Verwendungsmöglichkeiten für vermögenswirksame Leistungen?

Hallo zusammen,

ich ärgere mich gerade ein wenig, weil ich nun seit fast einem Jahr bei meinem Arbeitgeber arbeite und die vermögenswirksamen Leistungen total vergessen habe, die ich nutzen könnte. Zunächst wusste ich nicht, wofür ich sie verwenden könnte, dann dachte ich, ich warte erstmal die Probezeit ab - und nun fällt mir ein, dass da ja noch die VL waren und ich monatelang nicht mehr an sie gedacht habe. Sehr ärgerlich.

Wieder stehe ich nun aber an dem Punkt, an dem ich mich frage, was kann man eigentlich alles mit den vermögenswirksamen Leistungen machen? Ich weiß, dass man sie in einen Bausparvertrag fließen lassen kann, was ich aber nicht möchte. Ich weiß auch, dass es Aktienfonds gibt, aber auch hierfür interessiere ich mich nur bedingt. Deshalb stelle ich mir die grundsätzliche Frage:

Welche Möglichkeiten habe ich denn, meine vermögenswirksamen Leistungen anzulegen? Geht grundsätzlich alles, was Geldanlage bedeutet, die mit monatlich festen Summen verbunden ist? Oder kann ich die VL nur auf bestimmte Zwecke verwenden?

Es wäre toll, wenn Ihr mir mehr darüber erzählen könntet, vielleicht nutzt Ihr ja selbst vermögenswirksame Leistungen und habt Euch mal schlau gemacht?

LG,
moin!

Du hast ja schon einige Punkte aufgezählt für die du die vermögenswirksamen Leistungen nutzen kannst. Erstmal ist es sehr ärgerlich, dass du nicht an die VL gedacht hast, weil das im besten Fall bis zu 40 EUR sein können. Die gängigste Form der Anlage ist sicherlich der Bausparvertrag. Oft werden sie auch in Fonds gepackt. Beide Alternativen kann ich dir eigentlich nur empfehlen. Es gibt auch Banksparpläne, in die du die vermögenswirksamen Leistungen packen kannst. Allerdings geht das nicht grundsätzlich bei allen Bankprodukten. Es beschränkt sich dabei eher auf 1 oder 2 Produkte. Du solltest zur Bank gehen und dich diesbezüglich beraten lassen. Sehr viele Produkte, in die du deine vermögenswirksamen Leistungen sparen kannst, gibt es leider nicht.

Deshalb solltest du dir wirklich überlegen, diese in einen Bausparvertrag oder Fonds fließen zu lassen. Denn nur dort gibt es zusätzlich auch noch eine sehr gute Förderung auf deine vermögenswirksamen Leistungen. Übrigens sollten VL schon bei Vertragsunterschrift oder vorher ein zentrales Thema sein. Kein Arbeitgeber ist verpflichtet VL zu zahlen. Dennoch kann ein Aktives Ansprechen zur Zahlung von VL führen. Wie du sicher schon selbst gemerkt hast, sind dir schon zahlreiche Beträge durch die Lappen gegangen.

Wenn du jetzt noch die Förderung, welche du durch einen Bausparvertrag bekommen hättest, dazu rechnest, dann ärgerst du dich schwarz. Von daher kann ich dir nur empfehlen zur Bank zu gehen und dich beraten zu lassen. Du wirst es nicht bereuen.

Gruß

Hallo GoroVI,

danke für Deine Rückmeldung.

Die von Dir genannen Möglichkeiten sind genau die, an denen ich nicht interessiert bin - schade. Dass mein Arbeitgeber vermögenswirksame Leistungen zahlt und wie hoch diese sind, weiß ich bereits, denn es ist damals auch im Arbeitsvertrag festgehalten worden. Bausparverträge interessieren mich ganz grundsätzlich nicht, deshalb werde ich mich auch nicht ärgern, wenn ich mir ausrechne, was mir da "durch die Lappen ging". Denn wenn ich mir überlege, wieviele Monate lang ich mit meinen VL erstmal lediglich die Bearbeitungsgebühr abzahlen hätte müssen, dann ärgere ich mich schwarz darüber, dass es Bausparverträge überhaupt gibt.

Von meiner Bank möchte ich mich eigentlich ungern beraten lassen, weil ich weiß, auf welcher Seite der Interessen die Bank sitzt. Und die Interessen der Bank sind leider nicht meine Interessen. Deshalb hatte ich gehofft, hier von Euch weitere Tipps zu bekommen, wie man VL außer in einen Bausparvertrag oder einen Fonds noch anlegen kann.

