Traurig: Soldat in Afghanistan tot
Wie ich gestern schon von meinem Mann und in den Nachrichten hörte, ist bei einer Sprengfalle im Kunduz ein Soldat uns Leben gekommen. Heute wird er nach Deutschland überführt und bekommt vorher eine Trauerfeier von seinem Kontingent. Ich weiß ja selber, das es sein Beruf war. Nur mir gibt das doch zu denken. Der Soldat war keine 30 Jahre alt, und Hauptfeldwebel, genau wie mein Mann.
Im Oktober wird entschieden, ob der Einsatz dort noch mal verlängert wird, und Verteidigungsminister Jung hat nochmal eine Aufstockung der Soldaten auf weitere 1000 vorgeschlagen. Mein mann wird nächstes Jahr auch wieder dort sein, und solche Meldungen machen es nicht leichter ihn gehen zu lassen.
Das Risiko einen frühen tot zu sterben oder sich schwere Verletzungen zu zuziehen ist denke ich jedem der eine Kariere bei der Bundeswehr anstrebt bewusst zumindest sollte es ihm sein.
Den letzten Todesfall in Afghanistan eines deutschen Soldaten gab es vor 15 Monaten. Ich kann nicht ganz nachvollziehen, warum deutsche Soldaten sich in Afghanistan in Gefahr bringen müssen. Nato hin oder her. Ich bin dafür, dass der Bundestag sich gegen eine Verlängerung des Mandates entscheidet.
Es ist mehr als traurig, das wieder mal ein deutscher Soldat im Ausland umgekommen ist. Es ist zwar egal, ob es ein deutscher Soldat oder ein Soldat aus einem anderen Land ist, der umgekommen ist, jeder Tote ist einer zu viel, aber bei deutschen Getöteten ist man besonders betroffen.
Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, mich freiwillig für einen Auslandseinsatz zu melden, denn irgendwie sind solche Länder zu weit weg, als das sie Bedeutung für mich haben. Zwar ist der Weltfrieden wichtig, aber ob wir immer dabei sein müssen und unser Leben auf´s Spiel setzen müssen, ist doch fraglich.
Früher bedeutete Berufssoldat bei der Bundeswehr sicher nicht, das man in Kriegsgebiete fahren muss. Heute ist das anders. Durch die Nato sind wir immer öfter an Auslandseinsätzen beteiligt und müssen das Leben unserer Soldaten riskieren. So müssen heute Berufssoldaten damit rechnen, immer öfter in Krisengebiete versendet werden, was auch bedeuten kann, das man dort verletzt oder getötet wird.
Ein Deutscher Soldat ist Tot. EINER! Schon mal überlegt das da Krieg ist und da schon Millionen von Menschen gestorben sind. Das ist kein Kindergarten, das ist Krieg.
Aber ist wieder Typisch, kaum ist ein Deutscher im Ausland gestorben wird ein riesen Theater gemacht. Er war also 30? Naja da ist er bestimmt 20 Jahre älter geworden als die ganzen Kinder die Dort schon gestorben sind, aber das sind ja keine Deutschen.
Ich finde es auch etwas seltsam auf dem einen Gefallenen rumzureiten - ich mein, andere Staaten können schon bald (wieder) einen eigenen Friedhof aufmachen nur für diejenigen die sie dort gelassen haben und wieviel Soldaten hat Deutschland bisher in Afghanistan verloren? 21! Und nur knapp die Hälfte davon ist wirklich durch Feinde getötet worden, der Rest ist gestorben weil die marode Technik der Bundeswehr versagte (Hubschrauberabsturz - hätte also auch hier passieren können) und bei Verkehrsunfällen abseits vom Schlachtfeld. Die "Probleme" wünschen sich andere Staaten die wir dort haben.
Wie viele Menschen davor im Krieg gestorben sind ist mir eigentlich egal, da muss man auch mal Bedenken, dass es heute noch mehr wären wenn keine Schutztruppe da ist - sonst würden die sich wieder gegenseitig den Schädel einschlagen, passiert ja immer noch, wenn auch weniger häufig als vorher.
Und zu der Problematik Soldaten an sich: Pff, dann sterben sie halt - klingt zwar so ziemlich kalt und herzlos, aber objektiv betrachtet gehört das halt zum Job. Mein Mitgefühl hält sich da irgendwie immer sehr in Grenzen, vor allem wenn ich die ganzen 18 und 19jährigen Bubis in den USA sehe die so noch voll happy sind dank "dickem" Scheck und wenn es ans Sterben geht (Irak usw.) fangen sie an zu verzweifeln. Wer sich zur Armee meldet erhöht doch von sich aus freiwillig das Risiko schneller zu sterben als andere, es zwingt einen doch niemand (mehr) dazu.
P. S.: Zu deinem Mann - so wie ich das mitbekommen habe ist er doch hauptsächlich Koch bzw. hinter den Linien tätig. Da kannst Du doch noch "relativ" ruhig schlafen, denn der Tross stirbt meist zuletzt, vorher wird erst einmal alles weggesäbelt welches dieser versorgt, also die Frontsoldaten. Klar ist das Risiko immer noch höher als hier als Schlosser in der Werkhalle, aber irgendwelche Soldaten auf Patrouille sterben um ein vielfaches eher, wenn überhaupt. Bisher hat es in Afghanistan / Kosovo auch nur die erwischt die außerhalb des schützenden Lagers unterwegs waren.
Also Koch bei der Bundeswehr ist es in der Tat nicht so gefährlich. Allerdings sind viele Situationen nicht zu unterschätzen. Wenn ich zum ortsansässigen Markt müsste, um frische Sachen zu besorgen oder irgendeiner in einer entfernten Deutschen Botschaft bekocht werden will. Man fährt zwar mit gepanzerten Fahrzeugen und hat seine Waffe am Mann, aber bei einer Sprengfalle hat man leider verloren. Aber es stimmt schon, als Koch schneidet man sich eher in den Finger, als sonstigen Schaden zu erleiden. Aber erzähl das mal meiner Frau.
Thomas
Ich finde es auch schlimm, dass dieser Soldat gestorben ist. Ich kann es nicht verstehen wie Menschen andere Menschen umbringen wollen.
Einer meiner ehemaligen Mitschüler hat sich bei der Bundeswehr verpflichtet und hat sich freiwillig für einen Afghanistan-Einsatz gemeldet. Das versteh ich auch nicht, wie man freiwillig in so ein Krisengebiet fahren kann, oder?
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