In der Probezeit kündigen

Hallo. Ich weiß, heutzutage sollte man froh über jeden Job sein. Nur bin ich mit meinem Job sehr unzufrieden und überlege praktisch jeden Tag, wie es weitergehen soll. Eigentlich bin ich mit meiner Chefin sehr zufrieden und verstehe mich blendend mit ihr.

Nur gefällt mir die ganze übrige Betriebsatmosphäre nicht und ich habe das Gefühl, irgendwie fehl am Platz zu sein. Die im Vorstellungsgespräch vereinbarten Projekte, bei denen ich mitarbeiten sollte, stellten sich als langweilig heraus. Irgendwelche Veränderungen diesbezüglich scheinen nicht anzustehen. Kurzum: Ich überlege, noch in der Probezeit zu kündigen und mir einen anderen Job zu suchen.

Meine Bekannten raten mir zwar durchzuhalten, aber ich weiß nicht, ob ich das schaffe. Andererseits würde es sich im Lebenslauf nicht gut machen. Habt ihr vielleicht Erfahrungen zu diesem Thema, die ihr mit mir teilen könnt?

Hallo!

Suche doch erst was anderes und kündige dann. Denn auch in der Probezeit kannst du nciht fristlos kündigen. Da muss man oftmals auch eine Kündigungsfrist einhalten und einen Grund zur Kündigung brauchst du auch nciht, wenn du fristgerecht kündigst, weil du eine andere Stelle hast.

Ich würde, wenn ich Arbeit hätte meinen Arbeitsplatz nciht gefährden oder evt. arbeitslos werden. Ich würde erst suchen und dann kündigen. Jeder neue Arbeitgeber wird das verstehen, dass du erst eine Kündigungsfrist einhalten musst und wird dir da bestimmt keine Steine in den Weg legen. Für viele Arbeitgeber sieht es sogar besser aus, wenn man noch in einer festen Anstellung ist und einfach nur den Arbeitsplatz wechseln will. Das sieht nämlich danach aus, dass du zuverlässig bist und deinen Arbeitsplatz auch wichtig nimmst.

Wenn du dich so gut mit der Chefin verstehst, dann setz dich doch mal mit ihr zusammen und berede das ganze. Vielleicht lässt sich dabei schon eine Lösung finden der du leben kannst.

Vorzeitig kündigen würde ich auch nicht. Denn dann kriegst ja schonmal eine Sperre bei der Arbeitsagentur. Das würde ich absolut nicht riskieren. Wenn sich an deinem Aufgabenbereich nicht ändern lässt, dann kannst du dir ja nebenbei was anderes suchen und sobald ein neuer Vertrag unterschrieben ist, solltest erst den jetzigen kündigen.

Wenn es dir wirklich dort nicht gefällt, würde ich anfangen Bewerbungen zu schreiben. Kündigen würde ich allerdings erst, wenn du einen neuen Arbeitsvertrag hast. Alles andere wäre mir persönlich zu riskant. Und zuhause sitzen magst du ja bestimmt nicht oder? Ansonsten, wenn du dir trotzdem vorstellen könntest weiter dort zu arbeiten, dann red doch mal mit deinem Vorgesetzten. Zumindest was die Projekte angeht, die du erwähnt hast; gibt es doch bestimmt eine Lösung. Vielleicht kann sie dich auch anderweitig einsetzen.

Hallo Trinkhalm,

wie lang ist deine Probezeit denn noch? Damit würde für meinen Rat die ganze Sache stehen und fallen. Wenn es noch 2 Wochen sind solltest du vielleicht einfach nur aus Sicherheitsgründen durchhalten. Ist es deutlich mehr würde ich schon überlegen ob es sich lohnt. Das Ganze ist auch davon abhängig wie schnell du etwas anderes finden würdest. Wenn du die Probezeit nur zu Haus sitzen würdest, dann kannst du auch durchhalten.

Da die Projekte die du als langweilig beschreibst vorher abgesprochen worden sind, hast du hier denke ich Erklärungsnotstand, denn du wusstest ja mehr oder weniger worauf du dich einlässt.

Ich denke ein Arbeitgeber könnte darin wenig durchhaltevermögen deinerseits erkennen, da es ja nur eine Probezeit ist. Im Endeffekt ist das ganze jetzt eine Gewissensentscheidung und ich würde dir eher vom Kündigen abraten.

Im Lebenslauf sieht etwas nur negativ aus, wenn man es so hinstellt - man kann so ziemlich alles gut verkaufen. Was ist falsch daran, wenn man etwas prüft, für nicht passend bewertet, und dann die Konsequenz daraus zieht? Nur sollte man so etwas nicht mehrere Male hintereinander machen, dann wird jeder potentielle Chef stutzig.

Ob man ohne neuen Job kündigt, ist Geschmackssache - und hängt natürlich von den Lebensumständen und dem Sicherheitsbedürfnis ab. Übrigens habe ich auch gerade in der Probezeit gekündigt - der Job war nicht ideal, aber ich hätte ihn ausgesessen und mir in Ruhe etwas neues gesucht. Nur rief dann mein alter Chef an und bot mir meinen Traumjob an - und da konnte ich nicht nein sagen.

Wichtig ist aber, dass Du Dir im Klaren darüber bist, welche Erwartungen Du an einen neuen Job stellst. Was müsste sich ändern, worauf achtest Du beim nächsten Mal bei der Suche, wie findet man im Vorfeld heraus, ob die Jobanzeige nur aus heißer Luft besteht.