Nach Trennung keinen Kontakt zum Kind?

vom 17.08.2008, 20:37 Uhr

Hallo Ihr Lieben,

Ich bin nun schon seit einem Jahr von meinem Ex getrennt. Unsere Beziehung dauerte acht Jahre und wir haben einen gemeinsamen Sohn, der nun bald zwei Jahre alt wird. Damals hat er sich dafür entschieden das es für alle das Beste sei wenn wir getrennte Wege gehen würden. Unterhalt zahlt er auch für unser Kind, für mich nicht, da wir nicht verheiratet waren. Erziehungsberechtigt bin nur ich, da wir es nach der Geburt unseres Kindes immer wieder verpaßt haben, es beim Jugendamt eintragen zu lassen. Heute bin ich ganz froh darüber.

Ich habe ihm immer gesagt, das ich ihm unser Kind nie vorenthalten werde und das er ihn sehen kann wann immer er möchte und es möglich ist. Wir haben uns dann darauf geeinigt das er ihn aller 14 Tage am Wochenende hat. Meißtens holt er ihn am Samstag früh um 9.00Uhr bei mir ab und bringt ihn nach dem Mittagessen etwa 12.30Uhr wieder. Er bekommt es nicht auf die Reihe das der Kleine mal bei ihm Mittagsschlaf machen kann, von Übernachtung gar nicht zu reden. Wir wohnen im selben Ort und haben etwa eine 7Minuten Autofahrt bis zum anderen.Ich denke das ist ihm alles zu anstrengend und zu lästig.

Wie ich dann sogar noch von einer gemeinsamen Bekannten erfahren habe, ist es tatsächlich so. Er erzählte ihr das es eigentlich nur eine unbequeme Last ist wenn er den Kleinen bei sich hat.

Nun überlege ich ob es besser für mein Kind ist wenn er vielleicht gar keinen Kontakt mehr zu seinem Vater hat. Da er sich ja sowieso nur genötigt fühlt den Kleinen zu nehmen. Schreibt mir bitte eure Erfahungen wenn es euch auch so oder so ähnlich geht. Ich weiß eben nicht wie es richtig ist und was ich tun soll.

» Cinderella27 » Beiträge: 45 » Talkpoints: 23,04 »



Hm, da klingt alles ziemlich blöd, besonders für euer Kind. Gut dass es noch so klein ist und noch nicht versteht dass es seinem Vater anscheinend ein Klotz am Bein ist. Ich würde an deiner Stelle deinen Ex auf die ganze Sache ansprechen, auch darauf dass du gehört hast dass er sagt das Kind sei ihm ein Klotz am Bein. Vielleicht hat er das ja gar nicht so gesagt und ist nur überfordert mit dem Kleinen?

Vom Gesetz her haben Kinder ein Umgangsrecht mit ihren Eltern und auch Großeltern, die Eltern und Großeltern haben ein Recht und auch eine Umgangspflicht. Und dein Kind würde später sicher nicht verstehen dass es keinen Kontakt zu seinem Vater hat, der im selben Ort wohnt.

Dein Ex sollte sich am Riemen reißen und sich vernünftig um sein Kind kümmern!

» Ashley » Beiträge: 510 » Talkpoints: -0,48 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Hallo Cinderella27!

Mir ging es damals genau wie dir mit deinem Sohn. Allerdings habe ich 2 Kinder. Meine Tochter war damals 1 Jahr und mein sohn 3 Jahre, als wir uns getrennt haben. Mein Ex bekam es auch nicht auf die Reihe, die Kinder an eine Regelmäßigkeit zu gewöhnen. Hinzu kam auch noch, dass er seine Tochter ständig vorzug und seinen Sohn hintenan stehen lies. Ich habe bei der Trennung das alleinige Sorgerecht bekommen, was damals noch einfacher war als heutzutage.

Als die Kinder das Theater 1 Jahr mitmachen mussten und beide sichtlich drunter gelitten haben, dass er sich an Vereinbahrungen nicht hielt, Mein sohn total enttäuscht von seinem Vater war, weil seine Schwester alles von dem Vater bekam und meine Tochter zu Hause meinte, die Prinzessin spielen zu müssen, weil sie ja alles von ihrem Vater bekam, habe ich den Schritt in die Wege geleitet, dass er seine Kinder nicht mehr sehen durfte. Es war ein langer Schritt, den ich mit den Kindern gehen musste. die Kinder mussten zu einem Gerichtspsychologen, wo spielerisch mit ihnen geklärt wurde, wie sie zum Vater standen. Ihnen hat das ganze nichts ausgemacht. Sie freuten sich immer sichtlich auf diesen Termin.

