Bevorzugung ehrenamtlicher Basarorganisatoren gerecht?
Heute war mal wieder eine Basar rund um Kinder- und Babybedarf, der von einem Begegnungszentrum ausgetragen wird, dass zum überwiegenden Teil von ehrenamtlicher Arbeit lebt. So wird auch dieser Basar von freiwilligen Helferinnen liebevoll vorbereitet. Schon zwei Wochen vorher schiebt eine der Mädels Sonderschicht, verteilt (rund um die Uhr) Teilnahmenummern und schreibt entsprechende Listen, steht Rede und Antwort zu Fragen und Bedingungen. Dann können an zwei Tagen in der Woche vor dem Basar (einmal vormittags und einmal nachmittags) die Teilnehmer die Dinge abliefern, die sie verkauft haben wollen. Dies wird dann in den nächsten Tagen möglichst verkaufsfördernd arrangiert. An einem weiteren Tag findet für drei Stunden der Basar statt, der allein aber nicht alles ist - schließlich beraten die Mädels bei Fragen und es muss ja auch abgerechnet werden. Und in der Woche nach dem Basar, wieder an zwei Tagen, können das Geld (abzüglich einer prozentualen Spende für die Arbeit des Begegnungszentrums) und die nicht verkauften Sachen abgeholt werden. All das ist wohl eine Menge Arbeit, die ja auf freiwilliger Basis verrichtet wird und logischerweise auch unbezahlt ist.
Eine ehemals gute Freundin fand es nun beim letzten Basar "total ungerecht", dass eben die Mädels, die den Basar organisieren, dann schon vor der Eröffnung mal durchgehen und sich (natürlich) die für sie interessantesten Stücke heraussuchen. Als Beispiel führte sie einen Kindersitz an, der wohl gut erhalten und günstig war, den sie aber gar nicht brauchte. Davon abgesehen, dass mich solche Dinge, die ich nicht brauchen kann nicht im Ansatz interessieren und ich sowieso der Freundin des Schwagers einer Freundin eher wenig glaube, finde ich es völlig gerechtfertigt, dass die Mädels wenigstens so für ihre Arbeit belohnt werden - sie bekommen die Sachen ja auch nicht geschenkt.
Eine gute Bekannte, auch ein Mädel vom Basarteam, muss sich diese Kritik aber sehr zu Herzen genommen. Sie meinte heute fast entschuldigend, dass für unsere Jungs (beste Freunde und etwa gleich alt) nichts außergewöhnliches dabei gewesen wäre. Ganz ehrlich: selbst wenn, dafür, dass sie fünf Tage mehr Arbeit hat als ich, hätte ich es ihr gegönnt. Außerdem fand ich es schön, dass schon einige meiner Kleidungsstücke vom Team für so gut befunden worden, dass sie schon vor der Eröffnung vergeben waren
Die entschuldigende Aussage meiner guten (und wirklich geschätzten) Bekannten hat mich nun aber etwas stutzig gemacht. Zwar finden es die meisten meiner Bekannten auch in Ordnung, dass die freiwilligen Helfer im Zweifelsfall die besten Stücke vorher aussuchen, aber mich würde mal eine breitere Masse interessieren. So bin ich auf Eure Meinungen gespannt.
Ehrlich gesagt - ich verstehe das Problem deiner Freundin nicht ganz.
Wenn ich etwas nicht brauche und es bei diesem Basar zum Verkauf abgebe - und so wie ich das verstehe ja nicht mal als Spende sondern damit es für mich verkauft wird - dann will ich es doch loswerden. Sprich, ich müsste mich eigentlich darüber freuen wenn ich es nicht wieder mit nach Hause schleppen muss wo es weiter Platz im Keller weg nimmt. Und dann ist es doch nun wirklich völlig egal ob wer es kauft, Hauptsache ich bin es los.
Ich habe schon einiges auf Flohmärkten verkauft und ich finde es ist ein ziemlicher Luxus wenn die ganze Arbeit (Werbung, Aufbau, Verkauf ...) von jemand anders übernommen wird. Wenn ich nicht um 5 Uhr aufstehen muss und mich dann mit Tapeziertischen aufbauen und stundenlang den Allerwertesten platt sitzen während ich auf Kunden warte rumschlagen müsste. Derjenige der das für mich übernimmt könnte sich gerne so viel von meinen Sachen sichern wie er will. Ich würde ihm jedes einzelne Teil gönnen.
