Keinen Kontakt mehr zu den Eltern
Hallo!
Als ich mich mit diesem Thread hier befasst habe Eltern sind gegen Hochzeit, sind in mir alte Erinnerungen hoch gekommen.
Ich hatte 8 Jahre lang keinen Kontakt mit meiner Mutter, die dann während unseres "nichtKontaktes" dann im Alter von 80 Jahren gestorben ist. Ich wußte immer, dass mich diese Nachricht irgendwann überfallen wird, weil sie ja auch nicht mehr die Jüngste war. Obwohl meine Mutter mir sehr viel angetan hat, von Beziehung zerstören bis hin in die Einmischung der Kindeserziehung über die Entfremdung meines eigenen Sohnes und die damit verbundene Aufhetzung gegen den Stiefvater meines Sohnes war eigentlich alles dabei.
Trotzalledem habe ich immer an Geburtstagen, Weihnachten, Oster usw. eine Karte geschrieben mit persönlichen Wünschen. Auch als es soweit gekommen ist, dass sie meinen Sohn derart auf ihre Seite zog, dass er mit mir nichts mehr zu tun haben wollte. Meine Mutter war toll in solchen Sachen. Mir ging es immer recht mies, wenn ich an meine Mutter gedacht habe, weil sie ja immerhin die Frau war, die mir das Leben geschenkt hat. Auch geht es mir furchtbar mies, dass ich ihr jetzt nicht mehr sagen kann, was ich von ihr halte und vielleicht sogar ein versöhnendes Gespräch halten könnte.
Habt ihr ähnliche Erfahrung mit einem oder gar beiden Elternteilen gemacht? Wie kommt ihr damit zurecht und meint ihr, dass man auf jeden Fall immer versuchen sollte mit den Eltern klar zu kommen?
Hallo,
ich habe schon seit über 10 Jahren keinen Kontakt mehr zu meinem Vater. Natürlich sind wir uns schon öfter über den weg gelaufen, aber grüßen tun wir uns nicht. Da meine Schwester noch hingeht weiß ich das er schonmal öfter nach mir fragt, ich bin aber nur sauer. Ich war damals so um die 15 Jahre alt und bekam zum Geburtstag eine Karte in den Briefkasten geschmissen die nicht so nett war, seitdem haben wir keinen kontakt mehr. Was ziemlich blöd war ist das meine beiden Elternteile das gemeinsame Sorgerecht hatten, so brauchte ich für meinen Ausbildungsvertrag die Unterschrift von meinen Vater, aber meine Schwester hat das dann erledigt.
Ich habe ihn dann mal auf der Hochzeit meiner Schwester und auf der Taufe meines Neffens gesehen, aber irgendwie habe ich wirklichen hass. Ich bin selber Mutter und kann nicht verstehen das man sich nicht um sein Kind kümmert. Meiner Schwester zur liebe habe ich dann "Hallo" auf beiden Festen gesagt, mehr dürfen sie aber nicht von mir erwarten. Zur Geburt meines Sohnes habe ich dann etwas bekommen, zur Geburt meiner Tochter dann aber nicht mehr. Zu dem kommt noch hinzu das er eine unmögliche Frau geheiratet hat, die auch noch drei richtig unmögliche Kinder hat. Vermutlich wird es mir aber trotzdem mal so gehen wie dir wenn er stirbt. Man hängt ja trotzdem ein bisschen daran.
Was mich jetzt noch interessiert: Warst du auf der Beerdigung, oder gehst du hin? Ich weiß nämlich nicht wie ich reagieren würde wenn meinem Vater was passiert, ich meine ob ich hingehen würde.
Ich versteh dich sehr gut und kann auch dein beklemmdes Gefühl, vielleicht auch ein Gefühl von Teilschuld, gut nachvollziehen. Man denkt dann ständig, hätte man denn so stur sein müssen und hätte man nicht einfach vernünftig miteinander reden können.
Aber weisst du, ich denke nicht, dass du dich schuldig fühlen musst und ich denke, insgeheim weisst du das auch selbst. Deine Mutter hat eigentlich die Aufgabe, ihre Tochter zu schützen und nicht ihrer Tochter das Leben schwer zu machen mit allem was dazu gehört. Das Abbrechen des Kontaktes zu ihr war sicherlich einfach nur eine nötig Konsequenz, an der SIE Schuld trägt.
Ichh abe auch nicht den besten Kontakt zu meiner Mutter und wir hatten etwa ein Jahr lang keinen Kontakt, aber mittlerweile geht es wieder einigermaßen.
