Gegrowlter Text - Begleitung oder "Instrument"?

Hallo,
viele Leute halten (Death)Metal ja für so eine "schlimme" Musik, weil die Texte nicht immer so nett sind, sondern eben um Verwesung, Tod und Leid etc handeln und mit "bösen" Wörtern gespickt sind. Dazu kommt, dass der Text dann eben gegrowlt ist. Die Leute sind der Ansicht, der "Gesang" sollte "normal" sein und der Text sollte verständlich und deshalb nicht so "furchtbar" sein.

Ich jedoch finde, die Stimme bei Deathmetal ist eher eine Art Begleitung oder so eine Art menschliches Instrument, weshalb ich es nicht als Stimme ansehe, und mir der Text auch egal ist.

Was denkt ihr? Ist Growling für euch auch so eine Art von Begleitung, oder sollten bei euch alle Sänger normal singen?

LG
Logitech

Als "Instrument" würde ich diese Art von Gesang nicht unbedingt bezeichnen, auch nicht zwingend als "Gesang", aber schlimm finde ich es definitiv nicht, im Gegenteil, irgendwie hat Death Metal etwas...

Ich denke mal man muss es mögen und sich auch etwas dran gewöhnen, denn als ich das erste Mal Death Metal gehört habe, dache ich mir "Hilfe, was ist das denn?" Aber irgendwie konnte ich mich nach etwas Zeit mit diesen tiefen, growlenden Stimmen anfreunden.

Dieses Growlen ist halt eine Klasse für sich, aber ich würde es nicht verurteilen, weil ein paar Schimpfwörter darin vorkommen (meistens versteht man den Text sowieso nicht, da sind die Schimpfwörter in Hip-Hop-Liedern deutlicher), und weil die Texte eben manchmal nicht ganz so soft sind. Ich sehe das Growlen als willkommene Abwechslung zu dem ganz normalen Gesang und denke, Death Metal ist eine schöne Musikrichtung.

Auch die Behauptung, dass dieses Growlen ja nicht schwer sei und schon fast keine Musik mehr sei, ist ziemlich falsch, wie ich finde. Im Gegenteil, ich denke, das ist ganz schön schwer, besonders, wenn solche schnellen Wechsel zwischen tiefen Growlen und hohen Schreien stattfinden. Insofern würde ich nicht sagen, dass alle Sänger(innen) normal singen sollten, denn Death Metal ist eben einfach eine andere Musikrichtung, die eben nicht allen gefällt.

Freundliche Grüße

Warum soll Growling nicht auch "normaler Gesang" sein ? Das hört sich für mich schon so nach "pervertiert/abnormal" an. Wieso kommt du darauf dem gutturalen Gesang seinen Namen abzusprechen ? Ebenso finde ich es komisch von dir, dass du in Frage stellst, ob diese Vocals etwas im Death Metal zu suchen haben. Schließlich ist er fester Bestandteil dieser Musikrichtung. Wer das Instrumentale mag, der hält sich eben an entsprechende "Melodic Death Metal"-Bands, dort kommt Clean-Gesang ja verstärkt zum Einsatz.

Und ob es als Instrument zu bezeichnen ist, hängt für mich davon ab, ob man die Stimme im Allgemeinen als solches ansieht. Ich halte eine Differenzierung, wie du sie hier vornimmst (beziehungsweise vorstellst) für unangebracht. Schließlich braucht es, wie du selbst sagtest, ebenfalls eine Menge Übung es zu lernen und das Risiko von Verletzungen ist hier bei unsachgemäßer, sprich: falscher Anwendung höher.

Begleitung oder nicht, das ist ja auch von Band zu Band unterschiedlich. Bei manchen steht der Gesang mehr, bei anderen weniger im Vordergrund. So pauschal lässt sich da meiner Meinung nach nichts festlegen.

Hallo,
ich hatte keinesfalls die Absicht, dem gutturalen Gesang seinen Namen abzusprechen, ich wollte lediglich die Meinung von Außenstehenden hören, und habe deshalb diesen Thread eröffnet. Ebenso bin ich ein sehr großer Fan von Growling, und stelle die Frage, ob es etwas im Deathmetal zu suchen hat, ebenfalls nicht mit diesem Sinn, sondern wollte wie gesagt wissen, was Personen davon denken, die nicht diese Art von Musik hören, sondern eine andere Musikrichtung bevorzugen.

Und ob der Gesang im Vordergrund steht oder nicht hat meiner Meinung auch nichts damit zu tun, ob man es als Instrument oder als Stimme an sich beschreiben kann. Denn je nach Band ist ja auch mal das Schlagzeug im Vordergrund, oder die Gitarren, oder das Keyboard/der Synthesizer.

Logitech

Ich finde, dass alles was zum Gesamtspekrtum beiträgt, auch als Instrument bezeichnet werden sollte. Und gerade bei Gesang ist das so eine Sache.

Gesang steht schon desöfteren im Vordergrund, mal mehr mal weniger. Das liegt allein schon an dem Frquenzspektrum das er bildet. Für eben dieses ist das menschliche gehör ja am empfindlichsten. Was wiederrum dazu führt, dass Gesang auch das wichtigste Instrument ist. Es ist wahnsinn, wie viel bei professionellen Produktionen an Gesangsspuren herumgedoktert wird, damit da ja kein Fehler auf der Platte landet. Es ist eben ein Unterschied, ob man den Gesng bei DSDS grob mitgeschnitten im TV übertragen will, oder ob er auf einer abgemischten CD liegt, die sich der ein oder andere Zuhörer auch mal mit Kopfhörern anhört.

Ich bin zb eher Freund von Musik ohne Gesang, einfach aus dem Grund, dass es sehr schwierig ist, einen guten Sänger zu finden. Ich möchte meine Aufnahmen immer so gestalten, dass sie Live möglichst gut reproduzierbar sind und auf einer CD noch diese gewisse Lebendigkeit besitzen, d.h. nicht durch Effekte (Kompressoren, Overdubbing etc) völlig verfremdet sind. Naja, zum Thema: Es gehört denke ich sehr viel Übung dazu, so growlen zu können, vor allem über längere Zeit. Versucht man das als Ungeübter, versagen nach wenigen Minuten die Stimmbänder, weil man einfach zu viel falsch macht. Mir hat mal ein ausgebildeter Sänger erzählt, das die Lautstärke in der das gemacht wird der normalen Sprech-lautstärke entspricht. Schon interessant

Ich würde growlen also schon als Instrument bezeichnen, da wie z.B. bei einem Saiteninstrument sher viel Kontrolle, Gefühl und Übung notwendig ist um das erstens auch Live rüberzubringen und zweitens die gewünschten Effekte damit zu erzielen.