lästige Phobien
Jeder hat Angst, und das ist auch ein natürlicher Mechanismus. Problematisch wird es nur, wenn daraus eine Angstphobie wird. Zum Glück gibt es jede Menge Therapien. Ich habe totale Angst vor Insekten und Spinnen. Meine Freunde lachen mich aus, weil ich bereits beim Anblick einer Spinne panisch werde oder herumfuchtle, wenn Fliegen mich umschwirren.
Ja, ich weiß, die sind nicht giftig, und Spinnen sind sogar nützlich, aber was hilft es mir, wenn ich mich nicht nur davor ekle, sondern richtig Angst habe? Manchmal ist das schon sehr belastend und ich ärgere mich, wenn ich ausgelacht werde, nur, weil ich halt Angst habe. Wie sieht das bei euch aus?
Ich leide solange ich denken kann an der Klaustrophobie, habe also Angst vor geschlossenen engen Räumen. Ich halte es durchaus in geschlossenen engen Räumen aus, aber sobald ich merke, dass ich nicht jederzeit raus kann, bekomme ich Panik.
Wenn ich allein unterwegs bin meide ich jeden Fahrstuhl. Ich denke jedesmal "der bleibt bestimmt stecken" und ich weiß wenn das passiert, bin ich nicht mehr in der Lage irgendwie Hilfe zu rufen. Ich gerate dann in Panik. Wenn jemand dabei ist, fühle ich mich aber sicherer. Dann geht das schon. Es ist aber trotzdem unangenehm.
Als Kind versteckte ich mich mal unterm Bett und habe alle möglichen Dinge davor gebaut, damit man mich nicht erkennt, wenn man drunter schaut. Als ich wieder hervorkriechen wollte, hing irgendwas fest. Ich bin nicht gleich rausgekommen, schlug um mich und schrie, bis mich jemand befreite...
Zum Glück gerate ich selten in solche Situationen, so dass mein Leben davon nicht so stark beeinflusst wird.
Der erste Schritt ist in beiden Fällen schon einmal getan: Ihr habt erkannt, dass ihr unter den Phobien leidet. Das ist durchaus nicht selbstverständlich. Viele Patienten leugnen ihre Phobien, finden diverse Begründungen für ihr Verhalten und lehnen gut gemeinte Hilfe ab.
Angst und Furcht sind natürliche Schutzfunktionen. Sie wurden evolutionär entwickelt, um Gefahren zu vermeiden und so das Überleben soweit möglich zu sichern. Viele Verhaltensweisen, die in diese Richtung gehen werden in der (frühen) Kindheit geprägt. Dies kann zum Beispiel durch die Mutter sein, die ihrem Kind immer wieder erklärt, wie gefährlich die Autos an der Straße sind. Das Kind merkt sich das und wird auch später an der Straße vorsichtig sein. Oft passiert diese Prägung unbewusst durch emotionale Ereignisse.
In diesem Zusammenhang ist die Beschreibung von Schokomaus sehr charakteristisch. Eine verhängnisvolle Situation in der Kindheit (besonders anfällige Phase für Prägung) in einem engen Raum(!) und keine Möglichkeit sich aus eigener Kraft zu befreien haben hier im Gehirn gespeichert: "Enge Räume bedeuten Gefahr!" Dies wird nun vom Gehirn verallgemeinert auf verschiedenste Räume: Fahrstühle mit der Fähigkeit stecken zu bleiben sind das klassische Beispiel. Aber auch Sauna, enge Dusch- und Umkleidekabinen oder Keller können Ziel einer solchen Phobie sein. Das Problem kann langfristig sein, dass sich die Phobien ausweiten. So kann sich die Platzangst irgendwann auch auf Busse, dichte Menschenmengen oder ähnliches erstrecken. das kann zu erheblichen Beeinträchtigungen im täglichen Leben führen.
Das Problem ist, dass die meisten nicht den entsprechenden Hintergrund kennen. Kommentare wie "Nun hab dich mal nicht so!" oder "Stell dich doch nicht so an!" begleitet von Gelächter wie Hundekeks das beschreibt sind die Regel.
Die wirkungsvollste der von Hundekeks angesprochenen "zahlreichen Therapien" ist die so genannte Konfrantationstherapie dabei wird der Patient/die Patientin kontrolliert dem Gegenstand der Angst ausgesetzt. wenn man ein wenig Erfahrung auf dem Gebiet hat, kann man das selbst probieren, dann allerdings mit einem guten Freund/einer guten Freundin.
Professionelle Hilfe von einem Psychotherapeuten (Achtung: "Therapeut" darf sich praktisch jeder nennen, der Titel "Psychotherapeut" ist an strenge Bedingungen geknüpft!) oder Psychiater kann hier die sinnvollere Alternative sein. In bestimmten Fällen wird eine entsprechende Therapie auch von den Kassen übernommen. Hier solltet ihr aber auf jeden Fall vorher bei eurer Kasse nachfragen! Desweiteren kann es sinnvoll sein - sofern nicht schon wie bei Schokokeks geschehen - den Grund für die Phobie zu ergründen. Wenn man sich des Grundes für die Phobie bewusst ist, kann man oft auch mit den entsprechenden Situationen gelassener umgehen. (An Hundekeks: Hast du zum Beispiel mit Insekten schlechte Erfahrungen gemacht?)
Mein Fazit: Erklär deinen Freunden die Situation, dass du selbst weist, dass die Spinnen nicht giftig sind und so weiter. Sie werden dann in Zukunft hoffentlich nicht mehr lachen, sondern dir helfen, die Tiere loszuwerden.
Hey, ich kannte es, dass ich vor etwas bestimmtem sehr angst hatte aber beim höhe Punkt gab es eine Wende und ich begann mich lächerlich zu finden. Deswegen hab ich mich öfter der Angst gestellt und sie letztendlich ignoriert. Und jetzt vergesse ich manchmal, dass ich Angst davor hatte nur ganz selten kommt sie wieder. Dann gab es eine Zeit da wurde mir richtig klar das ich Tag für Tag eine Phobie entwickle. Da ich sehr Psychologisch interessiert bin ist mir das schnell aufgefallen und es war spannend für mich das gelernte an mir selber zu beobachten. So viel es mir zum Glück auch leichter wieder die Kurve zu kratzen.
Aber eine Angst konnte ich noch nie ablegen und das ist die vor Spritzen. Ich kann mich zwar im Ernstfall zusammenreißen aber nicht ohne, dass ich entweder vor Anspannung anfange los zu lachen, rumzittere und mir zu allem Überfluss Tränen in die Augen steigen oder alles während der Spritze klar läuft dafür wird mir danach schwarz vor Augen. Da ich das alles aber sehr lächerlich finde ignoriere ich mich immer und pfeife auf Angst, was manchmal nicht wirklich klug ist.
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