Auch mein Exmann und ich mussten uns mit dem Gerichtspsychologen unterhalten und auch zig Fragebögen ausfüllen. Nach einigen wochen bekam ich ein 78 seitiges Gutachten indem als letzter Satz stand, dass der Vater der Kinder nicht fähig ist, die Kinder kindgerecht zu erziehen und sie an Regelmäßigkeiten gewöhnen kann, weil er die Trennung nicht verarbeitet hat. Dabei hat er die Trennung mit 100 Liebschaften die er hatte provoziert.

Also Endeffekt war, dass die Kinder ab da keinen Kontakt mehr zum Vater hatten. Nach Jahren haben sie aber irgendwann wissen wollen, wer der Vater ist und wollten von alleine wieder Kontakt. Ich habe dann versucht, über e-mail und Telefonate wieder Kontakt zu ihm zu bekommen und wollte meinen Kindern es ermöglichen. Leider ging das nicht lange gut und die Kinder waren wieder enttäuscht.

Du musst es ganz genau abschätzen, was für deinen Sohn das Richtige ist. Und wenn dein Ex das Besuchsrecht gerichtlich hat, dann wird der Gang auch ein weiter sein, ihm das abzuerkennen. Willst du diesen Weg machen und deinem Sohn den Vater wirklich vorenthalten, dann gehe ihn. Denn nur du kennst deinen sohn und siehst, wie er leidet und ob es richtig ist.

Mache dich aber auf einen steinigen Weg gefasst. Denn Männer können durchaus (wie wir Frauen auch) schauspielern und auch den Gerichtspsychologen beeinflussen. Egal, welche Entscheidung du triffst. Es wird nie eine einfache Entscheidung, weil du auch irgendwann deinem Sohn sagen musst, warum er seinen Vater nie sehen durfte.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Hallo

@Diamante: es tut mir sehr leid was du und deine Kinder durchgemacht haben.

Mein EX wird nie versuchen das Sorgerecht gerichtlich einzuklagen, weil er ganz genau weiß was mit ihm passieren würde. Er hat seit ich ihn kenne schon immer ein Alkoholproblem. Das ist mir früher nie so aufgefallen, wenn man einen Menschen liebt, will man auch einfach manche Dinge nicht sehen und nicht wahrhaben wollen.

Sein Vater ist Alkoholiker, aber trocken. Er machte vor ca. 25 Jahren eine Entziehungs-Kur und ist dem Tod gerade mal noch so von der Schippe gesprungen. Seitdem trinkt er nichts mehr. Mein Ex dagegen brauch täglich 6 bis 8 Flaschen Bier. Ich würde dem Anwalt oder dem Richter alles über den Alkoholkonsum von meinem Ex erzählen, somit hat sich die Sache mit dem Sorgerecht schonmal erledigt. Ich glaube auch das er einfach nur seine Ruhe haben will und das er gar nicht auf eine gerichtliche Auseinandersetzung aus ist.

Meinen Kleinen Sonnenschein bekomme ich auch alleine groß, mir tut es nur immer leid wenn er nach seinem Papa fragt. Meißtens sage ich ihm dann er muß arbeiten und hat keine Zeit.

» Cinderella27 » Beiträge: 45 » Talkpoints: 23,04 »



Dir einen Rat zu geben ist schwer, dazu kenn ich eure Beziehung zu wenig. Ich würde den Vater um ein Gespräch bitten. Kläre mit ihm, ob er überhaupt Interesse an seinem Sohn hat. Vielleicht ist euer Kind noch zu klein und er fühlt sich überfordert. Einige Männer haben kein Händchen für kleine Kinder. Sie fühlen sich unsicher und hilflos.

Sollte er kein Interesse haben, würde ich den Kontakt abrechen Sicherlich ist er dann auch dafür. Ob ihr das schriftlich festlegen müsst, weißt du sicherlich, denn du kennst ja deinen Ex. Wenn er sich unsicher fühlt, suche mit ihm eine Lösung. Aber enthalte ihm das Kind, wenn das Kind sich nicht bei ihm wohl fühlt.

Lieben Gruß

» whitebird » Beiträge: 51 » Talkpoints: 0,18 »


Hallo!

