Stärken und Schwäche im Vorstellungsgespräch benennen?
Hallo alle miteinander,
ich bin gerade ganz aus dem Häuschen, denn ich habe gerade einen Anruf bekommen, dass ich nächste Woche zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen bin! Ich kann es noch gar nicht glauben, habe aber gleich angefangen, mich ein wenig über den Ablauf eines Gesprächs zu informieren, mein letztes Vorstellungsgespräch ist schon Jahre her.
Bei der Frage „Was sind Ihre Stärken und Schwächen?“ komme ich allerdings ein wenig ins Straucheln. Was soll ich denn da am besten sagen? Stärken fallen mir einige ein, aber Schwächen? Ich kann ja schlecht ganz ehrlich sagen, dass ich etwas chaotisch bin und manchmal gerne meine Ruhe habe..? Was gibt es denn für Schwächen, die man nennen kann, ohne gleich negativ damit aufzufallen?
Also diese Schwächen-Frage sehe ich auch als Falle an. Da muß man vorsichtig sein was man sagt, wenn man die Stelle haben möchte. Ich würde vielleicht als Schwäche angeben, daß Du z.B. gerne rauchst oder gerne früh schlafen gehst oder eine Sucht nach Schokolade hast. Einfach so belangloses. Vielleicht kannst Du auch sagen das Du eine Schwäche für die Natur hast. Du liebst einfach alles am Wald oder so. Das ist der Frage geschickt ausgewichen und dann dürfte auch keine weitere Frage nachkommen. Ich hasse solche Fangfragen auch und hoffe nie mehr so ein Gespräch bestehen zu müssen.
MoneFö hat geschrieben:Ich würde vielleicht als Schwäche angeben, daß Du z.B. gerne rauchst oder gerne früh schlafen gehst oder eine Sucht nach Schokolade hast. Einfach so belangloses. [...] Das ist der Frage geschickt ausgewichen und dann dürfte auch keine weitere Frage nachkommen.
Das man raucht würde ich auf gar keinen Fall erwähnen, dass ist genauso als ob man sagen würde, man trinkt gern mal einen über den Durst. Rauchen und Saufen gehören zu den Lastern, die man nicht unbedingt nach außen kehren sollte, auch nicht als Schwäche.
Außerdem: Man sollte eben nicht dieser Frage ausweichen (das reicht nach Drückebergertum) da sich für den Arbeitgeber hier schon offenbart, dass derjenige ein Mensch ist, der sich mit Ausreden das Leben leichter macht. Besser ist es, direkt zu antworten. Genauso schlecht ist es auch, vermeintliche Stärken als Schwächen hinzustellen, der Trick ist uralt und provoziert maximal ein Gähnen.
Prinzipiell kann man zu den Schwächen sagen: Ehrlich sein und nicht gerade das anführen, was das schwächste Glied darstellt. Eine Schwäche die einem oft verziehen wird ist, dass man z. B. anfangs gegenüber neuen Menschen eher zurückhaltend ist, da man als Neuling keinen Unfrieden schüren möchte durch zu forsches Auftreten oder indem man noch nicht bekannte Befindlichkeiten verletzt. Das wär so eine typische 08/15 Schwäche, die auch keine abgewandelte Stärke ist und die viele Vorgesetzte verzeihen oder die nicht sonderlich negativ behaftet ist. Zumindest solang man sich nicht für eine wichtige / leitende Stelle bewirbt - da Du nach Jahren das erste Mal wieder arbeiten gehst, wird es das wohl kaum sein...
Ich kann mich Subbotnik nur anschließen. Speziell das Rauchen, obwohl es sicher ein weit verbreitetes Laster ist, hat in einem Vorstellungsgespräch rein gar nichts verloren.
Der "Trick" bei diesen Fragen ist wirklich ganz einfache, keine Tricks zu benutzen. Ehrlich währt am längsten. Aber einfach alles rausplappern brauchst du auch nicht, auch wenn du an dir selbst bestimmt viele Schwächen feststellst, musst du denen die ja nicht gleich "alle" auf die Nase binden.
Gar keine Schwächen anzugeben (bei Fragebögen vor dem Vorstellungsgespräch wird das gerne gemacht) bringt übrigens rein gar nichts, außer, dass man sofort aussortiert wird. Nur wer seine Schwächen kennt, kann an ihnen arbeiten, und es gibt wirklich niemanden, der keine Schwächen hat. Man kann höchstens das Glück haben nur Schwächen zu haben, die für den Beruf und das Gespräch nicht relevant sind
@Subbotnik: Nur weil sich jemand zwei Jahre keinem Vorstellungsgespräch unterziehen musste, kann diese Person trotzdem gearbeitet haben
Die Frage nach den Schwächen wird sicher kommen und da ist es doch gut so, dass man sich drauf vorbereiten kann. Und auch ich würde empfehlen ehrlich zu bleiben und nur Schwächen anzugeben, die tatsächlich etwas mit der angestrebten Stelle zu tun haben. Und da kann man ja wirklich schon mal im Vorfeld überlegen, vielleicht sogar mal mit Freunden drüber sprechen.
Bei einem Praktikanten war es beispielsweise so, dass er angab lieber weniger theoretisch zu arbeiten. Er mochte lieber die praktischen Dinge. Das kam ganz gut an, auch wenn es sich später als wirklich extreme Schwäche herausstellte
Mein Erfahrung besagt auch, dass weniger um die Schwäche an sich geht, als darum, wie damit umgegangen wird. Meine Schwäche ist es, dass ich sehr genau bin und mir ehler anderer eine Gänsehaut über den Rücken laufen lassen. Ich neige dann dazu, sie zu verbessern, was gewiss keine getarnte Stärke ist.
Als ich das bei meinem letzten Gespräch angebracht habe, hat mir meine Chefin hinterher erzählt, dass das positiv bewertet wurde, denn es war individuell und ehrlich. Aber tortzdem war es nichts, was die Arbeit eingeschränkt.
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