Gehälter von Fußballprofis

vom 16.09.2008, 20:58 Uhr

Findet ihr die gehälter von Spitzenfußballern gerechtfertigt?

Klar, viel Training, Schweiß und Verletzungsrisiko stecken in so einer Karriere, aber ich mache das Gleiche (andere Sportart) in meiner Freizeit auch umsonst. Vielleicht nicht im gleichen Umfang, aber ich bekomme ja auch kein Geld.

Zurück zur Frage: Ein Spitzenmanager, dessen Gehalt mit dem so eines Fußballers vergleichbar ist, arbeitet wahrscheinlich sein Leben lang wenigstens 50 Stunden in der Woche, manche bis zu 80 und mehr! Das schafft kein Fußballer und in dem Sinne eine Ausbildung, für die er rückwirkend bezahlt wird, (deshalb so hohes Einstiegsgehalt von Akademikern) hat er auch nicht, denn im Fußball gibts ja schon in der C-Jugend oft nach jedem Spiel ne vom Verein gesponsorte Pizza. Das hatten wir im Volleyball in der Regionalliga ein Jahr lang, bis es nicht mehr zu bezahlen war.

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» Herr Lehmann » Beiträge: 558 » Talkpoints: 5,56 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Du darfst auch den enormen psychischen Druck nicht außer Acht lassen, dem Fußballprofis hier in Deutschland die ganze Woche über ausgesetzt sind. Wer Bundesliga-fußballer wird, stellt sich auf eine große Bühne und wird permanent kritisch, manchmal gehässig und abschätzig, angestrahlt. Ich glaube, die enorme Macht der Medien ist da wirklich nicht zu unterschätzen. Manch ein Profi zerbricht an dieser permanenten Rampenlichtsituation, weil dieser ganze kraftraubende Rummel ihn erstickt, beispiel Sebastian Deisler. Inwiefern nun die Gehälter als solche zu hoch oder zu niedrig sind, kann man bestimmt nicht pauschal sagen.

Es gibt ja doch eine große Spanne von Wenigverdienern und Vielverdienern in der Profibranche. Bei den ganz großen Absahnern würde ich aber auch fast geneigt sein, zu sagen, dass das ein bisschen unverhältnismäßig ist, was dort teilweise an Summen gezahlt wird. Das hat dann mit Ökonomie und Leistungsgerechtheit nur noch wenig zu tun. Was die besten Fußballer der Welt so an Geld einsacken, können sie, selbst obwohl sie die besten Fußballer der Welt sind, gar nicht mit Leistung aufwiegen.

» Schnibbeldiwapp » Beiträge: 262 » Talkpoints: 35,07 » Auszeichnung für 100 Beiträge

Zuletzt geändert von Schnibbeldiwapp am 16.09.2008, 21:28, insgesamt 1-mal geändert.

Also grundsätzlich finde ich die Spitzengehälter absolut utopisch. Aber nicht nur bei Fussballern, auch die Gehälter der sogenannten Spitzenmanager sind viel zu überzogen.

Aber ich bin da auch immer etwas zwiegespalten, wenn es darum geht diesen Leute das vorzuwerfen. Sie bezahlen sich ja nicht selbst, sondern bekommen diese Verträge angeboten. Da würde wohl niemand nein sagen.

Und um auf die Fussballer zurückzukommen, so muss man ja auch zugeben, dass die Spitzensportler vielleicht nicht unbedingt 10 mal besser spielen als andere, aber oftmals eben 10 mal mehr Zuschauer ins Stadion locken. Mit anderen Sportarten braucht man das ja gar nicht vergleichen, zumindest nicht bei uns. Es gibt nunmal keine Sportart die soviele Zuschauer anlockt und die damit dem Fussball soviel Geld geben. Das wird dann eben wieder für Spieler ausgegeben, wenn mehr Geld reinkommt, bezahlen die Vereine halt höhere Gehälter. Und solange die Zuschauer bereit sind immer mehr Geld auszugeben, wird sich daran nichts ändern.

Also zu hoch sind diese Gehälter eindeutig, aber wenn dann muss man das denen vorwerfen, die diese bezahlen (Vereinsführungen) und den Leute die das dulden und weiter hinrennen (Zuschauer).

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Nach Managern stehen jetzt wieder Fußballprofis am Pranger
Managergehälter zu hoch oder gerechtfertigt?

Zum Spitzenmanager: Der verdient dann aber auch länger! Spitzengehälter liegen zwischen 5 und 16 Millionen pro Jahr, das bekommen Fußballer auch teilweise - alles auf Deutschland bezogen, denn international verdienen Manager teilweise noch mehr sowie auch Sportler.

Schnibbeldwapp hat geschrieben:Das hat dann mit Ökonomie und Leistungsgerechtheit nur noch wenig zu tun.

Doch, das hat in der Tat sehr viel damit zu tun - Prinzip: Angebot und Nachfrage. Meine grundsätzliche Antwort ist immer, wenn jemand das Gehalt, egal ob Manager, Fußballer oder wasweißich, nicht wert wäre, dann würde es ihm keiner bezahlen - wenn doch besteht offenbar eine dementsprechende Nachfrage. Und so funktioniert der Markt (simplifiziert).

Dazu kommt, dass deutsche Top Fußballer und Spitzenmanager hierzulande im Grunde Peanuts bekommen gemessen an internationalen Gehältern, die dort gerade anfangen wo sie hier aufhören.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Herr Lehmann hat geschrieben:Findet ihr die gehälter von Spitzenfußballern gerechtfertigt?

Klar, viel Training, Schweiß und Verletzungsrisiko stecken in so einer Karriere, aber ich mache das Gleiche (andere Sportart) in meiner Freizeit auch umsonst. Vielleicht nicht im gleichen Umfang, aber ich bekomme ja auch kein Geld.


Ja, ich halte sie für gerechtfertigt. Sie trainieren dafür hart und haben es unter die besten paar hundert Fußballer geschafft. Bei dir ist das etwas anderes. Denn gehe ich mal davon aus, dass du nicht ganz so gut bist, wie die Profis im jeweiligen Sport (sonst liegt es vermutlich an dir, das du noch nicht in entsprechenden Kreisen beruflich unterwegs bist).

Subbotnik hat das schon ganz schön mit dem Prinzip von Angebot und Nachfrage angeschnitten. Außerdem verdienen die Fußballer ja oftmals mit ihrer Popularität auch teilweise noch dick Kohle bei Werbungen und solchen Dingen. Wird das eigentlich mit zu ihren Verdiensten gezählt ? Jedenfalls stammen die Gehälter nicht einfach nur aus dem Kartenverkauf und den Fernseheinnahmen.

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» Demut » Beiträge: 376 » Talkpoints: 19,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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