Rest (=Tötungsakt) bleibt dann der Phantasie des Betrachters selbst überlassen.

Gut fand ich auch in "Funny Games" das Ende der Hauptdarstellerin (Naomi Watts ist in ihrer Rolle einfach großartig), das unspektakulär ist und bei dem das Publikum nicht dabei ist. Ein Klassiker ist natürlich auch die Duschszene in Hitchcocks "Psycho" bei der einfach alles stimmt. Die Kameraführung ist einzigartig, die Bilderfolge revolutionär und die Filmmusik besitzt heute Kultstatus.

Durchgehend gut sind die Tötungsszenen in "Kill Bill". Sie sind vorhersehbar, was aber nicht weiter tragisch ist, da sie spektakulär, raffiniert und toll umgesetzt sind.

» Charlie Brown » Beiträge: 707 » Talkpoints: 7,44 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Brutalität und Kreativität sind zweierlei. Ich selbst halte langanhaltende Folter für die schrecklichste Art jemanden umzubringen. Filme wie SAW oder Hostel haben da schon ein paar krasse Beispiele zu bieten. Kreative Arten zu sterben sind für mich zum Beispiel viele Tode von Kenny (South Park), "Von Kirchturm erschlagen" (Hot Fuzz) oder "Penektomie durch Schaf" (Black Sheep). Ich persönliche ziehe ausgefallene Tode den blutrünstigen vor.

Aber leider besteht ja genau dieser Trend in den letzten Jahren (siehe oben). Wer kann's brutaler, ekeliger, abstoßender, blutiger ? Solche Filme braucht die Welt in meinen Augen nicht. Kaum Handlung, sondern einfach nur auf möglichst exzessive Gewalt ausgerichtet. Wenn Splatter zum Selbstzweck wird und nicht mehr Stilmittel ist, dann passt der Begriff "Gewaltverherrlichung" auch mal ausnahmsweise.

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» Demut » Beiträge: 376 » Talkpoints: 19,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge


misspider hat geschrieben:Help! Ich habe Death Proof leider nicht gesehen und weiss deshalb nicht wie die Toetungsszene aussah. Erzaehlt doch bitte mal was da passiert ist!

Also die Antwort ist zwar etwas spät aber sie kommt :D Wenn es die Szene ist, die ich denke geht es darum, dass 4 angtrunkene Mädels auf einer leeren Landstraße bei lauter Musik entlangfahren. Der Irre Killer der sie umbringen will ist Stuntman Mike. Dieser fährt den Mädels auf der Landstraße mit 200 Sachen entgegen. Er selbst hat ein Todsicheres (im eng. "Death Proof") Stuntauro mit dem er kaum verletzt wird im Falle eines Unfalles.

Nun fahren diese beide Autos aufeinander zu. Die Kamera schlatet nervös zwischen beiden Wagen hin und her. Die Musik wird immer lauter und genau in dem Moment, wo sie ihren Höhepunkt erreicht krachen beide Wagen aufeinander. Nun sieht man in Zeitlupe genau, was während des Crashes mit den 4 Personen passiert. Da sieht man zum Beispiel bei der einen, dass sie nicht angeschnallt war und meterweit auf die Straße fliegt. Dann wird wieder zum Zeitpunkt des Crashes zurückgespult und man sieht was mit der Beifahrerin passiert. Diese verliert nämlich auf brutale Art und Weise ihr Bein. In einer extra Szene sieht man wie die Prothese auf die Straße klatscht. Die dritte wird von Glascherben überschüttet während man einen Turnschuh durch das Bild fliegen sieht. Bei der letzten sieht man, wie sich ein Metallteil in ihremn Schädel bohrt. Alles insgesamt ist die Szene nicht gerade was für zarte Gemüter.

Ich denke, dass gerade diese Szene gewonnen hat, weil sie kreativ und schockierend zugleich ist. Außerdem kommt der moralische Aspekt nicht zu kurz. Tarantino wollte mit dieser Szene daraufhinweisen was bei einem Autounfall passieren kann. Ich denke er war erfolgreich, alle die diese Szene sehen werden zukünftig nur ungern angetrunken Autofahren, selbst mit 2 Maß Bier :wink:

Die "Todesszenen" (das hört sich schon recht makaber an) aus Funny Games US fand dagegen auch sehr gelungen weil sie gerade so schockieren waren.Während des erstem Mordes hört man einen Schuss und man weiß nicht welches Familienmitglied umgekommen ist. Stattdessen bekommt man 2 Minuten lang einen blutbespritzten Fernseher eingeblendet wo Nascar rennen drauf laufen. Man fragt sich die ganze Zeit wer denn nun der Tote ist und dies kommt einer Folter gleich. Nch kurzer Zeit sieht man dann die Mutter durch Gegend robben, aber man weiß immernoch nicht ob nun der Vater oder das Kind das zeitliche gesegnet hat. Diese Art von Spannungsaufbau würde ich mir in Zukunft öfter wünschen in Horrorfilmen. Nicht nur immer dieses stupide Geschnetzel mit der Kettensäge oder das Abknallen mit der Pistole.

Apropos Geschnetzel: In Braindead von Peter Jackson rennt ein Typ 2 Minuten lang mit einem Rasenmäher in der Hand durch Zombiemassen und killt alles, was nicht bei 3 auf den Bäumen ist. Das ist noch Splatterkultur pur!

Gruß, stex

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» stex » Beiträge: 741 » Talkpoints: 0,04 » Auszeichnung für 500 Beiträge



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