Was bedeuten eure Eltern für euch?

vom 18.08.2008, 14:23 Uhr

Mich würde mal interessieren, welches Verhältnis ihr zu euren Eltern habt, bzw. was euch eure Eltern bedeuten. Bei mir ist es so, dass ich zu meiner Mutter seit vielen Jahren keinen Kontakt mehr habe, da sie Alkoholprobleme hat und anscheinend mit mir als aufmerksame Tochter da nichts mehr anfangen kann. Ich finde es auch okay so, meine Wut auf meine Mutter habe ich einst in einem langen Brief an sie verarbeitet und sie ist mir gelinde gesagt egal.

Mein Vater ist eine der Leitfiguren in meinem Leben, auch wenn es öfters mal kracht ,weil er teilweise anderen Lebensvorstellungen hat als ich. Mein Vater hat aber immer zu mir gehalten, auch wenn ich in meiner Jugend schon so einiges angestellt habe und ich nicht immer ein Engelchen war. Die Differenzen die ich mit meinem Vater habe, belasten mich mitunter schon, denn eigentlich möchte ich das er stolz auf mich ist, aber natürlich möchte ich mein Leben auch so führen, dass ich mich darin wohl fühle. Verlieren möchte ich meinen Vater keinesfalls und ich bin auch stolz darauf ihn zum Vater zu haben. Meine Eltern sind Gott sei Dank geschieden, denn an der Seite meiner Mutter hat mein Vater wirklich nichts verloren, das passte nicht zusammen. Mein Vater ist neu verheiratet und hat sich eine nette, zu ihm passende Partnerin ausgesucht.

Wie ist das mit euren Eltern? Sind sie zusammen, geschieden, getrennt? Liebt ihr eure Eltern gleichermaßen oder bedeutet euch Mutter/Vater mehr als der jeweils andere Part? Bin gespannt auf eure Berichte

» Jess0708 » Beiträge: 715 » Talkpoints: 47,47 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Mein Vater ist gestorben als ich 16 jahre alt war. Er hat sein Leben nicht so gelebt wie man es sollte, er war starker Alkoholiker und ist daran auch gestorben. Mein Vater betrog meine Mutter mit ihrer eigenen Schwester, und es kam zur Scheidung da war ich 6 Jahre alt. Mein Vater heiratete die Schwester meiner Mutter kurz drauf, diese Ehe blieb kinderlos. Ich habe meinen Vater eigentlich nur betrunken in Erinnerung, wenn er denn mal zuhause war. Ich bin seit ich geboren bin bei meinen Grosseltern aufgewachsen, und diese waren auch meine Vorbilder. Mit meiner Mutter habe ich eher ein freundschaftliches Verhältnis, als Mutter-Kind Beziehung. Das finde ich auch nicht weiter schlimm.

Meine Grosseltern sind leider schon verstorben, ebenso mein Stiefvater, den ich eher als Vater angesehen habe. Somit habe ich keine familiäre Bezugsperson mehr, aber ich komme sehr gut damit klar.

Aber komischerweise habe ich meinen Papa immer geliebt, egal welchen Wutausbruch er hatte und welches Mobiliar er gerade kurz und klein geschlagen hat. Mich hat er nie angerührt. Also in dem Sinne sind meine Grosseltern und vor allem mein Opa meine " Eltern" gewesen, und da bin ich sehr dankbar drum. Mein Opa war der wichitgste Mensch in meinem Leben, und ich vermisse ihn.

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» Softeis » Beiträge: 2587 » Talkpoints: 5,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Meine Eltern sind verheiratet und hatten beide noch nie einen anderen Partner gehabt. In meiner Jugendzeit habe ich die Eltern als so eine "Polizei" angesehen. Als Jugendlicher will man eben viel ausprobieren und bekommt dann entsprechend viele Verbote. Mit der Zeit habe ich aber eingesehen, das meine Eltern wirklich das beste für mich wollen und habe ihnen ihre vielen Gebote und Verbote verziehen. Ich habe Respekt vor meinen Eltern und versuche immer liebevoll und höflich mit ihnen umzugehen.