Hallo herrmausi!
Mein lieber Exmann hatte einen guten Kontakt zu meiner Mutter als sie starb. Obwohl meine Mutter meinen Exmann absolut nicht gemocht hat, als ich noch mit ihm verheiratet war.
Er hat mir keine Wahl gelassen, ob ich hingehe. Meine Tochter hat am Abend vor der Beerdigung meiner Mutter erfahren, dass ihre Oma gestorben ist (also die Tochter meines Exmannes und meine Tochter, die zu der Zeit noch zu Hause gewohnt hat) Und ich habe einen Tag nach der Beerdiung eine Karte bekommen, dass meine Mutter gestorben ist und die Beerdigung in aller Stille stattgefunden hat.
Meine Tochter hat die Augabe gehabt, mir ja nichts zu sagen. Sie hat es aber trotzdem gemacht. Aber es war zu spät mich überhaupt zu entscheiden, ob ich hinfahre oder nicht. Angeblich hat sie schriftlich festgehalten, dass ich ncihts erfahren soll, und nciht auf die Beerdigung kommen soll.
Also das ist ja wirklich hart. Deine Mutter war aber auch ziemlich stur. Wohnt deine Tochter bei dir oder bei deinem Exmann. Wieso hatte er kurz vor dem Tot Kontakt, gab es irgend etwas zu holen? Familienstreit ist wirklich mit das schlimmste was es gibt. Ich hoffe mal das es mit deinem Sohn wieder besser wird.
Hallo hermausi!
Ich weißnicht, wie es zu dem Kontakt zu meinem Exmann und meiner Mutter gekommen ist. Aber meine Mutter war eigentlich immer schon etwas seltsam. Wahrscheinlich hat sie gemerkt, dass sie alleine es nicht schafft, meine Tochter zu manipulieren. Deshalb hat sie die Hilfe meines Exmannes benötigt. Meine Tochter wohnt zwar nicht mehr bei uns im Haushalt, aber sie wohnt in der Nähe und wir sehen uns sehr oft. Sie hat sich nicht manipulieren lassen.
Und mein Exmann ist ein halbes Jahr nach meiner Mutter gestorben. Das mag jetzt hart klingen, aber ich habe gesagt, dass meine Mutter jetzt, da wo sie ist, jemanden braucht um wieder andre zu manipulieren und hat meinen Exmann nachgeholt. Er war grade 47 als er an einem Herzinfarkt starb.
kann da auch mitreden. Ich bin vor ein paar Jahren aus beruflichen Gründen nach Luxemburg gegangen, meine Eltern vorallem mein Vater begrüßten das, weil ich ja noch jung wäre. Alles war gut bis zu dem Tag an dem ich abgereist bin, da war mein Vater plötzlich der Meinung nicht mehr mit mir reden zu müssen. Ich bekam raus, dass er nicht loslassen konnte und ich ihn ja von nun auf jetzt nicht braute, damit kam er nicht klar und nahm den harten Bruch in Kauf.
Auf einem Besuch von mir zu Hause, haben wir miteinander geredet und alles war wieder schön. Bin dann wieder nach Deutschland und irgendwann zu meinem damaligen Freund gezogen. Ich bin dann schwanger geworden und meine Eltern haben sich gefreut. Weihnachten 2005 war ich dann bei ihnen im 7.Monat. Die ganze Familie war mal da was nicht oft vor kam, weil wir in ganz Deutschland verteilt wohnen.
Auf jeden Fall fing mein Vater beim Abendessen an Heiligabend an meinen Bruder grundlos zur Schnecke zu machen und irgendwann hats mir dann gereicht. Ich habe ihn gefragt ob er dann mal Ruhe geben könnte denn es war ja nichts und es wäre ja schließlich Weihnachten und da könnte man ja dann mal dafür sorgen, dass es harmonisch wäre. Muss dazu sagen ich war 25 und mein Bruder gerade 16 und hat sich nicht getraut was zu sagen.
Das Ende vom Lied war dann, dass mich mein Vater anbrüllte ob ich nich mal meine große Klappe halten könnte und so weiter. Ein Wort er gab das andere und am Ende hat er mich Abends gegen 22.00 Uhr rausgeworfen. Sie wohnen mitten im Wald, keine Nachbarn gar nichts. Ich wäre ihm schon läger ein Dorn im Auge und er könnte mich nicht leiden und ich soll verschwinden.
