Fragen über Goldhamster

Hallo,
ich möchte einen Goldhamster aus dem Tierheim ein neues Zuhause geben, hätte aber noch ein paar Fragen im Vorfeld. Sind da Unterschiede zwischen dem Verhalten von Goldhamsterweibchen bzw. Goldhamstermännchen? Habe mal gehört, dass die Weibchen aktiver sind, stimmt das? Wer wird schneller handzahm, die Männchen oder die Weibchen und wer riecht mehr? Wie sieht eine artgerechte Fütterung aus? Was dürfen Goldhamster fressen und was nicht. Wie oft säubert ihr das Gehege und welche Sorte Einstreu benutzt ihr? Für ein artgerechtes Leben brauchen Goldhamster tagtäglich Freilauf, weiß aber nicht so genau wie ich den Hamsterauslauf abwechslungsreich und interessant gestalten sollte, wie macht ihr das denn? Hat jemand hier vielleicht ein paar Tipps bzw. Bastelideen? Wie groß sollte der Hamsterauslauf eigentlich sein und wie hoch?

Hallo!

Ein Goldhamster gehört zu den Mittelhamstern und sie brauchen ein Gehege, was 1 Meter Länge und 40 cm Tiefe nicht unterschreiten sollte. Sie brauchen ein Laufrad, was mindestens 20 cm Durchmesser (besser 25 cm Durchmesser) haben. Aus Holz eignet sich ein Hamsterlaufrad, weil Hamster auch gerne knabbern.

Der Auslauf sollte Abwechslungsreich gestaltet sein. Brücken, Sandbad, (was auch im Käfig nicht fehlen sollte), Klettermöglichkeiten sollten im Auslauf nciht fehlen. Wenn der Käfig die doppelte oder vielleicht sogar die dreifache Größe hat, braucht man dem Goldhamster den täglichen Auslauf nicht geben. man sollte aber im Käfig immer mal wieder einiges ändern, weil ein Hamster sehr neugierig ist und Veränderungen auch mag. So hat er immer wieder was zu entdecken und zu erforschen. Der Hamsterauslauf kann oben offen sein, wenn der Hamster nicht am Gitter hochklettern kann und sollte dann auch ca 60 cm hoch sein. Aber besser ist, wenn ein Deckel drauf ist, dass der Hamster nciht raus kann.

Das Futter sollte ein gutes Hamsterfutter sein. Ich habe mit dem Witte Mohlen Hamsterfutter immer gute Erfahrung gemacht. Ab und an brauchen Hamster auch tierisches Eiweis. Dazu eigenen sich Mehlwürmer, getrocknete Bachflohkrebse (Gammarus-Schildkrötenfutter) oder auch Quark oder Hüttenkäse. Tierisches Eiweis sollte man ca. 3 x die Woche geben. Aber immer nur in kleinen Portionen. Frischfutter können sie in kleinen Portionen auch bekommen. Dazu eigenen sich Gurken, Möhren, Paprika, Eisbergsalat, Fenchel , Sellerie.

Als Einstreu kann man normales handelsübliches Holzeinstreu verwenden. Aber auch Hanfeinstreu und Baumwolleinstreu sind sehr beliebt. Als Nistmaterial bitte nie Hamsterwatte verwenden, weil diese auch , wenn verdaulich drauf steht auch ungesund ist. Hamsterwatte hat schon vielen Hamstern eine Gleidmaße abgeschnürt. Als Nistmaterial kann man Toilettenpapier (unbedruckt und unparfümiert) oder Küchenrolle benutzen.

Ob Männchen oder Weibchen ist im Prinzip egal. Ich hatte schon Männchen, die sehr zahm waren und auch Weibchen und umgekehrt.

Das kann ich so unterschreiben und noch Einiges ergänzen. Als Hamsterrad nutze ich das Woodent Wheel. Das ist das einzige Rad, bei dem nicht die Gefahr besteht, dass sich der Hamster einklemmt, zudem ist es groß genug. Wenn das Hamsterrad zu klein ist, wird die Wirbelsäule der Tiere dauerhaft überstreckt und es kommt zu schmerzhaften Bandscheibenvorfällen.

Ich säubere den Käfig einmal im Monat, die Pipiecken werden öfters gereinigt. Eine Geruchsbelästigung habe ich noch nicht festgestellt, wasche aber den Käfig aber auch immer mit klarem Wasser aus. Das ältere Frischfutter entferne ich alle paar Tage, damit es nicht schimmelt. Selbstverständlich sollte es gut gewaschen und möglichst ungiftig sein: Ich gönne dem Kleinen meist Biofutter. Eine Zucchini, Möhre oder Paprika reicht ja einige Tage.

Beim Trockenfutter wähle ich immer eines ohe Zucker mit vielen Körnern, denn mein Hamster mag diese Zusatzgaben im Futter nicht. Mein erster Hamster war da ganz anders, hat weniger Körner verputzt, dafür lieber getrocknetes Gemüse. Jeder Hamster hat da so seinen eigenen Geschmack- es ist ganz spannend das herauszufinden Biete dem Tier einfach kleine Gemüsestücke an. Obst nicht zuviel, da es sehr süss ist. Ein Apfelstückchen ist aber auch mal erlaubt. Hin und wieder bekommt mein Hamster auch eine getrocknete Nudel, eine Ecke Käse, eine Haselnuss oder Gänseblümchen.

Ich habe einen fertig gekauften Drahtauslauf, allerdings klettert mein Hamster da schnell auf den Rand und haut ab. Deshalb bin ich immer dabei und schaue parallel ganz leise Fernsehen und beschäftige mich anders. Zu hell sollte es aber nicht sein, denn dann bekommen Hamster Angst und möchten sich verstecken.

Die Käfigaussattung habe nich zum großen Teil selbst gebaut, aus unbehandeltem Holz ohne scharfe Kanten. Das heisst Podeste, Brücken usw. Ausserdem liegt im Käfig immer eine Klopapierrolle zum zernagen. Das Futter verteile ich immer im Käfig. Ich rolle es in einzelne Klopapierstücke ein und vergrabe es, dann hat der Hamster Beschäftigung und muss sich Nistmaterial und Futter selbst suchen.

Das Häuschen habe ich gekauft. Es hatte zu Beginn kleine Fenster, vor denen ich dich aber Warnen möchte: Kleine Öffnungen oder Schlitze sind sehr gefährlich! Nur weil derartiges im Handel angeboten wird, ist es nicht geeignet für Hamster! Mein Hamster passte als Baby nämlich gut durch das Fenster, mit zunehmendem Alter wurde er aber zu groß und klemmte sich dort fest. Dies war verbunden mit einem großen Drama am nächsten Morgen, Panikattacken und mehreren Bisswunden bei uns, denn das Tier war total panisch. Letztendlich mussten wir es mit einer Rohrzange freischneiden. Zum Glück ist nicht weiter passiert, aber der Hamster hätte sich locker ein Bein abschnüren können.

Im Handel werden auch neuerdings viele Naturholzsachen für Hamster angeboten, beispielsweise Häusschen mit Rinde. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das zwar nett aussieht, aber der Urin dort schnell einzieht und es riecht dann sehr unanenehm.