Hoher Besuch ist im Anmarsch...

Hallöchen,

kennt ihr das ?! Ihr werdet per Telefon auf der Arbeit vorgewarnt, das der ganz große Chef im Umkreis ist und einem in kurzer Zeit einen Besuch abstattet !?

Ich hatte heute morgen von 07.00 - 10.00 Uhr Dienst in der Filiale, habe Obst & Gemüse aufgebaut und das übliche erledigt an Papierkram. Da rief mich aufeinmal meine Bezirksleitung an und teilte mir mit, das der große Chef im Anmarsch ist. Bei uns ist es dann meist so, das der Ausnahmezustand herrscht und man nochmal durch die ganze Filiale geht und schaut ob alles so ist wie er es gerne hätte. Man ist natürlich dann hektisch und nervös, denn er könnte ja jede Sekunde eintreffen.

Zum Glück musste ich nur bis 10.30 Uhr arbeiten und konnte, nachdem meine Filialleiterin gekommen ist und bevor er ankam "verschwinden" und habe meinen Dienst sozusagen für heute vollzogen Jedoch weiß ich noch ganz genau, wie es mir die letzten beiden Male erging, als ich alleine in der Filiale war, ich nicht vorgewarnt war und er aufeinmal da war und mir das Herz sozusagen in die Hose gerutscht ist. Einmal wurde ich jedoch gewarnt und man konnte so einiges noch in Ordnung bringen

Heute habe ich sozusagen das Glück und habe schon früh Feierabend und werde ihn wohl in diesem Jahr nicht mehr antreffen

lieben Gruß,
SybeX

Hallo!

Genau aus dem Grund sollte auch, wenn der oberste Chef nicht im Anmarsch ist, alles so sein, wie der oberste Boss es gerne hätte. So war es jedenfalls von ziemlich langer Zeit, als ich bei Plus gearbeitet habe und auch als ich in der Produktion von Henkel gearbeitet habe. Der Filialleiter bei Plus hat IMMER und stets drauf geachtet, dass jederzeit der oberste Chewf dastehen konnte. Auch als ich in der Produktion bei Henkel gearbeitet habe, haben die Schichtleiter und der Boss darüber immer drauf geachtet, dass alles so in Ordnung ist, dass die Anzugsbosse auch ohne Anmeldung kommen konnten.

Ich finde es auch richtig, wenn sie ohne Anmeldung kommen. Wenn ich als Kunde sehe, wie es in manchen Filialen aussieht, dann kann einem schon anders werden . Es ist schade, wenn nur alles bossgemäß gemacht wird, wenn die anmeldung da ist und man mit dem Boss rechnet.

Hallöchen,

naja viel war es nicht, jedoch wenn man "zuviel" an Werbung u.a. geliefert bekommt, das eine "große" Filiale bekommen sollte, dann muss man improvisieren und das "Beste draus machen".

Es wird überall Kleinigkeiten geben, die der große Chef zu bemängeln hat und auch meine Filialleiterin meinte das der Laden in Ordnung aussieht, jedoch wenn man am Tag nur 3 Stunden im Laden ist und man doch noch soviel sieht, was man machen könnte, doch einem die Zeit davon läuft, ist es klar, das nicht alles 100%ig so sein kann wie es soll.

Unsere Filiale ist einer der säubersten (wenn ich mir die anderen so anschaue) , jedoch will man ja alles perfekt haben und schaut nochmals drüber und findet immer noch etwas, was besser sein könnte, bzw. was man schnell ändern kann. Kommen können die großen Chefs bei uns auch immer, jedoch hat man trotzdem Bammel, ob er nicht etwas findet, was er geändert haben möchte.

Sorgen mache ich mir keine, nachdem ich nun endlich ihn mal nicht antreffen muss, jedoch finden die großen Chefs immer etwas.

lieben Gruß,
SybeX

Bei uns ist es glücklicherweise so, dass wir immer vorgewarnt werden, bevor einer der "hohen" Herren im Anmarsch ist, meistens bekommen wir sogar 1 - 2 Tage im Vorraus einen Warnanruf. Einfach so ist hier noch nie jemand aufgetaucht.

Natürlich wird an dem betreffenden Tag auf alles noch mehr geachtet als ohnehin schon, wenn es darauf ankommt darf ein Azubi dann auch sechs mal den Boden wischen.

Aber irgendwas finden sie doch immer, wenn sie nur lange genug danach suchen und die Stellen an denen man sich besonders viel Mühe gegeben hat fallen nicht auf. Eigentlich halte ich den ganzen Rummel für übertrieben, sauber ist es bei uns sowieso und die Chefs sind auch nicht als solche auf die Welt gekommen, die wissen doch ganz genau, dass wir diese Warnanrufe bekommen und wir uns dann noch mehr Mühe als sonst geben.