Meine Eltern sind aber nur teilweise eine Leitfigur für mich. Das liegt aber nicht daran, dass sie ein schlechtes Vorbild sind. Es liegt daran, dass ich viel Nachdenke und grundsätzlich versuche meine eigene Meinung und meine eigenen Handlungsstrategien zu entwickeln.

So schwerwiegende Probleme, wie du beschrieben hast, hatte ich noch nie. Aber ich kann mir trotzdem gut vorstellen wie belastend dies für eine Beziehung ist. Ich denke ich würde mir an deiner Stelle genug Zeit nehmen diese Situation zu verarbeiten, am besten zusammen mit guten Freunden. Das finde ich sehr wichtig, weil ansonsten leicht Bitterkeit aufkommt. Dabei wird man nicht glücklich. Glücklich wird man, wenn man verzeihen kann und über die Fehler anderer hinweg sehen kann. Das sage ich aus eigener Erfahrung.

» kengi » Beiträge: 886 » Talkpoints: 17,93 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Meine Eltern sind geschieden, seit dem ich 12 Jahre alt bin. Habe dann 2 Jahre mit meinem Vater und meinem kleinen Bruder allein gewohnt. Mein anderer Bruder ist zu meiner Mutter gezogen. Mein Vater hat dann nochmal geheiratet und mit der Frau noch zwei kleine Jungs. Das ist auch ok für mich.

Zu meiner Mutter hab ich ein nicht so gutes Verhältnis. Schon immer. Ich konnte ihr nie gerecht werden. Sei es in der Schule oder mit meinem Gewicht. Da hat mein Vater mich viel unterstützt. Seit der Scheidung ist der Kontakt immer mehr zurück gegangen. Vor allem, dass sie sich für ihre Freunde oder auch Lebensabschnittsgefährten immer mehr interessiert hat, als für ihre Kinder. Von daher lege ich auch nicht so den Wert auf den Kontakt.

Mein Vater war immer mein Hero. Zu ihm konnte ich immer kommen und auch nach der Scheidung war klar, dass ich bei ihm bleibe. Er hat mir immer geholfen und meistens meine Entscheidungen mitgetragen. Leider ist der Kontakt zurück gegangen, seit dem wir in Norwegen wohne. Da macht er nur noch blöde Sprüche und stänkert rum. Das macht mich traurig und ich werde da auch nochmal das Gespräch suchen.

Aber ich hab ne liebe Stiefmutter abbekommen. Sie hat sich oft mehr um uns gekümmert, als meine eigene Mutter. Sie hat uns immer mit Rat und Tat zur Seite gestanden und ist heute die Lieblingsoma unseres Kleinen.

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» ich-bin-ich » Beiträge: 639 » Talkpoints: 9,46 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Bei mir ist es genau umgekehrt wie bei dir. Meine Eltern sind zwar auch geschieden aber ich habe sehr guten Kontakt zu meiner Mutter und zu meinem Vater gar keinen.

So lange ich denken kann, hab ich noch nie viel für meinen Vater übrig gehabt. Ich denke das liegt daran, dass er sich nie gekümmert hat. Er bedeutet mir überhaupt nichts. Anfangs habe ich ihn gehasst. Aber wenn man jemanden hasst, hat man Gefühle für ihn. Deshalb ist er mir egal.

Meine Mutter ist natürlich die wichtigste Person in meinem Leben für mich. Sie ist immer für mich da und ich kann mir gar nicht vorstellen, was wäre, wenn sie einmal mal nicht mehr da ist. Sie hat mich immer in allem was ich tat unterstützt. So wie es sich für eine Mutter gehört.

Mein Vater allerdings hat sich weder um seine Ehe, noch um seine Tochter gekümmert. Er war immer nur für sich selbst da und hat sich nur um sich Gedanken gemacht und so jemand kann einem auch nichts bedeuten. Ich würde ihn nicht einmal als Elternteil bezeichnen.

