Ist Google auskunftspflichtig über gespeicherte Daten?

vom 04.09.2008, 21:11 Uhr

Ich bin gerade eben auf einen Artikel von SternTV gestoßen in dem es um Daten- und Informationsspeicherung von Unternehmen geht und wie man sich dagegen wehren kann.

Ich wusste schon lange, dass man das Recht darauf hat einzusehen, welche Daten ein Unternehmen über einen speichert und diese gegebenenfalls dazu auffordern darf diese zu löschen. Nun habe ich zwei Musterbriefe bei diesem Artikel gefunden, welche man an die 2 größten Datenhändler schicken kann, um diese zu den genannten Punkten aufzufordern. klick

Nun frage ich mich, ob dies nicht auch für Google gilt. Ist Google nicht genauso auskunftspflichtig über gespeicherte Daten? Ansonsten fände ich es sehr interessant zu wissen, was Google über mich gespeichert hat.

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» mich » Beiträge: 665 » Talkpoints: 2,91 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Moin,

was google über dich gespeichert hat? Dann schau doch selber mal nach. Gib deinen Namen ein, deine Adresse etc etc. Entweder du wirst fündig oder nicht. Über meine richtige Person wird man bei google nichts finden. Denn, man sollte schon darauf achten, wenn man sich irgendwo anmeldet, dass man ein Synonym verwendet und keinerlei richtige Daten, die etwas über die wahre Identität aussagem. Viele sind einfach so schlau und melden sich mit wahrem Namen und Daten irgendwo an. Dann sind sie bei google gespeichert. Ist natürlich nicht gut, wenn jemand versucht, etwas über gewisse Personen herauszufinden.

MfG
Anders

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» Anders » Beiträge: 608 » Talkpoints: 9,10 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Schau dir mal bei Youtube eine der vielen Dokus über Google an und antworte dann nochmal.

Wenn ich wissen möchte, was das Internet über mich preisgibt, frage ich google. Google speichert und wertet so ziemlich alles aus, was du über irgendeinen der Dienste machst. Diese Daten verwendet Google für personalisierte Werbung. Was denkst du wie Google sonst zu einem solch riesigen Unternehmen werden konnte? Diese Daten hütet Google im Grunde wie einen Schatz.

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» mich » Beiträge: 665 » Talkpoints: 2,91 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Hallo,

also ich habe schon so ziemlich viel bei Google über mich gefunden. Jedoch keine Adresse, Telefonnummer oder E-Mail Adresse. Meistens waren es nur Profile. Oder auch, von anno dazumal, ein Eintrag von mir als 12-jährige in einem virtuellen Tierfriedhof. Aber ansonsten habe ich nichts richtig persönliches gefunden, war nur mal Myspace dabei und noch eine Plattform die mir entfallen ist. Habe mich aber schon lange nicht mehr gegoogelt, vielleicht sollte ich das mal machen? Aber ich denke nicht, dass man Google dafür anprangern kann, schließlich sind deine Informationen auf verschiedenen Webseiten und Google speichert es nunmal. Wenn die Infos nicht auf den Webseiten wären, dann wären sie auch nicht in Google gespeichert.

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» fantastique » Beiträge: 576 » Talkpoints: -8,81 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Hi zusammen,

es geht doch gar nicht darum, was ich über mich (andere) bei Google rausfinden kann, sondern was google über mich weiß. Und das ist eine ganze menge mehr, als man rausfindet, indem man mal seinen namen googelt.

Sie speichern jede Suchanfrage dort für 18 Monate, mit ip. Erst nach den 18 Monaten nehmen sie die ersten 2 Ziffern der ip weg, und haben so immer noch ein Umfeld, aus welchem land die Anfrage kam und gegebenenfalls noch, aus welcher Region/Stadt.

Nun mag der eine odere andere ja sagen, dass das nicht weiter schlimm sei, wenn man nichts illegales macht und nichts zu verbergen hat. Das ist aber weit gefehlt. Sie bekommen so eine nette Vorstellung eurer Interessen und Vorlieben. Perfekt abgeschnitten für personalisierte Werbung. Mit ihrem Partner Doubleklick verfolgen sie eure Surfaktivitäten sogar noch, nachdem ihr die Seite längst verlassen habt, und haben so einen netten überblick, auf welchen Seiten ihr nach der Googleanfrage noch so wart.