Über weitere Antworten freue ich mich.

LG,
moin!

Hallo,

also bei mir siehts momentan genauso aus wie bei Dir. Ich fange nun in einem neuen Job bzw bei einem neuen Arbeitgeber an und bekomme auch dort, im Gegensatz zu meinem jetzigen Arbeitsplatz, vermögenswirksame Leistungen zugesprochen.

Um auszuloten, welche Anlageform Dir am Besten zusagt und was Du machen möchtest, telefoniere doch mal mit einem Steuerberater bzw. mache Dir einen Termin. Das sollte es Dir wert sein. Auch eine Bank kann Dir weiterhelfen und die Dinge genauer erklären, sodass auch ein Gang zur Bank hilfreich sein könnte - und der ist zumindest Kostenlos.

Ich werde die Form eines einfachen Sparkontos nutzen, auf das sowohl bei Arbeitgeber als auch ich einzahle. Ein Teil meines Lohnes, welchen ich vorher festsetzt, wird er zusammen mit den 40 Euro VL, die er mir zugesteht, darauf monatlich überweisen. Da ich auch noch unter bestimmte Verdienstgrenzen falle, bekomme ich auch am Jahresende noch staatliche Zuschüsse, die ich mit meiner Einkommssteuererklärung am Jahresende anfordern kann. Ich habe im Internet dazu mal eine ganz gute Seite gefunden, die praktisch alle Möglichkeiten miteinander verglichen hat, dazu erwähnt hat, welche Interessen welche Möglichkeiten vertreten und für welchen Mensch mit welchem Arbeitsplatz welche Möglichkeit die effektivste und interessanteste ist.

Ich schaue mal, ob ich sie noch finde, denn sie war wirklich unglaublich informativ und hat einem in Form von Tabellen und kleinen Infotexten alles sehr gut erläutert.

LG,H

Hallo Qn,

ein Sparkonto würde mich auch am meisten überzeugen, wenn ich ehrlich bin. Mein Arbeitgeber zahlt 30 Euro VL, wenn ich 10 Euro bezahle, ich hatte mich auf insgesamt 50 Euro festlegen wollen, also 20 von mir, 30 vom Arbeitgeber. Soweit bin ich mit meiner Überlegung immerhin schon.

Es wäre toll, wenn Du die Webseite noch finden würdest, vielleicht steht da auch Näheres über die Form des von Dir angesprochenen Sparkontos?

LG,
moin!

Meine ersten Vermögenswirksamen Leistungen habe ich in einen Immobilienfond gesteckt. Hat sich gelohnt. Als der Vertrag fällig war, konnte ich mir von dem Geld ein gebrauchtes Auto kaufen.

Ich hatte dann jahrelang an sich nichts. Entweder zahlten die Arbeitgeber nicht oder ich war einfach zu faul mir die Sucherei zu machen. Ein Arbeitgeber sprach mich dann mal an. Laut Tarifvertrag der Fleischerinnung und des hessischen Fleischerverbands werden die Vermögenswirksamen Leistungen nun in eine Betriebsrente gesteckt.

Das lief damals so ab. Meine Arbeitgeber zahlten 80 Euro. Ich inverstierte auch nochmal 50 oder 100 Euro. Das weiss ich nicht mehr genau. Das Geld wurde auf alle Fälle vom Bruttogehalt abgezogen und der Rest dann erst besteuert. Unterm Strich hatte ich nur 20 Euro rum weniger raus. Obwohl ich ja mehr investiert hatte. Der Vertrag lässt sich variabel gestalten. Berufsunfähigkeit kann man zum Beispiel mit rein nehmen. Allerdings läuft der Vertrag halt sehr lange.

Problem war an der Sache nur das ich nach 10 Monaten gekündigt bekam. Aber den Vertrag konnte ich dann auf ein paar Euro Mindesteinzahlung runtersetzen lassen. Der nächste Arbeitgeber zahlte keine Vermögenswirksame Leistungen. Und ein Anderer, bei dem ich mich beworben hatte, arbeitet nicht mit der Versicherung zusammen.