Eltern? So was habe ich nicht. Ich habe nur eine Mutter und einen Erzeuger!

» cindy202 » Beiträge: 78 » Talkpoints: 0,30 »


Meine Eltern sind mir mit das wichtigste im Leben, zumindest seitdem ich nicht mehr mit ihnen unter einem Dach leben muss. Zu Teenager-Zeiten war das natürlich auch mal anders, da habe ich gerade meine Mutter zeitweise regelrecht verteufelt, aber mit dem Alter und dem Auszug hat sich das alles relativiert.

Sie sind mir sehr wichtig, ich bin regelmäßig daheim, dann aber auch immer froh, wenn ich in mein eigenes Heim zurück kann. Mein Eltern sind irgendwie auch mehr als normale Eltern, sie beraten und unterstützen mich gerade jetzt in schwierigen Phasen und haben immer gute Ideen und Ratschläge.

Keinen Kontakt zu haben könnte ich mir absolut nicht vorstellen, dafür liebe ich sie zu sehr, aber es ist auch nicht so, als würden wir täglich miteinander sprechen oder so. Alles in Maßen.

Zu deiner letzten Frage: ich liebe sie beide gleich, habe da keine Präferenzen.

» Finnus » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 06.11.2013, 21:31, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Meine Eltern sind auch miteinander verheiratet. Ich kann mich auch nicht erinnern, das es mal so sehr gekritzelt hat, das sie an Scheidung gedacht hätten. Meine frühere Ansicht ist ähnlich wie bei Kengi. Man kam sich immer kontrolliert vor und das man nichts darf. Später, hat nichtmal so lange gedauert, kam dann die Erkenntnis und ich bin heute noch froh, das sie mir manches verboten hatten.

Genauso konnte ich mich immer auf meine Eltern verlassen. Egal welches Problem ich hatte, meine Eltern waren da und haben mir geholfen, wenn ich Hilfe brauchte und wollte. Nun sieht es ein wenig anders aus. Mein Vater ist sehr krank und dadurch können sie mich nicht mehr so unterstützen wie früher. Es gab vor ein paar Wochen auch die Zeit, da war meine Mutter auf mich angewiesen mit dem Einkaufen. Und trotz, das ich nicht grad um die Ecke wohne, hat das prima geklappt. Meine Eltern wissen eben, das sie sich auch auf mich verlassen können. Und sowas finde ich sehr wichtig.

Ich habe letzte Woche erst erzählt bekommen, das eine ehemalige Mitschülerin nicht zu ihren Eltern fährt, weil ihr der Sprit zu teuer ist. Nur das sie nichtmal die halbe Strecke hat, im Vergleich zu mir und einen sehr gut bezahlten Job hat. Da hab ich echt gedacht ich falle vom Glauben ab. Und wenn ich noch so weit weg wohnen würde. Meine Eltern würde ich nie im Stich lassen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Meine Eltern bedeuten mir sehr viel, denn sie haben immer zu mir gehalten. Bei der ersten Schlägerei, beim ersten Verweis, beim ersten Autounfall, nie gab es sonderlich viel Stress. Ich sehe in meinen Eltern eine Art Vorbilder, nur könnten sie mich gerne mal weniger Kontrollieren, was ich machen,usw. Das ist glaube ich jedenfalls wegen der Fürsorge so. Zu meinem Vater hatte ich eine wunderbare Beziehung bis er vor 2 Jahren starb, bei einem Autounfall. Da war ich 16 Jahre alt. Meine Mutter ist meist ruhig egal was ich mache, nur wenn es um Sache Studium und Freundin geht da kann sie einen ganz schon nerven, ist aber ja alles nett gemeint.

