53-jähriger wegen Online Beleidigungen verurteilt

vom 20.09.2008, 13:46 Uhr

In Wien wurde ein 53-jähriger EDV-Techniker wegen wiederholter Beleidigung, auch mit rassistischem Hintergrund, nun ins Gefängnis. Er wurde vom Wiener Landesgericht zu insgesamt 9 Monten Haft verurteilt, 7 davon sind auf Bewährung und 2 muss er absitzen. Das Gericht betitelte ihn als Wiederholungstäter.

Der Mann hatte sich in diversen Foren aufgehalten und dort andere Nutzer massiv beleidigt, außerdem sogar Emails mit fremdenfeindlichen Inhalt an die ZARA (eine Anti-Rassismus-Beratungsstelle) geschrieben. Vor diesem Verfahren wurde der Mann bereits wegen eines ähnlichen Deliktes angeklagt. Die Ermittler haben den Mann anhand seiner IP-Adresse dingfest gemacht.

Die Zara begrüßt das Urteil und sieht es als Zeichen, da es die erste Verurteilung wegen eines Deliktes dieser Art sei. Denn auch im Internet gelten Gesetze und Regeln, an die Nutzer sich zu halten haben.

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» Taline » Beiträge: 3594 » Talkpoints: 0,75 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Also ich finde es auf jeden Fall gut, dass der Typ verurteilt wurde, allein schon wegen den rassistischen Äußerungen. Generell denke ich aber, dass der Typ garantiert keine Strafe bekommen hätte, wenn er eben nicht diese rassistischen Äußerungen getroffen hätte, sondern nur beleidigend gewesen wäre. Sicherlich ist das Internet kein rechtsfreier Raum, aber erst vor wenigen Tagen habe ich in einer bekannten Computerzeitung gelesen, dass die meisten Provider die IP einer Person maximal eine Woche speichern und der Weg vom Opfer zur Polizei bis zur Staatsanwaltschaft die dann versucht die IP rauszubekommen ist länger als diese einwöchige Frist.

Ich könnte mir aber vorstellen, wenn der User da schon länger unangenehm aufgefallen war, dass die Foren eben gerade diese IP bewusst länger gespeichert haben, was auch sehr sehr gut ist, denn solch ein Mensch verdient die Strafe. Sich im Internet zu profilieren wegen der scheinbaren Anonymität ist wirklich ätzend und völlig fehl am Platze.

» Jess0708 » Beiträge: 715 » Talkpoints: 47,47 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ja aber die Anonymität des Internets macht es nun mal möglich, dass viele irgendwelche Sachen schreiben, die sie so im wirklichen Leben nicht von sich geben würde.

Sicherlich ist da auch viel "Spaß" dabei, ist ja nichts dabei eine fremde, andere anonyme Person zu belegen.
Das mit dem Rassismus ist wahrscheinlich eine gezielte Absicht gewesen und der Typ hat sicherlich tatsächlich aus politischen Gründen gehandelt, sonst würde er ja keine Organisation anschreiben.
Ich finde es gut, dass er dafür verurteilt wurde.

Generell denke ich aber, dass man Beleidigungen in Chats und Foren nicht weiter ernst nehmen sollte, ich kenne ein anderes Forum da belegen sich die Teilnehmer ständig und einer versucht den anderen zu übertrumpfen, aber wenn man sich dann persönliche Mails schreibt usw, dann wird das als harmlos und "hitzige Diskussion" abgetan. Also einfach nicht ernst nehmen. Passiert schnell, dass man in der Anonymität sein eigenes Gesicht verliert ;)

» blackmamba » Beiträge: 57 » Talkpoints: 0,65 »



Was soll man nur dazu sagen? Als benutzer des Internets muss man wissen, dass das Internet auch seine Regeln hat, wie in unserer Gesellschaft. Auch über das Internet kann man zurückverfolgt werden. So wie es dieser Fall gezeigt hat.

Die Polizei oder die Justiz besitzen viele Möglichkeiten, um "Internetverbrecher " zu finden. Zumal gibt es ja die IP-Adresse, die man immer bei betreten einer Webseite sendet. es gibt auch noch einige gute Beispiele dafür, dass man im Internet nicht alles machen kann was man will.

Vor einiger Zeit gab es ja diese Fälle mit der Kinderpornografie im Internet. Da hat die Polizei auch gute Arbeit geleistet und viele Verbrecher geschnappt. Soweit ich das weiß, ging das auch über die IP-Adresse.

