Welche Speisen können Sodbrennen verursachen und verstärken?

Wer unter Sodbrennen und säurebedingten Magenbeschwerden leidet, sollte bestimmte Speisen beim Essen in nicht allzu großen Mengen verzehren und gewisse Ernährungsgrundsätze beachten.

Wodurch entsteht das Sodbrennen?

Normalerweise wird die Speise im Magen verdaut – dies geschieht einerseits durch die Magensäure, andererseits durch Muskelkontraktionen des Magens, die den Speisebrei mit der Säure vermischen. Der Ösophagussphinkter (Schließmuskel) zwischen Magen und Speiseröhre verhindert den Rückfluss (Reflux) oder ein Aufsteigen des Speisebreis in die Speiseröhre - bei Sodbrennen funktioniert dieser Muskel nicht 100%ig, es gelangt als der Brei mit der Magensäure wieder in die empfindliche Speiseröhre - dies verursacht das Sodbrennen. Die Muskelfunktion kann durch Stress, Hektik, starkes Rauchen und starken Alkoholkonsum beeinträchtigt werden.

Was sollte man beim Essen vermeiden?

- stark gewürzte Speisen
- scharf gebratene Speisen
- stark fettige Speisen
- sehr saure Speisen
- Alkohol

Welche Speisen sollte man vermeiden?

- Alkohol:
Alkohol senkt im allgemeinen die Funktion des Ösophagussphinkters, stört die Kontraktionen der Speiseröhre und erhöht die Produktion der Magensäure.
- Backwaren:
Aufgrund des hohen Zuckergehaltes wird der Magen zusätzlich belastet, die Magenaktivität verstärkt, Fettgebackenes greift hier gleich doppelt an, da Zucker und Fett die Magenaktivität erhöhen.
- Chilischoten:
Das Capsaicin, welches die Schärfe der Chilis bewirkt, erhöht die Empfindlichkeit der Speiseröhre gegenüber der Magensäure und kann so das Gefühl des Sodbrennens verstärken.
- Eier und hartgekochte Eier:
Eier und hartgekochte Eier verstärken die Säureproduktion des Magens.
- Fruchtsaft:
Die in Fruchtsäften, vor allem bei Direktsaft, enthaltene Fruchtsäure erhöht den Magensäurespiegel und die Beschwerden.
- Grünkohl & Kohlsorten:
Erhöhen durch ihre schwere Verdaulichkeit die Produktion von Magensäure.
- Hülsenfrüchte:
Ebenfalls schwer verdaulich und erhöhen somit ebenfalls die Produktion von Magensäure.
- Johannisbeeren:
Johannisbeeren sind zwar sehr gesund, da Vitamin- und mineralstoffreich, haben jedoch den höchsten Fruchtsäureanteil bei Beeren und erhöhen somit wie Direktsäfte den Säurespiegel des Magens, was zu Beschwerden führen kann.
- Kaffee:
Kaffee enthält Gerbsäure und erhöht somit ebenfalls den Säurespiegel des Magens, was wiederum zu Beschwerden führen kann.
- Ketchup:
Da Ketchup Essig enthält wird die Magensäureproduktion erhöht, was zu einem stärkeren Sodbrennen aufgrund führen kann.
- Leberwurst:
Leberwurst ist sehr fett – fettreiche Nahrung führt zu verstärkter Magensäureproduktion, was Beschwerden verursachen kann.
- Mayonnaise:
Mayonnaise ist ebenfalls sehr fettreich und eiweißreich und führt so zu verstärkter Magensäureproduktion, was ebenfalls zu Beschwerden führen kann.
- Nuss Nougat Creme (Nutella und andere):
Nutella und andere Nuss Nougat Cremes, die durchaus beliebt sind, enthalten große Mengen an Zucker und Fett, damit wird die Magensäureproduktion angekurbelt und die Wahrscheinlichkeit von Sodbrennen verstärkt.
- Paprika:
Bei Paprika verhält es sich ähnlich wie bei Chilischoten, nur dass sie neben Capsaicin, welches die Speiseröhre gegenüber der Magensäure empfindlicher macht, auch die Magensäureproduktion erhöhen, was wiederum zu vermehrten Beschwerden führen kann.
- Räucherspeck und geräucherte Speisen:
Geräucherte Speisen haben 2 Nachteile: Einerseits haben sie oft einen hohen Fettanteil, andererseits bleiben sie lange im Magen, beides führt zu erhöhter Magensäureproduktion.
- Scharfe Gewürze:
Ein scharf gewürztes Essen mag besser schmecken, doch auch hier wird oft die Empfindlichkeit der Speiseröhre erhöht und die Produktion der Magensäure gesteigert, was zu verstärkten Beschwerden führen kann.
- Schokolade:
Schokolade enthält Menthylxanthin, was zu Sodbrennen führen kann.
- Wein und Weintrauben:
Weintrauben, besonders helle, enthalten viel Zucker und Fruchtsäure, wodurch die Magensäure vermehrt produziert wird und der Säurespiegel erhöht wird. In Wein, hier ist ebenfalls der Weißwein sowie bedenklicher, enthält zwar weniger Zucker, da dieser zu Alkohol vergoren wurde, jedoch beeinträchtigt dieser die Funktion des Ösophagussphinkters - somit kann es auch hier zu einem verstärkten Sodbrennen führen. Die Mischform, Federweißer und andere kurz gegorene Weine wie Apfelwein, sind die „schlimmsten“ - denn diese enthalten einerseits noch sehr viel Fruchtzucker und Fruchtsäure, andererseits Alkohol.
- Zitrusfrüchte (Orangen, Zitronen, Limonen, Mandarinen, Grapefruit…):
Zitrusfrüchte enthalten sehr viel Fruchtsäure und erhöhen so den Säurespiegel des Magens, was zu Beschwerden führen kann. Zitronen enthalten zudem sehr viel Zitronensäure - der Säurespiegel des Magens wird dadurch erhöht.

Der Grund für die vermehrte Produktion von Magensaft liegt darin, dass Fette, Zucker und pflanzliche Nahrung stärker gespalten werden müssen als "normale".

Wenn ich mir die Liste so ansehe, müsste ich jeden Tag, wenn ich Sodbrennen hätte, ganz schlimmes Sodbrennen haben. Habe ich aber glücklicherweise nicht. Außer in meinen Schwangerschaften hatte ich so etwas noch nie, ...besser ist es.