Vier studierte Ärzte, vier studierte Diagnosen
Vor etwa vier Jahren habe ich mich bei einem Rettungseinsatz an einer Patientin verhoben. Damals bin ich dann gleich zum Durchgangsarzt und der stellte, ich hätte eine weiche Leiste. Wenn ich aber Bauchmuskeltraining machen würde, könnte ich noch für längere Zeit um eine OP herumkommen.
Jetzt bekam ich wieder Probleme, bin zum Hausarzt, und der meinte Leistenbruch und überwies mich gleich ins KH. Dort ich erst nach einer Woche angenommen. Und da wird man dann untersucht und bekommt vier Diagnosen. Der eine sagt, es ist ein Leistenbruch, der andere sagt, das sei nur eine Zerrung, der andere sagt, das sei eine Entzündung und der nächste meint, es sei nur ein geschwollener Lymphknoten.
Therapie oder Behandlung Null! Verdammt nochmal ich muss als Arbeiter fit sein und erwarte von so studierten Ärzten doch Hilfe. Da kann ich mich auch krankschreiben lassen und einfach warten, bis es von selbst wieder gut wird. Vier studierte Ärzte und vier Diagnosen. Für was studieren die? Da kann ich mir auch Heilmittel vom nächsten Tierarzt holen, haben wohl noch mehr Ahnung.
Hm, das sind aber auch alles Sachen die schwer zu diagnostizieren sind, oder? Ich bin da ja auch nicht so bewandert, aber kann man einen Leistenbruch vielleicht auf einem Röntgenbild sehen? Dann wäre zumindest eine Diagnose entweder bestätigt oder kann ausgeschlossen werden. Ansonsten bleibt dir wohl nicht viel Übrig außer zu einem Facharzt zu gehen, wäre nur die Frage, zu welchem.
Der menschliche Körper ist nunmal ziemlich komplex und Diagnosen kann man nicht mal einfach so aufstellen. Auch nach einem jahrelangen Studium ist das sicher nicht einfach so mal eben machbar, auch wenn es der Job der Ärzte ist. Ich kann deinen Unmut zwar gut verstehen, aber das hilft dir ja leider auch nicht.
Leistenbruch ist definitiv nur sicher durch einen Chriurgen zu diagnostizieren oder einem Arzt, der chirurgische Erfahrung hat. Gehe in ein Chriurgisches Krankenhaus oder eine Klinik und lasse ein Ultraschallbild machen. Per Röntgen sind die Weichteile nicht zu diagnostizieren. Denn es ist kein "Bruch " in dem sinne von Knochenbruch, sondern ein Gewebebruch.
Ärzte sind heutzutage auch ein wenig die Hände gebunden und sie operieren nciht mehr so schnell. Früher wurde eher mal ein Leistenbruch operiert, der dann doch keiner war. Aber wenn die Gelder, die sie ausgeben dürfen schon erreicht sind, dann ist es immer schwer.
am besten, du gehst in der ersten Woche des nächsten Quartals mal zum Krankenhaus. Dann haben sie ihr Buget noch nciht überschritten und werden dir eher helfen.
Ich war ja extra in der Chirurgie. Röntgen hilft da nicht viel. Da macht man einen Ultraschall. Und wenn die alle Ultraschall machen und jeder kommt auf was anderes weiß ich auch nicht. Am besten ich lass mir nochmal eine Überweisung ausstellen und gehe entweder nach Ulm ins BWK oder nach Ravensburg ins EK. Hauptsache es kommt raus, was es wirklich ist.
Wenn der Mensch ein Computer wäre und alle Krankheiten standardisiert nach Schema F mit identischen, vollkommen charakteristischen Symptomen ablaufen würden, würde garantiert kein Arzt auch nur eine Sekunde an einer Diagnose zweifeln oder gar eine Fehldiagnose stellen. Leider ist der Mensch aber ein Wesen aus Fleisch und Blut und nicht nur die Charaktere und das Aussehen sind verschieden, sondern eben leider auch häufig die Art und Weise, wie sich diverse Krankheiten äußern können.
Deshalb stehen eben Ärzte auch oft vor einem Rätsel, Diagnosen finden gleicht oftmals einem Detektivspiel (was meiner Meinung nach gerade das reizvolle an dem Beruf ist), sehr gut kann man das auch immer wieder dienstags bei Dr. House beobachten.
Es tut mir für dich natürlich leid, dass noch keine endgültige Diagnose gefunden wurde aber die Ärzte sind sicherlich nur deshalb so zögerlich, um es dir nicht schwerer zu machen als es eh schon ist und um dir unnötiges Leid zu ersparen. Wenn es dir in der Klinik absolut nicht behagt, dann kann ich das aber auch verstehen, dann gehe in ein anderes Krankenhaus, am besten in eine Uniklinik, da die meistens einerseits einen sehr hohen Patientendurchlauf haben, ergo auch die Krankheitsbilder schon um ein vielfaches öfter gesehen haben als die Ärzte in einer kleinen Landklitsche und zweitens kennt man an den Unikliniken eben auch die Exoten, die in Dorfkrankenhäusern gar nicht erst behandelt werden.
Verurteile also nicht eine Berufsgruppe und deren Handeln, wenn du selbst keine Ahnung von ihrem Tätigkeitsbereich hast, ich würde auch nie einen Maurer verurteilen, weil er heute nicht geschafft hat, ein komplette Haus zu mauern, dabei ist doch da nichts dabei, einfach nur Stein auf Stein. Versuch also den Ärzten zu vertrauen und lass ihnen Zeit, gerade atypische Befunde sind oft nicht auf Anhieb zu diagnostizieren.
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