Das schriftliche Festhalten nutzt gar nichts. Denn alles, was die eltern wegen dem Kind bestimmen und nicht vom Jugendamt bzw. vom Gericht abgezeichnet wird ist wertlos. also, wenn du das wirklich durchziehen willst, ist der erste Schritt das Jugendamt . Das Jugendamt setzt sich mit einem Gericht in Verbindung, nachdem es die häuslichen Gegebenheiten geprüft und ein Gespräch mit dem jeweiligen Elternteil gemacht hat.

Dan kannst du abwarten, was passiert. Du wirst dann wahrscheinlich entweder vom Jugendamt oder vom Gericht ein Schreiben bekommen, dass du zu einem Gerichtspsychologen gehen musst, oder der Gerichtspsychologe einen Termin mit dir macht. Der erste Termin ist meist im Haushalt, wo das Kind lebt und dann beim Vater. Es wird erst mal nur ein Gespräch zwischen dem jeweiligen Elternteil und dem Psychologen. Dann bekommst du einen Termin und das ganze geht seinen Weg.

Mache nichts mit dem Vater ohne diesen Weg aus. Denn das könnte dir hinterher zum Verhängnis werden , weil es dann heisst, du entziehst dem Vater das Kind. Auch kannst du deinem Kind, wenn es alt genug ist dann auch besser erklären, warum es so gekommen ist, dass er seinen Vater nicht mehr sehen konnte.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ich gwürde den Kontakt nicht abbrechen. Auch wenn es nur ein kurzer Moment alle paar Wochen ist, so ist doch die Figur der Vaters sehr entscheidend für Kinder, um sich zu definieren und ein Selbstbild zu entwickeln. Dieses einfach zu beenden, weil es scheinbar gerade leichter ist, wäre wohl fatal.

Dein Kind wird schnell älter und wird schon realtiv schnell äußern, ob es Kontakt will oder nicht. ABER: Der Kontakt steht ihm zu, der Mann ist nun einmal sein Vater. Wenn Deine Kind später selbst nicht mehr möchte, ist die Sachlge anders, aber hier ist sie klar und nur weil dein Ex mal irgendwo jammert, kannst Du eigentlich nicht einfach dem Kind die Vaterfigur nehmen. Das kann nämlich später vom Kind empfindlich auf Dich zurückschlagen, wenn es wissen möchte, warum es nicht mehr zum Vater durfte ab einem bestimmten Zeitpunkt.

Die Betreuung von Kleinkindern ist auch nicht ubedingt die reine Freude, gerade, wenn man mit dem Kind nicht dauerhaft zusammen lebt und daher viele Gewohnheiten etc. einfach nicht kennt. Dann kann das zeitweise eine Last sein, akzeptiere das doch. Besser, dein Ex hat jemand, um sich auszusprechen, als wenn er seinen Frust an Eurem Kind abläßt. Ich finde es nicht wirklich schlimm, sich mal zu äußern, dass einen das streßt. Aber daraus kann sich für Kind und Vater durchaus ein eigener Weg entwickeln, wie sie später miteinander umgehen und zueinander stehen. Vielleicht kommen noch Zeiten, wo Du einfach glücklich bist, dass das Kind nnoch eine andere echte Bezugsperson hat außer Dir, wenn es dort mal übernachtet oder was weiß ich.

Den Kontakt jetzt abzubrechen wäre vermutlich überstürtzt.

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» Karen 1 » Beiträge: 1344 » Talkpoints: 0,40 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hallo,
mein Exmann wohnt knapp 500 Kilometer von uns weg, das ist schon recht weit, und nicht immer zu schaffen. Meine Exschwiegereltern kümmern sich sehr gut um den Kleinen, und somit sieht sein vater ihn dann dort natürlich auch. Allerdings kommt sonst icht viel, alle 4 Wochen mal ein Anruf, mal ne Postkarte noch garnicht. Aber ich kann es ihm nicht verübeln, denn mein Sohn ist 7 Jahre alt und war noch ein kleines baby als wir uns trennten.

Somit konnten beide keine richtige Beziehung zueinander aufbauen. Nun steht allerdings wohl ein Umzug in unsere Nähe an, so das der Vater unseren Sohn wohl öfters sehen möchte. Das kann er gern machen, denn vorenthalten kann und darf und werde ich ihm den Kleinen auch nicht. Beide haben ein recht, in das ich mich bestimmt nicht einmischen werde.

