Ferienjob - Dieser Job ist reine Sklaverei!
Ich habe einen Ferienjob für einen Monat in einem Logistikzentrum einer Kleiderfirma angenommen. Ich nenne jetzt mal keine Namen, vielleicht darf man das nicht. Dieser Job ist eine reine Sklaverei. Du musst erstmal ständig deine Zunge hüten, damit du ja nichts sagst, was der Chefin nicht gefällt. Ihre Uhr geht zwei Minuten vor, aber alle müssen sich nach ihr richten – das bedeutet zwei Minuten früher aus der Pause kommen. Wehe dir, sie sieht dich während du gerade nichts machst, langsam läufst oder mehr als drei Minuten auf der Toilette verbringst, dann bist du so gut wie gefeuert.
Beobachtet und ausspioniert wirst du aber ständig. Manchmal gibt es so viel zu tun, dass sie alle Mitarbeiter fragt, ob sie mal früher kommen können oder später bleiben. Das ist ausdrücklich FREIWILLIG, aber wenn du es nicht tust, bist du auch so gut wie raus. Man bekommt ständig Verweise von der stellvertretenden Chefin, die sich wichtig machen will. Andere Leute dort sagen, es ist noch gar kein schlechter Ort zum Arbeiten, denn es gibt schlimmere.
Ich dagegen kenne andere Orte, an denen die Arbeit (auch die dümmste, langweiligste Arbeit) Spaß macht, wo der Chef dich nicht ständig runterzieht, sondern freundlich und hilfsbereit ist. Es gibt Stellen, wo man wie ein Mensch behandelt wird, und nicht wie ein Sklave. Leider bin ich gerade in einer solchen Sklaven treibenden Anstalt gelandet. Das Ende des Monats kann nicht schnell genug kommen!
Wenn du das Geld nicht mit aller Gewalt benötigst, würde ich sofort dort aufhören. Gibt viele Firmen da wird man auch als Ferienjobber geachtet, ich mein das man hart arbeiten muss ist ja ok, aber das Umfeld sollte schon stimmen. Und so wie du berichtest, da würde ich es echt keinen Tag aushalten. Ich hasse generell Firmen, die ihre Mitarbeiter, egal welcher Status, nicht wie Menschen, sondern wie Roboter, Ware oder Sklaven behandeln. So was gehört sich einfach nicht, es ist okay wenn viel von einem verlangt wird, aber das menschliche sollte man nicht vergessen.
Aber die Firma ist bestimmt eine Erfahrung fürs leben für dich. Auch wenn es eine harte ist.
Wenn man sich in der Medienlandschaft etwas umschaut, dann merkt man, dass ein solches Verhalten besonders bei größeren Ketten gang und gebe ist. Da es nur einen Ferienjob ist, hast du wahrscheinlich keinen Kontakt zu Arbeitnehmerverbänden etc. die dir weiterhelfen könnten.
Wenn du nicht zwangsläufig auf das Geld angewiesen bis, wäre ein Anruf oder Brief an deine lokal Zeitung ein Gedanke wert. Denn der Imageschaden, wenn so etwas an die Öffentlichkeit kommt, kann immens sein. Man erinnere sich an Lidl. Das ganze kannst du Anonym machen und mit der Anmerkung, dass du weiter berichten wirst, sollten sich die Umstände nicht ändern. Solltest du dich mit ein paar Mitarbeitern zusammentun, hat das ganze eine noch größere Wirkung.
Normal sind solche Verhältnisse nicht. Dabei handelt es sich definitiv um Ausbeutung.
Wenn es so schlimm ist kündige doch einfach, oder brauchst du das Geld so dringlich? Also ich hab jetzt gerade ein Praktikum hinter mir und muss sagen es gibt wirklich Orte an denen die stupideste Arbeit Spaß macht. Ich will jetzt nicht sagen, was ich gemacht hab , da ich sonst jemanden kränken könnte und das möchte ich nicht.
Ich hab das ganz im Rahmen meines Studiums als Praktikum gemacht was in den meisten Fällen und bei mir auch auf unbezahlte Arbeit hinaus lief. Die Arbeit war sehr anspruchslos, trotzdem körperlich anstrengend und die 40 Stunden die Woche waren unbezahlt. Also schlimmste Voraussetzungen für einen Job. Jedoch kam alles anders als gedacht, die Kollegen waren total nett und ab und an kam auch mal in der Arbeitszeit ein lockerer Spruch. Auch der direkt Vorgesetzte war sehr freundlich und hat nicht von oben herab mit einem gesprochen.
Hier hab ich dann auch mal ein Positivbeispiel für einen Job. Aber ich kenne auch zur genüge Sklavenjobs, zum Beispiel eine große Einkaufskette hat im Vertrag irgendwo ganz klein versteckt, das man hier und da auch mal eine Überstunde schieben muss. In der Realität hat man dann aber ein Pflichtkontingent an Überstunden je Monat oder Woche, die man ableisten muss und die den Lohn um mehrere Euro drücken. So was ist echt der Hammer.
Das von dir beschriebene gruselige Arbeitsklima kenne ich nur aus dem Callcenter. Da standen einem die Supervisor oder wie auch immer im Nacken und haben gefühlt mit der Peitsche die Gespräche vorangetrieben. Das ist echt grausam so was.
Die Arbeit hört sich für mich nach einer ganz normalen Fabrik-/Logistikarbeit an. Hab zu Schulzeiten für einen Hungerlohn als Schüler in einer Fabrik gearbeitet, dort war es ähnlich. Das schlimmste an der Sache war jedoch, das die Chefin zudem die Geschwindigkeit der Fließbänder bestimmte, so das sie permanent zu schnell waren. Natürlich wurde die Geschwindigkeit von Mitarbeitern sofort gedrosselt, nachdem sie weg war.
Nur hab ich nie für einen ganzen Monat dort gearbeitet, hätte ich bestimmt auch nicht durchgehalten.
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