Zwar machen sie nett Geld mit ihren Werbelinks, doch sicher nicht all die Milliarden die sie verdienen. Da gibt es sicher noch andere Einkünftige. Wie den Verkauf der Statistiken die sie so über die Websurfer sammeln.

Hier ist mal ein netter Beitrag von 3sat, was Google so alles macht. Da kann einem schon Angst und Bange werden oder es macht den einen oder anderen vielleicht ein wenig Nachdenklicher: Klick.

Gruß Endy

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» Endymion » Beiträge: 1015 » Talkpoints: 21,43 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Was Anders und fantastique hier beschrieben haben geht wohl eher am Thema vorbei, denn die Ergebnisse sind ja nicht das, was "Google" über einen weiß, sondern was im Internet in Verbindung mit dem Namen zu finden ist. Wen sowas interessiert, der sollte sich mal bei yasni umsehen, auch ganz interessant. Amazon-Wunschzettel, Social Networking Profile und noch vieles mehr...

Zum eigentlichen Thema: Das Problem ist hierbei wahrscheinlich wieder die unterschiedliche Gesetzeslage. Google ist ja kein deutsches Unternehmen, der Gerichtsstand ist in den USA. Also gelten dort erstmal amerikanische Gesetze. Wie es in den Staaten mit Datenschutzgesetzen aussieht, weiß ich nicht. Müsste man mal rausfinden.

Desweiteren ist ja nur der Handel mit den Daten verboten. Daten die du einem Unternehmen überlässt, dürfen meines Wissens nach von diesem Unternehmen behalten und genutzt werden (korrigiert mich notfalls wenn ich falsch liege). Und so lange Google nicht deine Daten an irgendwen verkauft, sondern seinen Werbekunden anbietet, die Werbung bei männlichen Singles zu platzieren, ist das noch etwas ganz anderes als Datenhandel.

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» Taline » Beiträge: 3594 » Talkpoints: 0,75 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Taline hat geschrieben:Zum eigentlichen Thema: Das Problem ist hierbei wahrscheinlich wieder die unterschiedliche Gesetzeslage. Google ist ja kein deutsches Unternehmen, der Gerichtsstand ist in den USA. Also gelten dort erstmal amerikanische Gesetze. Wie es in den Staaten mit Datenschutzgesetzen aussieht, weiß ich nicht. Müsste man mal rausfinden.

Ja, zum eigentlichen Thema - dankeschön ;) Nach deutschem Recht wäre Google auskunftspflichtig dem Threadersteller gegenüber, was ich auch sehr sinnvoll finde. Ich warte gerade sehnsüchtig auf eine dieser elendigen Werbeanrufe, um den Scherzkeksen mal auf den Zahn zu fühlen, woher sie meine Daten haben. Google ist aber nunmal ein Recht großes Unternehmen und hat auch eine deutsche Niederlassung (meines Wissens in Hamburg), insofern stellt sich die Frage, aus welchem Land die Dienstleistung erbracht wurde. .de-Domains dürfen meines Wissens nach nur von deutschen Privatpersonen oder Firmen registriert werden, nur stehen die Google-Server ja weltweit verteilt und der Hauptsitz des Unternehmes liegt nicht in Deutschland.

Ziemlich interessante Frage, welches Recht nun angewandt werden muß.

Übrigens: ob Googlen euren persönlichen Namen kennt oder nicht, ist relativ egal. Viel interessanter für Datensammler ist euer Surfverhalten, denn ob ihr Müller oder Otto heißt interessiert die Werbekunden relativ wenig, die wollen eher wissen, was für Musik man hört oder was für Hobbies man hat um einem personalisierte Werbung um die Ohren zu hauen.

Dieser Markt steckt zwar noch in den Kinderschuhen aber jetzt schon gesammelte Daten können später Gold wert sein. Gerade Google mit seinen 70% (?) Marktanteil bei Onlinewerbung ist eh zur Gelddruckmaschine mutiert.

» Robin Hut » Beiträge: 46 » Talkpoints: 0,00 »



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