ehrgeizige Mütter und gestresste Kinder?
Hallöchen,
Mich würde folgendes interessieren: Angenommen ihr entdeckt im Kindesalter bei euren Kindern ein gewisses Talent. Sei es Schach spielen, ein Instrument spielen oder Tanzen. Die meisten Eltern werden schon darauf achten,dass das Kind dabei Spaß hat,aber auch was lernt.
Nun gibt es aber das ganz besondere Exemplar: Die ehrgeizige, übereifrige Mutter, die ihr Kind zu einem Wunderkind machen will. Wahlweise gibt es da auch das gleiche Exemplar in männlicher Variante (Vater). Diese schleppen ihr Kind täglich zum Training, auch wenn es diesem dann vielleicht gar kein Spaß mehr macht und driezen es bis zu Erschöpfung bis es tatsächlich mal deutscher Meister oder ähnliches wird. Und dann kommt der Spruch: Ohne mich wärst hättest du das nicht erreicht. Die Kinder machen entweder weiter oder hören aus Trotz auf wenn sie es können, auch wenn sie mittlerweile an der Spitze stehen.
Bestes Beispiel: Michael Phelps. Seine Mutter hat ihn wohl auch zum Training geschliffen und seine Zeit so ausgepalnt, dass er zu nichts anderes kommt. Mittlerweile besteht sein Tag aus: Schlafen, Essen , Trinken und natürlich Trainieren.
Was haltet ihr von solchen Eltern? Legt ihr vielleicht auch sehr viel Wert darauf , das Talent des Kinder mehr als nur zu fördern? Kennt ihr solche Mütter?
Liebe Grüße
winny
Wenn man sein Kind so sehr fördert und zu etwas zwingt, zu dem es keine Lust mehr hat, hat das für mich nicht besonders viel mit "etwas Gutes tun" oder auch Liebe zu tun. Denn richtige Eltern sollten für ihre Kinder das Beste wollen und das heißt, dass es glückliche Kinder sein sollen. Aber wie kann ein Kind glücklich sein, wenn es zu etwas gezwungen wird?
Es macht schon Sinn, das Talent des Kindes zu fördern. Es hilft sicherlich auch, das Kind mal zu motivieren, wenn es vorrübergehend keine Lust mehr hat. Auch ich hatte früher manchmal keinen Nerv auf Leichathletik-Training. Dann hat meine Mutter gesagt, dass ich doch hingehen soll, schließlich mag ich es doch und sie bezahlt für das Training. Dann bin ich normal immer hingegangen. Jedoch hat sie mich nie gezwungen, wenn ich etwas nicht wollte.
Es ist sicherlich toll für die Eltern, wenn sie mal sagen können, was ihr Kind doch alles geleistet hat und was es für eine tolle Begabung hat. Jedoch können auch normale Kinder ohne besondere, herausragende Fähigkeiten tolle Menschen sein, was die Eltern genauso glücklich machen sollte. Nur manche scheinen das nicht zu akzeptieren.
Ein gutes Beispiel dafür ist Michael Jackson. Sein Vater nutze ja sein Musiktalent ziemlich aus, und das schon in jungen Jahren. Und wenn man jetzt sieht, wie es ihm geht und was aus ihm geworden ist... Ob das die Eltern wirklich machen kann?
Ich finde, Eltern sollten ihre Kinder zwar motivieren, ihre Talente zu nutzen und sie zu erweitern/verbessern, aber niemals die Kinder zu etwas zwingen, was sie nicht wollen. Denn damit macht man sein Kind nicht glücklich, und das sollte meiner Meinung nach eines der vorrangigen Ziele der Eltern sein.
Freundliche Grüße
Hallo,
wenn ein Kind Lust zu etwas hat, kann es natürlich gern gefördert werden. Sobald es keine Lust mehr hat und gezwungen wird, würde ich als Kind auch mit der Sportart aufhören. Beim unserem Sohn sehen wir es auch gerade. Erst wollte er Fussball spielen in einer Mannschaft, also angemeldet, nach 4 Mal keine Lust mehr. Ich würde einen Teufel tun ihn dazu zu zwingen weiter zu machen. Er ist erst 7 und wenn er nach mir kommt versucht er 10 Sportarten um danach festzustellen das Sport nichts für ihn ist
Nun ist er gerade in einer Bastelgruppe der Kirche, das macht ihm momentan grossen Spass. Mal schauen wie lange. Ein talent habe ich bei ihm noch nicht netdeckt, von daher stresse ich auch keinen von uns mit spezieller Förderung. Für mich ist es wichtig, das er das Hobby ausübt wozu er Spass hat. Ob nun Fussball, basteln oder balett als Beispiel.