Stimmt ich auch, weswegen ich es auch vielleicht etwas unklar ausgedrückt habe. Der Kindersitz, den sie als Beispiel anführte gehörte weder ihr noch irgendeiner Bekannten und sie brauchte auch gar keinen Kindersitz in der Größe, weswegen ich mich überhaupt frage, warum man sich darum kümmertCloudy24 hat geschrieben:Ehrlich gesagt - ich verstehe das Problem deiner Freundin nicht ganz.
Halbwegs nachvollziehen könnte ich es ja, wenn man selbst auf der Suche nach einem Kindersitz wäre und dann feststellen müsste, dass er schon vergeben war, bevor der Basar überhaupt "offiziell" eröffnet war. Nur gönne ich den Mädels das auch, weil ich selbst ab und zu an Flohmärkten teilnehme und weiß, was das für Arbeit ist. Und gerade meine Bekannte fragt gern andere Menschen ob sie nicht etwas zum Verkaufen mitgeben dürfe - sie mag Flohmärkte nämlich auch nicht
Deine Beschreibung erweckt bei mir den Eindruck, als wäre deine Freundin einer von den Menschen, die sowieso alles auf der Welt fürchterlich ungerecht finden. Angenommen, sie würde bei der Organisation des Basars auch mithelfen, und die Ehrenamtlichen hätten solche kleinen Privilegien nicht bekommen, dann würde sie sich sicher auch darüber aufregen wie ungerecht es doch ist als ehrenamtliche Helferin nichtmal eine kleine Bevorzugung zu kommen
Ich find es vollkommen OK, dass sich die Helferinnen dort erstmal die kleine Sahnestücke "rauspicken" dürfen, wenn man das so sagen will. Es bleibt doch trotzdem noch genug übrig um einen vernünftigen Basar zu veranstalten. Und dort weiß man eben nie, was für Sachen man so bekommt. Es ist ja keineswegs alles "Schrott" da, sondern die Sachen sind noch gut erhalten. Wenn der Kindersitz gar nicht von irgendjemandem zum Verkauf gewesen wäre, hätte sich auch nichts geändert für die übrigen Käufer auf dem Basar.
Man kann sich doch freuen dass es noch genug Leute gibt, die ehrenamtlich solche Sachen organisieren, und wenn sie dafür eine wenig bevorzugt behandelt werden (sie hat den Sitz ja genauso bezahlt, und nicht als Lohn geschenkt bekommen oder so), finde ich das auch absolut ok.
Das Problem Deiner rummosernden Bekannten ist der altbekannte Neid. Natürlich ist es in Ordnung, wenn sich die Organisatoren vorher bedienen, das würde ich auch machen und die meißten meiner Bekannten ebenfalls.
Ich habe auch shcon ehrenamtlich gearbeitet und dabei hat sich keiner kasteit - wenn da Kuchen verkauft wurde, haben sich die dort den ganzen Nachmittag arbeitetenden auch ein Stück umsonst genommen.
Selbstverständlich würde ich auf einem Flohmarkt herumgehen und schönste Stücke nehmen! Ich bin zwar recht sozial, aber übertrieben nun auch nicht.
Hier gibt es auch einen solchen Baby- und Kinderbasar der genauso organisiert ist und auch so abläuft. Ich selber gehe sehr gerne dorthin da sich dort immer wieder tolle Schnäppchen gerade im Bereich Kinderspielzeug machen lassen.
In der Organisation und Durchführung eines solchen Basars steckt sehr viel Arbeit, Zeit und mit Sicherheit auch Herzblut drin da z.B. bei uns hier diejenigen die sich diese Arbeit machen dafür nicht entlohnt werden sondern der Prozentanteil der von den abegegebenen Waren abgeht an eine gemeinnützige Organistation, Kindergarten geht. Dafür finde ich es auch nur als gerecht wenn diejenigen die da mit arbeiten sich auch vorher die Sachen ansehen und das kaufen was ihnen zusagt.
In vielen Discountern z.B. kaufen die Angestellten die Angebote ja auch als erstes wenn es sie gibt und da regt sich auch keiner drüber auf. Sollten die nur nichts kaufen dürfen nur weil sie da angestellt sind?
Deine Bekannte ist meiner Meinung nach einfach nur neidisch. Vielleicht sollte sie sich mal überlegen selbst dort Hand mitanzulegen dann würde sie sehen wieviel Arbeit das ist und noch dazu könnte sie vorher die Sachen ansehen.
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