Ich habe selbst mal eine Filiale einer Klamottenkette geleitet und das ist erst wenige Jahre her, also relativ aktuell. Ich konnte beobachten, wie von Jahr zu Jahr die Vorgaben immer unerfüllbarer und die Zeit dafür zur Verfügung stand immer weniger wurde, der Druck also immer höher wurde. Wenn man nicht in der Filiale übernachten wollte, war es quasi unmöglich alles immer so zu haben, wie es die obersten Bosse am grünen Tisch geplant haben, dass es doch gefälligst sein solle. Zahlreiche Sonderaktionen mit zahlreichen Sonderwerbemitteln und kompletten Umgestaltungen des gesamten Ladens wurden eingeplant ohne, dass dafür extra Stunden zur Verfügung gestellt wurden oder man nur absolut lächerliche zusätzliche Zeit dazubekam, wo man dann mal jemand zweiten in die Filiale dazuholen konnte um das zu bewältigen. Den Löwenanteil musste man dann aber doch absolut unterbesetzt hinbekommen. Die Unmöglichkeit sämtliche restlichen Vorgaben dann noch ordnungsgemäß einzuhalten war zum Schluss sogar meinem Gebietsleiter absolut bewusst und er kommunizierte das auch.

Insofern: Gut, wenn man vorgewarnt wird. Ich selbst war aber irgendwann so weit, dass ich so einem Schnösel aus der oberen Abteilung sehr selbstbewusst gegenüber getreten bin und darauf hingewiesen habe, dass Planungen grundsätzlich überdacht werden müssen, da meine übliche Zahl an unbezahlten Überstunden, die ich leistete ungeheuer überschritten hätte werden müssen, um das noch hinzubekommen. Meine private unbezahlte Zeit, die ich investierte gab mir irgendwie die entsprechende Kaltschneuzigkeit und die Bosse wussten inzwischen auch, dass sie zuviel unbezahlte Überstunden abverlangten. Diese Haltung hatten offensichtlich zeitgleich mit mir viele andere Filialleiterinnen auch bekommen und die Sache entspannte sich wieder, die Planungen wurden wieder realistischer, etc.

Worauf ich hinaus wollte: Es gibt seit vielen Jahren eine ungute Spirale in vielen Ketten, wo immer mehr Arbeit in immer kürzerer Zeit unter immer härteren Vorgaben abverlangt wird, welche immer lückenhafter bezahlt wird. Ab einem gewissen Punkt ist da durchaus auch mal Haltung und Widerstand gefragt und nicht immer muss man da allzu nervös werden, wenn "hoher" Besuch kommt. "Dieser hohe Besuch verdient sein Geld durch meine unbezahlten Überstunden, sonst würde es hier überhaupt erst wirklich schlimm aussehen und nicht nur ein paar Kleinigkeiten nicht stimmen." Das hatte ich mir irgendwann mal gänzlich bewusst gemacht.

Allerdings kann ich auch verstehen, dass man da zuweilen dennoch sehr nervös werden kann. Schließlich kann eine negative Bewertung der Filiale sehr unangenehme Folgen haben.

Hi!

Ich arbeite in einem recht grosen Supermarkt. Dieser wurde anfang des Jahres etwa um die Hälfte vergrössert. Wahnsinn, was da abging: die doppelte Anzahl an Mitarbeitern wie ülich in der Spätschicht, dazu noch die Ladenbau-Firma, Maler, Elektriker und und und. Alle sind sich im Weg rumgerannt und haben sich gegenseitig die Hubwägen geklaut . Und dazu war bis 22uhr noch geöffnet und es liefen Kunden herum.

Als dann nach endlosen Wochen und Überstunden (bezahlt ) alles fertig war, mussten wir den Laden noch einmal richtig aufräumen. Und richtig heisst RICHTIG...dh zb neben dem normalen spiegeln der Ware mussten die Ettiketten gedreht werden, und zwar alle, bei Schätzungsweise 80.000-100.000 Artikeln (und damit meine ich nur die, die ganz vorne im Regal stehen und sichtbar sind) und etwa 15 Leuten dauert das ein wenig. Wir durften das ganze Samstags ab 1uhr Nachts machen. Gegen 7uhr war ich wieder zu Hause. Ich muss dazu sagen, das ich Pauschi bin und eine normale Schicht für mich nur 3,5h dauern sollte.

Irgendwie ist man dann aber auch ein wenig stolz darauf, was man da geschafft hat. Und wenn dann der grosse Chef zufrieden ist. ist schon ein krasses Bild, einen Supermarkt wie aus der Werbung vor sich zu haben. Ich glaube aber, das einem Kunden das nicht auffällt. So wie die Leute gleich nach Ladenöffnung bei uns reinrennen, sieht der Markt nach 2h wieder aus wie nach einem Bombeneinschlag.