DIe ganze Familie ist dann abgehauen und er war alleine. Alle sind zu sich nach Hause und meine Mama und mein Bruder wieder zurück. Ab da gabs dann keinen Kontakt mehr. Ich war sehr enttäuscht und konnte nicht verstehen, was an diesem Abend passiert ist. Ich rief dann meine Mutter aus dem Kreissaal an um ihr zu sagen, dass ihr Enkelkind da wäre. Sie gab mir meinen Vater und er hat sich das erste mal in meinem Leben für irgendwas was er angezettelt hat bei mir entschuldigt.
Sechs Wochen später waren wir dann wieder da und wir haben uns ausgesprochen. Ich kann nur soviel sagen, dass er nicht mal was dafür konnte, er war schwer krank zu dieser Zeit, was wir nicht wußten. Sein Körper hat einfach mal hormonell verrückt gespielt.
Ich bin froh, wieder einen sehr guten Kontakt zu meinem Vater zu haben, er ist wiede gesund und der liebste Vater und Opa den ich mir vorstellen kann. Es war eine schwere Zeit aber Gott sein Dank ist wieder alles gut. Er freut sich wie dolle auf seine zweite Enkeltochter und ich hoffe, dass unserer Familie sowas nicht noch einmal passiert.
lg
stance
Hallo, Diamante.
Ich bin jetzt erst auf dieses Forum gestoßen und noch neu. Als ich Deine Frage und Geschichte las, hatte ich das Gefühl in mein Spiegelbild zu schauen- mit allen Facetten und so habe ich spontan beschlossen, zu schreiben. Obwohl Du all die Demütigungen und Intrigen sehr kurz zusammenfaßt (ich weiß genau, welche Zweifel, Ängste, Wut und welch ein langer Leidensweg darin steckt) möchte ich Dir etwas aus meiner Geschichte erzählen. Ich hatte die Möglichkeit 'dieser' Frau meine Sichtweise zu sagen. Sie lebt noch, und ich habe ihr einen sehr deutlichen Brief geschrieben. Auf diesen Brief habe ich nie eine Antwort bekommen. Ihre "Machenschaften" sind erst viel später und nach und nach an (mein) Licht gekommen.(Man kennt es/sie ja nicht anders).
Auch sie hat sich mit meinem EX-Mann verbündet und in seiner und der Gegenwart meiner Kinder behauptet, ich hätte den Verstand verloren und sie hätte nun keine Tochter mehr! Das war die Krönnung. Anschließend hat sie noch versucht, auch wieder mit Hilfe meines Ex- das Umgangsrecht für meinen 2. Sohn einzuklagen. Es hat eine ganze Zeit gedauert, bis ich diesen besagten Brief dann geschrieben und ihr geschickt habe. Meinen 1. Sohn hatte sie schon jahrelang subtil so manipuliert, das er mit 16 mehr oder weniger 'freiwillig' zum Vater gezogen ist, und er mich nicht mehr akzepierte. Letzendlich hat es mir sehr gut getan, endlich mal alles aufzuschreiben und ihr mitzuteilen-auch wenn es sie und ihr Verhalten nicht ändert. (Ich hatte auch nicht wirklich eine Antwort erwartet).
Ich glaube nicht, wenn das Verhältnis so gestört ist, daß Urvertrauen systematisch mit "Füßen" getreten wird(falls es überhaupt da war?), die Demütigungen, Intrigen und bis an den Rand der Zerstörung, ein konstruktives Gespräch möglich ist und irgendwas verändert. Ein großes Tabu-Thema, denn die "Familie" ist "heilig". Und es kann nicht sein, was nicht sein darf. Es ist erschreckend, wie viele, besonders Frauen, dieses Thema in den Tiefen ihrer Seele verstecken und leiden, ein eisiges Schweigen, weil man glaubt, es geht nur mir so, ich kann ja nicht "normal" sein. Die Zweifel werden größer, und es bleibt immer die Frage: WARUM?
Ganz kurz noch zu mir. Ich bin 42, meine Söhne sind 19 und 17 Jahre, meine Erzeugerin 68 Jahre. Ich habe noch einen Bruder(35) der noch bei ihr wohnt. Er kann oder will sich der Problematik nicht stellen, und so ist auch der Kontakt zu mir abgebrochen. Jedoch hat mein 1. Sohn und mein EX weiter Kontakt, er fuhr sogar mit seiner 'neuen' Frau und inzwischen 3jährigen Tochter regelmäßig zu ihr.(Inzwischen lebt mein EX- wieder getrennt).