Bei Problemen konnte ich mich immer auf meine Eltern verlassen, sie standen immer hintermir auch wenn ich schuld war. Dafür bin ich ihnen noch heute dankbar. Durch meine Eltern bin ich vom rauchen losgekommen. Mit 15 finde ich an und nach ein paar Gesprächen war die Sache nach 6 Monaten vorbei und wenn ich heute die Preise pro Schachtel sehe bin ich froh einfach vorbei gehen zu können. Also im ganzen waren meine Eltern Fürsorglich, hilfsbereit, abundzu streng und auch mal unfair.

» Masur » Beiträge: 48 » Talkpoints: 1,29 »


Meine Eltern haben mir eine wunderschöne Kindheit gegeben. Es gab auch mal Streit zwischen ihnen. Dennoch war ich mir immer sicher, dass sie zusammenbleiben werden. Sie haben alles für mich getan, was mir damals in der Pubertät allerdings viel zu viel wurde. Ich war auch nicht gerade ein einfacher Teenager und durch die Verbote habe ich gerade viel Mist gebaut.

Ich habe heute mit meiner Mutter ein hervorragendes Verhältnis, auch wenn sie 550 km von mir wohnt. Mein Vater ist leider schon gestorben, aber ich hatte auch ein ganz besonderes Verhältnis.

Ich wüsste genau, dass ich mich heute immer noch auf meine Mutter verlassen könnte. Ist irgendwas mit meinen Kindern oder mit mir, gäbe es für sie keine Frage und sie würde uns helfen. Mit diesem Wissen und Vertrauen im Hintergrund läßt es sich wunderbar leben und ich bin meinen Eltern sehr dankbar.

» lorelei911 » Beiträge: 237 » Talkpoints: 0,25 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Meine Eltern sind für mich, neben meinen Kindern natürlich, die wichtigsten Menschen.

In meiner Kindheit war es eher so, dass das Verhältnis zu meiner Mutter viel besser war als zu meinem Vater. Ich weiß gar nicht mehr an was das eigentlich lag, aber vielleicht daran, dass mein Vater doch immer wesentlich strenger war und ich bei meiner Mutter doch immer mehr durfte.

Heute ist das ganz anders. Mittlerweile ist das Verhältnis zu beiden gleich gut und ich bin echt froh darüber beide noch zu haben. Für mich sind sie echte Vorbilder. Sie sind immer für mich da wenn ich mal Hilfe brauch. Sei es mal spontan auf die Kinder aufpassen wenn ich mal dringend weg muss oder aber auch in finanzieller Hinsicht. Wenn ich dran denke, dass vor 2 Jahren, einige Tage nach Weihnachten die Waschmaschine kaputt ging und wir ja nach dem Fest und als ( leider immer noch ) Hartz IV - Empfänger nicht mehr wirklich viel Geld für den Rest des Monats hatten. Ich habe es meinen Eltern erzählt und gefragt ob ich bei ihnen waschen könnte. Nun ja das ganze dauerte genau 2 Tage und plötzlich klingelte Mein Vater und stellte mir einen Nagelneue Waschmaschine vor die Nase. Da war ich natürlich erst einmal platt denn einfach mal so losgehen und neu kaufen kann ich nicht. Ich wollte sie aber dann doch nicht geschenkt haben und hab ihn um den Kaufbeleg gebeten.

Alles auf einmal war nicht möglich, aber ich hab sie ein halbes Jahr lang bei ihm abgezahlt. Er wollte das zwar nicht aber ich bestand darauf. Mittlerweile machen wir es immer so wenn es um größere Anschaffungen geht aber ich hoffe irgendwann die Hilfe meiner Eltern in der Hinsicht nicht mehr zu benötigen, denn ich möchte das nicht so ausnutzen. Das ist für mich persönlich doch immer sehr unangenehm auch wenn ich weiß, dass sie es gerne machen.

Ich hoffe ich werde die beiden noch ewig haben und dass sie selbst auch immer so glücklich sein werden wie in den letzten 28 Jahren.

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» kity » Beiträge: 157 » Talkpoints: 0,19 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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