Theater hören
Im Internet gibt es ja etliche interessante Angebote. Eines davon bieten die Mitglieder des Vereins theateraufcd.
Wie der Name schon vermuten lässt, haben es sich die Mitglieder des Vereins zum Ziel gesetzt, deutsche Literatur als Hörbuch jedoch nicht auf CD sondern ins Internet zu stellen. Genau genommen die gesamte im Projekt Gutenberg erfasste Literatur. Das wären etwa 5.000 Stunden Hörgenuss.
So weit sind die Macher noch nicht, aber es stehen schon einige MP3-Dateien mit über 200 Stunden Spielzeit zum Download bereit. Darunter Theaterstücke von Goethe, Kafka und auch Lenz ebenso einige Märchen und einige Projekte zum Thema E-Learning für Schüler und auch Erwachsene.
Im Grunde finde ich, dass das Ganze eine gute Idee ist. Auf das Gutenberg Projekt habe ich schon des öfteren zugegriffen, und dort findet sich vieles Gutes und Wichtiges für die deutsche Literatur. Daher ist es eine echt gute Idee von den Mitgliedern von theateraufcd, das Gutenbergprojekt als Audioprojekt umzusetzen. Auch die lyrische Abteilung finde ich sehr ansprechend.
Allerdings denke ich, dass das Projekt kaum durchführbar ist in der Größenordnung. Es sind bislang so wenig Stücke vertont und es gibt 13 Sprecher. Die 5.000 Stunden Hörgenuss müssen ja erstmal in vermutlich weit mehr als 5.000 Stunden Aufnahmezeit gesprochen werden.
Ich frage mich auch, ob es da nicht irgendwelche Probleme mit Urheberrechten gibt, da die Texte ja geschützt sind und ich denke mal die Anbieter, die die Texte auf CD vertreiben, sind nicht sehr begeistert, wenn die Sachen kostenlos über das Internet vertrieben werden.
Da mache ich mir auch Sorgen über die Urheberrechte der Stücke. Aber ich finde das ist einer der besten Ideen seit langem!
Warum? Fragt man heutzutage einen Jugendlichen was sein Lieblingsbuch ist, bekommt man zur Antwort: "Buch? Was ist das?". Diese Antwort, die ich nun wirklich sehr oft gehört habe, ist wohl vermutlich ironisch gemeint, aber das verdeutlicht eindeutig die Abneigung die Jugendliche mit diesem Medium verbinden.
Durch das Hören nimmt man ca. 10% mehr wahr, als das Lesen. Deswegen würde ich es als "nächsthöhere Medium" bezeichnen. Würde dieses Projekt etwas mehr an Beliebtheit gewinnen, denke ich, dass es ganz groß rauskommen sollte. Ich bin begeistert von der diesem Projekt und werde es auf jeden Fall weiter erzählen.
Hi,
Bücher verlieren ja nach einer Weile ihr Copyright (50, 100 oder 200 Jahre). Danach darf man die Texte quasi überall posten. Deshalb kann ja Projekt Gutenberg das überhaupt nur machen. Sonst würden die ja auch Copyrightverletzungen begehen. Genau so gibt es ja auch Massen an Englischen Büchern komplett im Internet.
Das Einzige Problem sind eigentlich Übersetzungen aus anderen Sprachen, weil diese oft nicht so alt sind, wie die Stücke selber. Und dort vielleicht auch andere Gesetze zu den Copyrights gelten. Aber wenn man ein über 200 Jahre altes Stück (wie Faust) irgendwo postet oder aufnimmt und dann zur verfügung stellt, gibt es keine Urheberrechtsprobleme.
Zu dem Projekt selbst, kann man nur sagen, dass sie sich viel vorgenommen haben. Ich wünsche ihnen aber auf jeden Fall viel Erfolg und vorallem Durchhaltevermögen.
Gruß Endy
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