Mein Vater starb vor fast 13 Jahren im Alter von 56 Jahren.
Was ist mit Deinem Vater? Wie sieht/sah er eure Geschichte?
Hallo Jeannie1966!
Mein Vater ist leider schon lange tot, nachdem auch meine Mutter es geschafft hat ihn quasi in den Tod zu treiben. Heuchlerisch wie sie ist, hat sie sich zwar von ihm getrennt, aber behauptete überall noch seine Frau zu sein. Er hatte nie die Möglichkeit ein freies Leben zu führen und als er dann schwer krank im Krankenhaus lag hat sie sich auch dort in den Mittelpunkt gestellt und vor den Ärzten behauptet, dass sie seine Frau ist. Ich habe die Ärzte dann aufgeklärt, worauf meine Mutter dann sehr sauer auf mich war. Schlisslich behauptete sie, dass sie vor Gott getraut wurden und deswegen eben noch verheiratet wären.
Einfach Heuchlerisch das ganze.
Ich hatte wie du lesen kannst nie ein sonderlich gutes Verhältnis zu meiner Mutter. Sie hat es immer geschafft, jeden gegen jeden aufzuhetzen und jeder gegen jeden auszuspielen.
Es ist schon erschreckend, wie deine Geschichte meiner gleicht und ich bekam beim Lesen richtig Gänsehaut.
Ich hoffe ja immer noch, dass mein Sohn sich irgendwann mal wieder bei mir meldet. Zumal der Vater meiner Kinder, der sich ja mit meiner Mutter so verbündet hat 1 /2 Jahr später als meine Mutter gestorben ist. (Er war erst mitte 40 als er starb).
Mein Verhältnis zu meiner Mutter war auch eher nicht so gut. So lange ich denken konnte, zog sie meinen Bruder ( er ist knapp 1,5 Jahre jünger als ich) mir vor. Ich war an sich immer nur der Lückenbüßer und das Mädchen für alles.
2005 fingen wir an, sowas wie ein Mutter- Tochter- Verhältnis zu haben. Kurze Zeit später wurde bei ihr Krebs diagnostiziert, der auch schon gestreut hatte. Sie wurde zu meinem Lebensinhalt. Abends nach der Arbeit noch bei Muttern vorbei, meine freien Tage mit ihr beim Arzt oder sonst was erledigen. Sämtlichen Papierkram von ihr erledigte ich mit. Mein Bruder telefonierte regelmässig mit ihr. Wenn es gar nicht anders ging, begleitete er sie auch mal ins Krankenhaus. Aber das war eher die Ausnahme.
Auf der Arbeit wurde ich gemobbt. Hielt wegen ihr durch. Wollte dann meine Arbeitsstunden reduzieren um mehr Zeit für sie zu haben. Mein Vater und mein Bruder betitelten das ich wäre zu faul zum Arbeiten. Mein Vater, der mit meiner Mutter zusammenlebte, tat so gut wie keinen Handschlag im Haushalt. Das war aber auch was, was ich mir dann nicht auch noch aufgebürdet habe. Die Beauftragung eines Zivis für meine Mutter lehnte er aber ab.
Ende 2005 wurde ich dann krank. Beziehungsweise ich war eh schon immer psychisch eher labil. Was bei uns in der Familie aber eine Schande war und ich so jahrelang jede Hilfe ablehnte. Ich landete im Krankenhaus. Hatte weniger Zeit für meine Mutter. Mein Vater zählte nur auf was ich alles nicht mehr mache. Kein Wort was ich alles gemacht habe. Ich war zu faul mich um meine Mutter zu kümmern etc. Meine Mutter war auch eher eine besitzergreifende Person. Ich mit mir selbst beschäftigt und sie setzte mich unter Druck, wenn ich mal 2 Tage nicht mir ihr telefonieren wollte. Ich wusste einfach nicht, was ich mit ihr reden soll. Über meinen Gemütszustand gab ich sicherlich keine Auskunft. Vorallem da viele Auslöser für meine Erkrankung zum Großteil in der Kindheit und der Erziehung meiner Eltern liegen müsste.