Von der Versicherung kann ich sonst auch abraten. Ich beziehe seit Mitte 2006 Erwerbsunfähigkeitsrente. Was höher ist als Berufsunfähigkeits. Somit wollte ich mein Geld beantragen. Seitenweise Anträge ausfüllen. Ergebnis war zum Schluss das sie Unterlagen von einer Rehaeinrichtung hatten. Dort hatte ich einen Selbstbericht abgegeben. Da stand drinne, das Freunde! mir geraten haben, professionelle Hilfe aufzusuchen. Meine Freunde sind alle keine Ärzte. Aber für die Versicherung war das einer der Hauptgründe warum sie mir keine monatliche Rente zahlen.

Hallo zusammen,

ich habe mich nun doch mal mit meiner Sachbearbeiterin bei der Bank kurzgeschlossen und nach den Verwendungsmöglichkeiten für meine VL gefragt.

Sie gab mir zur Auskunft, dass es nur drei Möglichkeiten gäbe: Bausparvertrag, Aktienfond oder Lebensversicherung. Im Arbeitsvertrag steht außerdem noch die Möglichkeit der Rentenversicherung wie von Dir, LittleSister, angesprochen.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass es tatsächlich nur drei Möglichkeiten geben soll und bin ehrlich gesagt relativ frustriert, die erwartete und vor allem in Richtung Bausparvertrag gelenkte Antwort meiner Bankerin bekommen zu haben.

Vielleicht kannst Du, Qn, noch etwas über Dein Sparmodell erzählen?

LG,
moin!

Hallo,

also bei mir ist es im Grunde genommen eine Art Zuwachssparen, auf 7 Jahre angelegt - bzw. auf 6 Jahre, aber im 7. Jahr, dem "Sperrjahr", wird es trotzdem weiter gut verzinst.

Ich bekomme jedes Jahr mehr Zinsen, momentan 4,3 %. Das ist eben gestaffelt. Mein Arbeitgeber zahlt jeden Monat darauf 40€ ein, das ist der Teil, den er mir jeden Monat beisteuert, und er überweist noch einen abgesprochen Teil von meinem Lohn gleich mit. Am Jahresende mache ich eine Einkommenssteuererklärung, in der natürlich ersichtlich wird, wieviel ich jährlich verdiene. Da ich nur einen "Nebenjob" habe, neben meinem Studium, falle ich unter die Verdienstgrenze von knapp 18000 Euro im Jahr. Somit erhalte ich vom Staat noch Förderungen. Die Höhe variiert dabei je nach Sparform.

Diesen Zuschlag vom Staat beantrage ich mit der Einkommenssteuererklärung am Jahresende. Das dauert dann ein paar Wochen, und dann überweisen die mir diese Zulage auch auf dieses Sparkonto. Nach 6 Jahren läuft das Zuwachssparen aus - dann folgt eine Einjährige Sperrfrist, in der ich nicht über das Geld verfügen kann. Verzinst wird trotzdem weiter zum letzten Zinssatz. Danach kann ich über das Geld frei verfügen und auch damit machen, was ich will.

Wenn Du einen Bausparvertrag machst, bekommst Du auf jeden Fall eine Bausparerzulage vom Staat - diese ist aber nicht sehr hoch. Die andere Prämie kannst Du auch noch zusätzlich dann bekommen, wenn Du eben nicht mehr als den oben genannten Betrag zahlst.

Für mich ist diese Sparkontoanlage die flexibelste und ich bin damit am Besten bedient. Mir wurde das bei meiner Sparkasse auch direkt vorgeschlagen und ich musste nich lange nachbohren und fragen. Ich finde es komisch, dass Du so schlecht beraten wurdest.

LG,H

Hallo Qn,

das Zuwachssparen kenne ich, denn ich habe es selbst schonmal gemacht. Damals hieß es noch Prämiensparen, soweit ich mich erinnere.

Bei der selben Beraterin, die mir das Prämiensparen damals empfohlen hat, habe ich auch wegen der Verwendung meiner VL nachgefragt. Dass sie im Beraten aber keine große Hilfe ist, ist mir leider nichts Neues, weshalb ich im übrigen auch keinen Bausparvertrag will. Ich habe schonmal einen abgeschlossen, weil ich schlecht beraten wurde. Von eben dieser Beraterin.

Mit Deiner Information im Rücken werde ich nochmal bei ihr anklopfen und bin mir sicher, dass sie mir eine Absage erteilt. Oder doch nicht? Ich werde hier posten, sobald ich Antwort von ihr habe.

Danke!
moin!