» matell99 » Beiträge: 9 » Talkpoints: 0,03 »



Ich finde es ehrlich gesagt gut dass das Recht in solchen Fällen endlich mal durchgreift. Ihr habt es sicher schon mal in Chats, Foren oder ähnlichem erlebt, dass sich manche Mitglieder unter aller Sau benommen haben. Vielleicht hat die Staatsanwaltschaft an diesem Typ ein Exempel statuiert um andere "Trolle" ein bisschen einzuschüchtern, auch wenn das wohl nicht viel helfen wird.

» RivFader » Beiträge: 5 » Talkpoints: 0,61 »


Haha, wie viel Blödheit gehört dazu, ein rassistisches Mail an eine Anti-Rassismus-Organisation zu schicken? Ich mein, zu rassistischen Äußerungen gehört schon ein großes Maß an Blödheit, aber bei diesem Empfänger ist das wohl die Spitze des Eisbergs. Ich frage mich, wie so jemand EDV-Techniker werden kann, ich dachte, das ist eine Ausbildung, für die man schon ein wenig gescheit sein muss.

Finde es auf jeden Fall sehr gut, dass er verurteilt worden ist, denn entweder ist er überzeugter Rassist und wirklich dumm oder er wollte damit provozieren, weil er gedacht hatte, ein Internettäter kommt mit allem davon. In beiden Fällen werden ihm die 2 Monate hinter Gitter nicht schaden.

» miami_weiss » Beiträge: 104 » Talkpoints: 0,19 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Jess0708 hat geschrieben:Generell denke ich aber, dass der Typ garantiert keine Strafe bekommen hätte, wenn er eben nicht diese rassistischen Äußerungen getroffen hätte, sondern nur beleidigend gewesen wäre.

Es ist wie im wirklichen Leben, wo kein Kläger da kein Angeklagter. Gerade bei Beleidigungen, die nur auf Antrag des Beleidigten verfolgt werden, ansonsten aber straffrei bleiben.

Durch das Internet äußern sich eben nunmal auch eine Menge Leute, die dieses aus unterschiedlichen Gründe einfach nicht tun sollten - und ganz ehrlich, irgendwie hat man sich daran doch gewöhnt? Die anscheinliche Anonymität des Internets lässt nunmal viele Menschen die Grundsätze erfolgreicher Kommunikation vergessen oder gibt ihnen die Plattform ihre queren Gedanken kundzutun.

Irgendwie schweife ich ab: Beleidigungen sind im Netz Alltag und werden von den meisten Benutzern ignoriert bis belächelt. Ich empfinde sie zwar trotzdem als störend, habe aber wenig Lust mich über solche Ergüsse aufzuregen. Forenbetreiber können bei Beleidigungen eh nichts machen, als den Störenfried im hohen Bogen an die Luft zu setzen und die Benutzer selber haben keine Lust auf unnötigen Streß - ergo bleiben Beleidigungen im Netz meistens ungeahndet.

Selbst strafrechtlich relevante Dinge wie Volksverhetzung werden oft meist einfach gelöscht und der User entsorgt, weil auch die Forenbetreiber wenig Lust auf den Papierkram mit dem Behörden haben. Wer jetzt nun aber so blöd ist, Antirassisten, die - sorry - bei solchen Themen oft überreagieren ist einfach nur doof. Verdient hat er's, auch wenn ihm zwei Monate hinter Gittern wohl geistig auch nicht weiterbringen.

Aber jaja, die liebe Anonymität: ich würde doch gerne mal all die entsetzen Muttis sehen, die mitbekommen, was ihre Zöglinge im Netz für einen Rotz von sich geben.

» Robin Hut » Beiträge: 46 » Talkpoints: 0,00 »



Finde ich auch gut, dass sieder man zur Rechenschaft gezogen wurde, man kann eben auch nicht über das Internet beleidigen. Was für eine Unverschämtheit. Und Rassistisch war er ja auch noch. Wer weiß wie der dann Öffentlich zu seinen Mitmenschen ist. Ja, solche Leute gehört weggesperrt und so jemandem will ich auch wirklich nicht begegnen.
LG Tinke

» Tinke Langenbahn » Beiträge: 313 » Talkpoints: 0,66 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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