Fasching 2007 kam sie im Endstadium mit ihrer Krebserkrankung und mit einem Oberschenkelhalsbruch ins Krankenhaus. Ich besuchte sie täglich. Richtete mich nach den Zeiten, zu denen die anderen nicht konnten. Ich bezog mittlerweile EU- Rente. War also Arbeitsunfähig. Hatte also Zeit. Wehe ich kümmerte mich um Sachen die meine pure Existenz betrafen, bekam ich von meinen Angehörigen eins aufs Dach. Meine Mutter erzählte ganz stolz rum, das ich mich so gewandelt hätte. Sprich ich war jetzt wieder das liebe kind, weil ich immer da war.
Kurze Zeit später verstarb sie in einem Hospiz. Mit Heim nehmen konnten wir sie nicht. Daran war natürlich auch nur ich schuld. Mein Bruder rechnete mir zeitweise stundengenau vor, wie lange er bei Mama war. Von Anfang 2006 bis Mitte Mai 2007 habe ich darum gekämpft, in keine psychiatrische Klinik mehr zu müssen. Was wenn eh eher eine Zwangseinweisung gewesen wäre. Immer in Gedanken an Mama wie sie sich fühlen würde.
Im Mai 2007 ging gar nichts mehr. Mein Bruder und mein Vater haben sich geschämt. Im Juli war ich dann zur Therapie im Krankenhaus. Das war ein bitterer Schlag für meine "Angehörigen". Wobei das Wort Therapie noch ein wenig ein Zauberwort war. Im Oktober brach alles zusammen. Wieder Krankenhaus. Der Kontakt zu den Angehörgen eher schwierig. Ich bat den Arzt um ein Familiengespräch. Hoffte sie würde mich verstehen. Es lief ab wie immer. Nur Vorwürfe. Ich im verzweifelten Versuch meine Gefühle zu erklären. Eben das ich wegen Mama nie mehr ins Krankenhaus bin. Das ich kurz vor dem Klinikaufenthalt versucht habe mir das Leben zu nehmen und so Sachen halt. Mein Bruder machte mich vor dem Arzt, meiner Therapeutin nur runter. Ich soll mich nicht so aufspielen etc.Ich habe das Gespräch weinend abgebrochen. Der Arzt und die Therapeutin haben mir nachher gesagt, das das gut war. Besagter Arzt ist zur Zeit mein Einzeltherapeut. Immer wieder kommt das Gespräch auf dieses Angehörigengespräch. Und man merkt ihm an, das er wohl ziemlich geschockt war, was da abgelaufen ist.
Ich war von Anfang November bis Anfang Januar stationär in dem Krankenhaus. Mein Bruder war nur zu dem Angehörigengespräch da. Mein Vater kam vorher einmal. War eher ein zwischen Tür und Angel Besuch.
Kontakt zu Beiden besteht nur, wenn ich anrufe. Mit meinem Vater telefonierte ich an sich jeden Freitag Abend. Als ich ihn das letzte Mal an einem Freitagabend anrief, nachdem er sich nicht wie gewohnt gemeldet hat, kam von ihm nur, was willst du? Ich habe gerade mit deinem Bruder telefoniert. Ich sagte ihm dann, ei es sei doch Freitag und da würden wir immer telefonieren. Es kam weiterhin nur ein barsches Was willst du? Seitdem rufe ich ihn nicht mehr an. Und er ruft an, wenn er was braucht. Dann bin ich wieder gut genug. Er hat mir Sachen versprochen, die für mich wichtig waren. Die hält er nicht ein. Das tut verdammt weh. Ich denke darüber nach, den Kontakt zu meinem Vater ganz abzubrechen.
Mit meiner Mutter konnte ich mich nicht mehr Aussprechen. Ihre Hospizbegleiterin erzählte mir nach Mama´s Tod, das Mama gesagt habe, das es ihr Leid tut das ich immer habe hinter meinem Bruder zurückstehen musste. Ich wünschte, sie hätte mir das selbst gesagt.
Der grösste Wunsch meiner Mutter waren Enkelchen. Damit lag sie mir jahrelang in den Ohren. Das ich Single war, interessierte sie wenig. Die Freundin meines Bruders hat den selben Vornamen wie ich. Wenn meine Mutter dann mal wieder fragte wann A. Kinder hat, schickte ich sie dann weiter. Damit hatte ich erstmal Ruhe. Mal abgesehen davon, das ich nie einen Partner hatte, mit dem ich Kinder wollte, war ein Grund keine Kinder zu bekommen, das ich Angst hatte, das meine Mutter auch mal so Unterschiede zwischen meinen Kindern und denen meines Bruders machen würde, wie zwischen ihm und mir. Das wollte ich meinen Kindern nie antun.
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