EDIT: Dazu muss ich nur kurz eine Geschichte erzählen. Die Kinder hatten vor 2 Wochen einen Waldlauf von der Laufsparte aus unserem Ort. Mein Sohn ist 7 Jahre altund wollte das Spekatakel gern mit machen, obwohl er vorher nie was in Richtung Ausdauer gemacht hat. Es ging um 1,5 Kilometer. Der beste kam leztes jahr nach ca. 5 Minuten ins Ziel, so auch diesmal. Es starteten 46 Kinder darunter auch noch kleinere als mein Sohn. Nach dem Startschuss flitzen alle los, so auch mein Sohn. nach 5 Minuten trudelten die ersten Kids im Ziel ein, nach 8 Minuten waren fast alle da. Nach 10 Minuten kam der kleinste angewackelt. Nur wer fehlte? Logisch mein Sohn. nach fast 13 Minuten spazierte er über die Zielgerade unter Applaus, weil die Zeit noch keiner geschafft hat
Er war jedenfalls Gewinner der Herzen. Als Entschuldigung, weshalb er so langsam war kam die Antowrt? Er hat im Wald ne Schnecke entdeckt, die er erstmal beobachten wollte. Soviel zu dem Ehrgeiz meines Sohnes.
Ich denke auch, dass ein Kind Spaß haben sollte, an dem was es tut, sei es nun einfach nur normaler Breitensport oder aber etwas, wofür es wirklich ein außerordentliches Talent hat.
Allerdings denke ich, dass man Kindern auch nicht völlig freie Wahl lassen sollte. Das habe ich zumindest so erlebt. Ich habe über einige Jahr hinweg Judo gemacht und als es zwischendurch immer mal wieder Tiefpunkte gab (Trainingsverletzung etc.) da gab es von den Eltern schon immer mal wieder Druck, doch wieder zum Training zu gehen. Nach dem Training, dass nur durch Druck der Eltern besucht wurde, machte es dann auch wieder Spaß. Das ging mir so, aber auch meinem Bruder. Erst als wir wirklich nicht mehr wollten, durften wir auch aufhören. Da konnten wir dann aber auch plausible Gründe vorweisen. Auch wenn unsere Eltern es lieber gesehen hätten, wenn wir weiter dabei geblieben wären.
Im Nachhinein weiß ich nicht, ob diese Entscheidung so richtig war, ob man vielleicht doch beim Sport hätte bleiben sollen. Allerdings hatten meine Eltern zu dem Zeitpunkt beruflich auch viel um die Ohren, so dass es wohl für alle Beteiligten der leichteste Weg war. Auch wenn Zwang in diesem Fall nichts genützt hätte, so hätte vielleicht ein Hinterfragen der Gründe für das Aufhören genützt und man hätte uns zum Weitermachen (vielleicht unter veränderten Bedingungen) bewegen können.
Aus diesem Grund würde ich zwar auch Kind zwingen, etwas gegen seinen Willen zu machen, wenn aber eindeutig und objektiv beurteilt Talent vorhanden ist, dann würde ich sicher nicht ohne weitere Intervention das Talent versauern lassen.
Ich finde es schon wichtig, Talente zu fördern. Mein Sohn spielt z.B. schon seit er 1,5 Jahre ist gut Fußball - das hört sich jetzt komisch an, ist aber tatsächlich so. Er ist mit seinen 28 Monaten mittlerweile schon besser als ich, auch wenn das keine große Kunst ist zugegeben. Das Ganze ist nicht auf meinem Mist gewachsen, es wurde mir schon oft von vielen Müttern und auch den Erzieherinnen in der Krippe gesagt.
Ich möchte ihn daher so bald als möglich in einem Verein spielen lassen, wenn ihm das aber gar keinen Spaß machen sollte, was ich jetzt nicht glaube, würde ich ihn natürlich nicht zwingen. Aber fördern würde ich das Talent schon gerne, nicht, weil ich möchte, dass er als Erwachsener in der Bundesliga spielt, sondern weil ich denke, dass der Sport im Verein ihm später großen Spaß machen wird.
Ich hab zwar noch keine Kinder, aber ich möchte später schon sehr darauf bedacht sein, Talente zu fördern und meinen Kindern die Möglichkeit zu geben ihre Talente und Interessen ausleben zu können. Aber natürlich nur soweit wie sie auch wirklich Lust haben und es von sich aus wollen. Man kann und sollte vielleicht auch immer erstmal etwas Starthilfe leisten, aber wenn man merkt, dass Kind will nicht, dass soll man das auch so hinnehmen.
Solche überehrgeizigen Eltern, die ihre Kinder regelrecht dazu zwingen etwas zu tun, was sie selbst nie tun konnten, finde ich furchtbar. Das Beispiel mit M. Phelps passt da ja perfekt. Klar ist er heute ein Superstar, aber dafür hat er doch keine echte Kindheit gehabt. Und was wäre, wenn er im Endeffekt nur ein richtig guter Sportler und kein Supersportler geworden wäre? Er hätte keine Kindheit gehabt und würde auch nicht soviel Geld verdienen, dass sich das auch nur annähernd gelohnt hätte.
Also für mich ist es wichtig, dass meine Kinder Spaß haben und glücklich sind mit dem was sie tun oder eben auch mit dem was sie nicht tun.
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