Ps: Aber in deinem fall würde ich den vater mal direkt fragen, ob er überhaupt Interesse hat, oder es nur macht, weil es sich so gehört. Wenn kein echtes Interesse besteht soll er es sagen, das ist für alle Beteiligten dann besser.

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» Softeis » Beiträge: 2587 » Talkpoints: 5,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich denk auch mal, das du mit deinem Ex reden solltest. Vielleicht hat er das ja auch gar nicht so gesagt, wie es dir zugetragen wurde. Oftmals wird eine Aussage von anderen ganz anders ausgelegt. Vielleicht hat er es auch so in der Art gesagt und hatte einen schlechten Tag. Es gibt so viele Möglichkeiten. Und wenn er kein Interesse an seinem Sohn hätte, dann würde er ihn nicht erst holen.

Am besten wäre da die Aussprache auf neutralem Boden. So das der Kleine auch nicht um euch rumhüpft. Denn sowas kann auch schnell in der eigenen Meinung beeinflussen. Nur zum Jugendamt rennen und den Kontakt unterbinden zu wollen ist ein Schnellschuss. Auch wenn dein Ex in deinen Augen ein Alkoholproblem hat, kann er dir dann das Leben schwer machen, wenn du einfach handelst ohne vorher mit ihm zu reden.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Auch wenn es wegen der Trennung noch immer verletzte Eitelkeiten gibt, auch ich würde Euch raten, nochmal ein Gespräch zu führen, in dem ihr die Probleme ansprecht und versucht eine Lösung zu finden. Auf die Aussage einer dritten Person würde ich mich da auch nicht zu sehr verlassen.

Der Vater meines Sohnes und ich haben uns getrennt als mein Sohn etwa 10 Monate alt war. Und auch ihm fiel es zu Anfang nicht leicht mit so einem kleinen Kind umzugehen, zumal er auch während unseres Zusammenlebens nicht sehr viel Anteil genommen hat - Stillen könne er nicht und Wickeln könne je etwas kaputt machen am Kind :? Ähnliches kenne ich auch aus anderen Familien.

Und trotzdem mein Ex seinen Sohn ja lange Zeit miterlebt hat, war es auch ihm nicht ganz geheuer den Kleinen länger als einen halben Tag bei sich zu behalten, so dass er seinen Sohn dann jedes Wochenende zu sich geholt hat, aber nur einen halben Tag. Irgendwann wurde es dann ein ganzer Tag.

Übernachtet hat mein Sohn das erste Mal mit über 3 Jahren bei seinem Vater. Vorher wäre es für beide wohl zu stressig geworden. Ich habe das aber akzeptiert.

Inzwischen ist das Verhältnis wieder einigermaßen normal und auch mein Ex kann mit dem inzwischen fast 5-jährigen Kind viel anfangen. Mittlerweile ist es sogar so, dass mein Ex seinen Sohn auch dann mal nimmt, wenn der Kleine krank ist und ich arbeiten muss. Da kann ich auch recht spontan mal anrufen. Außerdem unternehmen die Beiden auf Initiative meines Ex inzwischen auch mal Dinge, die mir nicht unbedingt Spaß machen und er entlastet mich damit, genauso wie mein Sohn mit mit Dinge unternimmt, die meinem Ex wohl nur wenig Freude machen würden. Auch besonders schöne Museums-Besuche (Playmobil zum Anfassen und Spielen), die jeder Erwachsene nur einmal erträgt, kann mein Sohn so zweimal wahrnehmen.

Auch wenn ich früher so manches Mal ebenso frustriert war wie Du und kurz davor war, den Kontakt ganz abzubrechen, ich habe irgendwann lernen müssen, dass es eben so ist, wie es ist. Zwar bin ich immer noch nicht so ganz einverstanden mit den Erziehungs-Methoden meines Ex, aber das geht mich so lange nichts an, wie mein Sohn sich diese Dinge nur bei seinem Vater herausnimmt. Wie Du am letzten Absatz vielleicht schon erkennen konntest, hat sich in unserem Fall das Durchhalten gelohnt, so dass ich Dir aus meiner Erfahrung wirklich raten kann das Gespräch zu suchen und auch etwas Geduld zu haben. Wenn Du dann immer noch Bauchschmerzen hast, dann kannst Du immer noch über weitere Alternativen nachdenken.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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